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THEMA: Hersteller und gekürzte Händlerrabatte 2015

THEMA: Hersteller und gekürzte Händlerrabatte 2015
Startbeitrag
Kampfkater - 03.02.15 08:42


Hallo zusammen,

nachdem bestimmte Hersteller in ihren "hochtrabenden" Interviews sehr gerne betonen, wie sehr sie doch den Einzelhändler fördern wollen, kurz zur Info:

Sowohl Fleischmann/Roco als auch Märklin haben die Händlereinkaufskonditionen 2015 für bestimmte, in meinen Augen normale Händler vom Umsatz her, gekürzt.

Ich als Endkunde kann darüber nur staunen, dass man auch engagierte Einzelhändler versucht weiter auszumosten.

Der mir bekannte Fall hatte in 2014 sehr schöne Umsatzsteigerungen für diese beiden Firmen erzielt, zum Dank gibt es eins auf die Konditionenmütze.

Ich kann mich erinnnern, dass auch unser Hamburg-Harburg Einzelhändler hier schon ähnliches berichtet hat.

Wollen die Hersteller aktiv die Einzelhändler benachteiligen, nach dem Motto, du bist selber schuld, wenn du auch nur ein Prozent unter UVP verkaufst??

Es gibt auch positive Herstellernachrichten, Lemke ist zu seinen Einzelhändlern sehr sehr fair.

Ich werd das 2015 als weiteren Punkt in meinem Orderverhalten einfließen lassen.


Viele Grüße


Guten Morgen,

ich habe schon in einem anderen Thread dazu Stellung genommen. Mein Haushändler gibt auf  z. B. Brawaprodukte gar keine Rabatte mehr. Nach eigner Aussage ist er von Brawa über einen Zeitraum von etwa 2 Monaten nicht mehr beliefert worden. Offiziell wurde natürlich der gewährte Rabatt nicht als Grund genannt, sondern Lieferprobleme. Nur, dass andere Händler beliefert wurden!!!!!!!
Aber wie soll der Händler vor Ort ohne Rabatte mit den Internethändlern mithalten? Er darf zwar Beratung vorhalten, soll sich im Sinne der Hersteller zwar bemühen, aber sonst werden ihm Knüppel zwischen die Beine geworfen. Und 8-10% machen bei einer Kaufsumme von teils 160  - 300€ schon ettliches aus. Da fällt so jemand dann gegenüber der Konkurrenz  aus dem Netz schnell hinten rüber.
Jedenfalls ist das Gejammer der Hersteller, dass die Vororthändler immer weniger werden, mehr als scheinheilig.
Gruss aus dem "echten Norden"
Michael
Folks!
Was wundert ihr Euch? In der MoBa Industrie sind jetzt jene Rabattorgien eingezogen die auch in anderen Branchen den Fachhandel zum Verschwinden gebracht haben. Die dahinter stehende Marketing Theorie ist schon lange als völlig falsch bewiesen, nur die Leut' haben nix dazugelernt. Sobald Hersteller große Händler deutlich bevorzugen beginnt der Verfall. Das Ende der Entwicklung sind wenige große ohne Beratung die im Wesentlichen Versandhandel machen.
Wir sind jetzt mit überhöhten UVP Listen konfrontiert die durch Händler die sich große Volumina besorgen (meist durch verramschen im Netz und beliefern von nicht ausgewiesenen Händlern) einfach unterlaufen werden. Daher haben wir UVPs >€200,- die schnell zu Straßenpreisen im Bereich von 50% des Listpreises führen.

Für mich als Kaufmann ist es völlig unverständlich daß die Hersteller damit vom UVP aus gerechnet schnell 60-80% Vertriebskosten haben. Es bleibt denen recht wenig über. Niedrigere UVPs und keine irren Volumens Staffeln würden hier viel Geld bringen für alle vom Hersteller, Händler bis zum Endkunden.
-AH-
Hallo,

ich verstehe dabei aber nicht was sich der Hersteller dadurch erhofft. Den großen Händlern bietet er ja offenbar weiterhin die alten Rabatte an und die kleinen werden unter den Bedingungen bald verschwinden womit dann auch die Mehreinnahmen für den hersteller durch geringere Rabatte wegfallen und am Schluß bleiben nur 3-5 Großhändler über die dann dem Hersteller ihre Bedingungen diktieren.
Letztendlich kann der Hersteller mit der Strategie nur verlieren.

