Vorstellung / Test von Kato EMD Class 66
Info zur Kato EMD Class 66
Die hier vorgestellte Class 66 wurde freundlicherweise von Lemke Collection
zur Verfügung gestellt, die auch für die Produktion bei Kato
verantwortlich zeichnen.
Allgemeines:
Die Class 66 von EMD (EMD Series 66) wurde ursprünglich für Bahnbetreiber in Großbritannien entworfen und entsprechen daher von den Abmessungen auch dem kleineren britischen Lichtraumprofil. Die geringe Bauhöhe macht, zusammen mit der stattlichen Länge, die Class 66 zu einem besonders interessanten Modell.
Das Modell der Class 66
Das Kato-Modell der Class 66 ist fein detailiert ausgeführt. Die Lüfter an den Seitenwänden und auf dem Dach sind fein graviert - das gilt auch für die durchbrochene Abdeckung oberhalb des dritten Spitzenlichts, bei dem auch das dahinterliegende Signalhorn angedeutet ist.
Die Fenster sind bündig und passgenau eingesetzt und vorbildgerecht mit schwarzen bzw.
silbernen Rahmen versehen. Die Scheibenwischer sind angraviert und zusätzlich farblich abgesetzt. Die Führerstände sind in einer hellbeigen Farbe nachgebildet. Die Griffstange an der Front ist extra eingesetzt und nicht mitgraviert - ein Vorteil bei jenen Farbvarianten, bei denen die Griffe nicht in der Gehäusefarbe sind (bei der hier vorgestellten HGK DE 61 ist dies nicht der Fall).
Die Abgasanlage am Dach ist als eigenes Teil eingesetzt und rund um den Abgasauslass geschwärzt, was einen schönen Eindruck hinterlässt. Richtigerweise hätte die Abgasanlage in einen rotton gehalten sein müssen.
Auf die Nachbildung der Zugfunkantennen am Dach wurde verzichtet.
Dem Modell liegen zwei Kupplungsattrappen bei, die anstatt der Standard-Klauenkupplung eingesetzt werden kann. Damit kann die Optik der Front für die Vitrine oder auch für den Betrieb (soferne die Lok immer an der gleichen Seite einen Zug angehängt bekommt) optisch aufgewertet werden.
Die Lackierung ist sauber und mehrfärbig ausgeführt, die Beschriftung kann teilweis nur noch unter der Lupe gelesen werden. Das weiß des Logos könnte jedoch gerne etwas "weißer" sein. Die weißen Seitenstreifen sind bei den gesickten Seitenwänden nur an den erhobenen Sicken aufgedruckt und sollten eigentlich durchgängig weiß sein.
Das Modell besitzt eine weiße LED-Beleuchtung mit angenehmer "warmer" Lichtfarbe. Dabei wurden jedoch keine warmweißen LEDs verwendent, sondern die normalen weißen LEDs wurden mit einem gelb/orangen Filterlack versehen, der keinesfalls abgekrazt werden sollte.
Antrieb, Fahrverhalten
Das Modell wird von dem bekannten fünfpoligen Kato-Motor angetrieben, der zwei große Schwungmassen besitzt und über Kardanwellen alle Achsen des Modells antreibt. Damit fährt die Lok seidenweich und hat aus voller Geschwindkeit rund 30 cm Auslauf. Das Getriebe ist von unten nicht vollständig abgekapselt. Das hat zwar den Vorteil, dass man das Getriebe von unten schmieren kann aber es besteht natürlich die Gefahr, dass sich Flusen darin verhängen können.
Das Modell besitzt keine Haftreifen (das Fahrwerk entspricht dem amerikanischen "Schwesternmodell" der Class 66 - die SD 70, die es bereits im Kato-Programm gibt). Dadurch kann es bei schweren Zügen und Steigungen zu Problemen kommen. Für solche Fälle wäre eine optional erhältliche Austauschachse mit Haftreifen gut - vielleicht lässt sich das bei Kato noch arrangieren.
Die Spurkränze sind angenehm niedrig, wie man das bereits von den letzten Lemke-Neukonstruktionen gewohnt ist. Das tut der Optik gut, bedingt aber auch, das Bogenweichen im
abzweigenden Radius 1 im Test nicht entgleisungsfrei durchfahren
wurden. Ansonsten lief die Lok entgleisungssicher und auch durch R1-Gleisbögen - allerdings nicht ohne dem "Lokführer" den kleinen Radius akkustisch mitzuteilen.
