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THEMA: Erntedankfestfahren in Kölln-Reisiek

THEMA: Erntedankfestfahren in Kölln-Reisiek
Startbeitrag
- 29.09.19 23:19
Moin,

Erntedank ist in Kölln-Reisiek immer ein größeres Event. Diverse Gruppen und Vereine aus dem Ort haben sich heute am Sonntag mit unterschiedlichsten Aktionen daran beteiligt. Der MEC hat (welch Überraschung...) dazu ein Modularrangement auf einer Hälfte der Sporthallenflächen zusammen- bzw. ausgestellt. Heiko hatte dazu einen Plan ausgetüftelt, der bei einem maximalen Verhältnis Streckenlänge zu Hallenfläche intensiven Zugverkehr zuließ. Schließlich sollte dem Publikum etwas geboten werden. Die andere Hälfte der Halle betreute ein Spiele-Team mit vielseitigen Spielgeräten und Spielen für die Jüngeren. So hatten alle Altersklassen etwas, womit sie sich beschäftigen konnten. Mit der Zeit durchmischten sich die Zielgruppen, wobei die Lütten weniger Berührungsängste hatten. Die geringe Anlagenhöhe kam ihnen natürlich entgegen.

Über die Auswahl des vielfältigen Rollmaterials haben wir uns offensichtlich viel zu zuviele Gedanken gemacht. 20 ICE hätten völlig ausgereicht, jedenfalls nach Meinung des Publikums unter 1,20 m. "Wann fährt der ICE wieder los?", "Kann der auch schneller?" waren die heutigen Masterfragen. Höchstens der "Rückwärts-Express von Harry Potter" (O-Ton Leo, 5 Jahre) sowie knuddelige Züge mit Tenderdampfloks fanden noch wohlwollende Gnade. Der Rest hätte ruhig in den gut bestückten Wendeschleifen bleiben können. Und wenn sich gestandene N-Bahner hinsetzen und entspannt über fahrende rosafarbene Einhörner mit Glitzer philosophieren, damit auch die letzte Lillifee stehenbleibt, dann soll das schon etwas heißen...

Die gestandenen N-Bahner waren allerdings auch schon vorher am Sonnabend auf ihre Kosten gekommen und hatten sich an Zuggarnituren jedweder Couleur erfreut. Es hat an dem Wochenende alles gepasst. Frust kam eigentlich nur heute gelegentlich auf, wenn der kleine $KEVIN-MAXIMILIAN mit den Plänen seiner Erziehungsberechtigten absolut nicht einverstanden war und deutlich machte, dass er noch ICE-kucken wollte. Manche Junior-Blicke habe ich im Stillen mit "Ihr solltet daran denken, dass ich euch später den Heimplatz aussuche!" übersetzt.

Ein paar Bilder habe ich geknipst, wobei ich den Schwerpunkt auf das rollende Material gelegt habe. Lächelnde Kinder mit leuchtenden Augen sind zwar süß und zeigen, dass unser Hobby immer noch Interesse (auch bei den Eltern) wecken kann, diese Bilder haben meiner Meinung nach aber nichts in der Öffentlichkeit zu suchen.

Viele Grüße,
Carsten


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Moin,

suche ich falsch oder wurde dieser Termin hier nicht angekündigt?

Gruß aus Nordertown
Moin,

vielen Dank für die Bilder, Carsten.

Grüße.   Olaf
Hallo,
sehr schön beschrieben, das entspricht auch meinen Erfahrungen bei Ausstellungen. Auch schöne Bilder. Wobei ich das unscharf Maskieren für unaufdringlicher halte als die Grinsegesichter.
Grüße
Gerhard
Moin,

@ Hans-Jürgen
Du hast schon richtig gesehen, es gab hier diesmal keine Ankündigung. Und das mit voller Absicht. Andere Zielgruppe, andere Mission...

