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THEMA: Umstieg Analog zu Digital; Stromkreischaltungen beibehalten?

THEMA: Umstieg Analog zu Digital; Stromkreischaltungen beibehalten?
Startbeitrag
BNSF_ES44AC - 25.08.21 18:52
Hallo,

ich hätte eine Frage bezüglich Umstieg von Analog auf Digital. Ich bin bisher mit analogen Betrieb mit sehr einfachen Schaltung immer zufrieden gefahren. Meine alte Anlage bis Mitte 2020 war analog, auch einen neue Anlage die ich Ende 2020 nach Umzug komplett neu aufgebaut habe läuft aktuell analog mit zwei Trafos und vier Stromkreisen.

Jetzt möchte ich jedoch mal Digitalbetrieb und insbesondere Soundloks testen. Die Auswahl einer Zentrale und von ein zwei Drop in Decodern fiel recht leicht. Bevor ich da alles bestelle, stellt sich mir momentan die Frage, ob ich die DCC Zentrale einfach an meine bestehende Anlagenschaltung anschließend kann ohne erstmal was ändern zu müssen.

Die Schematik der Anlage samt Gleisplanschema ist auf dem Bild im Anhang zu sehen.

Im Prinzip ist das sehr einfach aufgebaut. Jeder Stromkreis ist an einen 3 Wege Kippschalter (EIN/AUS/EIN) angeschlossen. Von den Trafos kommen die Versorgungsleitungen und sind so an die Kippschalter angeschlossen, dass ich für jeden Stromkreis zwischen Trafo 1 und 2 und AUS wählen kann.

Jedoch gibt es dabei einen kleinen Kniff, Da Stromkreis #3 je nach Benutzung entweder als "Rundkurs" oder als doppelte Kehrschleife fungiert, ist der Anschluss der Versorgungsleitung von Trafo 2 auf den Kippschalter für Stromkreis drei vertauscht. Mithin wenn ich für Stromkreis #3 von Trafo 1 auf Trafo 2 umschalte, wechselt nebem dem Trafo die Polarität gleich mit. So konnte ich komplizierte oder nur in eine Richtung befahrbare Kehrschleifenschaltungen vermeiden.

Mal an einem Beispiel verdeutlicht. Ich möchte das ein Zug einfach auf Stromkreis #3 (rot im Bild) und #4 (mittelblau) seinen Kreise dreht. Die äußeren Weichen sind auf Abzweig, die inneren Weichenverbindungen zwischen #3 und #4 bleiben auf Geradeausfahrt. Kippschalter für #3 & #4 gehen auf Trafo 1 und voila der Zug dreht Kreise. #3 & ä4 fungieren im Grunde als einfaches Oval.

Alternativ ich möchte jetzt über die inneren Weichenverbindungen rangieren. Kippschalter für #3 & #4 gehen auf Trafo 2. Durch die Vertauschte Versorgungsleitung am Kippschalter kann ich in dieser Form völlig störungsfrei über die inneren Weichenverbindungen rangieren, so als sei es ein Umfahrgleis o.ä.. Allerdings wenn ich jetzt in den äußeren Verbindung über die Trennstelle rumpel knallt es. ;)

Richtungänderungen sind auf vielfache Weise möglich, da mehrere Varianten funktionieren. Die einfachste ist z.B. #4 läuft über Trafo 1, #3 über Trafo 2. Beide Trafos sind so eingestellt das es zu keinen Kurzen kommt. Ist der Zug dann aus z.B. #4 sicher in #3 übergegangen wird auf Trafo 1 einfach die Richtung gewechselt, so dass beim für den Richtungswechsel erforderlichen nächsten Übergang von #3 zu #4 die Polarität ebenfalls passt. In der Praxis ist das allerdings etwas unschön, da die Lok am übergang kurzfristig von beiden Trafos Saft bekommt und merklich zügiger fährt.

