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THEMA: Reed Kontakt verglüht

THEMA: Reed Kontakt verglüht
Startbeitrag
motorista - 26.10.14 10:58
Liebe Kollegen

Ich habe wieder einmal einen reedkontakt zur Blocksicherung angeschlossen, wie schon einige zuvor. Mir sind aber die normalen Lizen ausgegangen und dann habe ich welche mit 1mm Querschnitt verwendet. Beim Versuch verglühte aber der Reed wie nach einem Eintritt in die Erdatmosphäre. Meine Frau sagte da nur, " ist ja klar mit so einem grossen Querschnitt kann das nicht gut gehen" ich sagte ihr aber, das da nicht mehr Strom rein und raus geht wie bei der kleinen Lizen. Nun meine Frage; hat meine Frau etwa doch recht, kommt da mehr durch?

Sonntägliche Grüsse Guido

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nun meine Frage; hat meine Frau etwa doch recht, kommt da mehr durch?



Antwort: Ja

Bei gleichem Material ist der Widerstand umgekehrt proportional zur Kabeldicke.

Gruss
Detlef

PS Warum wird wohl immer empfohlen, für die Ringleitungen etc grosse Querschnitte zu nehmen?
Hallo,

hast Du den Reed-Kontakt mit einer Freilaufdiode abgesichert?

Grüße,
RF
Hallo !

Wegen der Drahtstärke wird Dir kein Reedkontakt verschmoren.  

Wieviel Ampere kann der Kontakt schalten ?
Welche Verbraucher hast Du damit geschaltet ?

Gruß : Werner S.
Aha das wird meine Frau freuen Detlef aber wenn Werner recht hat?

also die haben 0.5 Watt 10 Volt und damit wird das Roco Relais zur Schaltung angesteuert für Signal und Stromunterbruch bei der Schiene. Es sind alle anderen mit den selben Reed angesteuert und alle mit den normalen Schaltlizen, daher könnte es doch noch wahr sein mit zuvielen Strom.

Gruss Guido
Hallo Guido,

Den Strom und damit die Leistung liefert dein Trafo/Netzteil (was auch immer), das auch eventuellen Kurzschlussstrom bestimmt. Drähte können NIE!!! zu dick sein.

Reed-Kontakte heißen  auf deutsch SRK (Schutzgas-Rohr-Kontakte), weil sie gegen Oxidation durch Luftsauerstoff bei Schaltfunken mit Inertgas, z.B. Argon, gefüllt sind. Kritisch sind die Metall/Glas-Durchführungen, die durch Fertigungsfehler oder zu langes Löten undicht werden können und dann Luft einlassen. Dann sollte der Kontakt aber verschmelzen oder gammeln, meist ohne Feuerwerk. Hat er aber zufällig gerade den gleichen Widerstand wie der Innenwiderstand deines Trafo/Netzteil, typisch so ein paar Ohm, dann geht im Kurzschlussfall die gesamte Leitung in den Reed, also z.B. bei 12V und 2A sind das 24 Watt, kleine Glühbirne!.

Deine Angaben, dass die Reeds, also die Schaltkontakte (!) 0,5W und 10V haben, bedeutet, dass sie völlig überlastet werden, wenn auch der Fahrstrom geschaltet wird.. Eine Lok hat so 1,2 W bis 4 W bei bis zu 20V. Elektrische Bauteile sind aber meist einige Zeit überlastbar, so schnell merkt man nichts.

Viele Grüße

Nimmersatt
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Drähte können NIE!!! zu dick sein.


Doch !
Wenn eine Spannung an ihnen abfallen soll .

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Deine Angaben, dass die Reeds, also die Schaltkontakte (!) 0,5W und 10V haben, bedeutet, dass sie völlig überlastet werden, wenn auch der Fahrstrom geschaltet wird..


Er schreibt, dass er ein Roco Relais verwendet.

