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THEMA: Steuerung einer Analog-Anlage

THEMA: Steuerung einer Analog-Anlage
Startbeitrag
anuyahong - 30.05.18 20:10
Hallo,

das Thema wird bei den vielen erfahrenen Digital-Bahnern sicher nur ein Gähnen hervorrufen, als absoluter Laie komme ich hier aber nicht vorwärts:

Ich bin auf der Suche nach einer einfachen Automatik-(Block-)Steuerung für die Anlage meines Vaters. "Früher" hätte ich das mit Signalen mit Zugbeeinflussung und Schaltgleisen gemacht. Auf der Suche nach einer einfachen Selbstbau-Steuerung fand ich aber nicht viel bzw. nur grob beschriebene Sachen - offensichtlich sind alle längst auf Digital umgestiegen.

Auch wegen der vielen Nachteile wie unterschiedliche Geschwindigkeiten der verschiedenen Loks oder abruptes Anfahren/Stehenbleiben habe ich mich dann doch im Digital-Bereich umgesehen, hier aber schnell kapituliert. Die vielen Anbieter überschlagen sich zwar mit tollen Marketing-Sprüchen, als totaler Einsteiger verstehe ich aber kein Wort zu verschiedenen Systemen, Möglichkeiten, benötigten Bausteinen usw.

Im konkreten Fall geht es um den Umbau einer bestehenden Anlage mit drei unabhängig voneinander betriebenen Kreisen, die in zwischen 3 bis 6 Blockabschnitte unterteilt sind.
Dabei geht es um eine Blockstellen-Steuerung, sanftes Anfahren und Angleichung der Geschwindigkeiten, auch durch diverse Steigungen/Gefälle. Sonderfunktion wie Licht oder Steuerung der Weichen werden nicht benötigt.

Da nur Analogloks zur Verfügung stehen, von denen sich viele auch nicht umbauen lassen, wäre mir eine Steuerung für Analog- UND Digitalloks am liebsten. Das können die üblichen Digitalsysteme aber nicht?
Ich bin daher auf ALAN aufmerksam geworden. Aber wenn ich das so richtig verstehe, kostet das für das beschriebene minimale Szenario mit zusammen 12 Blockstellen 2000,- €?
Auch hier im Forum wurden noch zwei Alternativ-Systeme genannt, hier sind die Einsteiger-Informationen aber noch sparsamer...

Ließe sich das Ganze bei Verzicht auf Analogloks mit einer einfachen Digitalsteuerung deutlich preiswerter umsetzen?
Lassen sich mit einem einzelnen System überhaupt völlig getrennte Schienenkreise steuern?

Davon abgesehen: Für meine eigene Anlage (später...) möchte ich mich gerne intensiv in das Thema Digitalsteuerung einarbeiten. Bisher gefundene Bücher, Zeitschriften oder Netzauftritte sind aber (zwangsläufig) meist veraltet oder richten sich gleich an den Profi. Ich bin daher für Literatur-Tips oder Weblinks dankbar, die den totalen Laien langsam an das Thema heranführen, Möglichkeiten aufzeigen, die aktuell verfügbaren Systeme gegenüber stellen und am besten durch praktische Beispiele leicht verständlich sind.  


Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus,
Frank


12 Blöcke mit Anfahr-Bremsautomatik für 2000 Euro, das macht pro Block 170 Euro. In diesem Geld sind enthalten:
- die Sensorik für das Erkennen der Züge (z.B. Belegtmelder),
- die Schaltungslogik für die Blocksteuerung (irgend ein Flipflop),
- ein Art analoges Fahrgerät, das die Fahrspannung sanft auf- und ab steuert.

170 Euro pro Block für das alles, fertig entwickelt und als funktionierendes System, finde ich jetzt nicht überteuert... Aber jeder wie er mag.

Für einen begabten Bastler geht es auch im Selbstbau. Dadurch wird der Aufwand aber nicht kleiner. Du ersetzt dann "dein Geld" einfach durch "deine Zeit".

Schau mal hier: Streckenblock mit Relais, kann auch mit A-B-Matic kombiniert werden.
http://k.f.geering.info/modellbahn/technik/streckenblock.htm
Der wird bei der spur-N-schweiz Modulgruppe seit nunmehr 9 Jahren zur vollsten Zufriedenheit eingesetzt.