Daher fahre ich mittlerweile einfach über einen schnellen Schalterwechsel. Das sieht dann z.B. so aus eine Lok von rechts im Bild kommend soll über den äußersten linken Abzeig die Richtung durch #3 wechseln und dann über die innere rechte Weichenstraße zurück. Zu Beginn sind #3 & #4 auf Trafo 1. Ich bereite den Wechsel vor in dem ich auf Trafo 2 die gleiche Fahrstufe und Richtung einstelle. Wenn jetzt die Lok die Trennstelle von #4 zu #3 vollständig überfahren hat, werfe ich zügig den Schalter für #3 um. Die Lok fährt in der Praxis meist ohne jede Unterbrechung weiter. Dann werfe ich noch den Schalter für #4 um. Jetzt kann die Lok über die rechte innere Weichenverbindung zurück nach #4 fahren ohne das es zu einem Kurzschluss kommt. Da ich hauptsächlich über Trafo 1 fahre, wechsel ich an dem jetzt die Fahrtrichtung, so dass sie zur gedrehten Lok passt und werfe dann sobald die Lok zurück in #4 ist den Schalter zurück auf Trafo 1.


Da auch bei Digitalbetrieb eine Kehrschleife eine Umpolung erfordert, frage ich mich jetzt, ob ich die Digitalzentrale einfach statt der Trafos anschließen kann und meine Schalter einfach wie im bisherigen Betrieb umwerfen, wenn für eine Fahrt die eine oder andere Polarität in Stromkreis #3 erforderlich ist.
Oder stellt es für eine Digitallok ein Problem dar, dass beim Polaritätswechsel über Schalter kurzfristig kein Strom und damit kein Signal am Gleis anliegt?


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Hallo Namenloser!

Du kannst bis auf Stromkreis 3 die Anschlüsse so beibehalten. Du solltest für Deinen Test beide Trafos von der Anlage trennen und die Zentrale an die Stelle des Trafos 1 setzen und danach die Schalter 1, 2 und 4 auf 1 setzen.

Auch im Digitalbetrieb ist es so, daß die Polarität der Gleise stimmen muß. Sonst gibt es einen Kurzschluß. Deshalb müssen am Schalter 3 die Anschlüsse für Stellung 1 richtig herum und für Stellung 2 umgekehrt angeschlossen werden. Fährt der Zug über die Weichen, muß der Schalter in Stellung 1 stehen, fährt er über die Kehrschleifen, muß er in Stellung 2 stehen.
Wichtig: Die Umstellung darf nur erfolgen, wenn entweder kein Zug oder der GANZE Zug im Stromkreis 3 steht. Sie kann aber durchaus innerhalb des Stromkreises während der Fahrt erfolgen.

Zur Umstellung auf Digital kann ich Dir nur gratulieren. Ich habe das vor 18 Jahren gemacht und keinen Tag bereut.

Herzliche Grüße
Elmar
Guten Abend
Um es einfach zu halten würde ich auch wie von Elmar beschrieben einfach Trafo 1 durch die Zentrale ersetzen und alle Schalter auf 1 setzen (und zur Sicherheit Trafo2 abklemmen). Und wenn du noch dazu ein Kehrschleifenmodul auftreiben kannst und vor/nach Schalter 3 setzen kannst, dann musst du dir dort über die richtige Schalterstellung auch keine Gedanken mehr machen, dann wird innerhalb von Stromkreis #3 bei Ein/Ausfahrt eines Zuges automatisch die Polarität angepasst. Digitale Züge fahren unabhängig von der Polarität vorwärts wenn sie vorwärts fahren sollen (weil vorne eben durch "Führerstand 1" oder "Schornstein" definiert ist, und eben nicht durch "vorwärts ist da wo rechts +  und links - ist"). Digital kann man während der Fahrt die Polarität im Gleis tauschen (macht das Kehrschleifenmodul automatisch oder du machst das weiterhin von Hand).

Viele Grüsse und viel Spass dabei

Michael
Danke für die ausführlichen Infos.

