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THEMA: RoLa-Züge in Deutschland

THEMA: RoLa-Züge in Deutschland
Startbeitrag
c-martens.de - 24.08.11 19:42
Hallo,

unser Horia hat ja im NBM 5/2011 einen schönen Bericht über die RoLa geschrieben.
Zu den RoLa-Zügen in Deutschland habe ich noch zwei Fragen, die mir Horia oder jemand anderes beantworten kann:

Wann endete der Einsatz der  der RoLa-Wagen bei der DB AG?
Gibt es irgendwo Bilder der ex DB-RoLa-Wagen, die ja wohl von der ÖBB zum größten Teil übernommen worden sind?

lg Christian

Hallo Christian,

die letzte DB/Kombiverkehr-Rola war die von Dresden nach Lovosice. Diese endete im Sommer 2004.

Viele Niederflurwagen wurden nach dem Aus von der DB abgestellt.


Viele Grüße,
Martin
Hallo,

Die Info von Martin ist richtig, aber wenn ich das richtig verstehe ist Christians Frage auf Deutschland und nicht nuer auf DB/Kombiverkehr bezogen.

Und der Antwort lautet: in Deutschland fahren noch heute taeglich mehrere Duzend RoLa-Zuege!

Ab Freiburg-im-Breisgau fahren die RAlpin (ehem. Hupac) Zuge nach Novara in Italien, Traktion in Deutschland jetzt mit Re485 BLS, frueher 1 x oder 2 x Re421 SBB Cargo, Rollmaterial (Wagen) RAlpin.
Nuer die Ausfahrrampen in Freiburg sind noch braun und tragen noch den alten DB-Keks

Dann noch die OKOMBI-Zuege ab Regensburg ueber den Brenner: Traktion OBB (generell 1144 oder 1x16, meisstens 1216), Rollmaterial OBB/OKOMBI sowie FS Trenitalia.

Die Talbotwagen (Bauart 690) der DB gingen an mehreren EVU. Schon vor 2004 sind 20 Wagen an Bertani in Italien vermietet worden, dann gingen viele an FS Trenitalia, die diese entweder im RoLa-Zuege oder fuer Neuwagen (LKW)-Transporte (IVECO) ab Ulm benutzt (im Allgau mit 218er).
Die CFR haben auch, neben 10-Achser und 12-Achser viele 690er uebernommen.

M.W. hat aber OKOMBI keine DB Wagen uebernommen, die Talbotwagen der OBB sind Neukonstruktionen aus 1984-85.
Ich lasse mich aber besser belehren

VG
Horia

Moin!

OK, ich  habe ein paar Wagen gefunden. Sie scheinen noch nicht z-gestellt zu sein, aber benutzen kann man sie auch nicht mehr so wirklich.  

lg  Christian
Hallo,

im EisenbahnMagazin (EM) war vor zwei, drei Jahren zu lesen das die letzten DB-Rolawagen an eine private Bahngesellschaft ins Ausland verkauft wurden. Laut EM könnten die Wagen dort wirtschaftlicher eingesetzt werden da sie beim neuen Eigentümer jeden Tag im Einsatz sind. Bei der DB hingegen wurden die Wagen nur 1-2 Tage in der Woche verwendet und standen sich die restliche Zeit die Räder platt. Die DB konnte mit den Rola-Zügen in Deutschland niemals Geld verdienen. Die Beschaffung hatte rein politische Gründe. Die DB war also sicher froh die Wagen verkaufen zu können...

In der Vergangenheit sah man einzelne Rola-Wagen mit Betonmischer oder Rohrreinigungs-LKW im Arbeitszugeinsatz. Eventuell gibt es bei der DB AG als Bauzugwagen noch einzelne Exemplare.

Grüße
Markus
Hallo Markus,

oder WOLLTE die DB kein Geld verdienen? Wenn ich mir so angesehen habe, was heuer im Juni/Juli so an RoLa vollbesetzt (!) über den Brenner lief... Letztes Jahr sahs da noch recht leer aus, da waren i. d. R. kaum mehr als 5 LKW auf der Garnitur.

Jetzt ist es eben ein privater Betreiber und ich glaube, daß der auch damit Geld verdienen will/muß - und offensichtlich auch tut.

Aber die RoLa-Züge werden auf österreichischer Seite nicht nur mit 1144 und/oder 1x16 bespannt, sondern auch mit Dispolok BR 189 und dann auf FS umgespannt (oder anders rum)


Gruß
Christian Strecker
Moin!