Drei Ursachen fallen mir spontan ein.
1. Es ist tatsächlich wegen des höheren Querschnitts eine zu hohe Spannung am Reed angekommen.
2. Der Reed war beschädigt, so dass Luft eindringen konnte.
3. Das Relais zieht aus irgend einem Grund mehr Strom, als seine Verwandten.


Jürgen H.

Hallo Nimmersatt

Danke für die Antwort. Kann man die Reeds auch ausmesse. Was die wirklich vertragen?
Sonst muss ich die Wohl auswechseln
Gruss Guido
Hallo,

also ich verwende SRK der Firma Herkat und zwar  Art.Nr 1702 klein 2A. Der Glaskörper ist 17 mm lang, Durchmesser 2,5 mm und Belastung max. 2 A bei 50.000 Schaltspielen.
Ich schalte damit Weichen. Natürlich mit parallel geschalteten Funkenlöscher, ebenfalls von Herkat.

Gruß Hans - Joachim
Hallo Jürgen und alle :)

Je mehr Antworten desto unsicherer werde ich nun :(
Ich werde den Reed durch einen Stärkeren ersetzen neue Litzen kaufen und das Relais auswechseln. Dann mal sehen was passiert

Grüsse Guido  
Hallo Guido,

da hilft nur das Datenblatt - oder ausprobieren - hahaha!

Hallo Jürgen,

wer versorgt seine Anlage mit Widerstandsdraht?

Hallo RF,

ein Reed-Kontakt besteht nur aus Glaskörper mit zwei oder drei Drähten. Da kann man keine Freilaufdiode anschließen. Ein Reedrelais hat zusätzlich eine Spule, an die sollte man tatsächlich eine antiparalle Diode anschließen, um eventuell sehr hohe Spannungspitzen beim Abschalten abzufangen. Eine Induktivität (Spule) speichert, ähnlich wie ein Kondensator, Energie, die sie nach dem Abschalten irgendwie (z.B. über die Diode) loswerden muss. Dann vergüht aber kein Reed-Kontakt.

Schönen Bastelsonntag!

Nimmersatt
Verdrahtungsfehler?  => Kurzschluss geschaltet!!!

Nur mal so am Rande.

Gruß Karl
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Jürgen H

Wenn eine Spannung an ihnen abfallen soll



Hallo !

Das ist dann wohl die "berühmte Drahtsicherung",wo der Draht bei Überlast verglüht,bevor der Schaltkontakt Schaden nimmt.  

Gruß und schönen Sonntag : Werner S.  
Hallo Guido,

das ist das was der Reed kann:
0,5W bei 10V ergibt einen maximalen Strom von 50mA

das sind dann mal die Daten des Roco Relais

14V Nennbetriebsspannung
16 Ohm gemessen mit Wiederstandsmeßgerät
ergibt 875 mA Stromebdarf
laut Anleitung benötig es 200mA

Da ist dann ganz einfach der Reedkontakt hoffnungslos überlastet und brennt durch - früher oder später in jedem Fall.
Wenn er dann womöglich auch noch eine minimale Beschädigung hatte auch gerne schneller.

Was Detlef (DN) in @1 geschrieben hatte ist richtig, aber kommt hier überhaupt nicht als Fehleruhrsache zum tragen.
Der mögliche Strombedarf wird nämlich nicht von Leitungsquerschnitt bestimmt sondern von angeschlossenen Verbraucher- hier das Roco Relais.

Conrad Electronic hat auch Reed Kontakte die 1 bis 2 Ampere vertragen und das bei einer Spannung deutlich über 10 V.
1A

http://www.conrad.de/ce/de/product/506928/Stand...30-VAC-10-W?ref=list

http://www.conrad.de/ce/de/product/507003/Stand...70-VAC-10-W?ref=list

http://www.conrad.de/ce/de/product/1233084/Reed...-200-V-20-W?ref=list

1,5A

http://www.conrad.de/ce/de/product/503843/Leist...50-VAC-50-W?ref=list

3A - vermutlich aber ein wenig zu groß

http://www.conrad.de/ce/de/product/503640/Stand...0-VDC-100-W?ref=list

Zum Schutz des Reed Kontaktes kann ein Kondensator als Funkenlöschkondensator parallel zum Reed Kontakt geschaltet werden.

