Vorstellung / Test der Hobbytrain MAN Schienenbus
Info zum MAN Schienenbus von Hobbytrain
Die hier vorgestellte Schienenbus wurde freundlicherweise von Hobbytrain / Lemke
zur Verfügung gestellt.
Allgemeines:
Mit dem MAN-Schienenbus hat Hobbytrain den nicht ganz so berühmten "Bruder" des Uerdinger Schienenbus als N-Modell umgesetzt, der von zahlreichen Privatbahnen eingesetzt wurde.
Das Modell gibt den MAN-Schienenbus in der Version mit Übergangstür an der Fahrzeugfront wieder. Die Abmessungen und die markante Form des Schienenbus werden gut wiedergegeben. Die Gravuren sind allesamt sauber und scharf ausgeführt. Die Seitenfenster sind passgenau und bündig eingesetzt (ein Fenster ist in "Milchglasoptik"), die Fenster an der Front bleiben etwas hinter dem Gehäuse zurück. Die Fenstereinfassungen sind dünn schwarz am Fenster aufgedruckt - gleiches gilt für die Scheibenwischer, die angraviert und bedruckt sind.
Besoners fein gestaltet sind die Dachlüfter, die erst in vielfacher Vergrößerung richtig zur Geltung kommen.
An der Front ist die Leitung aus feinem Metall extra angesetzt. Auch ein Kupplungshaken ist eingesetzt, der allerdings die Bewegungsfreiheit der Standardkupplung nach oben behindert - wer mit dem Schienenbus auch rangieren oder in einem Bahnhof mal einen Güterwagen anhängen möchte, sollte ihn entfernen.
Die im nächsten Bild gezeigten Zurüstteile liegen jeweils für beide Wagen bei - ausgenommen davon ist die Kuppelstange, die nur einmal beiliegt.
Als Zurüstteile liegen der Handlauf für die stirnseitige Tür (lackiertes Ätzteil) samt dem hochgeklappten Übergangsblech aus Kunststoff bei, die zusammen in die beiden Löcher an der Front eingesteckt wird. Einen erkärenden Hinweis findet man in der beiliegenden Explosionszeichnung in Form einer Grafik.
Wer anstatt der Kupplung lieber eine geschlossene Frontschürze bevorzugt, für den liegt eine entsprechende geschlossene Abdeckung bei. Weiters liegt noch eine Kuppelstange zum fixen Kuppeln bei.
Für die moderneren Epochen liegen Indusi-Magnete bei, die in den Unterboden gesteckt werden können.
Ebenfalls als Zurüstteil begelegt sind die Antennen - für diese muss man jedoch am Dach selbst die Bohrungen mit einem 0,8 mm-Bohrer anbringen, sofern die bei der jeweiligen Farbvariante auch beim Vorbild vorhanden sind. Eine bemaßte Skizze in der Bedienungsanleitung gibt über die Positionen bescheid ohne allerdings darauf einzugehen, welche Position für welche Variante korrekt ist. Hier muss man selbst recherchieren.
Die Seitenspiegel sind als geätzte Zurüstteile beigelegt, die zwischen dem Gehäuse und dem Seitenfenster eingesteckt werden - wer möchte, kann diese auch mit ganz wenig Klebstoff fixieren, wobei man keinen Kleber verwenden sollte, der das Fensterglas milchig macht. Freundlicherweise sind pro Wagen 6 Rückspiegel beigelegt, falls man bei der Montage einen zerstört oder später im Betrieb mal einen unbeabsichtigterweise verliert. Allerdings sind lauter gleiche Rückspiegel beigelegt, so dass der eingeätzte Rahmen auf der einen Seite innen und auf der anderen Seite außen ist.
Das nachstehenden beiden Bilder zeigen das - mit Ausnahme der Antenne - vollständig zugerüstete Modell.
Das Modell hat einen weiß/roten Lichtwechsel, der mittels LEDs realisiert wurde - eine Innenbeleuchtung ist nicht vorhanden. Auch beim MAN-Schienenbus kommt das bereits von Vectron und Taurus bekannte Stecksystem der Lichtplatine zum Einsatz: Die Platine kann um einen Pin versetzt eingesteckt werden (oder auch einfach nur entnommen werden), wodurch das Licht an dieser Wagenseite vollständig deaktiviert wird. Dies ist praktisch, da man dann die Beleuchtung beim Einsatz als zweiteilige Garnitur zwischen den beiden Wagen deaktivieren kann aber trotzdem die Möglichkeit offen hat, den Zug in Zukunft auch wieder mal einteilig zu betreiben. Zum Umstecken/Entfernen der Lichtplatine muss die vordere Abdeckung, die auch den Führerstand sehr vereinfacht darstellt, abgezogen werden.
