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THEMA: Handweiche auffahren, erlaubt oder problematisch?

THEMA: Handweiche auffahren, erlaubt oder problematisch?
Startbeitrag
Exitus - 12.06.19 12:39
Hi Folks,

ich weiß, das Thema ist nicht neu, dennoch habe ich bewusst auf die SuFu verzichtet.
Sicherlich gibt es gute alte Erfahrungen, auf die man aufbauen kann. Neue Erkenntnisse werden damit aber nicht automatisch mit nach oben gespült, da sie mangels Anlass nicht zwingend in diese alten Threads eingefügt wurden. Auch sind inzwischen neue MoBa-Kollegen hinzugekommen, die diese Thematik nicht mitdiskutiert haben.
Frische Infos und Meinungen sind gefragt.

Zur Lage:
Mir ist bei der aktuellen Gleisverlegung aufgefallen, dass ich die so oft zitierte "Paradestrecke" insbesondere für die ICEs, noch nicht eingeplant habe. Glücklicherweise ist da noch eine Möglichkeit, diese unterzubringen. (Sonst müsste ich auch die bereits gekauften ICE-Tunnelportale wieder verkaufen). Die Ausleitung in die zweigleisige gegenläufige ICE-Strecke wird einmal Bahnhofsseitig (noch sichtbar, Peco 55) und einmal aus dem zuführenden Wendel aus der Gegenrichtung (dort noch im Verborgenen, Roco mit Antrieb) erfolgen. Die Strecke zwischen den beiden Tunnelportalen wird in etwa 120 cm lang sein. Länger geht nicht, weil der Zug ja irgendwann wieder "abtauchen" muss. Und damit kommen wir (endlich) auch zur Fragestellung. Da diese "abtauchenden" Strecken ja irgendwo ihren Anschluss an die Anlage brauchen, aber eben auch nur in einer Richtung befahren werden, müsste es doch ausreichend sein, wenn am Ende dieser Strecke eine antriebslose Handweiche vom jeweils kommenden Zug "aufgefahren" wird. Zur Technik sei noch gesagt, dass es sich dabei um Roco-Weichen ohne jegliche Feder und mit Plastik-Herzstück handelt. Ich sehe da keine Kurzschlussproblematik.

Ich bitte um Korrektur, falls ich da falsch liegen sollte. Daher auch dieser Beitrag.  

Gruß aus Nordertown

Edit: aufschneiden durch auffahren ersetzt (dank eines freundlichen Hinweises)


Also nach dieser Beschreibung hätte ich auch keine Bedenken, die Weiche gegebenenfalls aufzuschneiden. Bei den alten Roco-Weichen gibt es diese Probleme nicht.

Herby
Hallo Exitus,

genau so habe ich die Ausfahrten meiner Schattenbahnhöfe gebaut (auch mit den *damalsnoch* Roco-Weichen) und hatte weder mit dem Aufschneiden noch elektrisch je Probleme.

2 Dinge solltest Du beachten:
- Lass den Handantrieb an der Weiche, damit sie eine definierte Lage hat. Es ist immer mal nötig, auch in Gegenrichtung in das Gleis zu fahren (verlorene Wagen einsammeln z.B.). Die Einstellung auf ein Durchfahrtsgleis im SBF bietet sich hier an.
- Bei PC-Steuerung der Anlage (ich verwende Traincontroller) müssen die antriebslosen Weichen auch eine Adresse bekommen und beim Einstellen der Fahrstrassen auch gestellt werden, um eine korrekte Zugverfolgung zu gewährleisten. Hier verwende ich fiktive Digitaladressen in einem Nummernbereich, der ausserhalb der angetriebenen Magnetartikel ist. Sinnvoll sind Adresspärchen (also 1 <-> 101) für die angetriebene Weiche und ihr antriebsloses Pendent in der Ausfahrt.

Viel Erfolg wünscht
Matthias.
Hallo Exitus,

Herby hat recht, das geht im Prinzip problemlos.

Auf einen Punkt muss man nach meiner Erfahrung trotzdem achten:
Die Rückstellfeder im Roco-Mechanismus ist bei meinen langen Weichen manchmal recht weich. Eine Zunge neigt dazu, sich nach dem Aufschneiden nicht immer ganz zurück zu stellen.
Daher: Material sorgfältig auswählen und ausprobieren!

Gruß
Karl
Danke für die ersten Antworten.

Dazu nur eine kurze Anmerkung. Die Weichen haben keinerlei Antrieb, der eine Lage fixieren könnte. Sie werden auch NIE in Gegenrichtung befahren werden.

Gruß aus Nordertown
Hallo
Ob es geht oder nicht werde ich nicht beurteilen.

Aber:
Ich habe in all den Jahren Moba gelernt, dass wenn man auf sein Bauchgefühl hören muss, mann die sichere Variante wählen sollte. Ein Kompromiss wird man später immer bereuen.