Ich noch einmal. In #3 habe ich vergessen, den Link einzufügen, was ich hiermit nachhole.
Hier kann man sehen, was ich meinte mit  ... "aber benutzen kann man sie auch nicht mehr so wirklich".

lg  Christian

http://www.familie-linberg.de/bahn/sonstiges/690_81804983191_5__1.jpg
Hallo Christian,

ein vollbesetzter Zug bedeutet nicht automatisch das ein Gewinn erwirtschaftet wird. Eher das die Verluste auf ein Minimum reduziert wurden.
Der Nachteil der Rola ist und bleibt die hohe tote Last. Dadurch ist das System für den Betreiber unwirtschaftich.
Die SBB und ÖBB-Züge dienen hauptsächlich zur Entlastung der sensiblen Alpentäler, der Einhaltung des LKW-Nachtfahrverbots in der Schweiz und zur Schonung der Nerven der Autobahn-Anwohner (haben also politische Gründe).
Ohne öffentliche Zuschüsse liesse sich keine Rola betriebswirtschaftlich betreiben! Volkswirtschaftlich ist die Rola aber durchaus sinnvoll und sollte daher weiter ausgebaut werden. Allerdings hat der kombinierte Verkehr mit Wechselbrücken und Container auch auf den Rola Strecken noch ein riesiges Potenzial!

Grüße
Markus
Hallo Markus,

über denn Sinn der RoLa bzw. Kombiverkehr kann ich mich mit Dir nicht streiten, da sind wir gleicher Ansicht.

Aber das mit dem Gewinn sehe ich ein wenig anders. Daß ohne staatliche Zuschüsse dieser Verkehr für den Betreiber kein Gewinn abwirft, das kann ich mir gut vorstellen, aber mit diesen Zuschüssen muß es sich für ihn irgendwie schon lohnen, denn sonst hätte dieser den Vertrag nicht gemacht.

Aber daß eben die DB(AG) da nicht mitgemacht hat? Die sind doch sonst auch gut im Zuschuß abkassieren (und später verschrotten).

Aber ich glaube, daß sich die RoLa / Kombiverkehr in Zukunft schon noch rentabler - auch für die Fuhrunternehmer darstellt. LKW-Maut, Spritpreise, Steuern... und auch verstopfte Autobahnen kosten Geld.

Ich kann mir aber vorstellen, daß auf Dauer der Verkehr mit Container und Wechselbrücken das Rennen macht, denn da braucht nicht noch der LKW (Gewicht) und der Fahrer (Personal) mittransportiert werden.


Gruß
Christian
Hallo,

die letzte Rola von Dresden nach Lovosice war ja mit der Fertigstellung der Autobahn Dresden-Praha beendet, also auch rein politisch.

Betriebliche Probleme sind aber einfach vorhanden. Angefangen bei den sehr schnell verschleißenden Minirädern (hohe Undrehungsfrequenz bei niedriger Geschwindigkeit), kaum mit anderen Wagen einheitliche Bauteile, Entgleisungsgefahr der kleinen Räder höher.

Kommerziell wurde die "Totlast" ja schon angesprochen. Wenn man bedenkt, dass die Wagen an sich auch immer schon "Totlast" bedeuten, der Begleitwagen auch, dann noch die Massen der Zugmaschinen.

Selbst bei Aufliegern im unbegleiteten kombinierten Verkehr ist das Gewicht der Achsaggregate schon kritisch. Es ist nunmal so, dass bei den hohen Fixkosten der Eisenbahn wenige Tonnen Nutzlast mehr oder weniger die Wirtschaftlichkeit von Zügen bestimmen können.
Die Eisenbahn ist kein Selbstzweck, sondern hat ihre Vor- und Nachteile und daraus resultierende geeignete Einsatzgebiete, die Rola zählt, bei aller Faszination, leider eher nicht dazu.
Ein weiteres Problem sind und waren auch immer die Streckenprofile, da die LKW immer höher wurden.