Hier auf 1zu160 ist auch noch eine Prinzipskizze, die im Grunde ähnlich funktioniert:
https://www.1zu160.net/elektrik/blockschaltung.php

Felix
Hallo Frank,
eine analoge Automatiksteuerung ist auch nicht grad einfach. Ob du dich da oder in Digital einarbeitest dürfte sich ziemlich gleich bleiben. Preislich dürfte es allerdings auch so ziemlich aufs Gleiche rauskommen, das muss dir klar sein.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Da nur Analogloks zur Verfügung stehen, von denen sich viele auch nicht umbauen lassen


Ich hab noch keine Lok gesehen, die sich nicht umbauen ließe. Welche sollen das sein?

Viele Grüße
Carsten
Hallo Frank,

wenn die Analge so wie sie ist funktioniert, dann lass sie auch wie sie ist und spar dir das Geld für deine "Neue" Anlage so du denn ja wohl auch den Plan hast da was zu verwirklichen.

2000 Euro da hinein zu investieren sind für mich unnötige geldausgaben.

ALAN soll ja - so der Hersteller - die Eier legende Wollmilchsau sein, das ist es auch vielleicht aber das zu einem sehr hohen Preis, mit einem ganz entscheiden Nachteil gegenüber einem Digitalsystem. Das freizügige fahren und erst recht abstellen von TFZ an den Stellen wo du es gerade willst funktioniert nicht. Das ist aus meiner persönlichen Sicht der ganz große Vorteil von Digital gegenüber Analog.

Die analoge Anlage läßt sich aber auch komplett auch ein digitales System umstellen, entsprechende Gleismeldesysteme vorausgesetzt, dann eine PC dran und ein Automatikbetrieb läßt sich realisieren.
Die weichen sollten / müssen dann auch - bei Automatikbetrieb - mit einbezogen werden.
Nachteil, die analogen Loks kannst du da nicht einsetzen, und müßten umgerüstet werden. Ob sich das immer und für jedes Modell sich auch lohnt kannst nur du für dich entscheiden.
Selber umrüsten ist kostengünstiger als machen lassen.

Warum willst du denn eigentlich die bestehende umbauen, funktioniert sich nicht mehr?
Sanftes anfahren - sollte sich auch mit entsprechenden Bausteinen noch realisieren lassen.
Unterschiedlichen Geschwindigkeiten: ein großes Thema
1. zum einen sind auch die Vorbilder unterschiedlich schnell auf den Schienen unterwegs, das sollte / darf auch auf der modellbahn so sein
2. Loks die zu stark zu schnell sind kann man auch einbremsen.

Gruß Detlef
Hallo Frank   Im Eisenbahnmagazin  6-7-8  Ist eine Dualsteuerung für Analog und Digital   zum Stufenweisen Umbau  Beschrieben Damit lassen sich dann Digital und Analogloks Fahren  . ist aber logischerweise etwas umfangreich . Werden aber Relaise verwendet was den Umbau ohne Schwierigkeiten auch für einen Analogi möglich maxchen sollte
Gruß Werner
Nachtrag ist Jahrgang 2017
Gruß Werner
Zitat

Auch wegen der vielen Nachteile wie unterschiedliche Geschwindigkeiten der verschiedenen Loks oder abruptes Anfahren/Stehenbleiben



Das ist schlicht Quatsch! Natürlich kann eine analoge Lok auch langsam anhalten, wenn die Spannung am Gleis entsprechend gesteuert wird. Und natürlich kann diese Steuerung auch wissen, wie viel Spannung für welche Geschwindigkeit nötig ist. Eine solche Steuerung für analoge Anlagen wird zum Beispiel von http://www.mpc-modellbahnsteuerung.de/ angeboten.

Zitat

... Steuerung der Weichen werden nicht benötigt.


Was ist da dann die Anwendung? Ein Gleis wo ein Zug immer nur hin und her fährt. Gääähn

Zitat

Ließe sich das Ganze bei Verzicht auf Analogloks mit einer einfachen Digitalsteuerung deutlich preiswerter umsetzen?



