1zu160 - Forum



Anzeige:
WAWIKO

THEMA: Zuglängen an der Steilstrecke

THEMA: Zuglängen an der Steilstrecke
Startbeitrag
Kai F. Lahmann - 18.10.12 09:04
Weil hier immer wieder über schlechte Zugfähigkeiten auf Steilstrecken geklagt wird, möchte ich einmal an ein paar Beispielen rund um eine Baureihe 95 (also eine der stärksten Dampfloks überhaupt!) zeigen, wie kurz Züge abseits der Ebene wirklich sind.

Diese Lok zieht in der Ebene beeindruckende 2060t bei 50 km/h weg. Aber wehe es wird steil: Bei einer Steigung von 25 Promille (das gilt bei Modellbahnern noch als "Flachland!") sind es noch 430t und 25 km/h. Der Zug schrumpft also auf rund ein _Fünftel_ und die Geschwindigkeit halbiert sich!

Was ist das nun in Wagen? Da ist ein Richtwert von 15t Achslast ganz gut zu gebrauchen: Also knapp 30 Achsen. Mit 20t Achslast (muss die Strecke für die Lok eh fast abkönnen) geht das dann auf 22 Achsen runter.

Wohlgemerkt, wir sind hier bei einem der ganz dicken Brummer. BR 44, BR 45 und BR 85 spielen in der gleichen Liga, eine Baureihe 50 ist schon runter auf etwa die Hälfte und an eine Baureihe 41 gehören selbst in der Ebene keine 15 Wagen (dafür nix ohne "s" hinten an der Gattung!).


kleine Korrekturanmerkung: Es müsste (nach meinen Quellen) korrekt 25 Promille, also 2,5% heißen. Das sind dann auch auf der MoBa nicht mehr 'Flachland', sondern eine Steigung, die einige Modellbahner als Maximum ansehen.

Ansonsten sehr schöne Überlegungen!

Bei vielen Modellloks fangen die Probleme ja auch erst so richtig an, wenn die Steigung durch Kurven mit modellbahntypischen Radien verläuft.

Grüße
Philipp
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name:

und an eine Baureihe 41 gehören selbst in der Ebene keine 15 Wagen



???  

Gruß : Werner S.  
@Philipp: Ups, danke. Ist gefixt.

Die Baureihe 41 kann bis zu 90 (de facto sogar 100) km/h schnell sein, das war in Ep.3 dann schon fast Schnellzug-Tempo (zumal ohne Zwischenhalt!). Andere Güterzüge dümpelten dagegen mit 50-65 km/h dahin. Das funktioniert aber nur, wenn das Zuggewicht bei kaum mehr als 500t liegt. Später hat man die Loks dann auch mit schwereren Zügen gefüttert, aber dann ist der Mehrwert zur Baureihe 50 dahin.
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Kai F. Lahmann

Bei einer Steigung von 2,5 Promille (das gilt bei Modellbahnern noch als "Flachland!") sind es noch 430t und 25 km/h. [...]
Was ist das nun in Wagen? Da ist ein Richtwert von 15t Achslast ganz gut zu gebrauchen: Also knapp 30 Achsen. Mit 20t Achslast (muss die Strecke für die Lok eh fast abkönnen) geht das dann auf 22 Achsen runter.



Und wenn die Wagen gar nicht beladen sind? Nehme ich mal den Standard-G-Wagen, den G10, der hat ein Eigentgewicht von 10,3t. Das bedeutet, die 95 zieht gut 41 G-Wagen die 2,5%-Rampe rauf. Da bin ich mir nicht so sicher, ob das mein Arnold-Modell auch hinkriegt.

Mein Fazit: Die Vergleiche mit dem Vorbild finde ich stets interessant, nur helfen sie in den seltensten Fällen wirklich weiter, wenn es darum geht, schlechte Zugkraft von in dieser Hinsicht lieblos konstruierten Modellen zu rechtfertigen (dazu zähle ich die 95 von Arnold aber ausdrücklich nicht).

Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Kai F. Lahmann

[...] und an eine Baureihe 41 gehören selbst in der Ebene keine 15 Wagen (dafür nix ohne "s" hinten an der Gattung!).


Diese Aussage halte ich für schlicht falsch, es gibt einen ganzen Haufen Fotos, die 41er mit deutlich mehr als 15 Wagen zeigen - fahrend.

Viele Grüße,

Udo.
Wenn der ganze Zug leer ist, ist das schlechte Logistik ;p
Hallo !

bei dem (inzwischen editiertem Beitrag Nr.0 ) gibst Du für die "Güterzug-Geschwindigkeit"
der Ep.III ca.60Kmh an.
In der Ebene konnte die 41er damit,laut Leistungstafel,1580t  ziehen.
Bei einer Achslast von 20t sind das 79 Achsen,oder +/- ca.40 2achsige G-Wagen.