Gruß,
blauer-blitz
Zitat

bleiben nur 3-5 Großhändler über



ist das denn nicht heute schon so? Ich habe letztes Jahr 90% meines Umsatzes bei 2 der größeren Händler gemacht. Alles andere waren nur noch Einzelartikel meist direkt ab Hersteller.

Gruß
Klaus
Hallo,

zumindest für mich bietet der lokale Einzelhandel noch immer Vorteile, die der Onlinehändler nicht hat. Zum Einen der "Haben-Will"-Effekt wenn ich ein Modell im Schaufenster sehe - solche Käufe habe ich noch nicht bereut. Dann hat mein Stammhändler auch immer ein paar gebrauchte Schnäppchen da - auch sowas findet man nicht bei den "Großen" Händlern, schon gar nicht zum "Nehme-ich-mal-noch-mit". Und über die Ersatzteile will ich gar nicht reden. Ich hatte es ja schon im Forum geschrieben: Per Mail Haftreifen bestellt, keine paar Tage später lagen diese ohne Zusatzkosten in meinem Briefkasten.
Ich versuche daher, meinen Händler am Leben zu erhalten und bezahle dann auch gerne die UVP. (Es soll ja auch Händler geben, die über UVP verlangen, das sehe ich dann definitiv nicht mehr ein). Es gibt aber einfach Grenzen wenn die großen Händler einfach aufgrund der Menge bessere Konditionen haben. So bekomme ich bei Lippe zum Hauspreis 5 MOD-Wagen-Sets, während ich für das gleiche Geld bei meinem Händler nur deren 4 Sets bekomme. Das ist dann schon ein Unterschied, der sich eben "zusammenläppert".
Einen wichtigen Vorteil hat aber zumindest mein Händler (Nitsche in Leipzig): Er führt Peco (als einziger in Leipzig), Hack (iirc auch als einziger) und noch einige andere Kleinserienhersteller, die bei den Großen häufig runterfallen.

Grüße,
RF
Hallo zusammen,

wirtschaftlich gesehen macht das Verkleinern des Vertriebsnetzes dann Sinn, wenn es mir im Gegenzug gelingt, gleich viel Ware selbst zu verkaufen (eigener Online-Store z.B.) und die Marge, die eigentlich der Händler hätte erzielen können, bei mir selbst verbleibt.
Auch meine eigenen Erfahrungen mit den Händlern vor Ort treiben mich persönlich in den Online-Handel. Letztes Beispiel: Trix Weichen mit polarisiertem Herzstück. UVP liegt bei ca. 35,00€, Händler vor Ort kann mir 30,00€ anbieten, wenn ich ca. 20 Stück abnehme. Online liegt der beste Preis bei um die 27,00€ - selbst wenn ich nur eine nehme ...

Gruß Maik
Hallo,
bis jetzt haben wir ja alle etwas von den billigeren Preisen.......Wenn aber mal nur noch einige "Monopolhändler" übrig bleiben wird es mit billig-billiger-am billigsten ,wohl vorbei sein und der UVP könnte wieder Standardpreis werden...

Gruß
Thomas
Hab die Tage meine Bestellungen gemacht und festgestellt, dass mein Händler unter Fleischmann NUR den UVP anbieten kann.

Es gibt teils nur den Stammkunden-Rabatt. Aber auch nicht bei jedem Modell.
Als ich die Ae 610 CARGO bestellte, die auch Anfang der Woche geliefert wurde, war ein Rabatt noch möglich.

Wenn Fleischmann meint, man könne mir mit schlechter / schwankender Qualität und aufgezwungenen Preisen das Hobby versüssen.....ich glaub die fressen in der Betriebskantine Frikadellen mit Nutella.

