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THEMA: Zuverlässigkeit ABC-Bremsen (mit ESU-Komponenten)

THEMA: Zuverlässigkeit ABC-Bremsen (mit ESU-Komponenten)
Startbeitrag
Joni - 04.02.24 05:01
Hallo Miteinander,

ein Bekannter fährt digital (ESU Ecos-Zentrale, ESU Lokdecoder + Belegtmelder). Für das langsame Abbremsen planen wir das ABC-Verfahren einzusetzen. Erste Versuche sehen erfolgsversprechend aus.

Ursprünglich hatten wir bei rotem Signal vorgesehen (siehe Bild 1):
Der Zug kommt von links und ist im unbeeinflussten Bereich.
Dann kommt eine Fahrstrecke, die länger als der längste Zug ist.
Erreicht der Zug die Bremsstrecke, wird dies durch einen Belegtmelder erkannt und sowohl die Fahrstrecke als auch die Bremsstrecke bekommen nun die ABC-beeinflusste Gleisspannung (die Fahrstrecke bekommt auch ABC-Gleisspannung, damit eventuelle beleuchtete Waggons keine unbeeinflusste Gleisspannung in den Bremsbereich einschleppen). Die Lok sollte dabei auf eine geringe Geschwindigkeit abbremsen und mit dieser Geschwindigkeit weiterrollen, bis sie bei kompletter Einfahrt in den stromlosen Bereich (> Loklänge) zum Stehen kommt.
Ziel war:
1. langsames Abbremsen und
2. Punktgenauer Halt.

Nach meinen Recherchen geht das Abbremsen auf Langsamfahrt bei mäßigem Bastellaufwand nur mit je einem kommerziellen ABC-Bremsmodul pro Bremsstrecke (z.B. Lenz BM2). Das würde dann ganz schön teuer. Nur ein gemeinsames Bremsmodul für alle Bremsstrecken? Da habe ich Bauchschmerzen: Falls doch mal in eine Bremsstrecke die unbeeinflusste Gleisspannung bekäme, würden andere Loks statt bremsen wieder beschleunigen.

Alternative (Bild 2):
Die Lok bekommt das normale ABC-Haltesignal (mittels Dioden -> deutlich preiswerter). Auf den stromlosen Bereich wird verzichtet und die Loks so eingestellt, dass sie alle kurz vor Ende der Bremsstrecke zum Stehen kommen (Bremsstrecke bei allen Signalen gleich lang). Versuche mit einer (!) Lok liefen erfolgreich, auch bei unterschiedlicher Streckengeschwindigkeit (ABC-Bremsung auf konstanten Bremsweg eingestellt). Nun die Frage: Bleibt der Bremsweg auch bei „Dauereinsatz“ konstant? Ist es ausreichend zuverlässig? Was sind Eure Erfahrungen?

Andere Alternative (Bild 3):
Die Lok bekommt ebenfalls das normale ABC-Haltesignal. Der stromlose Abschnitt (> Loklänge) bleibt aber und die Bremsrampe wird so eingestellt, dass die Lok etwas (mit dem Vorderteil) in den stromlosen Bereich einfährt. Absicht: Falls sie doch zu zögerlich bremst, bleibt sie aber doch im stromlosen Bereich stehen. Sie soll aber auch nicht zu früh stehen bleiben, um den knappen Bahnsteigbereich auch auszunutzen.

Sicherlich wäre auch eine PC-Steuerung mit entsprechendem Programm denkbar, aber das steht hier nicht zur Diskussion.

Viele Grüße, Joni

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Hallo Joni,

ABC Bremsen funktioniert bei mir ohne Belegtmelder. Schau mal bei Doehler und Haas unter häufige Fragen nach. Dort findest du die Schaltung mit 5 Dioden und Angaben über geeignete Dioden.

Viele Grüße
Enrico
Hallo Enrico,

vielen Dank.
Hast Du auch den konstanten Bremsweg ? Wird dieser Bremsweg bei Dir auch nach längerer Zeit noch zuverlässig eingehalten ?

