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THEMA: Pfeifsignale : wann vor / nach Tunnel ?

THEMA: Pfeifsignale : wann vor / nach Tunnel ?
Startbeitrag
530001 - 03.07.22 21:27
L.S.,

Wer kann hier Auskunft bieten ?
Wann wird der Dampfhahn geschlossen oder ganz einfach "volldampf "weiterfahren in dem Tunnel ?
Wann Innenbeleuchtung einschalten ?

So einige praktische Betriebsfragen  von
Rae

Hallo Rae,

gepfiffen wurde kurz vor der Einfahrt in den Tunnel um Personen darin zu warnen. Danach nicht. Wann das abgeschafft wurde, weiß ich nicht.

Tunnel hatten früher keine Innenbeleuchtung, das ist erst eine Erfindung der Schnellfahrstrecken. Da gibt es welche, die nur bei Bedarf eingeschaltet werden und welche die immer an sein müssen, hat irgendwas mit dem Rettungskonzept zu tun.

Viele Grüße

Dirk
Der Schaffner har die Innenbeleuchtung in den Wagen per Schalter vor dem Tunnel per Schalter eingemacht, Wenn er es nicht vergessen hat. Abteilwagen hatten einen Schalter da konnte man selber wählen wie hell man es haben wollte.... Ihr kennt ja bestimmt den Witz mit dem Kuß und der Ohrfeige: Ein Preiß, ein Madl und ein Bayer sitzen in einem Zugabteil und dann wird es im Tunnel dunkel....

Grüße,
Harald.
Hai Harald  , anderen ,

... und dann ? Was macht der Schaffner dann ?
Und pfeifen beim Verlassen der Tunnel ? Lang / kurz ? Manchmal gibt es DIREKT hinter dem Tunnel ein (Un-)ueberwachter Bahnuebergang .

IVvD ,
Rae
Hallo Rae,

bei der Bahn in Deutschland gab es den Pfiff vor dem Tunnel etwa so lange wie es die Streckenläufer gab. Diese haben u.a. die Gleise, Schienen und deren Verschraubung kontrolliert und sind in regelmäßigen Abständen (fast) das ganze Bahnnetz entlanggegangen, auch in den Tunneln und deshalb der Pfiff um sie zu warnen. Wenn ich mich recht entsinne, dann war der Pfiff bei Einfahrt in den Tunnel eher lang. Es kann sein dass er so etwa vor 25 Jahren abgeschafft wurde.

Bei Ausfahrt aus dem Tunnel hat die Lok nicht gepfiffen - zumindest nicht wegen dem Tunnel. Falls doch, dann wegen anderen Gründen, z.B. wegen Bahnübergang o.ä.

Viele Grüße, Joni
Unüberwachte EKs, da würde ich eh eine Pfeiftafel aufstellen. Wenn unmittelbar hinter einem Tunnel,  als Teil der Streckenkenntnis oder mit Pfeiftafel vorm Tunnel?

Gibt's da eigentlich ein DB Äquivalent für die EK Sichttafeln bei der ÖBB?
Wenn wir schon EKs ankreuzen? ;)

LG Toni
Hallo Toni,
für was steht "EK" ?
Viele Grüße, Joni
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Joni

für was steht "EK"


_E_isenbahn_k_reuzung

So heißt das in Österreich, was in Deutschland Bahnübergang heißt.

Viele Grüße,

Udo.
Hallo Rae,
vor den kleineren Bahnübergängen - oft nur unbefestigte Wege für die Land-/Forstwirtschaft standen in der Regel die LL- oder LP-Tafeln für das Läuten und/oder Pfeifen.

Der Zugführer (heute auch als Zugchef bezeichnet) gab vor Einfahrt in den Tunnel eine Durchsage an die Fahrgäste mit dem Aufruf die Fenster zu schließen. Wenn technisch möglich wurde dann die Beleuchtung in den Waggons zentral geschaltet.

Ob der Regler geschlossen wurde? Schau Dir zum Beispiel den Brandleitetunnel in Thüringen an. Der wird sogar noch heute mit Dampflokomotiven ohne Sicherheitsvorspann befahren. Der ist über 3 km lang und hat teilweise eine Steigung von 1%. Du kennst sicher auch das Problem sich festfressender Regler, die DB-01 mit Neubaukessel war bekannt dafür. Da wo Qualmen vermeidbar ist - z.B. in Bahnhofshallen - werden die Personale auch Rauchentwicklung vermeiden. In langen Tunneln hingegen droht Erstickungsgefahr bei stehenden Zügen. Da ist die Rauchentwicklung bei fahrenden Zügen eher das geringere Problem. Von Ohnmacht und Todesfällen bei zu dichter Zugfolge wurde aber auch schon berichtet.