Meine Anlage ist auch in DC aktuell gleichsinnig angeschlossen, sofern die Gleisgeometrie - Kehrschleife - das nicht unterläuft. Im Grunde ist der Gleisplan nämlich nichts anderes als zwei sich überlappende Ovale. Die vier Stromkreise hat das nur, damit ich z.B. einen Zug frei Kreise fahren lassen kann, während z.B. im Güterbahnhof rangiert wird oder Anschlusstellen im Kreis #3 bedient werden. Bereits jetzt habe ich ca. alle 1,5-2m eine Stromeinspeisung, da sollte also soweit für eine Übergangsphase alles passen.

Ich muss zugeben, ich bin kein Freund der Kurzschlußerkennungskehrschleifenmodule. Wenn ich tatsächlich dauerhaft auf digital umstelle, werde ich die Kehrschleifen sehr wahrscheinlich über Littfinki KSM-SG steuern. Wenn es dann noch Kehrschleifen gibt, parallel zum Umstieg / Schnuppern in digital werde ich nämlich sehr wahrscheinlich die jetzige Anlage demontieren und eine etwas größere mit mehr Möglichkeiten angehen.

Elmar, so wie ich deine Ausführungen verstehe, gelten bei digital genau die gleichen "Einschränkungen" beim überfahren der Trennstellen wie jetzt analog, daher mein Betrieb kann dann digital mit nur einer Zentrale genau so ablaufen wie bisher mit zwei Trafos.

Michael, ich werde das erstmal ohne Kehrschleifenmodul verkabeln. Ich hab ja Routine im Schalter "werfen" und ich hab meine Verkabelung so gefummelt, dass das für dumme ist. Ich klemme beide Trafos ab und die Zentrale an beide Äste an und regele die Polarität von Kreis #3 wie auch jetzt über den Kippschalter. Wird bei genauem hinsehen sogar einfacher, weil der digitelen Lok ja in der Tat die Polarität an sich schnuppe ist für die Richtung in die sie zieht. Die Polarität muss nur beim Übergang an Trennstellen gleich sein.

Und ja Frank ich hab schon gemerkt das es im Angebot alles mögliche gibt, mit Optionen die ich vermutlich nie ausreizen werde und die eher verwirren als helfen. Eigentlich brauche ich ja für meine Betriebsart gar kein DCC, da die KATO US Loks auch analog wunderbar sanft fahren. Mehr als 3-4 Loks werden auch digital nie gleichzeitig fahren. Es geht da mehr um den Spieltrieb was die Töne angeht. :)


Ich schaue mir jetzt konkret zwei Zentralen mal im Fachgeschäft an, die Digitrax DCS52 und die digikeijs DR5000-ADJ.
Die DR5000 scheint mehr Optionen zu bieten und sich mit so ziemlich allem LocoNet, Railnet usw. zu vertragen, benötigt jedoch zwingend Anschluss an den PC um sie vernünftig zu nutzen. Die DCS52 ist weniger ausgefeilt, dafür scheint sie quasi Plug&Play zu sein. Beide schaffen maximal 3,5A was für die auf absehbare Zeit sehr überschaubare Zahl gleichzeitig laufender Loks bei mir dicke ausreichen sollte.

Beste Grüße und nochmals dank
Lutz
Danke Frank für die weiteren Infos.

Ich habe mir DCC EX mal angeschaut, passt weniger zu meiner Mentalität. Ich bin sehr stark Nutzer nicht Bastler. :)

Schon die Konfiguration der DR5000 ist mir eigentlich für den Anfang etwas zu komplex, deswegen meine Neigung zur DCS52 als Alternative.

Und ich bin in der glücklichen Situation, dass mir z.B. 250€ für die DCS52 und ein eventueller Wertverlust sollte mir DCC dann doch nicht gefallen wirklich nicht weh tun.

Ich berichte dann mal in ein paar Wochen was es geworden ist.

Hallo Lutz!

Du hast mich richtig verstanden. Und im Grunde hast Du im Digitalbetrieb noch mehr Möglichkeiten, als Du analog je mit 20 Trafos erreichen könntest. Eine davon ist z. B. die Doppeltraktion. Dazu mußt Du allerdings einen Handregler oder ein Computer-Steuerungsprogramm haben, das das ermöglicht.