Das ganze war keine Veranstaltung der Modellbahner des MEC-Kölln-Reisiek, sondern ganz allgemein von Kölln-Reisiekern für Kölln-Reisieker (und umliegende Kirchtürme). Es gab Stände mit landwirtschaftlichen regionalen Produkten, einen Gottesdienst, die Feuerwehr hatte etwas auf die Beine gestellt, es gab eine Treckerparade und ... und... und der MEC lieferte eben auch einen kleinen Programmpunkt zu dem Fest. Auf den Veranstaltungsplakaten tauchte der MEC unter "u.v.m." auf

Daher war es nicht wie sonst bei den Fahrtreffen, wo mit modellbahnernden Gästen der eine oder andere fahren gelassen wird und bei einem gemütlichen Kaffee die üblichen Probleme der Modellbahn und andere Randthemen wie z.B. die Klimakrise erschöpfend diskutiert werden. In Zeiten wie diesen, in denen es kaum noch Spielzeugläden mit modellbahnkreisenden Schaufenstern gibt, an dessen Scheiben sich Kinder die Nasen plattdrücken können, hat der MEC an diesem Wochenende den Job übernommen, bisher Moba-unbelasteten Kindern den Virus zum Hobby einzupflanzen. Deswegen waren die 1zu160iger hier einmal nicht gefragt, die sind ja ohnehin schon angefixt Aus den Reaktionen der Kinder und mancher, auch kinderloser Erwachsener konnte man sehen, dass der MEC seinem Bildungsauftrag (und das ist kein dummer Spruch, sondern ernstgemeint) erfolgreich nachgekommen ist. Mission completed!!

@ alle
Der MEC Kölln-Reisiek kann bekanntermaßen ja aber auch anders. Die nächste Möglichkeit, sich beim MEC zu treffen, wird das Fahrtreffen am 09/10.11.19 sein, zu dem dann gerne Spiel-, Spass- und sonstige Bahner bis hin zu Nietenzählern und Pufferküssern vorbeischauen können. Letztere bitte vorher den Mund abwischen, der Rand an den Kaffeetassen geht immer so schwer ab. Dazu wird es aber noch eine gesonderte Ankündigung geben.

Gruß, Carsten

Edith hatte noch einige Fehler gefunden, die so nicht stehen bleiben konnten.

... na dann bin ich ja zumindest zur Suchproblematik beruhigt. Ich habe geschlagene 15 Minuten alle möglichen Suchbegriffe eingegeben und kein Resultat zum aktuellen Datum erzielt. Habe schon an mir gezweifelt.
Immerhin hast Du meine Frage geklärt und sachlich beantwortet. Ich hatte schon befürchtet, Du unterstellst mir ob der kurzen Frage (ohne smiley) wieder ein "zündeln".

Gruß aus Nordertown
Moin,

ich habe gerade "Suchtproblematik" gelesen... im Zusammenhang mit unserem Hobby Modellbahn war das wohl ein freudscher Verleser

Grüße.  Olaf
Olaf,

der "Verleser" ist durchaus gerechtfertigt.
Wer will sich von dieser Variante schon freisprechen wollen/können?

Gruß aus Nordertown
Moin Carsten

Vielen Dank für die schönen Bilder. Ja, hat Spaß gemacht, mal wieder viel Betrieb mit langen Zügen zu machen. Und wie dir ist auch mir aufgefallen, dass da diesmal auch ein paar "neue" Gesichter zu sehen waren. Und so nebenbei konnte ich mir schon Gedanken für das Upgraden von Modulen machen. Besonders die Beleuchtung und die interaktiven Geschichten stehen da im Fokus. Naja, und natürlich die übliche Auffrischung des Grüns vor allem der Bäume.