Warum willst du denn Handweichen im nicht sichtbaren Bereich verbauen?
Sicher um Kosten zu sparen.....
.... und genau im nicht sichtbaren Bereich wäre es doch wichtig, zu wissen, ob die Weiche zuverlässig geschaltet hat.
Aufschneiden alleine ist schon ein Kompromiss... Geht, aber das Bauchgefühl.....
Also, beste Weiche rein und ein sicherer Antrieb rein und eine sichere Rückmeldung.
Nur so wird das Hobby nicht in Frust enden.

Meine Meinung. Gruss Roger
Nö, Roger,

es geht (ausnahmsweise) mal nicht um "Geiz ist Geil".
Wenn's nicht Not tut, will ich mir zusätzliche Schaltungen und damit verbundene Verkabelungen ersparen.
Im sichtbaren Bereich kann ich diese Strecken nicht enden lassen - unmöglich.
Dass ich diese Möglichkeit beim jetzigen Baufortschritt überhaupt noch unterbringen kann, ist für mich schon eine Art Geniestreich und nur durch diese Streckenabzweigung zu realisieren.

Gruß aus Nordertown  
Tach auch,
befahre meinen SB wie #2. Und das jetzt bummelig seit 20 Jahren ohne Störungen.
Mach das mal mit den alten Rocos
Gruß
F.
Hallo,

hatte ich mal vor längerer Zeit, aber relativ bald die Antriebe nachgerüstet, weil es bei Loks mit Vorlaufgestell immer wieder zu Entgleisungen kam. Würde ich nie mehr machen.

Gruß Engelbert
Hallo Engelbert,

kann es sein, dass sich diese Vorlaufachsen an einer Weichenzunge mit Federdruck aufgestellt haben?
Meine Zungen "schlabbern" ohne Gegenwehr in die benötigte Richtung.

Gruß aus Nordertown
Hallo Exitus,

nein das waren Roco Weichen ohne alles. Manchmal sind die Vorläufer einfach zu leicht um die Zunge zu verschieben.

Gruß Engelbert
Engelbert,

Dein Argument lässt mich an der problemlosen Betriebsart dann doch zweifeln. Loks mit "sensiblen" Vorläufern habe ich bestimmt (wenn auch bisher nicht aufgefallen) dabei.
Weichen mit Antrieb habe ich ja. Brauchen ja nicht in der Schublade "auf besseres Wetter" zu warten. Oder auf den Weiterverkauf über die Kleinanzeigen....Werde wohl Reedkontakte zur automatisierten Schaltung heranziehen. Das nimmt mir zumindest die Überwachung der Zugbewegung ab.

Gruß aus Nordertown

Moin Hans-Jürgen,

Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name:

Dazu nur eine kurze Anmerkung. Die Weichen haben keinerlei Antrieb, der eine Lage fixieren könnte.



die alten Roco-Handweichen (und ich behaupte mal, auch die jetzigen im Fleischmannkarton) haben einen Antrieb, der die Lage fixiert.
Es sei denn, die beiden Schrauben wurden gelöst und der Antrieb entfernt...
In dieser Version sind die Ausfahrten der MEC Tarp-Wendeschleifen und auch meine Abstellgruppe gebaut worden und schon seit Jahrzehnten/Jahren in Betrieb. Bisher gab es nur dann Probleme, wenn man doch mal zurück fahren wollte/musste. Dann hilft nur, mit einem langen Hilfsmittel die Weichenzunge zu fixiert.

Gruß
Kai
Hallo zusammen,

meinen letzten sehr großen Schattenbahnhof hatte ich mit Roco Weichen ohne jeglichen Antrieb betrieben. Fast alle Fahrzeuge haben die Weiche problemlos aufgeschnitten, nur komischerweise Lokomotiven aus dem Hause Roco haben immer wieder Kurzschlüsse auf der Zunge verursacht, da diese eben nicht definiert "lag". Aus genau diesem Grund haben jetzt auch meine Ausfahrtweichen Antriebe und sind aus dem Hause Peco. Nu ist Ruhe

Viele Grüße
Thomas
Hallo,

ich habe alle Weichen mit Antrieben versehen. Zweiachser haben bei mir immer wieder zu Entgleisungen geführt (seinerzeit bei Fleischmann mit Schotterbett, auch ohne Feder).

Aber vor allem auch deshalb: Fahrt ihr eigentlich nie Züge im Gegengleis? Das ist doch dispositiv ein Riesenspass! Bei mir müssen die Schattenbahnhof deshalb immer in beide Richtungen befahren werden können.

