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THEMA: ? zum Befahren der Drehscheibe mit Dampfloks

THEMA: ? zum Befahren der Drehscheibe mit Dampfloks
Startbeitrag
Exitus - 12.06.15 18:07
Hallo Betriebsbahner und Vorbild-Freaks,

mich beschäftigt seit kurzer Zeit die Frage, ob es beim Befahren der Drehscheibe gewisse feste Regeln gibt oder "Frei Schnauze" - wie es gerade die Situation ergibt, gefahren und abgestellt wird.
Genaugenommen sind das mehrere Fragen:
- werden Dampfloks generell Tender-voran im Schuppen abgestellt, damit der Schlot erst im letzten Moment den Innenraum vernebelt? Oder ist das egal?
- wie wird die Drehbühne befahren? Vorwärts / Rückwärts / Egal?
- gibt es eine Regel, wo das Bühnenhäuschen hinzeigt?
       ° zur einfahrenden Lok
       ° zum ausfahrenden Abstellgleis
       ° möglichst in Nähe der Lokführer (zwecks Kommunikation)

Halttet Euch nicht zurück, ich lerne gerne.

Gruß aus Nordertown

Hallo !

Die Dampflok wurden so abgestellt,das sie ohne erneut gedreht zu werden,an den Zug fahren konnten.
Alle mir bekannten Bilder von Lokschuppen zeigen Rauchabzüge Vorne und Hinten.

Gruß : Werner S.
Hallo Exitus,

Bei uns ins Eisenbahnmuseum Neustadt (Kuckucksbähnl) steht die Lok immer rückwärts im Schuppen. Grund ist das den Kamin dan beim aufheitzen unter den Abzug steht. Die Drehbühne wird immer vorwärts aufgefahren und rückwärts verlassen. Das ist aber eingegeben durch die übliche Fahrrichting, wir fahren vorwärts ins Elmsteinertal, und rückwärts zurück. Es wird am Endbahnhof also nicht gedreht, der Lok kommt zurück wie er weggefahren ist.

LG, Hans
Hallo,

in dem Buch von Harald Vogelsang zum BW Bochum Dahlhausen (EK_Verlag 1988) gibt es mehrere Aufnahmen des Lokschuppens über die Drehscheibe hinweg, sie stammen aus den 1950ern.
Die meisten Loks im Schuppen stehen mit dem Tender zur Drehscheibe, aber es gibt immer einzelne Ausnahmen, die anders herum stehen.

Gruß
Karl
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die meisten Loks im Schuppen stehen mit dem Tender zur Drehscheibe


Uupps, dann sind die Loks in Nossen bei der Parade alle verkehrt herum? Oder ist das nur zu Schau-Zwecken?

Gruß aus Nordertown
Hallo allerseits,

meist wurden Dampfloks im Rundschuppen möglichst mit dem Tender zur Drehscheibe hin eingestellt, so zumindest hat es mir mal ein alter Lokführer erzählt. Sollte mal was an der Lok repariert werden müssen, so war mehr Platz dazu vorhanden.
Grüße, Ralf
Hallo,
ich würde Werners Aussage bestätigen wollen. Wie herum nun die Drehscheibe befahren wird und wo deren Häuschen ist, ist egal. Schließlich drehte man weder die Lok noch die Scheibe erstmal nur zum Spaß um 180 Grad.
Eisenbahnmuseen sind natürlich ne ganz andere Geschichte...
@Exitus
Wenn ich Nossen richtig in Erinnerung habe, wäre das für Tenderloks falsch, die müssten vorwärts Richtung Westen stehen, dahin geht es bergauf.
Grüße
Horst
PS: Die Reparaturaussage wird sicher auch ihre Richtigkeit haben.
Hm, da wird Frank wohl Recht haben,.
Ich kenne nur Löbau, dort war aber eh nur eine kleine Segmentscheibe und in Drehscheibe->Heizhausrichtung gingen auch alle Strecken bergauf, also standen die (kleinen) Loks mit Tender zu den Heizhaustoren, dachte eher das läge an den Strecken. Passten aber eh nur kurze Baureihen wie 86 unter etwa 19 m drauf, 118 können die heutzutage gerade noch ins Heizhaus stellen.
Grüße
Horst
Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: Frank

als die Welt der Dampfloks noch in Ordnung war, wurde immer Kamin voraus eingeparkt.


Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: Frank

Das Auf- und Abfahren auf die Drehscheibe sollte wegen der Sichtführung des Loksführers vorwärts erfolgen.


Hallo !

Damit die Lok die Drehscheibe Vorwärts befahren kann,muß sie wohl erst gedreht werden ?  

Trotz Deiner Erklärung besteht hier ein Widerspruch.
Da die nächste Zugleistung bekannt war,bekam der Drehscheibenwärter den Befehl : Vorwärts oder
Rückwärts ins Haus.
Bei Nachschauarbeiten wurde sicher Vorwärts eingestellt,um die Lok über der Grube zu haben.

Gruß : Werner S.
Danke für die Vielzahl an Antworten und Bildmaterial.

Ich muss feststellen, dass mein Bild von einem mit Dampfloks gefüllten RLS sich vornehmlich aus Bildern von Museums-BW's und Lokparaden zusammensetzt.
So ist denn auch die Konzeption meines 35-ständigen RLS im Digitalbetrieb bisher darauf abgestellt gewesen, hier etwas für's Auge zu bieten. Lichterparade von Dampfern, die mit ihrem Schlot kurz aus dem Schuppen herausschauen, also knapp vor dem Tor stehen und - bei Loks mit Rauchgenerator - dort zusätzlichen Dampfbetrieb machen. Dieses Szenario wird dann also nur "zu besonderen Anlässen" aufgebaut. Für den Regelbetrieb mit Restaurationsfahrten wird sich dann eher an den korrekten Betriebsablauf mit entsprechenden Abstellgepflogenheiten gehalten.

Vielen Dank nochmals.

Gruß aus Nordertown  
Hallo Exitus,

das hängt alles auch mit dem Aufbau und der räumlichen Lage des jeweiligen BW zusammen. Teilweise waren die Untersuchungsgruben vor den Drehscheiben im Bereich der Bekohlung und im Lokschuppen hatten auch nicht immer alle Gleise eine Arbeitsgrube.
Dann gab es auch noch Sonderfälle mit Drehscheiben welche keine 360°Drehung ausführen konnten (wie z.B. in Neuenmarkt Wirsberg).
Wenn du ein BW planst kann ich dir das Alba Spezial "Bahnbetriebswerke auf der Modellbahn" empfehlen.

Grüße
Markus
Ich empfehle da einfach mal ein paar Videos anzuschauen, die die entsprechenden Vorbildsituationen in der jeweiligen Epoche auch darstellt.

Eigentlich kann man am Dach eines Rundschuppens erkennen, ob dort die Loks vorwärts oder rückwärts abgestellt wurden. Teilweise waren die Abzüge auch beidseitig oder auch je nach Gleis unterschiedlich auf dem jeweiligen Schuppengleis untergebracht.

Zudem muß man bedenken, daß ein Rundschuppen nicht nur eine Garage für Loks ist, sondern einige Gleise auch besondere Ausstattung haben. So zum Beispiel:

Einige Schuppenstände verfügen über eine Kranbahn, damit z.B. Luftpumpen, Domdeckel, Kamine usw. montiert werden können.

Einige Gruben haben Wartungsgruben mit besonderen Hilfsmitteln, z.B. Rollenböcke damit Teile unter der Lok abgebaut werden können und sich diese dort leichter bewegen lassen.

Oft war ein Gleis mit einer Achssenke ausgestattet.

Auch typisch war es, daß seitlich des Rundschuppens eine Werkstatt vorhanden war. Teilweise baute man diese auch quasi "auf ein Gleis" des Schuppens, was sich von außen als "fehlendes Tor" darstellt. Je nach Aufgabe des BWs halt. Loks mit Reparaturbedarf wurden dann oben entsprechend seitenrichtig eingeparkt. Werden zum Beispiel die Stangen abgebaut ( Lagerschalen ausgießen, kam ja sehr häufig vor ), dann fuhr man eben mit der "defekten Seite" zur Werkstatt ein. Die Gleise neben der Werkstatt haben dann eben auch oft mehrere Rauchabzüge!

