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THEMA: Weichenselbstbau: Tips zur Konstruktion?

THEMA: Weichenselbstbau: Tips zur Konstruktion?
Startbeitrag
tm - 20.02.11 21:40
Hallo,
ich hab mich mal an einem Weichenselbstbau versucht. Kein Bausatz, sondern selbst konstruiert.
Ggf. hat noch jemand von den Weichenselbstbau-Profis hier ein paar konstruktive Anmerkungen? ;)

Eckpunkte:
- Code 55 Schienenprofil
- für NEM Radsätze
- Radius 750mm, 10Grad Abzweigwinkel
- für 26,5mm Parallelgleisabstand ausgelegt
- Radlenker/Herzstück Rillenweite: 0,85mm
- Schwellenlage an Vorbild angelehnt. Doppelschwelle an "Zungengelenk" und am Flügelschienenstoß.
- Schwellenbreite 1,6mm (25,6cm), Schwellenabstand (gleichmäßig Mitte-zu-Mitte) 4mm (64cm).
- umgerechnet in Vorbildmaße wäre diese eine EW 120 1:5,7 .  Gegenüber einer EW 190 1:9  ist der Radius um Faktor 1,57 verkleinert und der Abzweigwinkel um Faktor 1,57 erhöht.
- Edit: Vorbild soll eine Reichsbahnweiche auf Holzschwellen sein.

Anbei die vergrößerte Konstruktionszeichnung.

Weitere Bilder (auch von der fertigen Weiche) gibt es hier: http://tom.ist-im-web.de/spurn/gleisbau/weichenbau

Ursprünglich wollte ich die lange Peco Weiche nachbauen, mußte aber feststellen, das man für die gegebenen Eckdaten Parallelgleisabstand und Abzweigwinkel gar keinen 910mm Radius hinkriegt. Bei den Peco's ist vermutlich im Bereich der Zungenspitze ein kleiner Knick....

Grüße
Thomas


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Hallo Thomas,

die Umsetzung sieht doch gut aus. Warum also Deine Frage...? Ich bin zwar keine Weichenselbstbau-Profi, hab aber schon eine selbst gebaut (unter Anleitung und Hilfe)...

Die Konstruktion scheint für die Maße ordenltich zu sein.

Wie sind den die Fahreigenschafften auf der Weiche?

Also ich find's super...

VG, Frank L.

Edit: Anmerkung... Du kannst aber auch Code40 nehmen... Gelötet geht das auch mit NEM-Radsätze...
Hm, ich baue mit FastTracks. Das Einzige,was mir auffällt sind die Schrägen Schwellen, die es m.W. so nicht gibt. Das Tolle an den Selbstbauweichen ist - neben der Optik - das darüberfahren, selbst wenn man eine Wiche selber baut, die eine ähliche Geometrie aufweist, wie die Großserienhersteller (14° bei 114mm Baulänge). Mit ein bißchen Übung lohnt sich der Aufwand in mehrfacher Hinsicht: Da die Züge sehr sanft darüberrollen, bringt das eine erhöhte Betriebssicherheit im SBF. Darüber hinaus spart man viel Geld, da die Selbstbauweichen viel preiswerter sind....

Jens
Hallo,

die Fahreigenschaften auf der Selbstbauweiche sind einwandfrei. Z.B. meine kleine Köf, die bei den Peco (leitenden) Herzstücken immer stehen bleibt, fährt ohne Probleme über die Weiche.

@2: was stimmt mit den schrägen Schwellen nicht?
Wenn ich richtig informiert bin, sind bei Reichsbahnweichen (zumindest ab EW 190) die Schwellen ab dem Flügelschienenstoß rechtwinklig zur Winkelhalbierenden verlegt.

Gruß
Thomas
Man kann Weichen selbstbauen???

Wow, das muss ich mal probieren! Fahre auf Fleischmanngleisen und mir fehlt eine Kreuzung bei der die Diagonale nicht 115mm lang und gerade sondern einem Gleis 9136 (R4 430mm) entspricht. Auf der einen Seite hat die Diagonale(Kurve) einen Winkel von 15° und auf der anderen 30° zum geraden Gleis. Sie ist dazu um eine zweigleisige Trasse in zwei zweigleisige Trassen aufzuteilen und den Abzweig direkt im Bogen weiterzuführen. Nur gibt es die Kreuzung nicht im Fleischmannsortiment. Aber Selbstbau klingt interessant. Was brauche ich dazu?