Bei der Nachbildung des Lokführerstandes - der gleichzeitig auch die Abdeckung für die Beleuchtungsplatine ist - ist die Tür zum Führerstand als schwarze Linie aufgedruckt.
Der unmotorisierte Wagen hat eine vereinfachte Inneneinrichtung im Fahrgastraum - der motorisierte Wagen hat keine Inneneinrichtung. Der Motor ist allerdings sehr tief untergebracht, so dass man einen freien Durchblick durch das Modell hat - lediglich der kleine Schnittstellen-Blindstecker (bzw. im Digitalbetrieb dann der Decoder) schmälert den Durchblick.
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Die Konstruktion des Schienenbus ist klassisch mit einem durchgehenden Chassis, auf dem der Motor aufliegt. Die Stromabnahme erfolgt über die Innen-Achshalter von jeweils allen vier Rädern des Wagens.
Von den Achshaltern wird der Strom über eine Metalllasche zur Hauptplatine übertragen. Die Stromabnahme funktioniert für ein zweiachsiges Modell gut - eine elektrische Verbindung zum zweiten Wagen gibt es nicht. Auf einen Haftreifen wurde verzichtet.
Der Antrieb erfolgt über die beiden Achsen des angetriebenen Wagens. Zwei Schwungmassen sorgen für ein ausgeglichenes Fahrverhalten - bei 14 Volt sorgen sie für einen Auslauf von etwa vier Zentimeter. Der Triebwagen lässt sich gut regeln und fährt auch bei langsamen Geschwindigkeiten ruckelfrei. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit umgerechnet rund 150 km/h doch deutlich über der von der NEM empfohlenen Höchstgeschwindigkeit - da sich das Modell aber gut regeln lässt, ist das nicht so tragisch. Der Motor erwärmt sich bei 14 Volt recht stark - bei geringeren Spannungen wird er hingegen nur lauwarm.
Die Spurkränze sind, wie von anderen Hobbytrain-Modellen gewohnt, etwas niedriger als die NEM-Empfehlung, was der Optik zugute kommt. Die Achsen sind drehbar angebracht und werden von einem weichen Kunststoffbügel in der Lokmitte gehalten. Der MAN-Schienenbus durchfährt problemlos auch enge Radien und Weichen.
Der Schienenbus ist beidseitig meiner Kurzkupplungskulisse und mit Standardkupplungen mit NEM-Aufnahme ausgestattet. Damit kann man auch noch weitere Wagen anhängen. Eine feste Kupplungsstange liegt zum Austausch bei.
Digitalbetrieb
Der MAN-Schienenbus hat eine vertikal eingebaute Steckschnittstelle nach NEM 651, die als Industriebuchse ausgeführt ist.
Von Hobbytrain gibt es dazu einen passenden DCC-Decoder mit abgewinkelten Stecker (H28601). Decoder mit Anschlüssen aus weichem Draht können selbst entsprechend abgewinkelt werden - dabei ist aber darauf zu achten, dass die Lötpads am Decoder nicht herausgerissen oder beschädigt werden, da der Decoder dadurch irreparabel zerstört wird.
Der unmotorisierte Wagen:
Beide Wagen - sowohl der motorisierte wie auch der unmotorisierte - haben eine eigene Schnittstelle. Für den Digitalbetrieb sind also zwei Decoder notwendig, wobei der Decoder im unmotorisierten Wagen auch ein Funktionsdecoder sein kann. Mit etwas Bastelaufwand kann der Funktionsdecoder auch im leeren Raum zwischen Platine und Chassis eingebaut werden, so dass der Decoder nicht im Fahrgastraum sichtbar ist. Im motorisierten Wagen kann der Digitaldecoer mit ein paar Fahrgästen kaschiert werden.
Bedruckung / Lackierung
Das Gehäuse ist sauber und ohne Lackeinschlüsse lackiert. Die Farbtrennkannten sind scharf und die Farben selbst deckend aufgebraucht. Die Anschriften sind fein lesbar mehrfarbig aufgedruckt. Das gilt auch für die Doornkaat-Werbeaufschrift. Als Zugziel ist Riegel angegeben.
