Vorstellung / Test der schweizer E-Lok SBB Re 6/6 von Hobbytrain
Info zur Hobbytrain SBB Re 6/6
Die hier vorgestellte Lok wurde freundlicherweise von Hobbytrain / Lemke
zur Verfügung gestellt.
Allgemeines:
Die Re 6/6 wurde von Hobbytrain (Hr. Moser, Innsbruck) bereits in den frühen 80er-Jahren erstmals als Modell auf den Markt gebracht. Nach der Übernahme hat Hobbytrain / Lemke die SBB Re 6/6 im Jahr 2003 technisch völlig überarbeitet wieder aufgelegt. Die jetzt ausgelieferte Modelle sind eine Wiederauflage dieser Modelle mit neuer Beschriftung / Betriebsnummern. Das Modell wird nach wie vor von Kato für Hobbytrain produziert.
Informationen zum Vorbild gibt es auf der Webseite www.lokifahrer.ch.
Das Modell gibt die typische Form des Vorbildes gut wieder. Die schmalen Eckfenster sind, wie natürlich auch alle anderen Fenster, extra eingesetzt und schließen bündig mit der Außenseite ab. Die Frontfenster sind zudem silber eingefasst. Die an den Scheiben angravierten Scheibenwischer sind ebenfalls silber hervorgehoben.
Die Handläufe und Griffstangen sind mitgespritzt, wie auch die Dachausrüstung. Die Hochspannungs-Ausrüstung auf dem Dach ist extra angesetzt. Die Hochspannungsleitungen sind samt den Isolatoren aus Kunststoff gefertigt. Die Wappenflächen sind erhaben ausgeführt - gleiches gilt für den Wortlaut SBB - CFF bzw SBB - FFS und dem seitlichen Typenschild. Vobildgerecht trägt eine Seite die Beschriftung SBB - CFF und die andere Seite SBB - FFS.
Die Beleuchtung erfolgt wartungsfrei über warmweiße Leuchtdioden, die von der Lichtfarbe wie herkömmliche Glühbirnen wirken. Auf eine Darstellung des Schlusslichtes wurde verzichtet.
Die Speichenräder sind nicht durchbrochen ausgeführt, was aber bei einer Elektrolok kaum auffällt.
Bedruckung / Lackierung
Die Re 6/6 ist seidenmatt ohne jegliche unschöne Lackeinschlüsse lackiert. Der Rahmen ist hellgrau abgesetzt, getrennt durch eine rundum exakt verlaufende weiße Trennlinie. An der Front ist die Betriebsnummer in silber und das schweizer Wappen zweifarbig in silber/rot aufgedruckt. An den Seiten ist der Name "Linthal" in silber und das Wappen der Gemeinde Linthal (Kanton Glarus) in weiß/blau/gelb aufgedruckt. Darunter sind Betriebsnummer und Typenbezeichnung aufgedruckt. Am Rahmen sind die weiteren Anschriften mittels einfärbigen Tampondruck angebracht. Die seitlichen, erhabenen, Schriftzüge SBB - FFS bzw. SBB - CFF sind silber-glänzend hervorgehoben und geben gut die Chrom-Optik wieder.
Die Drehgestelle und die Bauteile zwischen den Drehgestellte sind aus durchgefärbtem Kunststoff.
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Das Modell der schweizer Re 6/6 hat ein einteiliges Chassis (entgegen einem Split-Frame bei der ersten Ausführung in den 80er-Jahren). Die Stromführung von den Drehgestellen zur Platine erfolgt kabellos über Federbleche. Die Stromabnahme von den Rädern erfolgt, wie von Kato gewohnt, über metallene Achslager und
funktioniert sehr gut.
Die Spurkränze der beiden äußeren Drehgestell-Achsen sind etwas niedriger, die Achsen des mittleren Drehgestells haben Spurkränze gemäß NEM, um einen sicheren Betrieb auch auf nicht perfekt verlegten Gleisen zu gewährleisten. Die Lok durchfährt ohne Probleme auch den Radius 1 sowie Bogenweichen und Weichen mit steilen Abzweigwinkel.