Gruß Ralph
Hallo Carsten,
ich finde es absolut notwendig, auch solche Treffen / Ausstellungen / Veranstaltungen zu organisieren, um Nicht-Modellbahner mit diesem Hobby bekannt zu machen. Es war ja auch früher nicht so, dass man gezielt zu jenem Fachgeschäft ging, an dessen Schaufenster man sich die Nase platt drückte, um Moba zu sehen, sondern das geschah weitgehend "so nebenbei". In diesem Sinn sollten die Moba-Gruppierungen dort präsent sein, wo man eben gerade nicht Modellbahn im Zentrum hat.
Ein Beispiel habe ich selber in Zürich mitorganisiert: im Museum für Gestaltung findet die Ausstellung über SBB-Design von August 2019 bis Januar 2020 statt, und in einer Ecke wurden wir gebeten, etwas von unseren Modulen zu betreiben (ein halbes Jahr lang, wollte gut überlegt sein). Normalerweise macht Museumspersonal Betrieb, an speziellen Tagen auch spur-N-schweiz selber, und die Leute, die wegen Design ins Museum kommen, "geraten" auch in die Moba-Ecke, und fragen, und erhalten Antworten - und das eine und andere bleibt hängen (mindestens eine Familie ging nach Hause mit festen Vorsatz, wieder einmal die Moba aufzustellen...). Das ist Nachwuchsförderung! Bei jung und alt...

Heinzpeter
Die fahrenden rosafarbenen Einhörner mit Glitzer hätte ich jetzt aber auch gerne gesehen.
Gibt's da auch BIlder von?

Gruß,
Carsten
Moin,

ich sehe es wie Heinzpeter. Veranstaltungen, bei denen die Modellbahn eben nicht im Mittelpunkt steht, sind die beste Möglichkeit, Werbung für unser Hobby zu machen. Im Gegensatz zu reinen Modellbahntreffen trifft man hier auf ein Publikum, welches mit Modellbahn eher nichts (mehr) zu tun hat. Die Chance, hier viele Leute dauerhaft an den Haken kriegen zu können, dürfte verschwindend gering sein. Aber es ist die beste Gelegenheit, deren Aufmerksamkeit zu erregen und den Gedanken an eine Modellbahn im Hinterkopf zu (re)aktivieren. Was dann daraus wird, ist eine andere Sache.

Kinder sind da natürlich leichter als Erwachsene zu begeistern. Die suchen den Kontakt von selbst. Bei den Großen muß man ggf. nachhelfen. Wenn jemand länger als einen Moment lächelnd stehenbleibt und nichts sagt, spreche ich ihn an. "Na, kribbelt´s schon?" reicht meistens  schon aus. Die wenigen, von denen überhaupt nichts zurückkommt, habe ich zumindest in diesem Moment zumindest kurz dazu gebracht, den Gedanken "Modellbahn" in ihren Kopf zu lassen. Meistens kommt aber eine Reaktion wie "Ich habe früher auch eine elektrische Eisenbahn/Märklin/Fleischmann/Minitrix gehabt ..." und damit ist man dann auch schon im Gespräch. Einige gehen mit dem Vorsatz nach Hause, ihre Bahn demnächst wieder hervorzuholen. Wenn es dann nur ein oder zwei tatsächlich tun, hat sich der Versuch, jemanden zum wahren Glauben bekehren zu wollen, schon gelohnt. Außerdem macht es meistens Spaß! Den ultramürrischen Zeitgenossen, der die Ansprache mit einem bösen Blick quittiert, muß man aushalten können. Da hilft dann nur "talk less - smile more". Zum Glück sind es ja nur Einzelfälle.

Wenn die Erwachsenen mit Kindern kommen, ist es relativ einfach. Über die Kinder läßt sich das Interesse auf die Großen transportieren. Spätestens nach dem dritten ICE bekommt der Weihnachtsmann einen erweiterten Auftrag. Jedenfalls von den Kleinen unter 10 Jahren, bei älteren wird es zwiespältig. Die würden eigentlich noch gerne mit der Eisenbahn spielen. Aber nicht auszudenken, wenn das Lisa aus der 6a mitbekommen würde. Der Engtanz auf dem nächsten Klassenfest wäre glatt gestorben. Also nix mit Moba, weil Eisenbahn und coolsein überhaupt nicht zusammenpassen.

