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THEMA: Altern aller Art

THEMA: Altern aller Art
Startbeitrag
Pijon - 21.07.19 22:42
Hallo Ihr Spezialisten
ist vielleicht nur ne kurze Frage.
Nach dem Alten von Loks etc.. Wie fixiert man die Farbe? Ist ja meist Wasserfarbe.
Spraydose mit Matt Klarlack vom Baumarkt?
Ist das Feinneblig genug?
Gibts was besseres?  (abgesehen von der Airbrush)
Sprühen wahrscheinlich nur von oben..sonst verkleben Gestänge und Räder.!?

Danke schonmal
Pijon

Guten Morgen Pijon,
ich habe Lack aus der Dose noch nicht benutzt, aber beim googlen auf einer Seite für Tabletop eine Empfehlung für den Acryl Mattlack von Obi gefunden. Was auf eine fein bemalte Figur draufkommt, dürfte auch für Loks geeignet sein. Natürlich würde ich die Loks komplett einnebeln und alles was verkleben kann und den Lauf der Lok einschränken kann entweder ausbauen oder abkleben. Wenn du Wasserfarben schreibst, meinst du da Acryl oder Einen Schulmalkasten? Zum altern eignen sich Acrylfarben und Pigmente. Letztere sollten in jedem Fall fixiert werden, da die sich abreiben bzw bei einer Pinsel Lackierung verschmieren. Zum abkleben würde ich Maskierfolie nehmen aus dem airbrush bedarf. Das lässt sich Rückstandsfrei vom Modell wieder abziehen.
Gruß
Erik
Also ich persönlich würde wohl ein Spray aus dem Table Top Bereich nehmen, da weiß ich dass es den/die Kunststoff/Farbe nicht angreift.
Games Workshop, Army Painter oder Vallejo.
z.B. hier erhältlich
https://www.fantasywelt.de/Schutzlack

Gruß Björn
Hallo Erik,

eine Alterung mit Lack muss nicht unbedingt fixiert werden, im Gegensatz zu Puderfarben. Bedenke: Mattlack verändert deutlich die Farben und lässt sie stumpf und ausgeblichen wirken. Das kann gewollt sein, um alten Lack darzustellen, wenn aber ein ansonsten halbwegs gepflegtes Fahrzeug nur betriebsverschmutzt werden soll geht der Schuss eventuell nach hinten los. Am besten mal an einer vergleichbaren Farbfläche probieren und ggf. seidenmatten Lack nehmen.

Viele Grüße

Dirk
Hallo ihr..
Danke für die Hinweise.
Ja es sind Pigment Pulver in Wasser verdünnt worden.
Das greift sich ab..

Seidenmatt oder matt.. Aber nicht hochglänzend.. Das wäre dann auch wieder kontraproduktiv..
Verstehe..

Na dann.. Mal zu obi.. Und aus weiter Entfernung zweimal dünn einnebeln..

Ich probiere es..
Danke..
Moin Björn,

schau dir mal diese Seite an: https://betriebsstelle.de/tag/weathering
ist zwar überwiegend H0, aber die Techniken sind gleich.
Ansonsten wie Barbara, lesen,verstehen,üben.

Gruß Kai
Servus,

Für die Ausgangsfrage zuerst zu beantworten: AK Ultra Matte Varnish +  AK Acrylic Thinner
https://www.pk-pro.de/Ak-183-Ultra-Matte-Varnish-60mL
https://www.pk-pro.de/AK-712-Acrilic-Thinner-60mL

Alternativ geht auch das Matt XF-86 (10ml) von Tamija, verdünnt mit Revel Cleaner.
https://www.dersockelshop.de/farben-/xf86-klarl...tamiya_tam81786.html

Beide kann man mit der Airbrush relativ einfach aufbringen, 0.4er Düse und etwa 1:1 Varnish + Thinner. Bislang die Mattierung welche am wenigsten die Farben verändert und relativ angenehm zu verabeiten ist.

Matt ist eigentlich keine Farbe. Mattierer erzeugen letzlich eine rauhe Oberfläche. Diese ist natürlich emfindlich gegen Fette und sollte nicht mehr berührt werden. Zuviel Mattierung schaut dann in der Vergrößerung aus als hätte man das Modell mit Pulver beschichtet. Ich nehme deswegen auch keine Pulverfarben mehr, es gibt wesentlich besser steuerbare Farben um die jeweiligen Effekte zu erzeugen ohne das eine zusätzliche Fixierung nötig ist.