Angetrieben wird die Re 6/6 von dem bekannt guten fünfpoligen Kato-Motor, der mit zwei großen Schwungmassen ausgestattet ist. Die vier Achsen der beiden äußeren Drehgestelle sind angetrieben. Zwei Räder sind mit Haftreifen ausgestattet und sorgen für ausreichend Zugkraft. Diese verleihen dem Modell sehr gute Fahreigenschaften und einen langen Auslauf. Die Lok "schnurrt" auch bei voller Spannung / Höchstgeschwindigkeit angenehm leise.
Das mittlere, antriebslose, Drehgestell wird von einer Feder nach unten gedrückt und hat seitlich genügend Spiel, um auch enge Radien problemlos zu durchfahren bzw. um Höhenunterschiede im Gleis auszugleichen.
Die Kupplung ist drehbar in der Frontschürze eingebaut und besitzt leider keinen NEM-Schacht. Durch die Fehlende Kinematik und NEM-Schacht konnte die Frontschürze jedoch fast geschlossen ausgeführt werden. Ein Einsatz mit einer anderen Kupplung, beispielsweise mit der Fleischmann-Kurzkupplung, ist nur mit einem Umbau der Frontschürze möglich.
Digitalbetrieb
Die SBB Re 6/6 hat leider weder eine NEM- noch eine Löt-Schnittstelle. Der Platz zwischen Platine und Gehäuse ist jedoch für niedrige Decoder ausreichend, so dass beim Einbau eines Decoders keine Fräsarbeiten notwendig sind. Eine bebilderte Decodereinbaubeschreibung gibt es unter Digital / Einbaubeispiele.
Alternativ gibt es von Digitrax auch eine Ersatzplatine mit integrierten DCC-Decoder (Art.Nr. DN163K0A), die einfach gegen die vorhandene Platine ausgetauscht wird.
Servicefreundlichkeit
Das Gehäuse lässt sich durch leichtes Spreizen der Seitenwände abnehmen. Alle Teile sind gesteckt, sodass man einfach Zugang zum gesamten Innenleben der Lok erhält. Die Zahnräder sind an der Unterseite nicht verschlossen und können daher einfach von der Unterseite aus geschmiert werden.
Ein beiliegendes Ersatzteilblatt gibt Auskunft über die einzelnen Artikelnummern der Ersatzteile und kann auch gleich als Bestellformular verwendet werden. Hinweise zum Öffnen des Modells, dem Betrieb und der Wartung gibt es leider nicht.
Varianten
Seit der Überarbeitung im Jahr 2003 sind bereits zahlreiche Varianten erschienen, die jedoch herstellerseitig nicht mehr lieferbar sind. Aktuell lieferbar sind das hier vorgestellte Modell mit der Betriebsnummer 11688 "Linthal" (Art.Nr. 10172) und ein rot lackiertes Modell mit der Betriebsnummer 11630 und dem Wappen "Herzogenbuchsee" (Art.Nr. 10171).
Bilder:
Bitte beachten Sie, dass die Bilder die schweizer Re 6/6 zum Teil stark vergrößert wiedergeben und dadurch manche Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer aussehen, als sie in Wirklichkeit sind.
Fazit:
Die Hobbytrain-Modelle der SBB Re 6/6 bereiten mit den exzellenten Fahreigenschaften und der gelungenen optischen Modellumsetzung viel Freude. Die einzigen Mankos sind die fehlende Schnittstelle und das Fehlen eines NEM-Kupplungsschachtes.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.:
H10171"Herzogenbuchsee", H10172 "Linthal"
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 199,90 EUR (Stand 05-2009)
Das sagen User zu diesem Thema (4 Beiträge):
Deine Beschreibung lässt mich an eine Lok ohne Haftreifen denken. Montagefehler?
Felix
Gruß Gerhard
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Lieben Dank für die Richtigstellung - ich habe es im Artikel korrigiert.
ismael sailer
ich besitze zwei Re 6/6 aus der vorherigen Lemke-Serie und kann das oben geschriebene nur bestätigen.
In einem muß ich aber widersprechen: Mit einem zugeschnitzen und durchbohrten Roco-Adapter 20031 kann man die Lok auf GFN-Erbse umbauen, ohne die Frontschürze zu verändern. Die Kupplung richtet sich zwar dann nicht selbsttätig gerade zum Ankuppeln, funktioniert aber sonst einwandfrei.
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