Gruß : Werner S. (...der eine 41er nicht mit einer 95er vergleichen möchte)  

Wie in #3 gesagt: Man *kann* die Dinger wie eine 50 nutzen. Aber dafür gedacht sind sie eigentlich weniger.
Hallo,
über die Aussage von K. F. L bezüglich der zugkraft der BR 41 kann ich nur lachen. Schau dir mal Filme mit den schweren Erzgüterzügen an. Selbst im schon hügeligen Hessen mit etlichen Steigungen ging die BR 41 mit ordentlicher Last, mehr als die BR 50, lässig drüber.
Ließ mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_41  dann speziell Umbau DB.
Grüße
H-W
Hi
.... Blablabla....
Ich finde den Beitrag gut (auch mit 2,5 %o.....)
Es ist ein Grundproblem, dass zahlreiche designirte Modellbahner die Niete wohl zählen, jedoch bei Zuggewichten und Rampen gerne über mangelnde Zugkraft der Modelle meckern.
Der beitrag zeigt deutlich, dass man auch hier die Kirche im Dorf lassen muss und fahrzeuge nicht als "Zu schwach" abkanzeln darf, wenn man sich nicht bewusst ist was man den kleinen Dingen zumutet.
Man darf nicht verlangen, dass das Modell in der Rampe mehr leistet als ihr Vorbild.
WE
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name: Wutz

Es ist ein Grundproblem, dass zahlreiche designirte Modellbahner die Niete wohl zählen, jedoch bei Zuggewichten und Rampen gerne über mangelnde Zugkraft der Modelle meckern.



Ich finde das Thema ja auch interessant, aber ich finde es eben sehr ulkig, dass bei solchen Vergleichen mit schöner Regelmäßigkeit von bis zur Achslastgrenze ausgelasteten Güterwagen ausgegangen wird. Was vor allem auch deshalb daneben ist, weil die allermeisten Güterwagen gar nicht bis zur Streckenachslast belastbar waren / bzw. sind.

Ich nehme mal den von mir oben angeführten G10 her, der hatte eine maximale Tragfähigkeit von 15t, das ergibt mit dem Eigengewicht von 10,3t ein maximales mögliches Wagengewicht von 25,3t - vollkommen egal, ob die Strecke nun 15t, 18t oder 24,5t Achslast zulassen würde. Daneben gibt es natürlich auch leichte, voluminöse Ladegüter, da wird die Tragfähigkeit des Wagens gar nicht ausgeschöpft. Und natürlich kam es immer schon vor, dass Wagen auch leer in Güterzügen mitgenommen wurden und sogar ganze leere Güterzüge gab und gibt es schon immer.

Also: Wenn schon Vorbild zitieren, dann bitte auch die ganze Wahrheit auf den Tisch legen. Da reicht es mir zumindest nicht, bis zur Achslastgrenze ausgelastete Wagen als Standard zu definieren und so jede noch so schlecht ziehende Fahrzeug-Fehlkonstruktion gesundzubeten.

Viele Grüße,

Udo.

Zitat - Antwort-Nr.: 10 | Name: Udo K.

...und sogar ganze leere Güterzüge gab und gibt es schon immer



Dann war der Disponent aber wohl nicht mehr lang dabei
Leerwagen werden in Güterzüge natürlich eingereiht, aber Leerzüge werden (bei Regelleistungen und überregionalen Zügen) nach Möglichkeit vermieden, war schon immer so und wird dank teurer Trassenpreise auch wohl so bleiben...
VG
Peter
@ Peter

Du vergisst leere Ganzzüge, z.B. Kohle, oder im Bezug zur 95: Kalk.

@ alle

Ich hab großes Interesse daran, dass ein Modell vorbildgerecht schwere Züge fahren kann. Ein Gegenbeispiel ist sicherlich die 44 von Roco. Die V60 DB von Fleischmann zieht auch nicht gerade super, für den Verschub von mehr als 60 Achsen kaum verwendbar, geschweige denn Personenwagen mit Beleuchtung.
Gut, zum Glück brauch ich beide Fahrzeuge nicht.
Mir reicht es, wenn meine Ludmillas, U-Boote und 118er ihre vorbildgerecht schweren Züge befördern können, die 132 schafft auch nur rund 600 t 2,5% hoch.
Und eine 94 oder 95 muss erst recht nicht soviel dran haben.

Ne 94 hat die Steilstrecken um Suhl rum nur max 120 t dran gehabt, ging ja auch 5,5 % bergan.

Gruß Horst


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;