Vorstellung / Test der Hobbytrain Dampflokomotive badische IVh / BR 18.3
Info zur Hobbytrain Dampflokomotive badische IVh / BR 18.3
Die hier vorgestellte badische IVh wurde freundlicherweise von Hobbytrain / Lemke
zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um die zweite Auflage, bei der gegenüber der ersten Auflage einige Mängel behoben wurden.
Allgemeines:
Die badische IVh / BR 18.3 ist die erste Dampflokomotiv-Neukonstruktion von Hobbytrain unter der Führung von Lemke und ist mittlerweile in mehreren Versionen erhältlich.
Das Modell gibt das bekannt elegante Vorbild der bad. IVh gut wieder und kann mit zahlreichen angesetzten und angravierten Details überzeugen. So sind die Handläufe und einige Steuerungsstangen aus feinem Metalldraht angesetzt, diverse Auftritte und Aggregate sind aus Kunststoff extra angesetzt. Zudem liegen noch einige Zurüstteile bei, die zum Teil jedoch nur für die Vitrine angesteckt werden dürfen. Die Zurüstteile passen genau und müssen nicht extra mit Klebestoff befestigt werden - leider liegen jedoch keine "Ersatz-Zurüstteile" bei, falls diese feinen Teile bei der Montage beschädigt werden. Auch ein kleiner Hinweis in der Betriebsanleitung, an welche Stellen die Zurüstteile angesteckt gehören, fehlt leider.
Das Führerhaus und der Tenderaufsatz sind aus Kunststoff gefertigt, der Kessel und der Tender selbst sind aus Metall und geben der Dampflokomotive ein entsprechend hohes Gewicht. Die Steuerung besteht aus feinen Metall-Elementen, wobei die Kuppelstangen exakt dunkelrot ausgelegt sind.
Die Dampflok wird vorne und hinten mittels gelber Leuchtdioden beleuchtet, deren Licht bereits ab geringer Schienenspannung gut zu sehen ist. Das Seitenfenster ist verglast.
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Bei der bad. IVh werden die drei großen Treibachsen und die beiden hinteren Tenderachsen über Achsschleifer zur Stromaufnahme herangezogen. Dadurch ergibt sich eine sehr lange und betriebssichere Stromabnahme-Basis.
Die Dampflok wird von einem im Tender eingebauten 5poligen Motor angetrieben, dessen Kraft über eine Kardanwelle und Zahnräder auf die hinteren beiden Treibachsen übertragen wird. Die vorderste Treibachse wird über die Kuppelstangen mit angetrieben. Die hinterste Treibachse hat auf beiden Rädern Haftreifen, die in Verbindung mit dem Gewicht für ausreichende Zugkraft sorgt. Die Lok besitzt auch eine Mini-Schwungmasse, die man allerdings im Betrieb nicht bemerkt und der Lok auch keinen merkenswerten Auslauf verleiht.
Die vorliegende Lok lief vorwärts angenehm ruhig, bei Rückwärtsfahrt war bei geringer Geschwindigkeit allerdings ein leichtes Taumeln bemerkbar. Mit einem normalen Analogtrafo fährt die Lok mit einem sichtbaren Ruck los - in Verbindung mit einem guten Digitaldecoder bzw. mit einem elektronischen Fahrpult kann man sie jedoch auch sanft anfahren.
Die
Stromführung von der Lok zum Tender wird über zwei Kabel hergestellt (geführt in der Lok-Tender-Kunststoffdeichsel), die an die Platine im Tender mittels zweier Streckverbindungen angeschlossen sind und so bei Wartungsarbeiten einfach getrennt werden können. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass diese Steckkontakte nicht das metallene Tendergehäuse berühren und so einen Kurzschluss verursachen.
Die Spurkränze sind, wie von anderen Hobbytrain-Modellen gewohnt, niedriger als die NEM-Empfehlung, was der Optik zugute kommt. Die drei Treibachsen sind seitenverschiebbar gelagert. Für die Dampflok wird von Hobbytrain ein Mindestradius von 250 mm angegeben. Im Testbetrieb wurde bei mittlerer Geschwindigkeit auch der Fleischmann-Radius 2 (225 mm) durchfahren - allerdings mit verminderter Geschwindigkeit gegenüber der Geradeaus-Fahrt.
An der Front gibt es keine Kupplungsmöglichkeit, am Tender ist eine Standard-Klauenkupplung motiert, die seitlich drehbar gelagert ist (keine vertikale Auslenkung zum An- und Entkuppeln) aber leider keine NEM-Kupplungsaufnahme hat. Ein einfacher Kupplungstausch gegen eine andere Kupplung mit NEM-Aufnahme ist daher nicht möglich.
Digitalbetrieb
Die Dampflokomotive hat eine Lötschnittstelle (wie von anderen Hobbytrain-Modellen bekannt) im Tender und ein N-Decoder hat über dem Motor genügend Platz. Für den Einbau des Dedoders muss die Kardanverbindung zur Lok getrennt, der Tender geöffnet und der Motor ausgebaut werden - die einzelnen Schritte werden jedoch in der Betriebsanleitung gut bebildert dargestellt. Die Belegung der Lötschnittstelle ist in der beiliegenden Explosionszeichnung aufgezeigt.
Obwohl es für die Frontbeleuchtung einen Lötpad gibt, ist das Frontlicht direkt an die Gleisspannung angeschlossen und leuchtet daher im Digitalbetrieb ständig. Wer das Spitzenlicht digital schaltbar machen möchte, muss einen feinen Litzendraht vom Tender zum Frontlicht führen und entsprechend anschließen.
Eine bebilderte Decoder-Einbaubeschreibung gibt es im Digital-Bereich von 1zu160.