Viele Grüße, Joni
Hallo Joni,

konstanten Bremsweg habe ich nicht eingerichtet. Alle Loks halten vor dem Signal. Jede Lok wurde mit CV 4 und CV 5 angepasst.
In deinen Bildern gibt es mehrere unterbrochene Abschnitte, ich verwende nur einen.
Der Bahnhof hat 140 cm Länge zwischen den Weichen, die Bremsstrecken sind 45 cm lang.
Zum Zeitraum: Funktioniert seit 9 Jahren zuverlässig.

Viele Grüße
Enrico

Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Joni

Ursprünglich hatten wir bei rotem Signal vorgesehen (siehe Bild 1):
Der Zug kommt von links und ist im unbeeinflussten Bereich.
Dann kommt eine Fahrstrecke, die länger als der längste Zug ist.
Erreicht der Zug die Bremsstrecke, wird dies durch einen Belegtmelder erkannt und sowohl die Fahrstrecke als auch die Bremsstrecke bekommen nun die ABC-beeinflusste Gleisspannung (die Fahrstrecke bekommt auch ABC-Gleisspannung, damit eventuelle beleuchtete Waggons keine unbeeinflusste Gleisspannung in den Bremsbereich einschleppen). Die Lok sollte dabei auf eine geringe Geschwindigkeit abbremsen und mit dieser Geschwindigkeit weiterrollen, bis sie bei kompletter Einfahrt in den stromlosen Bereich (> Loklänge) zum Stehen kommt.
Ziel war:
1. langsames Abbremsen und
2. Punktgenauer Halt.


Hallo Joni!
Für genau solche Fälle (und natürlich auch automatischer Blockbetrieb) habe ich das Modul 2028 entwickelt. Es erkennt unterschiedlich gefahrene Geschwindigkeiten, sendet explizit errechnete Langsamfahr- Befehl und dann den Haltebefehl (für alle Decoder, auch ohne ABC Fähigkeit). Es steuert außerdem ein Blocksignal mit. Obendrein sind realistische Verzögerungen bezüglich Blockverhalten impliziert (Sicherheitszeit bei Blockfreimeldung, verzögertes Anfahren bei Freiwerden usw.)
Hier gibt es mehr Infos:
https://www.digimoba.de/Digimoba-Neushop/shopro....php?products_id=166
Gruß Holger
Hallo,

@Enrico: Vielen Dank für die ermutigenden Worte und Erfahrungen.
@Holger: Vielen Dank für Deine Anregung. Ich werde sie studieren.

Viele Grüße, Joni
Hallo Joni,

haste schon mal auf ebäää geschaut?

https://www.ebay.de/itm/175076823996

Kommt das Deinen Vorstellungen Nahe?

Gruss
Solche Angebote schrammen am Rande der Legalität und führen zumindest bei mir, der seit diesem Jahr um 82% erhöhte Gebühren für den legalen gewerblichen Verkauf von Modellbahnelektronik zahlen muss, zur Verärgerung. Ganz abgesehen von den Fragen über Garantie und Gewährleistung, Funktion etc.

Sorry für das OffTopic, musste ich an dieser Stelle aber mal loswerden...
Moin Joni,

ABC Bremsen funktioniert recht gut und zuverlässig, wir verwenden das seit längerem bei unserer Modulanlage  auch auf Ausstellungen. Der konstante Bremsweg ist dabei echt eine Hammer Funktion und funktioniert zumindestens mit meinen Zimo Decoder hervorragend.  Warum Du allerdings bei Digital mit einem stromlosen Abschnitt arbeiten willst erschließt  sich mir nicht.
Deine Variante 2, die ja auch bei ESU so dokumentiert ist funktioniert hervorragend und auch dauerhaft. Vorteil ist da auch das dieses Variante geschobene Züge erlaubt.  Einzigste Bedingung: Alle Halteabschnitte müssen gleich sein.

In einem finalen Test befindet sich dann noch folgender Baustein, der preislich zwischen dem Ebay Angebot, BM2 von Lenz und Digimoba liegt: https://ibd-hamburg.jimdofree.com/bremsmodule/
Hier ist zu vermerken das es nur noch den 9039 geben wird, der 9015 wird aus dem Programm genommen.
Der Vorteil bei den Bausteinen ist das gleichzeitig ein Lichtsignal angeschossen werden kann und die Ansteuerung per DCC oder auch Schalter schon mit drinnen ist.