Es ist leider so, das falls man es ernst meint, um die Airbrush eigentlich nicht rum kommt. Eine Ultra von Harder & Steenbeck mit einem Fenga Kompressor tuts dafür. In Kombination mit den später genannten Farben ist das wegen der starken Verdünnung kein Hexenwerk.

Die Lacke in den Dosen sind zum Teil super und sehr fein. Es gibt einige Profis welche diese verwenden, aber die Dosen werden dann dekantiert. Sprich die Farbe wird in ein separates Behältnis gesprüht und dann in der Airbrush weiter verarbeitet, idR mit Nitro verdünnt.

Basis ist in unserem Fall die idR die Farbe ab Werk. Das sind meist Lacke die sich nur schwer lösen lassen und eine mehr oder weniger geschlossene Oberfläche aufweisen. Meine aktuelle Vorgehensweise:

- Wagen zerlegen, zurüsten und ggfs. abkleben

- superdünn lasierender Auftrag von Tamija Farben, sehr stark verdünnt 1:10 bis 1:50 mit Revel Cleaner (andere 1-Methoxy-2-propanol Verdünnungen gehen auch). Farbton idR etwas heller als der später gewünschte ausgebleichte Wagen.

- Mit Cleaner vorsichtig die Anschriften säubern. Das geht bei alten Wagen problemlos weil der original Lack unempfindlich ist. Bei moderneren Wagen löst sich die Schrift leider praktisch sofort mit ab, dann besser abkleben.

- Pinselarbeiten: Umstellhebel (weiß + rot bzw gelb), Federpakete (AK dunkler Rost), Fett am Pufferteller (braune Farbe abnehmen mit Cleaner),  Zettelkasten mit Papier befüllen.

- Weathering mit Enamel-Farben (dark brown, black von MIG oder AK)

- optional Mattierung, vor allem wenn Anschriften abgeklebt wurden.

Dazu kommen je nach Fahrzeug eine ganze Reihe weiterer Details die mit Ölfarben (Kalkfahnen, Rostablaufspuren) und anderen Mittel erzeugt werden. Hier muss man die Augen offen halten.

Ok, ist länger geworden. Im Anhang noch ein aktuelles Bild aus meiner Werkstatt

Grüßle
Elvis

Edith: noch paar Fühler korrigiert...

Die von Elvis zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

@Elvis wow
Gruß Björn
Moin,

weitere klasse Tipps von Elvis gibt es z.B. hier: https://www.dm-toys.de/liste/search/mwm.html
Die Hefte....nicht der Wagen

Gruß Kai
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Altern aller Art



Da brauch ich bloß in den Spiegel zu schauen

Grüße Michael Peters
Wunderbare Tips.. Besonders der link zu "patinieren" ...
Das kann ich gebrauchen.

Mein Standlok Br80 u. Br221 Betriebslok  Projekt habe ich jetzt mit Edding Seidenmatt Klar und Wechselsprühkopf finalisiert..

Für mein Verständnis zu "nicht neu glänzend aus dem Karton" sondern angemessen glaubwürdig Betriebsverschmutzt oder längst vergessen auf dem Abstellgleis auf meiner Anlage zum Spielen für Erwachsene ....ein vorzüglich guter Anfang.
Besser und teurer werden kann man immer.  

Danke für die Tips.

Hallo,

ich habe mich auch mal an das Altern von Fahrzeugen gemacht. Ich nutze Farbe von Vallejo. Die washs habe ich mit Schmincke Ölfarben und dem Terpentinersatz von Schmincke hergestellt. Leider lösen die washs den Klarlack von Vallejo an. Dies passiert auch an meinem 1 Jahr altem Klarlack Probestück. Was mache ich falsch? Doch Feuerzeugbenzin nehmen? Oder das White Spirit von AK? Dieses soll wohl nicht so Stack riechen.

Gruß

Ronny
Moin Ronny,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Leider lösen die washs den Klarlack von Vallejo an.


Wenn Du mit Öl- und Terpentinähnlichen Stoffen auf wasserbasierende Farbe gehst wundere ich mich nicht das es sich löst.
Umgekehrt würde es funktionieren.

Gruß Kai
Hallo,

nur wird dies von den ganzen Militärmodellbauern doch so gemacht. Entweder Acryl Wash auf Enemallackierung oder Enemal Wash auf Acryllackierung.

