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THEMA: feine Litze verzinnen funktioniert nicht

THEMA: feine Litze verzinnen funktioniert nicht
Startbeitrag
Harald - 21.01.24 22:02
Hallo,
weiß jemand, wie man diese Käbelchen (Bild) verzinnt bekommt? Werkseitig sind ja die Enden schon verzinnt. Ich brauche aber manchmal eine andere Länge. Ich halte erstmal vorsichtig eine Flamme an das abgeschnittene Ende um die Isolierung weg zu kokeln. Dann ziehe ich die Stelle vorsichtig  durch Cutermesserklinge und Daumen um die allerfeinsten Litzen blank zu kriegen. Dann halte ich ewig  das präparierte Ende in einen flüssigen Tropfen Zinn am Lötkolben und es nimmt einfach kaum den Zinn an. Auch nicht mit Lötfett. Jedenfalls nicht so, wie beim schön verzinnten Originalende.
Das Anlöten an irgendwas anderes funktioniert zwar, aber macht das Ganze wesentlich anstrengender als mit gewöhnlicher Schaltlitze.
Für hilfreiche Tips wäre ich dankbar.
Gruß Harald.

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Hi, mit welches Lötzinn wird denn verwendet?

Wenn nichts geht, nehme ich immer etwas Flux, damit klappt es immer, ok fast immer:)

Ich könnte dir einen Fingerhut Flux zukommen lassen, wenn du möchtest.

Norbert
Hallo Harald,

Flux ist aber korrosiv. Also nach dem Verzinnen unbedingt reinigen.

Gruß Karl

Hallo Harald,

klingt für mich nach zu niedriger Löttemperatur. 400°C und schnell, meine Empfehlung. Und ich habe gute Erfahrungen gemacht mit in Spiritus gelöstem Kollophonium als Lötmittel.

Viele Grüße
Michael
1. Ende sauber abisolieren (ich nehme einen feinen, watfreien Seitenschneider und Übung). Dann ist kein unnötiger Kunststoff zwischen den Einzeladern.
2. Beim Verzinnen ist frisches Flussmittel erforderlich. Entweder manuell vorher auftragen oder frisches Lötzinn mit Flussmittel zuführen. In einer Lötperle an der Lötspitze "braten" bringt nix.

Manche, auch teurere Lötzinns haben wenig oder schlechtes Flussmittel. Die Lötung ist entsprechend schwerer bzw. mit entsprechenden Ergebnis. Ich nutze "Felder ECO TIN ISO-Core Clear Sn96,5Ag3,0Cu0,5" und bekomme damit fast alles ohne zusätzliches Flussmittel gelötet. Von dem ähnlich klingenden "Ultra-Clear" kann ich aus Erfahrung mit dem Flussmittel explizit abraten. Weil es so viele verschiedene Zinn wie Philosophien gibt, soll das aber keine alleinstehende Empfehlung sein!

Gruß
Andi

Edit (Nachtrag):
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Flux ist aber korrosiv. Also nach dem Verzinnen unbedingt reinigen.

Das stimmt für modernes Lötzinn schon lange nicht mehr. Dafür gibt's Zinn mit "no-Clean"-Flussmittel.
[quote nr= Karl= ]Flux ist aber korrosiv. Also nach dem Verzinnen unbedingt reinigen[/quote]

Ich arbeite mit dem Zeug seid 30 Jahren, da hat es noch nichts zerstört.

Gelötet wurde bisher alles damit, Moba und etliche Mainboards von Notebooks.

Norbert
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

mit welches Lötzinn wird denn verwendet?


Ui, das weiß ich nicht. Ich hab eine 300 g Rolle (Zinn ohne Seele) davon von den Philippinen mitgebracht - war schön billig. Die Bezeichnung ist mir abgefallen. Es lag dort mangt den Lötkolben und dem ganzen anderen Elektroniklötzeugs.
Abgesehen von den diesen dünnen Litzen komme ich ganz gut klar damit.
Ja, wenn Flux hilft - würde ich gern nehmen. Wie machen wir das?
Moin,

Willst Du uns veräppeln?

Kupferlitze abgefackelt und das Ganze in Metallbrei getaucht? Ergebnis schlecht?

Wer erkennt den Fehler😀

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,
ja, es gibt Leute, die kommen mit dem Alleswissen schon auf die Welt!!!

Gruß Karl


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Zinn ohne Seele

Nicht gut.
Zinn mit Seele: Gut.

