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THEMA: Übergang Epoche I zu Epoche II wie lange?

THEMA: Übergang Epoche I zu Epoche II wie lange?
Startbeitrag
woddel - 15.10.15 22:15
Hallo!

Mal 'ne Frage:
Weiss jemand wie lange die grünen Loks der K.Bay.Sts.B noch bei der DRG gelaufen sind, bevor sie schwarz-rot lackiert wurden? Das wurde ja sicher nicht über Nacht erledigt.

Mir geht es darum, wie weit ich Fahrzeuge (und Ausgestaltung) der beiden Epochen glaubwürdig mischen darf.

Vermutlich hat aber eine grüne S3/6 nie einen Fliegenden Hamburger oder einen Rheingold gesehen...was aus meiner Sicht schade ist

Hallo Wolfgang,


ich nehme jetzt gleich mal die S 3/6 als Meßlatte.

Die beiden ersten 18.5, die in schwarz ausgeliefert wurden waren die beiden letzten Maffei-Loks 18 529 und 18 530 im Jahre 1930. Die vorherigen Loks, also ein Los vorher mit Baujahr 1927/28 war "bayerisch" lackiert bei der Ablieferung. Die letzte S 3/6 mit bayerischer Nummer war 3709 (18 508) von 1924.

Setzt man einen normalen Unterhaltungsabschnitt an, dann dürften die letzten S 3/6 vier Jahre später 1931/32 ihre bayerischen Farben verloren haben.


Angeblich waren die ersten 01 von 1925 auch noch "preußisch" lackiert. Ich kanns mir gut vorstellen, aber m. W. ist das so nicht ganz gesichert.

Bei Elloks bin ich mir nicht ganz sicher, glaube aber, daß die noch ein paar Jährchen länger im alten Farbkleid liefen.


Viel Grüße
Christian Strecker
Hallo,

der "Diener" schreibt dazu folgendes:
1) ab 1921 hat die Reichsbahn die preußischen Anstrichvorschriften übernommen, für Dampfloks galt der grün/schwarz/rotbraune Anstrich. Ob sich die Bayern letztlich daran gehalten haben, wird bezweifelt. Eine S 3/6 in preußischen Länderbahnfarben, irgendwie kaum vorstellbar.
2) der schwarz/rote Anstrich wurde 1926 eingeführt, und ab 1929 bei Neulackierungen verbindlich.
3) Anstricherneuerungen gab es in der Regel alle 4 Jahre. Somit dürften die letzten Länderbahnfarben etwa 1933 verschwunden sein.

Also: bei seiner Einführung 1928 wurde der Rheingold ziemlich sicher sogar von einer grünen 18.4-5 befördert, ob nach bayerischem oder preußischen/altem DRG Schema sei dahingestellt. und auch der SVT 877 dürfte noch ein paar grünen Dampfern begegnet sein.

Zitat

Angeblich waren die ersten 01 von 1925 auch noch "preußisch" lackiert. Ich kanns mir gut vorstellen, aber m. W. ist das so nicht ganz gesichert.


Im "Diener" gibt es ein schwarzweiß Foto einer eindeutig in preußischem Schema lackierten 01.

Gruß Engelbert
Danke für die erhellenden Antworten!
Am Ende zählt ja bekanntlich was gefällt,
aber man möchte schon wissen was man macht.
Hallo !

Nach meiner Literatur waren die Serie 18 521 bis 18 528 ,bis März 1928 an Bw-Wiesbaden geliefert,die letzten 18er in "bay.Grün" .
Zum Sommerfahrplan 1928 wurde der Rheingold eingeführt,da dürften dann auch die "bay.Farben"
noch zu sehen gewesen sein.
Ein s/w Posterbild im EK-Special Nr.88 mit 18 524 läßt darauf schließen.

Gruß : Werner S.
Moin,

Zitat

... K.Bay.Sts.B noch bei der DRG ...


Hm. Wie war die Geschichte nochmal ?
Ich meine: Gruppenverwaltung BAYERN und https://de.wikipedia.org/wiki/Bayern#Frei-_bzw...nd_R.C3.A4terepublik .