Gruß

Ronny
Na da kennst Du ja ganz neue Grundlagen in die Chemie.
Es ist nur ersteres möglich, da Öle und Terpentine logischerweise aggressiver sind als Wasser.

Gruß Kai
Hallo Kai,

allerdings macht es doch Elvis ebenso, wie er doch oben beschrieben hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, Mattlack auf Acryl Basis und dann ein Enemal Wash. Könnte es sein das der Vallejo Klarlack Acryl Resin ist und der von Elvis verlinkte AK Klarlack nicht auf Resinbasis?

Gruß

Ronny

Edith: Das der Terpentinersatz die Acryl Farbe irgendwann anlöst ist schon richtig. Bei dem Wash spielt man doch allerdings mit der Einwirkzeit. Es soll quasi schon verdunstet sein bevor es den Lack angreift. Nur greift es sofort bei mir den Klarlack an.

Das lese ich nicht daraus.

Du meinst es dann als gewollten Effekt.

Kai
Hallo Kai,

nein das Wash soll ja in die Fugen laufen. Den Lack aber nicht angreifen. Der Kapillareffekt bei Enemal Wash ist höher als bei einem Wash auf Wasserbasis (mit Spüli). Ich glaube bei dem fertigen Enemal Wash von MIG steht auch drauf, dass der Lack darunter Arcyl sein soll, weil das Enemal Wash auf alle Fälle einen Enemal Lack angreift. Das ganze wollte ich auf Basis von Ölfarbe und Terpentinersatz machen. (machen die ganzen Militärmodellbauer) Der Terpentinersatz von Schmincke ist da wohl zu aggressiv. Waschbenzin nehmen noch viele, stinkt mir aber zu sehr.

Gruß

Ronny
Zitat - Antwort-Nr.: 18 | Name:

Das ganze wollte ich auf Basis von Ölfarbe und Terpentinersatz machen. (machen die ganzen Militärmodellbauer)


Nicht alle http://www.modellbau-world.de/washing.htm

Gruß
Rainer
Hallo,

mit aromatenfreien Lösemittel müsste es funktionieren. Der Terpentinersatz welchen ich habe ist es nicht. Somit wird die Farbe angelöst. Ich werde weitere Versuche machen mit aromatenfreien Lösemittel aus dem Modellbau.

Gruß

Ronny
Hallo,

ich habe jetzt Matt Effect Thinner von Abteilung 502 ausprobiert. Stinkt nicht, löst die Lackschicht nicht an, lässt die Ölfarbe schnell und matt trocknen. Somit  kein Überlackieren mit Mattlack nach dem Wash mit Ölfarben mehr nötig. Kann ich nur empfehlen für ein Wash mit Ölfarben.

Gruß

Ronny
Servus Ronny,

Ölfarben, die Enamel Washes und die ollen Revell/Humbrol Dosen verdünne ich schon seit immer mit Feuerzeugbenzin. Gute Qualität lieferte zuletzt Zippo, hatte ich hier an der Tanke gefunden. Ich nehm immer mal ne Flasche mit, ich nehm das auch um die Fahrzeuge zu entfetten direkt vor dem brushen.Bis jetzt hatte ich damit noch nie das Problem das sich der darunterliegende Lack angelöst hätte. Auch die mittlerweile empfindlicheren Anschriften sind da nicht aufgefallen.

Benzin ist aber eine recht große Stoffgruppe und eingebürgerte Begriffe nicht immer eindeutig. Interessant ist aber in dem Zusammenhang was es an Synonymen gibt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leichtbenzin
https://de.wikipedia.org/wiki/Testbenzin

Es spricht natürlich nichts gegen die Mittel der Farbenhersteller, die ich ja auch gern mal benutze. Natürlich verkaufen die nur handelsübliche Lösungsmittel mit Zuschlagstoffen zu anderen Preisen. Letztere sind aber auch das Geheimnis weil sie nicht im Sicherheitsdatenblatt stehen müssen, alle anderen Lösungmittel sind praktisch auch immer sicherheitsrelevant und müssen da drin aufgeführt werden.

Der Matt Effect Thinner ist da auf jeden Fall mal einen Test wert. Ich nehme an das da mattierende Additive dem üblichen White Spirit zugesetzt sind. Und wenn es den gewünschten Effekt hat ist das doch super!

Frohes Altern und Grüßle ausm kalten Allgäü
Elvis




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