THEMA: Wochenbericht 16.11.2014

Moin,

dieser trübe Sonntagnachmittag war zum Basteln prädestiniert, so dass ich auch mal wieder wochenberichtenderweise aktiv werden kann. Vor etwa einem halben Jahr hatten mir die Kleinanzeigen einen UIC-X Gepäckwagen der FS in rosso/fegato von Lima beschert. Dessen Konstruktion liegt schon ein paar Jahrzehnte zurück, was aber auch im Hinblick auf manche jüngst ausgelieferten Wagenneuheit nichts negatives bedeuten muß. Der Lima-Wagen zeigt FS-typische Merkmale und liegt angenehm tief. Ebenso tiefliegend und hier etwas störend sind die eingesetzten Fenster. Die Kupplungen sind am Drehgestell angespritzt und vermögen dank des weichen Kunststoffs den Kupplungskopf nicht (mehr) höhenstabil in der Kupplungshalterung zu halten, was zu ungewollten Entkupplungen führt.

Um den Wagen nun technisch und optisch etwas aufzuwerten, habe ich das Modell mit Peho-Kupplungskulissen und neuen Fenstern ausgestattet. Das Modell besteht nur aus den Baugruppen Wagenboden, Wagenkasten und Dach. Das Dach bildet mit den Fenstern ein Spritzteil, welches den Wagen zusammenhält.

Am Wagenboden werden die Öffnungen für die Peho-Kulissen herausgetrennt, die Kulissen selbst werden von unten an dem Wagenkasten geklebt. Eine kleine Hürde sind dabei die Drehgestelle. Würden die Drehgestelle in der Originalrichtung wieder eingebaut werden, würde die Kulisse bzw. deren hinterer Magnet direkt auf der Drehgestelloberseite aufliegen, wodurch die Drehgestelle kein Höhenspiel hätten. Bei der Lösung hilft die Tatsache, dass die Drehgestelle auf ihrer Oberseite nicht symmetrisch aufgebaut sind. Um mehr Höhenspiel unter der Kulisse zu gewinnen, werden die Drehgestelle später um 180° gedreht eingesetzt. Damit die Drehgestelle dann frei schwenken können, müssen sie bearbeitet werden. Dazu wird zunächst der Kupplungsträger abgeschnitten und auf dem gegenüberliegenden Ende des Drehgestells am Querträger eine halbmondförmige Aussparung herausgefeilt. Hier passt nachher bei Geradeausfahrt/-stellung die Kupplungsaufnahme der Kulisse hinein. Dann wird an demselben Ende am mittleren "Längsträger" der Drehgestells der erhöhte Teil über der nun vorderen Achse herausgetrennt. Diese Aussparung sorgt dafür, dass bei einer Nickbewegung des Drehgestells genug Platz für den Magneten der Kulisse bleibt und so ein entsprechendes Höhenspiel gewährleistet ist.

Die Fenster wurden durch Fenster eines vierachsigen Umbauwagens von Roco ersetzt. Am Dach-/Fensterspritzling habe ich die Fenster entfernt, indem ich den Spritzling rund um die jeweiligen Fenster mit einem Cutter grob vorgeritzt und die Fenster dann mit einer Spitzzange und kontrollierter Gewalt herausgebrochen habe. Dabei geht in der Mitte pro Seite jeweils eine der beiden Rastnuten zum Einklipsen des Wagenbodens verloren. Der Wagen wird auch mit einer Rastung weniger noch zuverlässig zusammengehalten. Die Türfenster habe ich nicht getauscht, da sie das Dach auf dem Wagenkasten verankern. Hier habe ich nur die Fensterrahmen mit einem Edding geschwärzt.

So sieht das Modell nicht nur besser aus, sondern hat auch an Betriebstauglichkeit gewonnen und ergänzt nach Justierung der Kupplungshöhe bei mir den einen oder anderen internationalen Epoche IV-Schnellzug. Mit den letzten, entfernt an FS-Vorbilder erinnernden MTX-Interpretationen lässt sich der Wagen nicht einsetzen, denn diese Kombination passt weder farb- noch höhenmäßig. Dafür kann das Lima-Modell aber nichts.

Gruß, Carsten

Addendum: der abgebrochene Puffer ist mir erst jetzt auf den Bildern aufgefallen. Er war ursprünglich noch vorhanden und der Verlust war kein geplanter Bestandteil des Umbauvorhabens. Bitte nicht nachmachen...

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