Servicefreundlichkeit
Das Gehäuse ist aufgeklippst und kann durch ein leichtes Spreitzen in Wagenmitte nach oben abgehoben werden. Richtungspfeile auf der Platine und auf der Innenseite des Gehäuses helfen, um das Gehäuse dann auch wieder richtig herum aufzusetzen. Um den Motor zu wechsel oder zum Getriebe zu kommen, müssen die Führerstände abgezogen und danach die Platine, die mit vier Schrauben fixiert ist, abgehoben werden.
Dem Modell liegt eine farbige Betriebsanleitung samt einer Explosionszeichnung des Modells mit den Ersatzteil-Artikelnummern bei. Zusätzlich gibt es noch ein neutrales Bestellformular für eine Ersatzteilbestellung - die Firma Hobbytrain bietet zum Einen alle Ersatzteile an und man kann, im Gegensatz zu den vielen anderen Herstellern, die Ersatzteile als Kunde problemlos direkt beim Hersteller beziehen!
Die Zahnräder sind zum Schmieren von unten zugänglich. Der Motor selbst ist wartungsfrei.
Varianten
Der MAN-Schienenbus ist bei zahlreichen privaten Bahnunternehmen unterwegs gewesen und ist nach wie vor bei Sonderfahrten im Einsatz. Dies ermöglicht eine Reihe von interessanten Farbvarianten, die zum Teil bereits lieferbar sind - weitere Varianten werden bestimmt in Zukunft folgen. Das hier vorgestellte Modell gibt den Schienenbus zweiteilig als VT 25 und VT26 der Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, kurz SWEG, wieder. Zum Teil werden die Modelle auch als Einzelmodelle angeboten.
H2670 MAN-Schienenbus VT26, rot, Ep4
H2671 MAN-Schienenbus VT27, rot, unmotorisiert, Ep4
H2672 MAN-Schienenbus VT4/5, Hohenzollerische, rot, 2-teilig
H2673 MAN-Schienenbus VT25/26, SWEG "Dornkaat", rot, 2-teilig (hier vorgestellt)
H2674 MAN-Schienenbus, "Jägermeister", rot, 2-teilig, Ep3 (exklusiv für Conrad Elektronik)
Auflistung: Stand 08-2012
Bilder:
Bitte beachten Sie, dass die Bilder den MAN Schienenbus zum Teil stark vergrößert wiedergeben - und dadurch manche Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer aussehen, als sie in Wirklichkeit sind. Die Zurüstteile sind auf den Fotos nicht montiert!
Fazit:
Der MAN-Schienenbus ist ein lauftechnisch gutes Modell mit einem ausgewogenen Preis und bereichert auf den N-Modellanlagen den Betrieb auf Nebenbahnen und als Exoten für eine Sonderfahrt bestimmt auch die eine oder andere Hauptbahn.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.: H2673 MAN VT25/VT26 der SWEG, 2-teilig
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 164,90 EUR (Stand 08-2012)
Das sagen User zu diesem Thema (3 Beiträge):
Auch nach der unbürokratischen Reparatur ist eine Zugkraft für den nicht leicht laufenden Beiwagen in 3-prozentigen Steigungen kaum gegeben, so dass ich den Beiwagen wieder verkauft habe.
Detaillierung, Bedruckung und ziemlich freier Durchblick sprechen weiterhin für den Kauf dieses Models.
Klaus
Jörg
Der Decoder ist eine Ausführung der Fa Kuehn und zwar der N025-PA Artikelnummer 81340.
Alternativ gibt es mehrere Möglichkeiten. Es gibt um 90 ° abgewinkelte Buchsenleisten im RM 1,27 dessen Anschlußbeinchen etwas gekürzt werden müssen und in die dann ein normaler steckbarer Decoder NEM 651 eingesteckt werden kann. Die Bezugsquelle ist leider zur Zeit nicht bekannt. War vermutlich Fa Conrad. Es sind gedrehte Kontakte. Oder man nimmt eine gerade Buchsenleiste und eine abgewinkelte Stiftleiste die man mit den Lötkontakten direkt untereinanderliegend zusammen lötet. Die Lötseite zeigt dann zum Führerstand.
Eine zur Zeit nur angedachte Lösung wäre mittels einer kleinen Platine die Schnittstelle unters Kabinendach zu verlegen, damit man den Decoder nicht sieht. Dazu müsste dann aber auch eine Auflage für den Decoder installiert werden z.B. aus einem dünnen oben isolierten Kupferdraht.
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