Gruß Detlef
Hallo,

Zitat


ein Reed-Kontakt besteht nur aus Glaskörper mit zwei oder drei Drähten. Da kann man keine Freilaufdiode anschließen. Ein Reedrelais hat zusätzlich eine Spule, an die sollte man tatsächlich eine antiparalle Diode anschließen, um eventuell sehr hohe Spannungspitzen beim Abschalten abzufangen. Eine Induktivität (Spule) speichert, ähnlich wie ein Kondensator, Energie, die sie nach dem Abschalten irgendwie (z.B. über die Diode) loswerden muss. Dann vergüht aber kein Reed-Kontakt.


Was ein Reed-Kontakt ist, weiß ich. Wenn an diesem Reed-Kontakt aber ein Relais hängt, dann braucht es eine Freilaufdiode. Da Guido nicht schrieb, wie seine Schaltung genau aussieht, mein Hinweis auf die Freilaufdiode - ganz unabhängig von dem Verglühen geht der Reed-Kontakt kaputt, wenn keine Schutzdiode eingebaut ist.

Grüße,
RF
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

wer versorgt seine Anlage mit Widerstandsdraht?


Darum geht es gar nicht.
Wenn alle Schaltungen funktionieren, aber die eine mit einem größeren Querschnitt nicht, könnte man vermuten, dass da ein Zusammenhang besteht.
Das heißt nicht, dass die anderen Schaltungen optimal ausgelegt sind, sondern nur, dass sie funktionieren, vielleicht zufällig, vielleicht zufällig mit dem kleinen Querschnitt, der die anderen Reed vor Schaden bewahrt.

Freilaufdioden oder Kondensatoren sind gut und schön - bei Gleichspannung.
Vielleicht legt der TS aber Wechselspannung ans Relais.
Außerdem sind sie bei dem Rocorelais sinnlos, da es ein bistabiles ist, welches eine Endabschaltung hat.
Die Relaisspule ist also gar nicht mehr in Kontakt mit dem Reed wenn die Spannung an der Spule induziert wird.
Das Relais zieht im Übrigen auch bei 10V noch zuverlässig an.
Trotzdem würde ich Reeds mit höherer Belastbarkeit wählen, um nicht alles am Limit zu fahren.

Jürgen H.

Hallo Guido!
Reedkontakte sind Schaltelemente in Schutzgasatmosphäre. Wie bei allen Schaltern die Induktivitäten (Roko Relais) schalten wntstehen beim öffnen des Kontaktes Funken. Wird die Angelegneheit mit Gleichstrom Betrieben so ist eine Freilaufdiode über die Induktivität sinnvoll.
Wird die sache jedoch mit Wechselstrom betrieben ist eine RC kombination parallel zum Kontakt sinnvoller.
Ohne Schutzbeschaltung verzundert der Kontakt und bleibt irgendwann mal Kleben (= Dauer Ein bei meist schlechter Stromdurchlässigkeit.)
Bei Dem von Dir beschriebenen Effekt würde ich auf Entweder Verdrahrungsfehler /Kurzschluss oder auf einen defelten Kontakt tippen. (Ein Haarriss zwischen Glaskörper und Anschlussdraht genügt schon Passiert leicht wenn man die Anschlussdrähte biegt!)
So gesehen ist Die Frage Deiner Frau eigentlich weder mit nein noch mit Ja zu beantworten da ein größerer Querschnitt in den Zuleitungen nicht zu so einem Feuerwek führen sollte (vom Kurzschluss mal abgesehen)
Sicherlich wäre das zwischenschalten eines Tansistors zur Strombegrenzung am Kontakt zum Ansteuern des Relais sinnvoll aber nicht unbedingt nötig.