Viele Grüße,
Martin
Hallo,

Ich glaube die erste Teil meinen Artikel im aktuellen NBM gibt auch einigen politischen und wirtschaftlichen Hintergrunden... Man muss nuer sorgfaeltig die sieben Seiten lesen

VG
Horia
Nabend,

die RoLa war technisch ein Reinfall.
Die Bremsen reichten bei weitem nicht aus, besonders da in manchen Relationen
die LKW's nicht gewogen wurden. Viele Speditionen umgingen das max. Gewicht von 40 Tonnen wenn der LKW mit der RoLa befördert wurde.
Dadurch wurden die kleinen Scheibenbremsen total überlastet/überfordert.
Ich habe selbst nur einmal eine RoLa von Niederlahnstein nach Köln gefahren, ohne es
zu wissen. Es herrschte starkes Schneetreiben und ich hatte nur den "Mannschaftswagen"
hinter der 150er gesehen ohne dann darauf zu schließen.
Die erste Bremsung in Neuwied erzeugt bei mir Heute noch Herzklopfen, trotz Vollbremsung
ging es ein ganz schönes Stück am Einfahrtsignal vorbei. Die Bremswirkung kam erst nach 500 Meter, da war wohl das Eis/Schnee von den Bremsen weg geschmolzen.
Diese schlechte Bremswirkung musste wohl schon bekannt sein, denn ich hatte trotz
"Signalverfehlung"  keine Problem bekommen.
Später sollte bei solchen Wetterbedingungen öfters einmal die Zugbremse betätigt werden
damit die Bremsscheiben frei bleiben.
Hallo,

zu #4
dieses Frühjahr kam in Stuttgart bei den Umbauten der S-Bahn Streckenführung im Gleisvorfeld des Hbfs ein Rollawagen mit einem größerer Raupenbagger drauf zum Einsatz. Ich selbst habe den im März/April zweimal auf der Durchfahrt von einem Zug aus gesehen. Ich kann nicht sagen, bei welcher Bahngesellschaft er eingestellt war, die Anschriften konnte ich nicht lesen. Er trug aber noch ein DB Logo auf der Seite.  
Bestimmt kann da jemand aus dem Raum Stuttgart mehr dazu sagen.

Grüße,
Atom
@ Alfons

Danke für diesen sehr interessanten Bericht aus der Praxis. Welche Relation befuhr denn diese Rola? Köln Eifeltor - Busto Arsizio?


@ Atom

Den Zug habe ich auch gesehen (ich komme aus dieser Ecke). Danke für den Hinweis mit dem DB Logo - die DB hat also doch noch ein paar dieser Fahrzeuge im Bestand.

Grüße
Markus
Hallo Horia,

Dein Artikel im NBM ist ganz gut, aber es fehlt was von dem.
Ich hoffe, Du weisst was fehlt.

Gruß

Zoltán
Hallo zusammen

die Hupac bietet übrigens auch heute noch die Verbindung Singen-Milano an.Allerdings werden auf den meisten Zügen auf dieser Relation nur noch unbegleitete Sattelauflieger mitgeführt.Die Anzahl der begleiteten Züge (also mit Sattelzugmaschine oder komplette Anhängerzüge)hat sich auf ein bis zwei Zugpaare täglich reduziert.

Gruß

Uwe
Hallo Zoltán,

meinst Du den Wagen auf dem Foto?

lg  Christian

http://www.kiskunmodell.hu/Akc_5123.jpg
Hallo...

ich hab jetzt auch endlich den Beitrag gelesen... nicht schlecht, was alles in einem N-Magazin steht.

Mir kam es an einigen Stellen so vor, als ob jemand etwas für mich zwischen die Zeilen geschrieben hat... auch wenn es nicht extra für mich ist; aber so hab ich's empfunden. "Ebenfalls gelangte diese Bauart zur rumänischen CFR Marfa."

@Christan und Zoltán
Die Begleitwagen sind doch erst im 2.Teil dran... Ich hoffe dann gibt es eine schöne Abbildung vom CFR Marfa Y-Wagen...

VG, Frank L.
Hallo,

Nein, keiner hat "zwischen die Zeilen" was geschrieben, es war immer so gedacht; ist ja auch nicht mein Schuld das CFR Marfa sich fuer ein Wagentyp nicht entscheiden koennten und 690er (8-Achsig), SGP (12-Achsig) und Bombardiere (10-Achsig) Wagen im Betrieb haetten!

Zuerst war es als flitze-kleinen Artikel geplant, nach Rucksprache mit Gunnar Selbmann ist er zum Monster-Werk mit 20 Seiten (3 Teilen) geworden. Es ist ja unglaublich welche Vielfalt an begleeiteter KLV in die Welt gab, aber wir koennten leider auch nicht alles decken und blieben auf den "Mainstream" > Begleiteter KLV in Europa.