Nix für Ungut,
LG aus NL,
StaNi
Hatte Bayern nicht schon vor dem Ersten Weltkrieg die Fahrwerke von grün auf rot umgestellt? Den Teil "obenrum" hat man dann belassen wie bisher - halt die Optik, wie sie die S 2/6 bis heute trägt.

Überhaupt dürften von 1920 bis 1926 die Loks noch bis auf den Schriftzug "Deutsche Reichsbahn" in der Ep.1-Optik geblieben sein - inklusive der Baureihen-Bezeichnungen. Erst dann kamen wenigstens die neuen Beschriftungen und im Laufe der Zeit dann langsam auch die schwarze Farbe. Erst 1933 war dann alles auf schwarz/rot standardisiert.

Gruß Kai
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Kai

Hatte Bayern nicht schon vor dem Ersten Weltkrieg die Fahrwerke von grün auf rot umgestellt?


Hallo !

Die S3/6 hatten ab der Serie d (1912 / 1913 ) Räder in "Englischrot"
Eine " K.BAY.STS.B." hat sicher keinen Rheingold gezogen.
Nach WK 1 gab es die "bay.Staatsbahn" danach die Gruppenverwaltung "BAYERN"

Gruß : Werner S.
Hallo,

es gab auch schon in Epoche 1 schwarze Loks. Das waren meistens preußische Güterzugloks in besonders "dreckigen" Direktionen, wie das Ruhrgebiet und Oberschlesien. Ratet mal warum!

Auch grüne Loks sahen im Betrieb verdammt schwarz aus...

SCNR

Andreas
#9 Ebendrum!
Ich bin halt ein Freund der grünen Dampfer. Am besten mit schwarzen oder grünen Rädern.
Die roten wurden soweit ich weiss eingeführt um Risse besser erkennen zu können. Dann sind die mir aber oft zu bunt.

Ich mag aber wiederum auch ganz gerne das Farbkleid von Rheingold, Fliegender Hamburger, Henschel Wegmann und Co (wobei letzterer von Arnold wohl leider nix taugt oder?).

Ausstattungsmäßig geht in Epoche II natürlich auch viel mehr in Sachen Straßenfahrzeuge, Straßenbeleuchtung etc.

Vermutlich werde ich mich ausgerechnet wegen der Farben in einer Grauzone bewegen. ))

Danke für die ganzen Kommentare!
Hallo woddel,

ich seh das ganz entspannt und laß meinen Rheingold von einer S 3/6 in K.Bay.Sts.B-Lackierung ziehen (mit schwarzen Rädern). Die gefällt mir nämlich für die S 3/6 am besten. In H0 habe ich dann noch eine Ausführung in Gruppenverwaltung Bayern, das wäre wohl auch als historisch korrekt akzeptabel, aber in N ist die meines Wissens nicht verfügbar.

Gruß, Markus
Es gab von Trix mal die hier als GV Bayern: http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Datei:18-5_MT12314.jpg Allerdings habe ich ob des "blaugrün" mehr als Zweifel…

Gruß Kai
Hallo,

einige bayerische Loks hatten zwar ab 1913 rotes Fahrwerk bekommen, Zeitzeuge Von Welser schreibt aber irgendwo (in den Bayern-Journalen zitiert ) das die K.Bay.Sts.B. dan zunächst wieder zu grünen Fahrwerk zurückkehrte , siehe dazu auch eine Quell von 1914 oder 1917 im Diener.
So sind dann auch nach dem ersten Weltkrieg grün/grüne bayerische Loks bis ca 1921 gut vorstellbar.

Ab 1921 galt ja als erstes Farbschema der Deutschen Reichsbahn dann Grün/rot für alle Loks bei Neulieferung/fälliger Neulackierung :
grün-rote bayerische Loks waren halt nach 1921 einfach nach dieser DRG-Vorschrift lackiert, es ist ziemlich müssig zu sagen bei der DRG galt per Erlass grün-rot für Dampfloks ab 1921, Bayern hätte aber als Sonderrecht seine Loks im Gegensazu dazu grün-rot lackieren dürfen usw ...