Auf meiner Anlage habe ich eine Kehrschleife und zwei Gleisdreiecke. Ich betreibe sie alle drei mit dem Kehrschleifenmodul von Rautenhaus (mit Kurzschlußerkennung). Das funktioniert seit fast 18 Jahren völlig problemlos. Aufgrund dieser guten Erfahrung in der Praxis wundere ich mich immer wieder, warum manche das ablehnen. Das Rautenhaus-Modul kommt zwar aus dem Selectrix-Bereich, funktioniert aber auch im DCC- und Analog-Betrieb. Teste es doch einfach einmal.

Herzliche Grüße
Elmar
Apropos Kehrschleifen: Habe diesen Monat nach Hinweisen aus dem Forum hier meine 3 alten Lenz 100-er (Relais-)Kehrschleifenmodule (1 an einer Drehscheibe) gegen 200-er (elektronische) getauscht...Tag und Nacht (besonders an der Drehscheibe) !
Nur weiterzuempfehlen...
Gruß
Gert
Doppel- und oder Dreifachtraktion läuft bei mir analog wunderbar. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Teil des Betriebes wo ich mir von digital Mehrwert verspreche. Eher im Bereich rangieren, da ich digital ja keine Lok mehr "totstellen" muss um z.B. einen Block vom hinteren Ende des Zuges mit einer weiteren Lok abzukuppeln.

Ich gebe zu das die Aversion gegen Kurzschlusserkennung vermutlich subjektive Gründe hat. Ich denke da hat sich auch mit elektronischen Modulen mit extrem schnellen Schaltzeiten viel getan und bei denen kommt es dann gar nicht mehr zum oft beschriebenen "Lichterfest".  Dennoch sträubt sich irgendwie was in mir, Schaltungen bewusst über Kurzschluss-/Fehlerstromerkennung laufen zu lassen wenn ich eine Alternative hat, die ohne auskommt.

Das Littfinski Modul hab ich schon in der Praxis gesehen und es schien zuverlässig genau das zu tun, was ich mir für meinen Betrieb wünsche. Gut der Verkabelungsaufwand ist etwas komplexer, doch das schreckt mich nicht ab.

Erstmal teste ich jetzt zeitnah den Betrieb der Loks mit digital und ob mir das wie gedacht gefällt. Wenn das positiv abgehakt ist nehme ich mir Zeit für die Details aus dem Gleisbild. :)
Ich habe meine fünf Stromkreise aus der Analogzeit umschaltbar gestaltet. Entweder ich fahre einzeln auf den jeweiligen Stromkreisen noch analog oder ich schalte sie um. Dann sind sie zusammengeschaltet und werden über eine gemeinsame z21 betrieben.

Gruß
Jürgen
Kurzes Update.

Ich habe mich jetzt für die Digitrax DCS52 samt einem Digitrax UT6 entschieden. Warum? Nur ca. 13,8V Gleispannung, was den NMRA Vorgaben für Spur N entspricht. Da ich nur US Material einsetze, war mir das lieber als nachher zuviel Spannung für die US Decoder am Gleis zu haben. Zudem brauche ich keinen PC Anschluss, kann alles über die DCS51 selbst konfigurieren.

Verkabelung der Anlage scheint auch für DCC vollkommen passend, habe die DCS52 zum Testen über Stecker mit meinem alten Schaltbild verbunden und Trafo #1 ersetzt. Leider noch keine Decoderlok vorhanden...ich warte momentan auf die Dropindecoder für meine ES44AC Doppeltraktion, konnte ich jedoch schon mal probehalber die Loks analog mit der DCS52 und dem UT6 über die Anlage jagen. Funktioniert alles wunderbar, nirgendwo hackeln, stoppen o.ä.

Das fiepen der analogen Loks beim fahren über DCC ist allerdings nervig, weswegen der Probelauf nur kurz war um alle Segemente auf Kontakt zu testen.

In 14 Tagen rumpelt dann mit etwas Glück die erste DCC Doppeltraktion übers Gleis.


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