Gruss Stefan
Hallo im Forum,

so ärgerlich das ist (wo sind da eigentlich die Kartellwächter?), was neues ist das beileibe nicht! Ein paar "Bonmots" aus meiner früheren Erfahrung gefällig? Ich darf das *g*, ich bin schon vor Jahren aus dem Karussell ausgestiegen, von der Selbständigkeit zurück in die abhängige Beschäftigung "geflüchtet", zudem sind die damals gemachten Erfahrungen mit Firmen, bzw. deren Besitzern, die so heute nicht mehr am Ruder sind...
Ein Beispiel aus der Nachwendezeit um 1990 mit TT (BTTB), damals wohl unter der Flagge von Herrn Parisel... - da ich im Bekanntenkreis zwei oder drei Interessenten hatte, die die zu der Zeit "brandneue" 01 wollten, bestellte ich dort. Ordentlich als Händler, Kopie des Gewerbescheines, Steuernummer, usw., damit ich auch beliefert würde. Ich bekam die Lok(s) dann zu einem EK von damals 135,-- DM netto + Umsatz-/Mehrwertsteuer. Zeitgleich wurde die Lok aber über das EM von einem damals großen Versandhändler zu einem VK(!) von 135,-- DM angeboten. Meine Unterlagen etwas genauer "studierend" wurde von den BTTB eine Umsatzrabattierung angeboten, die je nach Umsatz erkleckliche bis zu 40% vom angegebenen EK ausmachte. Natürlich als jährlich nachberechneter Bonus, der gutgeschrieben und mit der darauf folgenden Bestellung verrechnet werden konnte! Ohne größeres Finanzpolster und nur mit der Absicht, für eventuelle Neukundengewinnung, die Marke mit auf Bestellung zu führen, keine Chance. wie hoch die "Absatzmöglichkeiten" sind, wenn ich die Lok für 200,-- DM hätte ins Schaufenster stellen müssen, um wenigstens "0 auf 0" zu bleiben, mag sich jeder selbst ausrechnen...
Märklin's Geschäftsgebaren in der "Vorpleitezeit" haben viele jüngere offensichtlich auch schon vergessen! Darum hatte Pürner zum Beispiel nie Märklin im Programm... - egal, wie gefüllt die Portokasse auch war, man wurde nicht "einfach so" mittels Bestellung von den "Gebrüdern" beliefert! Es war "eine Ehre", in den erlauchten Kreis von Märklin aufgenommen zu werden. Denn eine Grundlieferung aus dem Hause bestand zum einen aus einem von Märklin zusammengestellten Warenkorb(!) mit allerlei Gedöns bis hin zu Vitirinen und den Metallbaukästen, die keiner wirklich verkaufen wollte! Zudem wurde einem vorher ein Besuch abgestattet, ob der Laden überhaupt würdig sei, die Marke zu führen. Dabei wurde sehr wohl deutlich gemacht, wo und wie die Marke im Laden anzuordnen sei, wenn man beliefert wollen würde. Andere Marken in der Märklin-Vitrine wurden beim ersten "Erwischen" mit Abmahnung bestraft, im Wiederholungsfalle drohte Lieferentzug! Also auch keinerlei "Ausreden", "das sei ja ein WS-Produkt der Marke XY, die für Märklin kompatibel sei" oder so...
Und wenn man alle diese Hürden genommen hatte, war es keinesfalls sicher, zukünftig im Kreis der "erlauchten Händler" verbleiben zu dürfen! Es gab gerne mal verdeckte Testkäufe seitens der Gebrüder und wehe, man preiste deren Produkte dann nicht gebührend an... - das führte ebenso, wie zu geringer Jahresumsatz umgehend zu Liebesentzug. Daß man jeden Fetzen Promotionartikel, von der Vitrine bis hin zu den Papp-Aufstellern natürlich kaufen und bezahlen mußte, obwohl ja durch Göppingen vorgeschrieben, sei dabei nur am Rande erwähnt. Und daß die "edlen" Vitrinen mit dem eingefräßten Schriftzug nur zum Apothekenpreis "feil" waren, ist ja eigentlich schon logisch...