Viele Grüße,

Simon
Simon,

direkte Frage = direkte Antwort.
Klar sind Zugbegegnungen das A & O im Zugverkehr.
Ist bei mir auch vorgesehen. Der Bahnhof mit vier Personenzuggleisen und drei Güterzuggleisen wird über Schleifen so angefahren, dass für die Personenzüge je zwei Gleise in wechselnder Richtung und die Güterzuggleise nur in einer Richtung befahren werden.
Die für diesen Thread verantwortliche zweigleisige ICE-Paradestrecke ist ebenfalls als Gegenverkehrstrecke geplant. Dazu wird im bahnhofzuführenden Wendel - kurz vor dem Einfahrbereich - noch eine Weiche zum Ausschleusen des ICEs auf die Paradestrecke eingebaut und im Ausfahrbereich des Bahnhofs eine weitere Abzweigung für die Gegenrichtung installiert. Die Rückführung in den üblichen Richtungsverkehr erfolgt dann wieder über lange Rampen. Alle Wege (führen nicht nach ROM) münden in die Zufahrten zu den 7- und 20-gleisigen Schattenbahnhöfen, die ebenfalls nur in einer Richtung befahren und verlassen werden.
Kehrschleifen als Wendehilfsmittel, um einen Gegenverkehr zu erreichen, werden durch diese Schleifen obsolet. Da es also immer nur vorwärts geht, gibt es auch keinen Anlass, eine Weiche entgegen der ursprünglichen Fahrtrichtung erneut zu befahren.
Ich bin allerdings inzwischen zu dem Entschluss gekommen, die ohnehin vorhandenen elektrischen Weichen anstelle der ursprünglich gedachten antriebslosen und Stellhebel-befreiten Handweichen einzusetzen. Irgendwo müssen die ja auch hin, da ich im sichtbaren Bereich mit Peco 55 arbeiten werde.

Gruß aus Nordertown    
Hallo Exitus,

beachte bitte, das bessere Material sollte im unsichtbaren Bereich liegen, da man dort erfahrungsgemäß am Schlechtesten hin kommt.
Denn selbst wenn ein Fahrzeug an einer Stelle immer hängen bleibt, nervt das auf Dauer nur.
Viele Grüße
Thomas

Hallo Exitus,

ich meinte eigentlich das parallele Fahren in eine Richtung auf beiden Gleisen: Güterzug fährt ins Gegengleis und ICE überholt auf dem Regelgleis. Und dann hoffen, dass nicht der nächste entgegenkommende InterCity "verklemmt" wird.

Viele Grüße,

Simon
Keine Sorge Simon,

dank Blocksystem wird es keine Flankenfahrt oder andere Situation geben, die zu Verklemmungen führen kann.
Neben der zweigleisigen ICE-Strecke führt noch parallel eine weitere eingleisige Spur, die für das "übrige Fussvolk", wie VT 11.5,  VT18, Lint, Metronom etc. vorbehalten ist.
Ohne bewusstes Eingreifen kann sich auch kein Güterzug auf dieses Gleis verirren. Dazu müsste er zuerst im Bahnhof über ein Personenzuggleis in die entsprechende Schleife abgeleitet werden.
Wenn's denn gewollt ist, ist auch das möglich. Also genug Fahrvarianten vorhanden.

Gruß aus Nordertown
Du willst die Weichen nicht aufschneiden. Du willst sie auffahren.

Auffahren ist von der Herzstückseite aus. Bei isoliertem Herzstück wumpe, mache ich auch.
Aufschneiden ist von der Zungenseite aus. Zug entgleist.

Christoph
@ #8: Schleppweichen sind etwas völlig anderes, das sind herzstück- und zungenlose Weichen, die man benötigt, wenn man Fahrzeuge mit beidseitigen Spurkränzen an den Rädern ("Doppelspurkranzräder") darüber fahren lassen will. Der folgende Link zeigt die Feldbahn des Torfwerks Schwegermoor, da finden sich mehrere Fotos einer Schleppweiche. https://www.entlang-der-gleise.de/Feldbahnen/Torf-schwegermoor.html

Was man dabei erkennt: Schleppweichen lassen sicht nicht auffahren!

Volker
Hallo,

die Diskussion hatten wir hier im Forum doch schon öfters. Es meldeten sich stets die gleichen "Bedenkenträger" zu Wort. 😉

Bei mir hatte das "System" rund 15 Jahre in SBF funktioniert. Ich hatte die entkernten Piccolo Weichen in Einsatz, also mit entfernter Feder. Fahrzeuge die beim Aufscheiden/Auffahren der ohne Kraftaufwand umschaltbaren Weiche hier Probleme machen, die haben ein grundsätzliches Problem und machen vermutlich auch an anderen Stellen auf der Anlage Probleme. Bei mir liefen da bis zu 5m lange Güterzüge ohne Probleme drüber.

Bei der neuen Anlage wollte ich das System auch wieder anwenden. Aber auf beiden Seiten des Schattenbahnhofs sind Gleiswendel nach oben - eventuell zurück rollende Wagen würden hier großes Unheil anrichten. Und da die Fleischmann Weichen inzwischen bis zu 35 Jahre auf dem Buckel haben, werde ich sie in Rente schicken und neue Weichen aus Brexonien verbauen. Die kurzen Peco Code 80 habe ja einen ähnlichen Platzbedarf wie die 15 Grad Weichen von Fleischmann.

Grüße
Markus



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