Bedruckung / Lackierung
Die hellgraue Fotolackierung der badischen IVh ist gleichmäßig aufgetragen. Die sehr feinen, angesetzten Kunststoff-Details sind von der Farbe eine Spur heller. Die Beschriftung ist - da es sich beim vorgestellten Modell um eines in Fotolackierung handelt - wie beim Vorbild auf wenige Informationen beschränkt, die allerdings sauber aufgedruckt sind. Alle seitlichen Rad-Ränder sind weiß hervorgehoben. Die Rad-Speichen bestehen aus dunkelrot durchgefärbtem Kunststoff und das Tenderfahrwerk besteht aus durchgefärbtem Kunststoff, der etwas heller ist als der Tender.
Das rund 2 mm breite Fabriksschild am Zylinder in vielfacher Vergrößerung.
Servicefreundlichkeit
Eine Dampflokomotive ist vom Aufbau immer etwas aufwändiger als eine herkömmliche Drehgestell-Lok. Das Zerlegen und Zusammenbauen sollte aber für einen Modellbahner kein größeres Problem sein, da die einzelnen Schritte in der Betriebsanleitung bebildert beschrieben sind.
Laut Betriebsanleitung ist das Getriebe mit einer Dauerschmierung versehen und muss nicht nachgeschmiert werden. Sollte des dennoch mal notwendig sein, so sind die Zahnräder sind von unten zugänglich.
Für den Wechsel der Haftreifen muss (systembedingt) das Gestänge entfernt werden, was nur von erfahrenen Modellbahnern selbst gemacht werden sollte. Für alle anderen empfiehlt es sich, die Lok an Hobbytrain/Lemke zu senden.
Varianten
Die bad. IVh ist einer Vielzahl an Varianten angekündigt und auch bereits lieferbar (Stand 07-2009):
H 4000 Dampflokomotive Badische IVh, blaue Länderbahnlackierung
H 4001 Dampflokomotive DB BR 18.3, schwarz, Ep2 (werksseitig ausverkauft)
H 4002 Dampflokomotive Badische IVh, grau, Fotoanstrich, Ep1 (hier vorgestellt - werkseitig nur noch in geringen Stückzahlen lieferbar)
H 4005 Dampflokomotive DB BR 18.3, schwarz, Ep3a
H 4006 DampflokomotiveBad. IVh, BR 18.3, DB, Ep4
Weitere Varianten sind noch möglich und werden bei entsprechender Nachfrage bestimmt auch von Hobbytrain produziert.
Bilder:
Bitte beachten Sie, dass die Bilder das Modell der badischen IVh zum Teil stark vergrößert wiedergeben und dadurch manche Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer aussehen, als sie in Wirklichkeit sind.
Blick in das Innere der Dampflok mit den angravierten Amaturen und Bedienelementen.
Die Bilder zeigen das Lokmodell mit allen Zurüstteilen - für den Betrieb müssen die Zurüstteile am Zylinder entfernt werden.
Fazit:
Mit der badischen IVh wurde ein lang ersehntes Dampflokomotiv-Modell durch Hobbytrain im Maßstab N umgesetzt. Während es bei der ersten Modellen der badischen IVh noch einige Probleme gab, kann die zweite Lieferserie überzeugen und bereichert das N-Sortiment.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.: H 4002 Dampflokomotive Badische IVh, grau, Fotoanstrich, Ep1
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 229,80 EUR (Stand 07-2009)
Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):
1. Keine ausreichende Zugkraft. Meinen beleuchteten 5-Wagen Rheingold brachte die Lok nicht die 2,5% Steigung hinauf. Arnold und Minitriv 18.4 haben damit kein Problem.
2. Das Modell blieb in R4 Kurven manchmal stehen (Stromabnahmeprobleme)
3. Radius 222mm (Arnold R2) nicht befahrbar
4. Unregelmäßiges Entgleisen auf Arnold Weichen
5. Durchscheinen der Frontbeleuchtung am Pufferträger
Da ich Betriebsbahner bin, war das Modell für mich ungeeignet. Ich bin darüber sehr traurig, da ich mich nicht nur lange auf das Modell gefreut hatte, sondern es auch optisch ein Leckerbissen ist.
Grundsätzlich scheinen aber viele Hobbytrain Modelle kleinere Schwächen zu haben. Das langersehnte "Oppeln"-Set war ein Desaster. Zuerst fielen die Wagen in die Weichen. Nach Hinweis des Fachhändlers habe ich Lemke direkt kontaktiert. Dort war man sehr bemüht und versprach schnellstens neue Radsätze, da das Problem bekannt war. Auf diese habe ich fast 1 Jahr warten müssen. Die dann kamen, waren dieselben, die bereits an den Wagen waren. Zurück geschickt, wieder Monate gewartet, dann kamen andere. Deren Achsen waren aber zu lang. Erst nachdem ich sie mit einer Feile gekürzt und wieder angeschliffen hatte, liefen die Wagen zufriedenstellend.
Eine E10 entgleiste an den Weichen, bzw. verursachte Kurzschlüsse. Bei Lemke hat man den Fehler kostenlos beseitigt. Leider stören die kaltweißen LEDs. Besonders wenn ich die Lok neben der kürzlich erworbenen, einwandfreien E40 fahren lasse, die gelbe LEDs hat. Es kann doch nicht so schwer sein, warmweiße LEDs einzubauen, die man überall für wenige Cent erhält?
Mein etwas älterer ETA 177 steht auch in der Vitrine, weil sich während der Fahrt die nicht angetrieben Mittelachse nach oben hebt und der Zug an der nächsten Weiche entgleist.
Sehr zufrieden bin ich mit dem ETA 150 und dem SchiStraBus. Laufen sehr gut und machen keine Probleme an meinen Arnold Weichen.
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