Edit: Habe vor einiger Zeit schon Pläne im AutoCAD gezeichnet und einfach ne 9101 (Gerade) und eine 9136 (Bogen) "übereinandergelegt". Doch wie baue ich das jetzt.....Umsetzung, phhhuuuu!!! Kann ich einfach ne 9101 und ne 9136 zersägen und wieder zusammenpuzzeln oder gehört da noch einige mehr dazu damit es einwandfrei läuft???

Gruß, Felix B.

Hallo Felix,
man kann die Schwellen aus Pertinax-Platten sägen und die Schienenprofile darauf löten. Alternativ gibts auch Hersteller, die Schwellen aus Echtholz anbieten usw. Ich baue meine Gleise mit Code40-Profilen selbst, ich muss sagen, ein Industriegleis käme höchstens noch bei einer festen Anlage in Frage. Auf meinen Modulen wirds sowas nicht geben :)
Hallo Thomas,

ich find das gut, dass und wie du deine Weichen baust - ich mach das auch seit einiger Zeit und hab meistens Freude daran (allerdings mit Petau-Bausätzen). Allerdings frag ich mich, warum du nicht auch gleich mit Code 40 baust, das funktioniert bei der Löt-Technik ja auch mit NEM-Radsätzen und sieht doch noch mal deutlich besser aus.
MIt den schrägen Schwellen liegst du schon richtig, und da deine Weiche ja eh ohne echtes Vorbild ist, muss man das auch nicht so eng sehen - vom Gefühl her sind es mir ein paar schräge zu viel - im eingebauten und geschotterten Zustand ist das dann aber eh nicht mehr so von Belang, so lange man kein Schotterkorn-Zähler ist.
Falls du dann eines Tage wirklich an die Umsetzung deiner Pläne gehst, solltes du aus meiner Sicht noch überlegen, vielleicht doch in Richtung "echte" Weichen zu denken, also dann mindestens 190 1:9 oder 190 1:7,5 - du wirst dann über längere Zeit mehr Freude an der Anlage haben, der Stand der Technik wartet nicht und eilt voran. Ein bischen Vorsprung ist dann gut. Klar brauchen die Weichen nach Vorbild-Maßen etwas mehr Platz, aber durch Optimierung eines Spurplans, den man sich mal in den Kopf gesetzt hat, kann man noch viel rausholen.
Außerdem geht es mit den Bausätzen dann doch etwas schneller, und wegen der gefrästen Lötplättchen sieht das Gleis etwas wirklichkeitsnäher aus, weil das quasi die Nachbildung der Schienenplatten ist.
usw. usw.
Viele Grüße
Andi BP



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Nabend,

über Code 40 hab ich schon nachgedacht, die erste Selbstbauweiche ist dann aber doch erstmal mit Code 55 entstanden.

Bzgl. der Nachbildung der Kleineisen und Gleitstühle: ne Fräsmaschine deswegen anzuschaffen, macht ja keinen Sinn für mich ;).  Aber man könnte die Schwellen entsprechend ätzen. Es gibt Platinenmaterial mit 70um (fast 0,1mm) Kupferauflage, die ausgeätzen "Plättchen" könnten sich dann doch von den Schwellen abheben.

Gut, die Doppelschwelle beim Flügelschienenstoß könnte man noch weiter zum Herzstück verschieben. Und auf die andere Seite des Herzstücks gehört eigentlich auch noch eine Doppelschwelle....

Die Radlenker sind mir etwas zu klobig und kurz geraten, vielleicht mal anstatt Schienenprofil ein dünnes L-Profil verwenden.

Wie ist es eigentlich mit der Zungenspitze? Zieht man die bis zum Beginn des Kreisbogens (Abweig) vor?
Hab das beim Bau nicht geschafft, weshalb die Zungen um ca. 1cm gekürzt sind, wie man hier sieht: http://tom.ist-im-web.de/spurn/gleisbau/weichenbau/8

Gruß
Thomas
Zungenspitze?
die sind schon verdammt dünn in echt (Bahnhof Geltendorf)

daher so weit wie möglich vorziehen ...