Gruß aus Hamburg
Thorsten


Hallo,

vielen Dank für die weiteren Antworten.
@Pupsi: Von der Funktion passend, aber das drumrum gefällt mir nicht - da gehen meine Gedanken in eine ähnliche Richtung wie Holger (#7) - zumal es nicht für mich, sondern für einen Bekannten ist.
@Torsten: Werde auch dieses genauer anschauen.

Viele Grüße, Joni
Hallo Thorsten,  
Mich interessiert der 9039. . Wenn ich eine eingleisige Pendelstrecke habe, sollen/können  dann beide Endstationen die gleiche Länge haben ? Das wüde bedeuten, das ich den Zug auch mal andersrum aufs Gleis stellen kann, da jedes Fahrzeug ( ob Lok oder Steuerwagen ) den Bremsvorgang auslöst.

Grüße Thomas
Hello!
Die ABC Sache funktioniert gut und zuverlässig, außer sie wird mutwillig sabotiert s.u. Die Zuverlässigkeit über Jahre hinweg ist gut, es "altert", wenn man das so formulieren will, nicht. Sofern die Decoder das können empfehle ich konstanten Bremsweg zu konfigurieren, damit kann man die Haltepunkte genau halten auch wenn unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Einfahrt in den Haltabschnitt gefahren werden.

Ein Vorteil der ZIMO Decoder ist, da kann man das Konzept deren HLU Technik hinüber retten. Sofern es eine ZIMO Zentrale ist kann man die <MAN> Taste zum Aufheben der ABC Steuerung nutzen. Bei allen Zentralen kann man bei den ZIMO Decodern eine beliebige F-Taste dazu konfigurieren. Damit geht das herumfahren, rangieren, illegaler weise auch an dem HALT Zeigenden Signal vorbei, sehr sehr praktisch, wiewohl extrem vorbildswiedrig.

Nun zu den Einschränkungen: viele Modellbahner "versauen" die ABC  Technik unwissentlich oder oft sogar absichtlich, letzteres auch von MoBa Herstellern. Die von Umelec erfundene Technik wertet eine Asymmetrie des DCC Signals aus. Wenn nun die Zentrale bereits asymmetrisches Ausgangssignal liefert geht's gar nicht. I-Boxen sind der Klassiker in dem Bereich es gibt aber auch viele US Hersteller denen DCC Normen egal sind. Abhilfe dafür mit meinem DSR der sorgt für symmetrisches DCC um dann ABC Auswertung machen zu können.
Die Modellbahner verwenden häufig einseitig gegen Schiene angeschlossene Verbraucher. Teilweise weil Lämpchen im elektrisch mitbenutzen Rahmen von Loks sind. Da müsste man auf 2 polig versorgte LEDs umstellen wenn man das fixen will. Aber auch LEDs einseitig an Schiene stören das ABC. Klassiker sind die LED Streifen aus dem Möbelbau, für beleuchtete Personenwagen. Direkt an Schiene angeschlossen sorgen für vielerlei Fehlfunktionen. Immer einen Gleichrichter davor damit das nicht stört.

ABC Bremsfunktion macht jedes 2. oder jedes 3. Bit asymmetrisch. Das funktioniert meiner Beobachtung nach am Labortisch perfekt, aber nur dort. Siedelt man das auf eine Anlage gibt's nahezu verlässlich Ärger. Die üblicherweise längeren Leitungen sorgen für Schmutz im Signal und dann gehen die Bremsfunktionen nur mäßig. Man kann mit einem Filter 1KOhm und 100nF in Serie geschaltet quer zum Gleis vor dem Decoder die Störungen absaugen dann ist das besser aber auch nicht perfekt.

ZUM UP: mache die Bremserei ohne Besetztmelder vor dem HALT zeigenden Signal und nutze nach Möglichkeit konstanten Bremsweg. Damit kann man weiterhin auch "händisch" also ev. langsam Fahren und hat trotzdem den korrekten Haltepunkt. So auch ZIMO Decoder an der Anlage sind ist die "virtuelle" <MAN> Taste auch ein Gewinn. also CV155=30 - ausprobieren wirklich GEIL!
-AH-


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