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THEMA: Minitrix (Märklin) ist insolvent 3

THEMA: Minitrix (Märklin) ist insolvent 3
Startbeitrag
plaNb - 19.04.10 14:59
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=387386#99

Zitat

Mobakäufer in China dürften noch eine Weile hauptsächlich »wohlhabende Leute« sein. Das ist hier immer noch deutlich anders.



@99 Hi Carsten,
ja das Prekariat kann sich Mtrix gerade noch leisten, aber nicht Premium-Märklin.
Gruß Bernd


Zitat: "Denkbar wäre auch eine AG... Märklin an die Börse..."

Ich glaube, das wäre das Ende!
Eine AG ist zum Wachsen verdammt....
Da ziehen dann nur die Geschäftsführer das Geld für sich selbst raus...
Bleibt bloß bei euren Wurzeln und macht euer Ding, aber nicht an der Börse!


Gruß
Thomas (der schon mehrere Firmen auf diese Art untergehen sehen hat)
Eine AG muss nicht zum Wachstum verdammt sein, einige Aktiengesellschaften in D sind uralt und kerngesund.

Nur die "neue Markt" AGs aus den 90ern sind ziemlich still geworden.....
Ich sag da nur Siemens. Wenn der Bereich stagniert oder sogar defizitier ist, dann wird er zuerst tot gespart und dann verkauft bzw. eingestampft.

Soviel zu alte AGs in Deutschland, die angeblich gesund sind.

Eine AG wäre das schlimmste was passieren kann, da dann die Aktionäre jährlich Profit sehen wollen, auch wenn es der Markt gar nicht hergibt.

Gruß

mseidler
Nicht einmal 5 % aller Aktiengesellschaften sind mit ihren Aktien an der Börse...

@0: Bernd, klar gibt es bei Märklin Schnickschnackdampfer mit Vollausstattung für 400 €. Es gibt aber auch preiswerte Neukonstruktionen, wie die 218, mit einem für Märklin erstaunlich günstigen Preisschild. Für manche N-Lok darf man tiefer ins Säckel greifen.

@1-3:
Man muss ja nicht gleich das Schlimmste befürchten. Es könnte ja auch eine kreativere Form einer Aktiengesellschaft sein und z. B. Clubmitglieder sowie Mitarbeiter zu Aktieninhabern werden.

Schöne Grüße, Carsten
Hi,

den Chinesen mangelt es nicht am Geld eher am Platz.

Was habt Ihr so gegen eine AG. Jeder kann dann Anteileigner bei Märklin werden und auf der Hauptversammlung mitbestimmen. Hier gibt es dich einige, die Minitrixmodelle haben. Kauft Aktien und schließt euch zu einer Aktionärsgesellschaft "N-Bahner" zusammen und dann könnt ihr als Anteilseigner mitbestimmen.

Gruß
Dieter
Hallo,

wer kauft denn Aktien einer untergehenden Branche?

Doch nur Absahner, die schnell abkassieren müssen.

Oder Idealisten die um ihr Vermögen geprellt werden.

Wer möchte das verantworten?

Hans Hans

Hallo,

wenn Herr Pluta auch an Kunden in China denkt, ist das erstmal eine tolle Sache. Nur sollte er dann
auch daran denken, dass die meisten Modellbahner sich an ihrem unmittelbaren Umfeld orientieren,
was wiederum heißt, dass von Märklin demnächst auch Modelle nach chinesischen Vorbildern
kommen müssen, und dass eben nicht einfach weiter an den alten Formen genuckelt werden kann.
Abgesehen davon hat das Hobby Modellbahn dort wohl nicht die hiesige Tradition.
Den "Märklin-Flagship-Store" in Moskau(oder St. Petersburg?) hat man doch wegen fehlender
Kundschaft schnell wieder schließen müssen; und das trotz der vielen reichen Russen - seltsam.

Grüße,
Uwe
@Dieter

Zitat

Jeder kann dann Anteileigner bei Märklin werden und auf der Hauptversammlung mitbestimmen.



Damit jeder kaufen kann, müsste die Gesellschaft zunächst mal an der Börse notiert sein, sonst wird ein Aktienkauf recht aufwändig. Vor allem ist ein schneller Verkauf dann ziemlich ausgeschlossen.

Und noch eins: Jeder kann zwar Anteilseigner werden, aber mit der Mitbestimmung ist das so eine Sache. Frag nach bei Fiebig seelig oder bei Prof. Wenger. Bestimmend sind auf HV i.d.R. die Banken. Als Kleinaktionär bekommst Du - wenn überhaupt - ein paar Minuten Rederecht, und während Deiner Rede geht der Vorstand pinkeln.  