Aber auch als Kunde vor dem Ladentisch hatte ich schon vor Jahren entsprechende Erfahrungen gemacht: Roco schon zu Mägdefrau-Zeiten setzte seine Händler durchaus unter Druck, gewisse Preisspannen doch bitte einzuhalten! Gut in Erinnerung ist mir ein Vorfall bei Erscheinen des zweiten oder dritten "International Collection"-Prospektes. Bei einem Händler in der Umgegend, bei dem ich, damals noch für H0, oft kaufte, bzw. auch gerne vorbestellte, tat ich jenes für einen im Prospekt enthaltenen Wagen der Sonderserie. Er hatte stets satte Rabatte auf den im Prospekt ausgewiesenen "UvP", bewegte sich so um die 25 - 30%, je nach Modell. Und machte wohl offensichtlich den "Fehler", dies auch in den da üblichen Modellbahn-Gazetten als Vorbestellpreise zu bewerben. Es kam, wie es kommen mußte, trotz Vorbestellung innerhalb der im Prospekt vorgegebenen Zeit kam bei ihm plötzlich keinerlei Lieferung, als die anderen Händler die Ware hatten. Als er (in meinem Beisein damals, weil ich einer der ersten war, die nachfragten...) bei Roco anrief, Telefon auf Mithören, wurde ihm beschieden, es lägen wohl keine Vorbestellungen vor. Auf seinen Einwand, er habe das Faxprotokoll abgeheftet und könne nachweisen, daß er rechtzeitig bestellt habe, kam die Antwort, es wäre dann wohl irgendwo aufgrund eines internen Fehlers bei Roco "verloren" gegangen und es täte ihnen wohl leid, aber die Ware sei nach den Vorbestellungen gefertigt. Also könnten sie nicht nachliefern... - was insofern noch, wenn auch ärgerlich, vielleicht nachvollziehbar wäre. Wäre da nicht zum Ende des Gespräches an der anderen Seite der Leitung eine entsprechende Bemerkung gefallen: er möge doch nochmals über seine beworbenen Vorbestellpreise nachdenken und diese korregieren, dann könne man bei Erscheinen der nächsten Modelle auch "garantieren", daß keine Vorbestellungen verloren gingen!

Ob die Sitten und Methoden in der "Jetztzeit" nun besser, schlechter, anders oder nur "ausgefeilter" für kleinere Fachhändler geworden sind, möge jeder selbst beurteilen, ich hab' damit abgeschlossen. Und auch aus genau diesem Grund, um mir nicht noch eine "üble Nachrede" einzufangen, Beispiele aus nicht mehr so in der Form existierenden Firmen genannt. Aber vieles, was da "im Hintergrund" schon immer gelaufen ist, ist sicher kartellrechtlich äußerst bedenklich. Nur, wo kein Kläger, da kein Richter! Und die gesamte MoBa-Branche hat sicher nicht die Umsätze einer einzigen Großbrauerei. Da wurde ja durchaus schon eingegriffen in jüngster Vergangenheit, da wohl eines der "Deutschen Liebsten Kindes"-Produkte betroffen war. Auch andere Beispiele in der Vergangenheit, "Zementmafia", etc., zeigen, daß die Instrumente der Kartellwächter greifen können, wenn eine mächtige Lobby daran rüttelt. Aber was sind da schon ein paar Spielzeugbahner oder ein paar kleine Einzelhändler?...

meint grüßend
Roland
Hallo!


In der Süddeutschen Zeit ist ein interessanter Artikel zum Thema Preisabsprachen und Preisvorgaben durch Hersteller erschienen:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/preisabsp...supermarkt-1.2527038

Jetzt bleibt zu hoffen, dass sich das Kartellamt auch mal die Mobahersteller vornimmt.


Viele Grüße
BWB
@9 das was Roland schreibt kann ich durch Auskunft von anderen Händlern bestätigen. Es ist genauso wie dort beschrieben .

Gruß Andy
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Sowohl Fleischmann/Roco als auch Märklin haben die Händlereinkaufskonditionen 2015 für bestimmte, in meinen Augen normale Händler vom Umsatz her, gekürzt.