Gruß

Herwig
@ Karl und alle

Anschlussfehler!! Tatsächlich habe ich was falsch gemacht. die Reedkontakte müssen beim Rocorelais im mittleren Stecker angeschlossen werden, eine für die freihe Fahrt der andere für Halt in der Mitte Stromanschluss. die anderen 4 sind für die Schaltung der Signale, Weichen oder Fahrstrohm. Ich hatte die Reeds anstelle im Mittleren, an einem der anderen 4 angeschlossen. Nun habe ich einen neuen reed angeschlossen und an den richtigen Ort gesteckt, voila es geht. Vielleicht sind meine Reed's auch für mehr ausgelegt als ich geschrieben hatte, sind auch von Conrad und hatte mich seinerseits beraten lassen. Danke für alle die mir eine Antwort gegeben haben. Ich habe allerdings noch immer 1mm Querschnitt, sollte ich die doch noch ersetzten mit kleinerem Querschnitt.

Gruss Guido
Zitat

Anschlussfehler!!


Damit ist dann das "Verglühen" erklärt. Thema erledigt.

Zitat

1mm Querschnitt, sollte ich die doch noch ersetzten mit kleinerem Querschnitt.


"If it isn't broken, don't touch it." Ich würde es daher lassen.

Aber kauf dir nächstens neue dünne Litze, die braucht man eigentlich immer.
Ich kaufe immer die 100m Rolle im Distrelec. Eine 100m-Packung ist unter dem Strich preiswerter als die Brawa Kabelringe.

Felix
Hallo Felix

ja dann lasse ich es so, es tut ja. Jetzt habe ich die Xte Schaltung problemlos angeschlossen und dann so ein dummer Fehler

Guido
Hallo Guido,

noch ein Tip: Es wurde bereits erwähnt, daß die SRK mechanisch empfindlich sind - je kleine, desto mehr. Ich winkle deren Anschlußdrähte ab, indem ich eine Spitzzange am Draht unmittelbar hinter dem Glaskörper ansetzt (dabei ca. 0,5 mm Abstand zu letzterem einhalten) und den Draht hinter der Zange abwinkle. Auf diese Weise bleibt der Glaskörper frei von mechanischer Beanspruchung.

Der Drahtquerschnitt ist übrigens in Deinem Anwendungsfall von untergeordneter Bedeutung, wichtiger ist die Tatsache, daß ein dicker Draht steifer ist als ein dünner und beim Einfädeln des SRK in die Anlagenplatte ebenfalls die Gefahr besteht, durch mechanische Beanspruchung durch die steifen angelöteten Drähte den Glaskörper zu beschädigen. Im Zweifelsfall lieber 3 cm dünnen Draht (z.B. das übliche 0,14 mm²-Kabel) am SRK anlöten und diesen dann an einem Lötstützpunkt unter der Platte anlöten und von dort mit dickerem Draht die Verdrahtung weiterführen. Die Last, die die MoBa-typischen kleinen SRK aushalten, schalten diese Kabel auf dieser kurzen Länge ebenfalls problemlos.

Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,

(Im Zweifelsfall lieber 3 cm dünnen Draht)

Mein lieber Mann, da hast du dir aber etwas ausgedacht!
Aber ich vermute mal, dass du dich auf der Tastatur vertan hast.

Res
Hallo Andreas,

er meint die LÄNGE des Drahtes.

Die 3cm Durchmesser gelten für etwas anderes....

Gruß Thomas
Hallo,

jau, Thomas hat es erfaßt.
Aber dafür wäre 3 cm DICKER Draht garantiert kurzschlußfest. Und über die Länge der anderen 3 cm Durchmesser will ich jetzt besser nicht mutmaßen...  

Jürgen
@ Jürgen

hallo, ich mache das genau gleich mit dem abbiegen der Drähte, funktioniert sehr gut und nix geht kaputt.

Gruss Guido
Die 50mA wundert mich etwas - kannst Du mal hier reinschreiben wie der Reedkontakt genau heißt?


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