klar gab es beim grün-roten DRG-Farbschema sicherlich kleine regionale Besonderheiten, man sieht z.B. preussische Lok-Typen weiterhin meistens mit lackierten Radreifen geliefert, bayerische weiterhin in der Regel mit blanken Radreifen.
Einige Loks wurden auch noch zu DRG - Zeiten mit Linierung ausgeliefert: preussische Typen vielleicht rot ? bayerische Lok-Typen eher weiss oder gelb zu dieser Zeit ?
Vermutlich durften alle noch ihre restlichen Farben aufbrauchen , aber das bayerische Dunkelgrün sieht auch nicht viel anders aus als das preussische dunkelgrün: an den 1:10 Modellen im Dt. Museum und im Nürnberger Museum habe ich beim RAL-Farbkarten Vergleich folgende leichte Variation für K.Bay.Sts.B.- Loks festgestellt   meistens RAL Flaschengrün, manchmal varierend bis Chromdyoxid über Braunoliv bis Tannengrün.
Diese Unterschiede fallen aber nur beim Farbkarten-Vergleich auf, insgesamt ZEIGEN  DIE in über zwanzig Jahre verstreut entstandenen zeitgenössischen 1:10 MODELLE EINEN bemerkenswert EINHEITLICH WIRKENDEN FARBTON, wenn man einfach so über die Modelle - vor 15 Jahren noch in Nürnberg in einem Saal - insgesamt drüberschaute.

Schöne Grüsse

Dirk

Hallo Kai ,

1924 soll laut Quellen eine DRG S 3/6 für die Ausstellung in Seddin Glanzblech an Kessel und Zylindern erhalten haben (der Rest der Aufbauten vielleicht einen den Farbton des Glanzblechs imitierenden Lack ? ... ) . Vermutlich soll diese bläuliche Mtr S 3/6 jene darstellen.

Schöne Grüsse

Dirk
Haben die Bayern denn in den 1920ern die Rauchkammer grün oder schwarz lackiert?

Gruß Kai
Kai, das ist zum Beispiel so eine regionale Feinheit.

üblicherweise waren schon zuvor in Epoche 1 bayer. Rauchkammern schwarz -  bei den eleganten G 5/5 und S 3/6 aber nicht.

DRG-Farbgebungs Vorschrift ab 1921 war schwarze Rauchkammer, vermutlich auch für bayerische, müsste man gut Fotos aus den zwanzigern untersuchen. Aber z.B. für die G 5/5 -Lieferung der 1920er Jahre ganz klar nicht, sowohl natürlich die Glanzblech-Version, als auch die Version mit lackierten Kessel <- die ist auf der Werkaufnahme u.a. an der Linierung am Langkessel zu erkennen.

Grüsse

Dirk

Kai, das soll die Ausstellungsmaschine für Seddin 1924 sein - das Gegenstück zur himmelblauen Gt 2x4/4 von Arnold. Der blaue Anstrich ist verbürgt, denn beide Loks waren als Werbeträger für die bayerische Industrie unterwegs. Ich habe mal gelesen, es soll bayerisches Himmelblau gewesen sein, und vermutlich derselbe Blauton für beide Maschinen. Wie man aber sieht, gehen die Meinungen über das bayerische Himmelblau zwischen den Herstellern stark auseinander...

LG, Andreas

[Edit: Dirk war schneller - das Glanzblech war mir aber nicht geläufig, ich bin von einem (hell-)blauen Farbanstrich ausgegangen. Quellen suchen.]

DAS soll die Seddin-Lok sein? Na dann Prost. Also "himmelblau" würde ich eher das hier nennen:
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Datei:3709_Bayern_Fl480902.jpg (Trix H0 hat die 3709 sogar in dunkelblau wie die BEM-Museumslok!).

Und apropos G 5/5, da hat das CAD-Modell noch eine grüne Rauchkammer; ausgeliefert wurde sie dann mit schwarzer: http://www.maerklin.de/de/produkte/neuheiten2015/39550u39551.html

Offenbar gilt damals doch für vieles "pi mal Daumen" und eine im Vorbild gar nicht vorhandene Einheitlichkeit scheinen die Hersteller auch zu mögen…:)

Gruß Kai
Eine hellblaue S 3/6 passend zur Gt 2x 4/4 gab's als Sondermodell von Arnold (2536), aber natürlich nicht die "Hochhaxige" 3628, die in Seddin war.