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Was wundert ihr Euch? In der MoBa Industrie sind jetzt jene Rabattorgien eingezogen die auch in anderen Branchen den Fachhandel zum Verschwinden gebracht haben.


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich bekam die Lok(s) dann zu einem EK von damals 135,-- DM netto + Umsatz-/Mehrwertsteuer. Zeitgleich wurde die Lok aber über das EM von einem damals großen Versandhändler zu einem VK(!) von 135,-- DM angeboten. Meine Unterlagen etwas genauer "studierend" wurde von den BTTB eine Umsatzrabattierung angeboten, die je nach Umsatz erkleckliche bis zu 40% vom angegebenen EK ausmachte


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Er hatte stets satte Rabatte auf den im Prospekt ausgewiesenen "UvP", bewegte sich so um die 25 - 30%, je nach Modell.



Der eine beschwert sich über ungleiche Einkaufskonditionen, der andere über mangelnde Rabatte für Endkunden.
Beides geht aber nicht zusammen.
Es ist von den großen Herstellern gewünscht, zur Stütze des Handels, dass alle zum UVP verkaufen.
Dabei werden auch die EK Konditionen angeglichen und auf Einhaltung des UVP geachtet.
Aber egal was sie tun, es ist falsch und wird hier ständig kritisiert.
Ein Hersteller darf sich immer noch aussuchen, wen er beliefert und zu welchen Konditionen.

Im Ebay Faden unten habe ich schon darauf hingewiesen.
Wenn Händler nur dadurch überleben können, dass sie große Mengen einkaufen, weil sie kleine Mengen im Laden umsetzen können und den großen Rest online "verramschen", dann stimmt an den EK Konditionen was nicht, oder an der Händlerdichte im Land.
Am ersten wird gearbeitet, das zweite erledigt sich mit der Zeit auch.
Würdet ihr alle vor Ort zu UVP kaufen, wäre diese Diskussion überflüssig.
Ich finde die UVP auch völlig i.O.
Vor 40 Jahren habe ich für einen fast unbedruckten Märklin Wagen 15-20 DM zahlen müssen.
Inflation macht darauf ca. 18.- Euro.
KK, feinste Bedruckung, ordentliche OVP und höchste Detailierung kosten also nur 10-15 Euro Aufpreis.

Jürgen H.


Zitat

Der eine beschwert sich über ungleiche Einkaufskonditionen, der andere über mangelnde Rabatte für Endkunden.



Glaub ich gar nicht. Die Leute beschweren sich über viel zu hohe Endverbraucherpreise.

Zitat

Es ist von den großen Herstellern gewünscht, zur Stütze des Handels, dass alle zum UVP verkaufen.



Grins Zur Stütze des Handels sollte man einfach mal wieder preislich auf den Boden der Tatsachen zurück finden. Dann würde man Stückzahlen und Umsatz deutlich erhöhen! Das dabei in Summe nicht unbedingt viel mehr bei Händlern und Herstellern hängen bleiben muß, sei mal dahingestellt. Aber der Markt würde nicht über kurz oder lang komplett zusammen brechen, weil sich so ein Hobby keiner mehr ans Bein binden kann!

Zitat


Wenn Händler nur dadurch überleben können, dass sie große Mengen einkaufen, weil sie kleine Mengen im Laden umsetzen können und den großen Rest online "verramschen", dann stimmt an den EK Konditionen was nicht, oder an der Händlerdichte im Land



Dem stimme ich auch nicht zu! Wenn Händler sich nur über den Preis differenzieren, dann stimmt am Dienstleistungsgedanken was nicht. Wenn ich nur noch Kistenschieber habe, dann brauche ich auch keinen Vorort-Handel mehr. Schlecht gelaunte und ahnungslose "Fachverkäufer" kenne ich genug. Die können gerne vom Markt verschwinden!

Dafür, daß mancher Händler nicht mehr tut als eine große Kiste in 10 kleine Kisten umzupacken, bin ich auch nicht bereit 20% des Endverbraucherpreises dort zu lassen. Keine Leistung->Keine Kohle! Dann sollen die Hersteller direkt die Endkunden beliefern.