Gruß
Eglod
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


Kupferlitze abgefackelt und das Ganze in Metallbrei getaucht? ...


Klaus, ich weiß nicht, wo du rausgelesen haben willst, dass es sich um Kupferlitze handelt. Es sei denn, du weißt aus was die Kabelchen bestehen, die du auf dem Bild siehst.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ja, es gibt Leute, die kommen mit dem Alleswissen schon auf die Welt!!!


Da gönnt jemand dem Laien seinen Erfolg nicht und nutzt die Gelegenheit seine Arroganz rüber zu bringen. Nichts ungewöhnliches in der anonymen Welt - lässt mich regelrecht kalt.

...war schön billig.....

aha !

schmeiss das Zeug weg und kaufe für ein paar Euro ordentliches Elektroniklötzinn mit Kolophoniumseele (möglichst bleihaltig).
Die Litzen sauber abisolieren, nicht abbrennen. Falls nötig noch löten lernen bzw. üben mit ca. 350° und schon klappt es mit dem Verzinnen.  Viel Erfolg wünscht

Rudi
Hi

Tja.
Wer billig kauft, der kauft zweimal.
Siehe #11.

LG ChristiaN
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Kupferlitze abgefackelt und das Ganze in Metallbrei getaucht? ...



Klaus, ich weiß nicht, wo du rausgelesen haben willst, dass es sich um Kupferlitze handelt. Es sei denn, du weißt aus was die Kabelchen bestehen, die du auf dem Bild siehst.

99% was in Kleinelektronik ein Leiter ist, ist Kupfer. Ggf. verzinnt, vergoldet oder versilbert. Unter ferner Liefen kommt dann Aluminium. Das ist dann aber i.d.R. so beschichtet, dass man es verzinnen kann.

Klaus hat es vielleicht nicht diplomatisch ausgedrückt. Aber Recht hat er. Ordentlich machen, dann geht das auch. Dazu gehört wie ich oben schon geschrieben habe: Isolierung abisolieren nicht wegkokeln und mit Flussmittel arbeiten (in einem normalen Elektroniklot als Seele enthalten!). Wenn dein Lot keine Seele hat, dann ist es sehr wahrscheinlich für den Sanitärbedarf gedacht.

Man kann das auch sehr gut bleifrei machen. Dazu braucht man allerdings ca.390-410°C an der Spitze und eine gute Spitze, die für Bleifrei geeignet ist. Was ich für Lot verwende, habe ich oben geschrieben.

Und ja: ich kann und habe auch bleihaltig. Das kommt aber nur zur Anwendung wenn ich was sehr Temperaturempfindliches habe oder altes Gerät mit sicher bleihaltigen Lötungen repariere. Wenn man ordentlich löten kann, gibt es da in der Anwendung kaum einen Unterschied zu bleifrei.

Gruß
Andi
Hallo Andi ,
Beim Verzinnen und Messing Bausätze löten bin ich bei Dir, aber Kabel an Gleise löten, oder Arbeiten an Lokplatinen ist bleifrei ziemlicher Mist.
MfG Torsten
Bin ganz bei Andi auch wenn ich doch noch ab und zu bleihaltig löte weil da dann meinen Lötungen die auf der Platine sozusagen ergänzen.

Kauf dir einen "Stannol flux pen". Der ist wirklich super anwendbar, einfach alles was man löten will einmal antippen und alles geht viel besser. Ist so in der Hand wie ein dicker Filzschreiber. Wird auch nix verschüttet.

Grüße,
Harald.
Hi Torsten,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Beim Verzinnen und Messing Bausätze löten bin ich bei Dir, aber Kabel an Gleise löten, oder Arbeiten an Lokplatinen ist bleifrei ziemlicher Mist.



Das kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Weder an lokplatinen noch an Gleisen noch sonst irgendwo habe ich irgendwelche Probleme mit bleifrei löten. Als die Umstellung kam, bin ich mit der nächsten bestellten Rolle umgestiegen und das funktioniert effektiv genauso wie mit dem bleihaltigen Lot. Lediglich bei der optischen Prüfung der Lötstellen muss man sich etwas umstellen und am Anfang ein bisschen mit der Temperatur spielen.

Peco-Gleise löte ich (nach etwas anrauen mit einer Feile) problemlos bei 372°C mit bleifreiem NoClean-Lot. Es mag sein, dass man hier nicht gerade das billigste nehmen sollte. Aber ich habe keinerlei Probleme damit.