Max Baumberg, Leiter der VES-M in Halle und Vater der 18 201, hat einige zeitgenössische Aquarelle gemalt, denn er war auch Hobby-Künstler. Er kannte diese Loks aus eigener Anschauung in- und auswendig (ist 1906 geboren). Drei solche Aquarelle waren mal um 1980 im EJ abgedruckt, darunter die 18 484 mit kleinen Windleitblechen. Das Farbschema entspricht ziemlich genau dem von Minitrix 12036 (BR 14 als GruppenVerw. Bayern), allerdings mit grünen, von gelben Zierlinien umrandeten Flächen an Zylindern und Tenderseiten:

http://www.osterthun.com/2a.models01-19/dampfloks/14.1/T12036-LK-Lv.JPG

Für die Länderbahnzeit (KbayStsB) gab's auch eine entsprechende Farbvariante der S 3/6 von Arnold (2599). Die könnte Minitrix mal bringen, und bei der Gelegenheit endlich die Raddurchmesser von Vor- und Nachläufer korrigieren.

LG, Andreas
Hallo,

ich will auch nicht behaupten dass S 3/6, G 5/5tel zur DRG-Zeit dann nicht doch irgendwann mal auch schwarze Rauchkammern bekamen.

Mit der G 5/5 Lieferung nach dem ersten Weltkrieg will ich mich jetzt doch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich hab das Werk-Foto der Nachkriegs-Lieferung G 5/5 mit Linierung am Langkessel (also eine Nicht-Glanzblech Version) in ' Lothar Spielhoff
Lokomotiven der bayerischen Eisenbahnen - Band 1  ' http://www.pepke-verlag.de/Produkte/Buecher/Buecher-Index.html  ohne schwarze Rauchkammer in Erinnerung - ich hab das Buch aber nicht mehr, kann da mal jemand in seinem Exemplar nachschauen ?

Schöne Grüsse

Dirk

Hallo,

der Grund dass z.B. die S 3/6 , S 2/5 , S 3/5  und die G 5/5 weder während der K.Bay.Sts.B. - Zeit noch zur frühen DRG - Zeit schwarz lackierte Rauchkammern erhalten hatten, sondern der ganze Langkessel grün war:

Die Rauchkammer ist ja ein konstruktiv eigener Bereich an der Lok , und der war nach Vorschrift bei der K.Bay.Sts.B. und bei der ersten DRG-Farbgebung von 1921 eben schwarz zu streichen, und nicht grün wie der Langkessel.
Der Rauchkammer-Bereich ist seitlich erkennbar auch meistens etwas baulich abgesetzt zum Langkessel  - die Verkleidungs-Bleche des Langkessels wurden in der Regel nicht über die Rauchkammer drüber gezogen, hier zwei Beispiele:

Bayer. D XII https://www.haertle.de/out/pictures/master/pro...fx-sound-h0-1(1).jpg

Bayer. PtL 2/3 https://www.menzels-lokschuppen.de/out/pictures/master/product/1/32-73052.jpg

Bei S 3/6 und oben genannten Konsorten waren aber die Langkessel-Verkleidungsbleche auch seitlich über die Rauchkammer gezogen , wohl aus ästhetischen Gründen damit das wie aus einem Guss aussieht - denn Ästhetik war für den Konstrukteur dieser Typen Trumpf .
Als Beispiel S 2/5 http://www.kbaystb.de/kbaystb-kbaystb/kbaystb-...g_s2-5/s2-5-3002.jpg

Und dann wurde die Rauchkammer natürlich nicht schwarz abgesetzt - um diese einheitliche Linien-Führung nicht zu unterbrechen.

Und das hatte die Reichsbahndirektion München / Gruppenverwaltung Bayern bei der DRG als Tradition halt fortgesetzt, bei der Lackierung dieser Baureihen.

Aber sicher war es nicht verboten dass auch mal diese Baureihen dann doch mal irgendwann in der Zeit bis 1929 ( erst ab 1929 war dann bei Neulackierung von ehemaligen Länderbahn-Bauarten ebenfalls das 2.Lackierungss-Schema der DRG tiefschwarz-feuerrot vorgeschrieben ) dann doch mal eine schwarzen Rauchkammer-Bereich zum restlichen grünen Kessel bekamen - man braucht seine Minitrix DRG S 2/5 bzw BR 14 wie oben von Ih-Wo gezeigt nicht wegzuwerfen.

Schöne Grüsse

Dirk



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