Zoltan, ich glaube auch das du am Teil #2 denkst

Frank, da werdest du leicht enttauscht sein, ich habe nuer Gross und Kleinserienprodukte uebernommen und keine "sich im Bau befindenden Einzelexemplare"
Deswegen sind die besagten 12 CFR Marfa Begleitwagen nuer im Text erwaehnt

VG
Horia
Hallo Horia,

nehmt aber für die Folgeartikel etwas schönere und technisch einwandfreiere Bilder mit historischen Motiven. Das ist aber ein generelles NBM-Problem...
Ich habe mich übrigens gefragt, warum die Stromabnehmerstellung so explizit erwähnt wurde bei mancher Bildunterschrift.

Viele Grüße,
Martin
Hallo!

Horia:
Zitat

Zoltan, ich glaube auch das du am Teil #2 denkst



Nein, ich dachte nicht an den.

Du hast kein Wort über die MÁV Saadkmms Wagen geschrieben!

"Ganz" hat etwa 50 Talbot-Wagen (690er Licence) für MÁV gebaut.
http://www.sinmaniakusok.hu/hu/vasut/81-55-4982_saadkms.htm

Der Ausbesserungwerk in Debrecen hat auch einige 10-achser für MÁV gebaut (ebenfals Licencebau).
http://www.vagongyar.hu/de/index.php?pageid=2

Die Croaten haben/hatten auch Rola Güterwagen: 4982 0xx Saadkms.
http://www.railfaneurope.net/pix/hr/car/freight/R-S/81_78_4982_012-8_Leb1.jpg

Gruß

Zoltán

Hallo zusammen,

interessanter Thread. Ein paar Anmerkungen meinerseits:

@Horia
Hab grad Deinen Bericht im NBM gelesen. Da hast Du unter anderem auch eine Tabelle mit den erhältlichen Fleischmann Modellen aufgeführt. Du erwähnst die neuen FS-Wagen in opalgrün (bereits erhältlich). Es gab aber auch eine braune FS-Version mit schrägem Logo davon (Endwagen 938270, Zwischenwagen 948271). Waren Sonderserien für Italien.
Weißt Du, ob diese Wagen auch in D liefen? Die grünen hab ich mal in Karlsruhe gesehen (Transport von Neu-LKW von Wörth nach Italien).

@12
Der RoLa Wagen in Stuttgart war im Frühjahr für die S21 Bauarbeiten (Vorfeldumbau) mit einem Raupenbagger im Einsatz. War ein brauner Wagen mit DB AG Logo.
Seit Sommer wurde er aber ausgetauscht gegen einen (manchmal auch zwei) in rot (ähnlich die letzte Ökombi-Farbgebung) ohne DB Logo. Anschriften sehen nach einem privaten Besitzer aus.

Freue mich schon auf Teil 2 über die Begleitwagen. Da gibt es mittlerweile ja einige N-Modelle.

Gruß
Daniel
Hallo,

@Zoltan: Nein, die MAV Wagen habe ich (leider) genauso wie die Kroaten nicht erwaehnt, denn mir fehlte einfach am Dokumentation um einige "vermutungen" zu bestaetigen... Aber es wierd im Teil 3 ein "Nachtrag" geben.

@Martin: ja, eingescaennte Dias sind nicht immer sehr huebsch, aber uns, Gunnar Selbmann genauso wie mir, ging mehr um die Zuege aus die 1970-80ern zu zeigen als um Bildqualitaet... Finde mir ein SBB-Hupac Zug wo Db ex A4ü ex AB4ü, SGP-Wagen, Talbot-Prototyp und Talbot Serienwagen zusamen laufen, in gute Qualitaet und ich drucke es morgen!

@Daniel: die FS-Wagen in Opalgruen laufen derzeit fuer LKW-Neutransporte (gemischt mit ex-DB Wagen) ab Karlsruhe (MB) und Ulm (Iveco) in Richtung Sueden oder noch in RoLa-Zuege ab Regensburg (da noch in Gruen und mit OKOMBI-Aufklebern versehen, gemischt mit OKOMBI-Eigene Wagen).

Von braunen FS-Wagen wusste ich bisher nuer beim Vorbild .  Die liefen m.W. frueher am Brenner.

Die ex-DB Wagen gibt es inzwischen (wie frueher die SGP-Wagen der DB) als "Geraetetraeger" (teilweise schoen rot lackiert) fuer Baufahrzeuge oder als "Schienenfahrzeugtransporter" (entweder bei die BVG vermietet oder als Privatfahrzeuge von Siemens und Bombardier fuer den Transport von neue Strassenbahnzuege zum Einsatzort).

Vor einigen Wochen war ein DB-Wagen in Stuttgart beim Gleis(ab)bau.

VG
Horia


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