Wie schon oft gesagt: Entweder die Händler schaffen es ihre Leistungen zu vermarkten oder sie gehen ein. Mit Kiste auf Kiste zu wird auf Dauer keiner überleben.

Und das jetzige Preisniveau ist bestens geeignet den Markt komplett zu zerstören. Mit so einem Hobby wie Moba fängt heute doch keiner mehr an. Erstens gibt es kaum noch was für Spur N, es erscheinen ja nur noch neue Loks, Wagen sind ja eine Rarität geworden, zumindest mal in Ep. III und wenn dann was kommt, dann ist es sinnlos teuer. >45 Euro für 'nen Güterwagen wie bei Piko, NEIN DANKE!

Ich bin wirklich gespannt, ob es durch Kapazitätserweiterung bei MTX bald mal wieder was Neues zu kaufen gibt. Wäre ja wirklich schön! Ansonsten ist bei Fahrzeugen ja irgendwie das Licht ausgegangen. OK, der ein oder andere Kleinhersteller ( MW-Modelle z.B. ) scheint dann doch mal den Markt zu bereichern, aber die Zeiten als man in den Laden gehen konnte und Fahrzeuge kaufen ist wohl vorbei. Die Sachen werden in kleiner Stückzahl aufgelegt, so daß die Leute das Zeug kaufen können, die offenbar noch sehr viel Geld über haben und nicht darüber nachdenken müssen und die anderen bleiben halt auf der Strecke. Katalogware war gestern und Preise für Normalverdiener war ebenso gestern. Produkte die es nicht gibt brauchen auch keinen Einzelhandel!

Schade!

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Zur Stütze des Handels sollte man einfach mal wieder preislich auf den Boden der Tatsachen zurück finden. Dann würde man Stückzahlen und Umsatz deutlich erhöhen!


Der Markt schrumpft schon lange. Über die Gründe haben wir doch schon hinreichend diskutiert.
Daran ändert ein niedriger Preis auch nichts mehr.
Wäre es so, wie du annimmst, hätten Spielwarenhäuser nicht die gleichen Probleme, obwohl die Ware dort durch Chinaimport teilweise recht preiswert ist.
Es gibt aber nicht mehr genug Kunden.
Richtig, Katalogware gibt es kaum noch, weil die Standardprodukte an Rollmaterial schon jeder hat.
Es ist hier fast täglich zu beobachten, was für ein Hype um jede Neuerscheinung gemacht wird.
Danach kräht kein Hahn mehr nach den Modellen.
Warum soll ein Händler sich solche Ware noch hinlegen und unsinnig Kapital binden ?
Nach 2-3 Jahren ist das Zeug fast unverkäuflich. Auch mit hohen Abschlägen nicht.
Wenn man natürlich starrsinnig an alten Zeiten festhalten will und jede Inflation seit dem Krieg ausblendet, kann man eben nichts mehr kaufen.
Märklin hatte früher Loks in vieltausendfacher Auflage gebaut. Von Wagen gar nicht zu reden.
Was glaubst du, wie da die Kalkulation aussah ?
Willst du wirklich erzählen, man könnte heute einen Wagen in Auflage 500-1000 Stück zum gleichen Preis anbieten ?


Jürgen H.
Hallo im Forum,

@#12, Jürgen:

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...Vor 40 Jahren habe ich für einen fast unbedruckten Märklin Wagen 15-20 DM zahlen müssen...



Äh, wo bitte? In der Dorfapotheke? Bis auf ein paar "Ausreißer" nach oben wie nach unten kostete der durchschittliche Märklin (Güter-?)Wagen so zwischen 8 und 10 Mark. Daß du Güterwagen meintest, nehme ich jetzt einfach mal deinen nächstfolgenden Zeilen an:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...Inflation macht darauf ca. 18.- Euro.
KK, feinste Bedruckung, ordentliche OVP und höchste Detailierung kosten also nur 10-15 Euro Aufpreis...