Ich glaube, das ist ein großes Problem im Kopf und kein technisches Problem.

Grüße Micha
Hallo,

ich gestehe, mit dem Löten habe ich noch nicht viel Übung, deswegen habe ich mir gleich verzinnte Litze gekauft. Macht vieles einfacher.

Ist denn blanke Kupferlitze anders zu behandeln?

Gruß
René
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Weder an lokplatinen noch an Gleisen noch sonst irgendwo habe ich irgendwelche Probleme mit bleifrei löten.

Dem kann ich zustimmen. manches Messing (Drähte) und Neusilber (Code40-Schienenprofile) sind aber nicht so leicht sauber zu verzinnen. Da hilft aber zusätzliches Flussmittel. Dann kann man oft ohne vorverzinnen direkt löten. Das ist z.B. bei Code40-Bausätzen wichtig. Flussmittel "no Clean" habe ich als Stift. Sieht aus wie ein Permenentfasermarker (ugs. "Edding"). Fragt mich aber nicht wo ich den mal gekauft habe...
Mit Edelstahlprofilen habe ich dagegen keine Erfahrungen (habe ich nicht).

Gruß
Andi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

st denn blanke Kupferlitze anders zu behandeln



Ja, mit offener Flamme darf man nicht drangehen, dann oxydiert die Kupferoberfläche, dann ist Löten fast aussichtslos.

Grüße Michael Peters
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

mit offener Flamme darf man nicht drangehen

Grundsätzlich hat eine offene Flamme bei Elektroniklöten nix verloren. Allerhöchstens noch für Schrumpfschläuche, wenn man ungeduldig ist.

Die blanke Kupferlitze sollte man vorher verzinnen, dann haste deine (selber-)verzinnte Litze.
Ich mache das so:
- Die Litze fixieren (z.B. 3.Hand)
- einen kleinen Tropfen Lötzin an die Lötspitze
- Die Lötspitze mit dem Tropfen an die zu verzinnenden Stelle halten (der Tropfen sorgt für einen besseren Wärmeübertrag und muss sich nicht mit der Litze verbinden)
- Mit der anderen Hand gleichzeitig frisches Lötzinn im Bereich der Kontaktstelle zuführen. Das frische Lötzinn zieht sich dank Flussmittel automatisch über die Litze. Bei großen Bereichen und störrischen Materialien das Lötzinn noch an verbliebene blanke Stellen auftragen.
Fertig

Mit etwas Übung dauert der ganze Prozess wenige Sekunden. Wenn man viel verzinnt, braucht man ggf. für die eigentliche Lötung kein zusätzliches Lot zuführen und man hat eine Hand frei.

Grundsätzlich sollte alles immer sehr schnell gehen. "Braten" macht das Lot und umgebende Bauteile kaputt. Wenn es zu lange dauert, dann stimmt was nicht.

Gruß
Andi
Besten Dank für die sachdienlichen Hinweise. Allerdings bin ich gar nicht ganz so löten-unbeschlagen, wie manch einer das vielleicht meint. Ich hab eine komplette Blocksteuerung (welche läuft) mit über 50 Relais und den entsprechenden anderen Bauteilen auf mehreren 2,54 mm Lochrasterplatten verlötet. Ich hatte damals natürlich eine Menge Rückschläge einstecken müssen, bis alles lief. Allerdings hatte ich damals schon Sn96,5Ag3,0Cu0,5 (hat meine Amazonrecherche ergeben) verlötet, was halt mal alle geworden ist und 0,14 mm Schaltlitze und nie abgefackelt an den Enden.

Die Microlitze hab ich jetzt mal testweise manuell abisoliert - ist mir damals eben nicht ordenlich gelungen, deshalb Flamme - kurz in mein Felder Lötfett getaucht und kurz auf die Lötnadel mit meinem Billiglot von den Phils gehalten - es ist ordentlich verzinnt und es lässt sich ordentlich anlöten. Solange wie das "Billigzinn" für meine Lötungen funktioniert, werde ich nichts Neues kaufen.
Für große Micro-Projekte wäre es vielleicht  nichts, aber die hab ich auch nicht mehr vor.

Ganz beilläufig erwähnt ist es schon interessant, wie so ein Forum reagiert, wenn man mal eine etwas unqualifizierte Frage lostritt. Mein erster Beruf vor etlichen Jahren war Schweißer (und Hartlöten). Ein bissel was weiß ich schon in Bezug auf Metalle verbinden/vernetzen.





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