Für die Modelldarstellung:
Rauchabzüge auf dem Dach muß mit der Parkrichtung übereinstimmen. Werkstattgleise sollten doppelte Rauchabzüge haben, damit auch eine Lok unter Feuer dort repariert werden kann. Wir reden ja von einem BW und keinem AW!

Die häufigere Abstellvariante ist zu dem die Aufstellung Tender zur Scheibe. Der Grund ist banal: Am Tender wird man quasi nie arbeiten müssen. Am Triebwerk gibt es aber immer was zu tun und wenn es nur das Abschmieren ist. So ist einfach viel mehr Platz und damit auch Licht, wenn man "vorwärts einparkt".

Zitat

Das Auf- und Abfahren auf die Drehscheibe sollte wegen der Sichtführung des Loksführers vorwärts erfolgen



Das ist der totale Widerspruch in sich! Nach vorne am Kessel vorbei ist länger und viel unübersichtlicher als Rückwärts am Tender entlang. Bei Tenderloks ist das ja noch gravierender, denn da kann man Rückwärts sehr viel besser gucken.

Zu dem kennt jeder Lokführer die Position im Schuppen, wo er mit dem Führerhaus parken muß, damit man vorne im Schuppen noch an der Lok vorbei kommt bzw. die Türen noch zu gehen. Da fährt man einfach nicht auf Sicht nach vorne, sondern man schaut zur Seite, daß man z.B. 1 Meter vor dem Pfeiler steht. Fertig!

Ansonsten gibt es noch ein paar Regeln für das Befahren und Rangieren im Bereich von Drehscheiben:

Fahrzeugbewegungen finden im Strahlengleis nur statt, wenn die Scheibe auf dieses Gleis eingestellt ist! Das in der Praxis der ein oder andere doch mal "nur nen Meter" im Schuppen vorzieht, endete ja nicht selten in der Grube, weil z.B. das Bremsgestänge dann doch abgebaut war und somit die Manometeranzeige nicht viel wert ist

Bedienung der Dampfstrahlpumpe und des Abschlammventils auf der Scheibe ist natürlich untersagt, letzteres genauso wie in Weichenbereichen.

Feuerbedienung sollte ebenfalls nicht auf der Scheibe erfolgen.

Für wirkliche Fanatiker sollte man bei Gleisbau berücksichtigen, daß die Gleise von der Scheibe bis zum Schuppen in Richtung Schuppen geneigt sind! Wer schon mal eben einen Wagen auf die Scheibe schieben will, weiß was ich meine

Daher verfügen Drehscheiben auch immer über eine Seilzuganlage! Damit kann man Fahrzeuge aus dem Schuppen ziehen aber auch in den Schuppen hinein! An einigen Schuppengleisen befindet sich dann eine entsprechende Möglichkeit zum Einhängen einer mobilen Umlenkrolle, oft in Form einer im Boden eingelassenen Öse neben dem Schuppengleis oder an der Schuppenhinterwand im Bodenbereich!

Diese Relikte aus der guten alten Dampflokzeit lassen sich auch heute noch in den meisten Museums-BWs erahnen. Manchesmal dort noch im Gebrauch, manchmal aber auch nur noch als Lücke in den Bodenfliesen zu erkennen ( Öse für Umlenkrolle )

Das man die Lok entsprechend der nächsten Verwendung im Schuppen abstellt, habe ich noch nirgends gesehen, denn es ist wohl ziemlich egal, ob man vor oder nach dem "Schlafen" dreht. Die 30 Sekunden für die volle Wende dürfte doch niemanden wirklich interessieren.

Gruß
Klaus





Hallo Ihr Lieben,

jetzt werden meine Fragezeichen doch etwas größer.
Ist es wirklich generell mit Schlot voraus?

Auf den Archiv-Bildern von der Doppeldrehscheibe in Altona sind fast alle Schornsteine der Scheibe zugewandt und dementsprechend stehen die Loks auch fast alle mit Schlot zur Drehscheibe.
Nur die Loks, welche direkt über die Drehscheibe fahren, stehen mit dem Tender gegen die Scheibe. An diesen Plätzen sind Schornsteine vorne und hinten angeordnet.

Ist Hamburg jetzt die Ausnahme von der oben beschriebenen Regel fragt sich

Euer Micha?