Der alte Gotthardt-Tunnel darf von Dampfzügen aktuell nur noch mit Vorspann einer Ellok befahren werden. Das ist auf den ersten Blick sicher schade, Am 21.10.2017 trat ein Schaden an einer C 5/6 auf, als ein Zug mit zwei Elefanten und einer Re 4/4 II zum Jubiläum 100 Jahre SBB Elefant den Tunnel befuhr. Auch wenn das kein Problem für den zweiten Elefanten darstellte, weiss ich seitdem solche Angstloks als Sicherheitsreserve durchaus zu schätzen. Die Personale werden im Tunnel versuchen die Rauchentwicklung klein zu halten, aber den Regler werden sie so bedienen, wie es die Strecke erfordert. Die beeindruckenden Tunnelausfahrten in den bekannten Eisenbahnvideos darf man hingegen aber wohl als Show bezeichnen, zumindest, wenn es keine historischen Aufnahmen sind, sondern solche von Museumsfahrten.

Viele Grüße
Frank


Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: Udo K.

So heißt das in Österreich, was in Deutschland Bahnübergang heißt.



Als technischer Fachbegriff mag EK / Eisenbahnkreuzung durchgehen. Aber selbst die ÖBB

- https://infrastruktur.oebb.at/de/unternehmen/s...ht-eisenbahnkreuzung

und das Bundesministerium für Mobilität

- https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/eisenbahn/sicherheit/bahnuebergaenge.html

verwenden den Begriff "Bahnübergang".

Gruss

Sven
😄 So viel Aufregung wollt ich gar nicht schüren.

Aber ja, Eisenbahnkreuzung sollte es heißen.

@Sven: Intern bleibt's bei EK, wie man auch an der Überschrift deines Links erkennen kann. Wer nur drüber gehen will, für den ist es natürlich ein Bahnübergang 😉

@Matthias: Du hast das ganz gut beschrieben, evtl. kannst du mir ja auch eine Antwort auf meine obige Frage geben?

LG
Toni
Moin,

ich sehe es ähnlich wie Matthias (wollte es auch gerade selber schreiben), dass ein nichttechnisch gesicherter BÜ unmittelbar hinter einem Tunnel nicht funktionieren kann, weil man dann die Sichtdreiecke nicht sicherstellen kann.

Ein Nichttechnisch gesicherter BÜ ist nämlich formal nicht durch das Pfeifsignal gesichert, sondern dadurch, dass man den Zug durch hinsehen wahrnehmen kann. Das Pfeifen ist eher so eine Info: Schau mal hin. Und direkt hinter einem Tunnel ist eine Sicht auf die Gleise ja ausgeschlossen.

Ich sehe auch Probleme mit der Hörbarkeit des Pfeifsignal aus dem Tunnel hinaus. Unmittelbar vor dem Tunnel stehend ist das sicher sehr gut zu hören, aber ob die seitliche Ausbreitung des Schalls hinter dem Tunnelmund gut genug ist, um von einem aus der ferne herantuckernden Trecker wahrnehmbar zu sein, bin ich mir nicht so sicher.

Viele Grüße

Dirk
Hallo,
der "Achtungspfiff" vor Tunneleinfahrten wurde in der DV 301 (Bekanntgabe 5) (->heute RIL) ab 09/1988 abgeschafft. Sie u. a. EK 10/1988.
VG
Ralf
Hallo Ralf,

meinst Du wirklich DV301 (Ostdeutschland?) Hätte mich überrascht, wenn der EK als westdeutsche Zeitung über so eine doch eher Nebensächlichkeit in der DDR berichtet hätte. Ich muss aber zugeben, dass das zeitlich auch für den Westen passt: Dort wurden Ende der 80er ja die ersten Schnellfahrstrecken mit teilweise hohem Tunnelanteil in Betrieb genommen, und dann dann ständig bei 250 mit dem ICE zu pfeifen ist vielleicht weniger zielführend. Vielleicht ging also in West und Ost da  ähnliches von Statten.

Viele Grüße

Dirk
Hallo Dirk,
die NBS waren eigentlich nicht der Grund, sondern die S-Bahnen, resp. gerade im Frankfurter Raum (City-Tunnel "Konstabler & Co." ) ab 1978. Dort wurden bereits mit Einführung des "richtigen" S-Bahn-Verkehrs die Einfahrten ohne "Pfiff" vor dem Tunnel durchgeführt. Die Anwohner werden es gedankt haben. Auf der NBS sind bei etwa 250Km/h o. mehr alle "Fluchtversuche" aus dem Gleis/ Lichtraum zu kommen eh ein wahres Abenteuer ...
https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=3...&gid=1&pid=1
Sorry an alle Anderen, da war ich etwas "West-verliebt".
VG
Ralf
Kleines Edit: http://www.tf-ausbildung.de/home.htm
(falls noch nicht bekannt ....)



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