Denn für 28 - 33 Euro gibt es bei momentanem Preisgefüge (gutausgeführte, nicht abschriebene Produktionen...) bestenfalls ein paar schöne Güterwägelchen... - und selbst da sind sie schon am Schrauben!

In dem Zusammenhang hast du übrigens den Tellerrand vergessen! Im Jahre 1973 erschienen für die Zeit bestens detaillierte und auch relativ vollständig beschriftete Güterwagen, das Stück zwischen 3,50 DM und 5,90 DM! Nur waren die nicht aus Blech und kamen nicht aus Göppingen, da stand "Roco International" auf den Verpackungen...

Im Übrigen, ich weiß nicht, ob es eine generelle Lösung für die im Thread angeschnittenen Probleme geben könnte! Man kann noch so oft ganze Threads damit füllen, für das generelle Problem eines Gesellschaftswandels hat nur die Gesellschaft selbst (vielleicht...) den Schlüssel in der Hand. Sicher könnte man wohl den Herstellern mittels Gesetzesbütteln zwecks illegaler Preisbindung "durch's Hintertürchen" auf die Finger klopfen, aber die Folge wäre sicher der Rückzug aus dem Geschäft, davon hätten wir dann viel *g*...
Man kann auch Kinder/Jugendliche nicht dazu "zwingen", Konsole und Handy wechzulegen, um Modellbahn oder Modellbau (ähnliche Probleme...) zu betreiben.
Erwachsene, die nicht wie früher 30 und mehr Jahre in der selben Firma arbeiteten und am selben Ort wohnten, sondern von denen erwartet wird, "flexibel zu sein", sprich, am besten Familie zu streichen und aus dem Koffer zu leben, um alle paar Jahre der Arbeit hinterherzuziehen, werden wenig Lust verspüren, eine Modellbahn aufzubauen! Mal abgesehen davon, daß da dann kein Nachwuchs mehr ist, dem man seine Liebhaberei schmackhaft machen kann!
Arbeitendes Volk, daß dank allübergreifender "Zeitarbeit" mit Lohndumping durch die Hintertüre inzwischen sich für seine paar Kröten weniger leisten kann, als vor 30 Jahren, wird kaum in der Lage sein, in ein Hobby zu investieren und schon gar nicht in ein doch eher kostenintensives! Schon mal überlegt, wie viele alleine im Handwerk dadurch in den letzten 15 - 20 Jahren als Kunden weggebrochen sind? Weil es einfach nicht mehr geht, selbst wenn sie denn wollten? Die sich dann, allen Unbilden vielleicht zum Trotz, aber sicher nur auf dem Gebrauchtmarkt eindecken, so lange dieser noch existiert?
An allen diesen Dingen sind "unsere" Hersteller bestenfalls mittelbar mitschuld, denn alle Modellbahnhersteller, selbst solche, wie Bachmann, sind absolut kleine Lichter im Gegensatz zu den "Global Playern", den Banken und Hobbypolitikern, die diese Entwicklung gesteuert verursacht haben!
Und ich denke nicht, daß sich da auf absehbare Zeit etwas gegensteuern läßt...

meint grüßend
Roland
Zitat

weil die Standardprodukte an Rollmaterial schon jeder hat.



ja weil halt auch nichts neues mehr kommt! Wie wäre es dann mal mit all den Güterwagenmodellen der Epochen II,III,IV die alle zu tausenden beim Vorbild liefen aber noch nie als Modell umgesetzt wurden. Nee, von mir gibts keine Liste, die steht hier schon an anderer Stelle und ich bin auch nicht der Baumuster-Spezi. Aber es gibt noch reichlich Vorbilder die auch n großen Stückzahlen liefen und eben noch nicht im Modell verfügbar waren.

Und selbst wenn es diese schon mal gab, dann doch mal 'ne Neuauflage mit neuer Nummer und ggf. verbesserter Kupplung(KKK), vernünftigem Fahrweg ( Rollwiderstand) usw.