Die Radlenker mach ich aus Messingstreifen (Reste aus Ätzplatinen irgendwelcher Bausätze), da gibts ja auch alle möglichen Bauformen - die modernen mit "echten" Schieneprofilen gefallen mir persönlich nicht so gut, weil zu klobig.

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Hallo Thomas,

bei einer 190er Weiche liegen die Zungenspitzen zwei Schwellen hinter dem Bogenanfang.

Ich habe vor Jahren mal ein paar gefräste Schwellenroste gekauft. Da fand ich die gefrästen Schienenplättchen mit 0,4 mm (!) viel zu dick. Deshalb (und weil mich die Gleise von Jürgen Büser voll überzeugt haben) habe ich meine Weichen genauso gebaut wie Du.
Ausserdem ist man mit dieser Bauweise von Lieferanten unabhängig und kann ohne große Kommunikation und Warterei jede beliebige Weichenform realisieren. Zudem ist sie spottbillig.
Allerdings ist das Sägen, Ablängen, Aufkleben, Schlitzen und Verspachteln der Schwellen echt aufwändig.

Grüße!
christiaN

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Hallo Thomas,

ich habe ausschließlich Weichen in Originalgeometrien verbaut. Die sind zwar sehr lang, aber die optische Wirkung ist einfach unschlagbar.
Dazu habe ich gefräste Schwellenroste verwendet, die ich seinerzeit über Jens Emmermann bezogen habe. Die Schwellenroste gibt es auch als "Fischgräten" gefräst. Die Schwellen sind dann nur mittig durch einen Steg miteinander verbunden. So kann man aus der Grundbauform einer Weiche auch einen IBW oder ABW biegen. Als Schienenmaterial habe ich Code40 Profil verwendet und dieses für die Zungen bzw. das Herzstück mit einer Proxxon/Dremel entsprechend bearbeitet. Für die Radlenker wurde das Profil auf einer Seite plangeschliffen und dann entsprechend an den Enden gebogen.
Die Weichen sind seit 2005 im Einsatz und funktionieren einwandfrei. Die Laufruhe mit der die Fahrzeuge darüberfahren ist einmalig, ebenso die Stromabnahme. Rangieren im Schritttempo ist ein Genuß und uneingeschränkt möglich!
Vom 02.06 bis 05.06. findet in Großauheim bei Hanau ein FREMO-Treffen statt, an dem ich teilnehmen werde. Du bist gerne eingeladen, Dir dann vor Ort mal ein Bild davon zu machen.
...Bild war das richtige Stichwort.
Hier noch ein paar Bilder:

Zungenbereich, oben EW500, unten EW190
http://img545.imageshack.us/img545/5945/durlachmodell0031.jpg

Zungenbereich einer EW190
http://img25.imageshack.us/img25/827/durlachmodell106.jpg

v.l.n.r. 2x IBW1200 in Überhöhung, 2x EW500r , EW300r, EW190r, EW190l
http://img337.imageshack.us/img337/6950/modul30010.jpg

Weichenverbindung oben 2x IBW1200 in Überhöhung, unten v.l.n.r. EW300r EW190r, EW190l
http://img546.imageshack.us/img546/8220/modul30001.jpg

Zungen der IBW1200 (Stammradius 1004,5m) *)
http://img818.imageshack.us/img818/7576/modul30011.jpg

Herzstückbereich Weichenverbindung EW500
http://img156.imageshack.us/img156/8610/modul30013.jpg

*) Angabe natürlich immer bezogen auf das Original

Gruß,

Olaf


Hallo,

... hier eine prima Anleitung - http://www.dipe.de/%7epe/FREMO/Bauanleitung_EW190.pdf

Bitte die unterschiedlichen Maße für Standard- (NEM) oder fiNescale-Radsätze beachten ... !

gaga
Hallo,

erstmal Danke an alle, hat mir schonmal weitergeholfen.

@11: die super Anleitung von J.Emmermann kann ich auch nur empfehlen!

@10 Olaf: sehr schön. Die IBW1200 hat 2 Stellvorrichtungen?


Mal sehen, vielleicht steht demnächst eine Selbstbau DKW oder Dreiwegweiche auf dem Plan...

Gruß
Thomas


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