Die Kleineren sind für den Moment eigentlich immer interessiert und löchern mit Fragen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Das macht mir eigentlich am meisten Spaß. Vor allem, weil man nie weiß, was kommt. Wie bei den den Erwachsenen gibt es auch hier Nervensägen, da muß man eben durch. Entgegen landläufiger Meinung können sich die meisten Kinder benehmen. Als Aussteller muß man damit rechnen, dass der eine oder andere Sturmschaden entstehen könnte. Wenn man die kleine Melanie fragt, ob sie die Erzwagen des langen Heinrich auch zählen kann, ohne jeden Wagen anzutippen, dann wird das auch gleich stolz bewiesen. "Finger weg!!" wäre hier die falsche Ansage gewesen.

Wenn man ein paar Mal die Neugier einer Kinderhorde auch in derem Sinne annähernd befriedigt hat, fällt es leichter, altersgemäß zu antworten. Da übt die Praxis. Zur Frage, wann der ICE wieder fährt, kommt es darauf an, wer das wissen möchte. Da gehen die Antworten von "wenn der Block vor uns frei ist" über "erst muß der langsame Güterzug mit der alten Dampflok im nächsten Bahnhof sein, damit der ICE dann daran vorbeisausen kann" bis hin zur Version für Minis. Ich hatte mal einem Dreikäsehoch geantwortet, dass wir noch auf den Lokführer warten müssen, weil der noch mal zur Toilette gegangen ist. Daraufhin kam von dem Knirps ganz enttäuscht: "Och, das dauert dann ja noch. Papa braucht auch immer so lange." Äh ja, too much information

Seitdem müssen wir nicht mehr auf den Lokführer, sondern auf den Kellner des Speisewagens warten. Der ist nochmal zu Aldi gegangen, um einzukaufen. Auf der Hinfahrt haben die Fahrgäste alles aufgegessen und ausgetrunken. Nun muß erstmal für Nachschub gesorgt werden. Hin und wieder suchen dann die Lütten den Aldi. Auf den Modulen ist allerdings keiner. Diesesmal ging es soweit, dass drei Kleine daraufhin gemeinschaftlich virtuellen Modulbau betrieben und sich darauf geeinigt haben, dass die Strasse davorne unter der Brücke noch weitergeht und nach der zweiten Ampel ein Aldi wäre. Die haben im Bett vorm Einschlafen bestimmt noch Bäume gepflanzt.

Wie auch bei den Erwachsenen wird auch nur ein Bruchteil der Kleinen über das Teeniealter hinaus Modellbahner bleiben. Von daher könnte man sagen, was der Aufwand dafür soll, aber ich finde, dass sich der Versuch allemal lohnt. Zum einen, um die biologische Auflösung des Hobbies zu verzögern und zum anderen, weil es auch als Aussteller gut tut, mal aus seinem Mikrokosmos herauszukommen. Die SimCity-Zwerge aus dem vorigen Absatz hatten ein paar durchaus brauchbare Modulideen...

Das pinke Einhorn mit Glitzer war nur ein Gedanke. Weiter als zur Diskussion ist es nicht gekommen. Als Erwachsener baut man sowas nicht ...

... oder doch? ...

Viele Grüße,
Carsten
Hallo Carsten,

ich habe auch noch ein Müsterchen, von der Langen Nacht der Museen. Ein mittelalterlicher Interessierter, mit N zuhause, hat sich die Module interessiert angeschaut, mal etwas gefragt, ich gab Antwort. Irgendwie juckte es mich, und ich fragte meinerseits: Ja, und haben Sie unsere Blockautomatik durchschaut? Antwort: Natürlich, da verstehe ich ein bisschen etwas, hab das zuhause auch. Ich: Ja, und warum hält denn der Wendezug mit der Lok hinten auch ganz schön vor dem Signal? Antwort: Aha, ahäm, das ist mir noch nicht aufgefallen. Und da ergab sich erst richtig das Gespräch, da wir die Spitze des Zuges mit Infrarotmeldern erfassen, so kommt es nicht drauf an, wo die Lok im Zug steht. Das warzwar keine Nachwuchsförderung, sondern Förderung eines bereits Aktiven... , aber das tut ja auch gut, oder?

Heinzpeter


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