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www.n-modulbahner.de
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Hallo Micha,

Altona war und ist ja (noch) ein Kopfbahnhof. Das bedeudet dass alle Schlepptender-Dampfloks vorwärts rein fahren und vorwärts wieder raus fahren. Alle Dampfloks rückten von Bahnhof aus in gleichen Fahrrichtung ins BW ein und fuhren nach der Behandlung im BW im gedrehten Zustand wie rückwärts zurück an den neuen Zug. Allerdings kenne ich mich vor Ort nicht aus aber wenn zwischen Drehscheibe und Bahnsteiggleise aus baulichen Gründen die Fahrrichtung gewechselt werden musste dann wäre das evtl. ein Erklärung warum die fertig restaurierten Loks bis zur nächsten Abfahrt des Zuges Schornstein voraus zur Drehscheibe standen und die eintreffenden Loks anders herum standen. Durch die zwei inneinander greifenden Doppeldrehscheiben in Altona war das drehen der Dampfloks sicher hier ein Sonderfall da das nur in Absprache der beiden Drehscheibenwärter untereinander ging.

Grüße
Markus
Servus.

Wenn ich mich so die Bilder anschaue in J.W. Mehltretter’s Die letzten Damplokomotiven in Deutschland (Motorbuchverlag 1973) dan sehe ich in BW Hof BR 001, BW Rheine BR 043/044, BW Crailsheim BR044/050(*), unbekanntes  BW BR050/052 (beide mit Tender zur Scheibe) , BW Weiden BR 064 alles mit dem Schlott zur Scheibe.
So weit ich mich erinnere von besuchen in BW Rheine in de 70-ern (und Super 8-Bilder bzw. Dia-aufnahmen habe) habe ich da nie eine Dampflok mit Tender zur Scheibe gesehen.
(*) Ah, da gibt es eine einzige BR 050 und tatsächlich mit Tender zur Scheibe.

Zum @9 muss mann bedenken dass die beide ersten Bilder während eine Wiederherstellung bzw nachdem aber noch nicht gefahren worden ist.

LG,
Robert G.
Hallo,
auf unsere Modellbahn bezogen steht im großen Arnold- und Faller-Ringlokschuppen der Schlot entweder zur Schuppenwand oder die Lok verbleibt bei einem kurzfristigen Aufenthalt mit der Esse vor der Schuppentür. (Aus diesem realen Geschehen haben sich dann später die Aufstellungen zu Lokparaden entwickelt). Im Fleischmannschuppen kann in beiden Richtungen bei verschlossenen Toren abgestellt werden. Entfernt man die kleinen Rauchabzüge über den Schuppenständen und spendiert den Ringlokschuppen einen großen Schornstein, könnte man auch eine zentrale Rauchabsaugung darstellen.

Die Richtung in der die Maschinen in de Schuppen einfuhren war, mal von der Absaugung abgesehen, schlichtweg egal. Die Untersuchungsgruben und die Absaugung sind natürlich aufeinander abgestimmt und bei beidseitiger Absaugung ist auch die Untersuchungs-/ Arbeitsgrube im optimalen Fall von beiden Seiten gleichwertig zu benutzen. Fenster in der Schuppenwand sollte man nicht unbedingt voraussetzen. Offene Schuppentore bieten ebenfalls ausreichenden Lichteinfall

Hamburg Altona hatte über den meisten Schuppenständen Einzelabzüge zur Drehscheibenseite hin angeordnet.

Wer sucht, wird diverse Fotos finden auf denen zu erkennen ist, dass in Schuppen mit beidseitiger Anordnung auch in beiden Richtungen abgestellt wurde.

Regeln hierzu gab es keine, dass aber in einigen "Muster-Bw" von den dortigen Personalen ihren Vorlieben entsprechend welche aufgestellt wurden steht außer Frage.

Gruß
Franlk
Hallo Ihr Lieben,

also dürfen wir doch wieder unsere Loks so parken, wie wir wollen (sofern der Rauchabzug paßt)

LG,

Micha

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www.n-modulbahner.de
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Zitat - Antwort-Nr.: 17 | Name: Kopernikus

Offene Schuppentore bieten ebenfalls ausreichenden Lichteinfall


Hallo !

Vor allem im Winter bei Minusgraden.  

Gruß : Werner S.


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