Im Übrigen empfehle ich den Bericht über die DB AG / Berliner S-Bahn in der letzten ZEIT zu lesen. Dort kann man u. a. erfahren, warum heutzutage eine AG zur Selbstkastrierung der Eigentümer führt.

Zum Schluss noch das berühmte Zitat des Bankiers Carl Fürstenberg:

"Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie ihr Geld anderen Leuten ohne ausreichende Kontrolle anvertrauen und frech, weil sie Dividenden fordern, also für ihre Dummheit auch noch belohnt werden wollen."

Gruß
K.U.Müller
@9 Das Zitat von Fürstenberg finde ich lustig! Zumal es wohl in 99,9 % der Fälle auch zutrifft.

Ich denke eher das AG-Modell soll frisches Geld in Kassen spülen. Und man kann ja 51 % der Aktien als Firma behalten, womit einer Beschneidung vorgebeugt werden kann. Zugegeben, man muss sich das auch leisten können.

Bei der DB AG ist das Ganze ja noch etwas delikater, weil der Staat noch mit im Boot Aktieninhaber sitzt. Ich denke da an mehrere Interessenkonflikte.

Naja nichtsdestotrotz hoffe ich, dass es mit Märklin und Minitrix weiter geht.

Viele Grüße

Dominik
Hallo Dominik,

soweit ich weiß, ist der Bund derzeit zu 100% Eigentümer der DB AG. Dennoch gewährt das Aktienrecht dem Vorstand einer AG - ander als dem GF einer GmbH - sehr weitgehende Autonomie in der Führung der Geschäfte. Im Grunde ist das ja das Problem: Vorstände kassieren zwar unverhältnismäßig hohe Gehälter können aber - wie wir immer wieder erleben - sehr selten nachhaltig haftbar gemacht werden. Daraus resultiert vermutlich ihr häufig selbstherrliches Handeln. Persönliches Risiko ist ja gleich Null.

Um bei der DB AG zu bleiben: Ob und wie der Vorstand aus der früheren DB ein verschachteltes Unternehmen macht, das kaum noch einer überblickt, liegt im Rahmen der Generalvorgabe "Privat vor Staat" in seinem Ermessen. Ebenso wie irrsinnige Gewinnvorgaben an die Töchter (z. B. Berliner S-Bahn) oder die Entscheidung, Gewinne der Töchter abzusaugen anstatt sie für notwendige Investitionen bei den Töchtern zu belassen. Auch auf die Entscheidungen, welche Werkstätten geschlossen, wieviel Personal entlassen und wie die Wartungsintervalle gesetzt werden, hat ein Aufsichtsrat kaum Einfluss, das ist sogenanntes "Tagesgeschäft".

Darum hielt ich auch die anfängliche Idee von Herrn Pluta, Geschäftsanteile an Märklin-Enthusiasten zu verkaufen, für verfehlt oder vielleicht auch nur für clever. Die hätten zwar ihr Geld geben können, aber Einfluss auf die Geschäftspolitik hätten sie wohl kaum bekommen.
Und weil das so ist, interessieren sich als Anteilseigner getarnte Spekulanten auch nicht für diese Dinge, sondern nur für den "sharholder value" - eine fatale Entwicklung des soliden Unternehmertums zum Kasino-Betrieb.  Daran änderte auch nichts, dass man den unappetitlichen Begriff durch "Value Based View" ersetzte - ein reiner Schilderwechsel.
Und vielen Unternehmen gibt es dann den Rest, wenn Vorstände an kurzfristigen und häufig nicht nachhaltigen Wertsteigerungen hoch beteiligt werden. Aufsichtsräte vermögen daran offenbar wenig zu ändern. Grund? Stichwort: Deutschland AG.

Gruß
K.U.Müller
Zitat

Doch Pluta will weiter hinaus. Er sieht Märklin-Eisenbahnen auch in ganz weit entfernten Wohnzimmern fahren, etwa in Peking.


Ich finde diese Aussage erschreckend. Kaum hat sich Märklin etwas erholt, wird schon wieder vom Wolkenkuckucksheim geträumt. Wollen wir hoffen, daß das nur blumiges Gerede ist und nicht bedeutet, daß Märklin bald Abermillionen in der Erschließung schwierigster Märkte versenkt, die dann woanders an allen Ecken und Enden fehlen werden. Warum eigentlich nicht Trix separat verkaufen? Zwischen Spur N und dem Rest des Märklin-Programms gibt es doch eh so gut wie keine Gemeinsamkeiten.

Gruß, Markus //


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