Die Idee einfach gar nichts mehr zu produzieren und zu jammern und im selben Atemzug Mondpreise aufzurufen ist völliger Unfug. Funktioniert ja auch nicht! Kannst ja mal bei Deinen Händlern nach Umsatz GFN Spur N nachfragen Ich ernte bei der Frage nur ein breites Grinsen und Sprüche wie "Die wollen nicht mehr", "Wer ist Fleischmann?" usw.

Zitat

Warum soll ein Händler sich solche Ware noch hinlegen und unsinnig Kapital binden ?



Weil vielleicht mal ein Irrer in den Laden kommt und nicht 'ne Lok kaufen will, sondern eine Modellbahn für Weihnachten? Bleibt er dann mit der Startpackung allein? Keine Ahnung wie man sich Neukundenwerbung vorstellt. Aber wenn ich Moba anfangen wollte und würde außer der Startpackung nur in leere Regale blicken, dann würde ich mir was anderes suchen... und so ist es ja auch. Steigt ja keiner mehr ein. Mondpreise und "kein Angebot". Die Branche will nicht mehr! Können könnte sie schon, aber Kapitalrenditen von 10% und mehr müssen erst mal verdient werden... Lieber die Kohle an der Börse verzockt als solides Gewerbe betreiben... egal!

Zitat

Was glaubst du, wie da die Kalkulation aussah ?



Und wie sieht sie heute aus? Alles Kaffeesatzleserei! Vielleicht nimmt man mal zur Kenntnis, daß man heute beim Formenbau keine zig tausende Euro mehr verballern muß, weil man vom CAD direkt in den Stahl kommt ohne noch hunderte Stunden mit Handarbeit und Zeichnungen verbringt. Aber natürlich kann man die Inflation als einzige Grundlage der Preisbildung hernehmen. Einfacher kann man sich das wohl nicht machen.

Zitat

Willst du wirklich erzählen, man könnte heute einen Wagen in Auflage 500-1000 Stück zum gleichen Preis anbieten



Ja, wieder so eine fiktive Zahl. Ich glaub nicht an Handarbeitsmodelle von den großen Modellbahnherstellern. Insofern natürlich auch nicht an 1000er Stückzahlen. Egal! Wie oben geschrieben sind die Kosten für Modellentwicklung heute dramatisch unter denen in den von Dir zitierten 70er oder 80er Jahren. Die Technologie bietet sich gerade dazu an sehr viele Modellvarianten in kleiner Auflage preisgünstig zu produzieren. Hier 'ne Lüfterklappe mehr, da ein Bremserhaus weniger, ein Rangiergeländer hier, eine Handbremse dort. An anderer Stelle stand doch gerade erst geschrieben, daß nun auch direktes Drucken ohne Umwege über Druckvorlage/Sieb/Tampon direkt per Strahldruck möglich ist. Wo bleiben denn dann die Varianten?

Nein, da wird einfach nur die Preisspirale gedreht...

Aber klar, die Inflation...

Gruß
Klaus
Hallo,
egal was hier behauptet oder gemeint wird,......das wird auch nichts daran ändern :
-das unser Hobby von weniger Leuten betrieben wird.
-immer weniger Händler auf den Markt verbleiben werden
-immer kleinere Serien verkauft werden können
-3D Druck und Lasercut den Markt verändern werden und auch neue Hersteller damit aufkommen

Unser Hobby wird auf jeden Fall nicht aussterben! Es wird sich nur verändern und individualer werden.

Ich finde nur komisch, das fast jeder Modellbahner meint er wäre ein Experte für den Verkauf von Modellbahnartikel und könnte es viel besser als die ganzen Hersteller. Nur weil ich mal in den Urlaub geflogen bin ,denk ich auch nicht ich wäre ein Experte für Flugreisen aber bei der Modellbahn scheint jeder eine größere Sicht auf die Dinge zu haben
Im Prinzip kämpfen alle Modellbahnhersteller ums Überleben und kommen dabei eben auch oft auf weniger oder mehr gute Ideen für Ihre Überlebensfähigkeit für die Zukunft. Die Probleme mit China machen es da auch nicht wirklich leichter...Im neuen EK ist da auch ein sehr aufschlussreicher Bericht enthalten.

Gruß
Thomas


Gruß
Thomas


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