"Verzicht" -> Komische Formulierung... Also Umrüstung der Loks + Digitalsteuerung.
Preislich kommt das ziemlich alles auf das gleiche raus, weil der Aufwand in allen Fällen ziemlich ähnlich ist. Ob der Dekoder nun in der Lok oder am Gleis sitzt, ist für die Kalkulation nahezu egal. Es werden ja auf jeden Fall Belegtmelder, besagte Dokoder, egal ob in der Lok oder am Gleis, eine "Zentrale" und ggf. ein Rechner nebst Software benötigt.

Es gab doch gefühlte 1000 Bastelvorschläge für analoge Blocksteuerungen die natürlich nicht nur den Strom kappen sondern auch vernünftig Bremsen und Beschleunigen. Ist da alles aus dem Netz verschwunden?

Gruß
Klaus

Hallo Frank,

schaue Dir bitte dieses Video mal an und lese die Beschreibung der Anlage.

https://youtu.be/ak20OLH0ztw

Da ich meine Anlage auf DCC umgebaut habe, steht die Blocksteuerung zum Verkauf an. Zu dem besitze ich weiter neue, unbenutzte Arnold 7693 MSB und Arnold 7695 MSB+ABS, welche ich in den vergangenen Jahren zugelegt habe.

Gruß
Hans-Werner

Hallo Frank,

eine weitere Möglichkeit für eine Blocksteuerung kann die Nutzung von I.O. Karten sein die über USB mit dem PC verbunden sind.

Mit etwas Hobby-Programmierier-Kenntnissen lassen sich die Karten ansteuern.

Auf dem Bild ist die bei mir seit 10 Jahren im Einsatz befindliche Hardware Anordnung dargestellt..
Die I.O. Karten sind mit Relais und Optokopplern ausgestattet und können direkt mit Verbrauchern und Eingangssignalen verbunden werden.

Aus dem zweiten Bild ist die programmierte Softwareoberfläche zu sehen bei der:
Alle Signale und Weichen über Mausklick gesteuert werden können
Alle Gleisbelegtmeldung angezeigt werden
Im Automatikbetrieb die Fahrstrassenbelegung (von Signal bis Signal) angezeigt wird

Diese Blocksteuerung wird gerade in meiner Anlage konfiguriert.

Gruß
Hans


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Hello Frank!
Wenn die Analoganlage tut was sie soll lass es wie es ist, freue Dich an der Anlage und mach' Betrieb.

Falls irgend ein Wunsch, der letztlich zur Entwicklung der Digitaltechnik geführt hat wie gute Fahreigenschaften, langsames Fahren, Dauerlicht, Mehrzugsteuerung, Sound dringlich wird, bleibt nichts anderes über als sich Wissen über das neue Gebiet anzulesen. Das Forum wird gerne bei Verständnis Fragen helfen. Heutzutage ist die Digitaltechnik außerdem deutlich billiger als jede Analogsteuerung sobald man nur minimal mehr haben will als Strom ein/aus. Eine Blocktechnik kann man mit etwa €5-10,- pro Abschnitt aufbauen. Das "neues Lernen" schreckt die meisten ab, da muß man sich durchbeißen. Viele Traditionalisten suchen absurde Ausreden um bei dem bleiben zu können was man gewohnt ist. Das verstellt oft den Blick auf das Neue. Seit etwa 20 Jahren hat die Digitaltechnik deutliche Kostenvorteile gegenüber Analoganlagen wenn ein Neubau angedacht ist. Seit gut 10 Jahren sind diese Kostenvorteile auch vorhanden wenn man eine bestehende Anlage ausbauen will - statt analogtechnisch weiterzubauen eben umstellt. Hinzu kommt, daß viele neue Komponenten unseres Hobbies kaum noch für den Analogbetrieb geeignet sind und bestehende Lösungen mangels Kunden die es kaufen vom Markt verschwinden. Viele Analogbahner bemerken nicht daß sie ein totes Pferd zu reiten versuchen.

Für einen Digitaleinstieg gibt es 2 Wege die Analoge Blocktechnik zu ersetzen, der Vergleich zur bestehenden Analoganlage scheint mir für Dich wichtig zu sein. Eine Möglichkeit ist eine PC Steuerung, hier gibt man bei den einfach Lösungen oft die Möglichkeit des manuellen Fahrens auf. Der zweite Weg ist die Fahrzeuge, ähnlich wie in der Analogwelt, ortsbezogen anzuhalten. Der bekannteste Weg ist da die ABC Technik, es gibt aber noch weitere.