Die Stromabnahme erfolgt Kato-typisch über metallene Achslager und
funktioniert sehr gut. Als technische Leckerbissen hat die Lok gefederte Drehgestelle. Zusätzlich ist bei jedem Drehgestell die mittlere Achse gefedert - besser geht es wohl kaum.
Wartung
Dem Modell liegt ein zweisprachiger Beilagenzettel bei, der neben dem Hinweis zur Montage der Kupplungsattrappe auch noch Hinweise zum Öffnen des Gehäuses und zum Digitalisieren gibt. Die Rückseite des Zettels dient als Bestellschein für Ersatzteile.
Leider fehlen in der Betriebsanleitung Hinweise zur Wartung des Modells bzw. auch, wie man das Modell weiter zerlegt um diverse Teile zu ersetzen oder ähnliches.
Digitalisierung
Die Lok hat eine Digitalschnittstelle nach NEM 651 mit einem Industriestecker. Leider ist die Schnittstelle so angeordnet, dass der Decoder vom Lichtleiter nach unten gedrückt wird und dadurch die Lichtquelle verdeckt, wodurch die Beleuchtung nur noch sehr schwach zu sehen ist. Zudem besteht die Gefahr, dass der Decoder direkt an das spannungsführenden Chassis gedrückt wird und dies kann zur Zerstörung des Decoders führen (Kurzschluss).
Abhilfe schafft ein leichtes Nach-Oben-Biegen des Decoders. Anschließend muss das Gehäuse an der Decoderseite zuerst "eingefädelt" werden, sodass der Lichtleiter sich zwischen Decoder und Chassis befindet.
Eine bebilderte Digitalisierungsanleitung gibt es unter Digital
/ Einbaubeispiele / Kato Class66.
Varianten
Folgende Varianten sind derzeit (Stand 12/2006) erhältlich - weitere werden bestimmt folgen:
10810 Class 66, HGK DE 66 (gelbe Front)
10811 Class 66, HGK DE 61 (hier vorgestellt)
10812 Class 66, HHPI Berlin
10813 Class 66, ERS, Niederlande/Belgien
10814 Class 66, Rail4Chem
Bilder:
Die Bilder zeigen die HGK Class 66 DE 61 (Art.Nr. 10811) mit montierter Kupplungsattrappe. Die Stirnbeleuchtung des Modells wurde elektronisch eingefügt.
Hinweis: Die Bilder sind teilweise mit größeren Bildern verlinkt.
Fazit:
Mit dem Kato-Modell der Class 66 gibt es ein technisch gutes Modell eines sehr interessanten Vorbildes zu einem günstigen Preis.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Interessantes zum Vorbild: de.wikipedia.org/wiki/Class_66
Vertrieb: www.lemkecollection.de
Artikelnummer: 10811
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 129,00 EUR
Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):
Diese Lok ist die größte Enttäuschung, die ich zudem von Kato nicht erwartet hätte. Mit allen anderen Kato-Produkten bin ich absolut zufrieden. Aber diese Lok zieht ja keine Scheibe Wurst vom Teller! An jeder Steigung verhungert sie.
Bei 6-Achs-Antrieb hätte man mindestens eine Achse mit Haftreifen ausrüsten können. Zumal finde ich die Lok zu leicht, was sich auf die Traktion ebenfalls negativ auswirkt.
Aber auch die wesentlich billigere Graham Farish-Variante ist in dieser Hinsicht keinen Deut besser.
Laufruhe, Detaillierung etc. dagegen geben keinen Anlass zur Kritik.
Jedoch sollte man unbedingt darauf hinweisen, daß der Einsatz der Fleischmann Profikupplung nicht ohne weiteres möglich ist. Ich habe an meiner Lok einen Bügel in der Frontschürze, an dem die Kupplung hängen bleibt. Auch macht die Kulissenmechanik keinen guten Eindruck. Bis jetzt habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, die Profikupplung einzubauen. Vieleicht hat ja ein anderer User ne gute Idee für mich.
Gruß aus Castrop-Rauxel
Francesco Giova
Zum Seitenanfang
© by 1zu160.net; Stand: 26. 12. 2021; Seitenaufrufe laufender Monat: 63; Vormonat: 86;