Falls ein Digitaleinstieg geplant ist rate ich mit einer modernen Startpackung zu beginnen und damit das Lernen anzufangen. Falls die Sache im Sand verlaufen sollte oder man zum Schluß kommt das das  doch nicht passt, lassen sich die Komponenten mit geringem Verlust verkaufen oder rollendes Material und Schienen halt analog weiter nutzen. Meine Empfehlung ist da die z21 die hat viel Funktionalität bei moderatem Preis, es ist kein Bastelgefummel was für Neueinsteiger abschreckend sein kann. Datenformat DCC, Defaktostandard heutzutage und bietet ohnehin die höchste Funktionalität. Da Roco/Fleischmann eine hohe Verbreitung haben gibts auch viele Modellbahner die damit Erfahrung haben und helfen können wenn's wo klemmt. Hier noch ein wichtiger Rat: versuche jemand mit Erfahrung in Digitaltechnik in Deiner Umgebung zu finden der bereit ist zu helfen. Gegebenenfalls bei Vereinen nachfragen.
-AH-
Hallo zusammen!

Wow, mit so vielen & konstruktiven Antworten habe ich nicht gerechnet - vielen Dank an alle Antwortenden. Ich versuche der Übersichtlichkeit halber, alles mit einem Beitrag zu beantworten.

Offensichtlich kann ich beide Probleme (=Anlagen) nicht gemeinsam lösen. Wichtiger ist im Moment die Anlage meines Vaters. Diese ist erst frisch fertig, verfügt aber über keinerlei Steuerung außer den drei getrennten Schienenkreisen mit je einem Trafo.
Auch aufgrund der jeweiligen Länge können und sollen jeweils mehrere Züge pro Kreis fahren, was aber aufgrund der unterschiedlichen Lok-Geschwindigkeiten eher schlecht funktioniert.

Unsere Suchen nach einer einfachen, selbst zu bauenden Steuerung war bislang erfolglos: Wie gesagt, sind die wenigen noch zu findenden Beispiele zu grob beschrieben. Offensichtlich sind alle längst digital.
Aufgrund der hohen Kosten kommt eine Digitalisierung nicht in Frage. Die Hoffnung, ALAN könnte hier preiswerter helfen, erwies sich ebenfalls als Irrtum.

Hier bin ich also wieder ganz am Anfang und suche eine einfache, modulare Blocksteuerung, gerne mit Anfahr-/Bremsautomatik als konkrete Anleitung mit Schaltplan und Bauteilliste.
Rückmeldung oder sonstige Erweiterungen sind nicht gewünscht.
Und ja, tut mir leid: Mein Vater will seine Züge einfach nur fahren lassen.  

Ich werde mir die Tage mal die vorgeschlagenen Steuerungen anschauen (Danke jeweils).


Für meine (spätere) Anlage bleibt die digitale PC-Steuerung sehr interessant, aber das ist ferne Zukunftsmusik. Bis dahin werde ich mich in die vorgeschlagene Anfänger-LLiteratureinarbeiten. Das Modellbahn-Magazin vom letzten Jahr habe ich schon mal bestellt (Danke auch für diesen Tip).


Vielen Dank noch einmal an alle, auch an die nicht explizit Erwähnten!
Frank
Hallo Frank,
Ich weiß, dass es ein alter Zopf ist, aber ich bin bei meinem Neuanfang (leider) analog geblieben und habe mir aus Schaltungen von Mecktronic eine Blocksteuerung aufgebaut:
https://www.meekeren.nl/index.php?item=&act...20000002&lang=NL
Die Sache ist recht robust, man kann Weichen und Signale steuern und auch anfahren und abbremsen. Falls du Details von mir wissen möchtest, schick mir eine PN.
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo,


falls das Thema für andere interessant sein sollte: Ich habe mich für die Mecktronics-Steuerung entschieden und bin sehr zufrieden.
Der Einstieg ist etwas hakelig, aber dann hat man eine einfache & preiswerte Steuerung mit sehr vielen Erweitungsmöglichkeiten.

Papa ist begeistert!  

Vielen Dank nochmal,
Frank



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