Vorstellung / Test der E-Lok ÖBB 1216 / ES 64 U4 von Hobbytrain

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Info zur Hobbytrain ÖBB 1216 / ES 64 U4 / E 190

Die hier vorgestellte Lok wurde freundlicherweise von Hobbytrain / Lemke zur Verfügung gestellt.

Allgemeines:

Die Reihe 1216 der ÖBB (Siemens ES 64 U4 bzw. E 190) gehört zur Eurosprinter-Famile von Siemens und ist die dritte "Taurus"-Generation der ÖBB (1016, 1116, 1216), was auch auf der Seite der Lok durch ein entsprechendes Emblem vermerkt ist. Die Lok ist eine Universal-Mehrsystemlokomotive, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h sowohl im Güterverkehr als auch im Schnellzugdienst eingesetzt wird. Sie ist eng verwandt mit der BR 189 / Siemens ES 64 F4, die es ebenfalls von Hobbytrain als Modell gibt.

Das Modell gibt die Form des Vorbildes gut wieder, inklusive der sich leicht verjüngenden Fronten. Wie auch bei der Baureihe 189 fallen bei der 1216 die sehr umfangreichen Dachaufbauten besonders auf - die Isolatoren sind einzeln eingesetzt und zum Teil blau gefärbt. Die Dachleitungen sind aus feinem, rot lackiertem, Metall gefertigt. Die Signalhörner sind in Fahrzeugmitte als eigenes Teil extra eingesetzt, die Lüftergitter am Dach sind fein graviert und farblich abgesetzt.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Die vier Stromabnehmer sind bereits von den Hobbytrain-Taurus-Modellen mit den Metallpantographen und von der BR 189 bekannt. Sie eignen sich jedoch nicht für den echten Oberleitungsbetrieb - zum Einen haben sie keine elektrische Verbindung zur Hauptplatine und zum Anderen sind sie dafür nicht stabil genug. Wer die Stromabnahmer im Betrieb darstellen möchte, sollte sie in der Höhe so fixieren, dass sie nicht an der Oberleitung schleifen. Leider haben alle vier Stromabnehmer die gleiche Form und das gleiche Schleifstück - in Anbetracht des günstigen Preises aber vertretbar.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Die Gravuren sind sauber und scharf ausgeführt - lediglich an der Oberseite ist in Höhe der seitlichen Fensterscheiben eine kleine Formtrennkannten zu sehen (Anmerkung: An dieser Stelle findet sich sogar an H0-Modellen mitunter eine sichtbare Formtrennkante). Die Handläufe und Griffstangen sind jeweils fein angraviert. Die Fenster sind eingesetzt, wobei das gewölbte Frontfenster ein kleines Stück zurückversetzt ist. Die Schweibenwischer sind fein graviert und zusätzlich schwarz hervorgehoben. Die untere Trittstufe für die Rangierer an den Lokfronten ist durchbrochen ausgeführt, die obere Trittstufe ist nur eingraviert. Die Puffer sind einzeln eingesetzt und haben eine recht deutlich sichtbare horizontale Formtrennkannte.

Die Beleuchtung erfolgt wartungsfrei über zwei weiße Leuchtdioden, die jedoch auch für eine moderne E-Lok, die beim Vorbild auch bereits eine LED-Beleuchtung hat - eindeutig zu blaustichig ist. Der Lichtleiter zum oberen Spitzenlicht leuchtet leider auch den Führerstand mit aus. Die Lampengehäuse und die Lichtleiter sind getrennte Bauteile, so dass nicht die ganze Leuchte gleichmäßig stark ausgeleuchtet ist. Die Lichtleiter sind so ausgeführt, dass man auch optisch die beiden (angedeuteten) Leuchten hinter der Abdeckung absehen kann. Auf eine Darstellung des roten Schlusslichtes wurde verzichtet.

Der Führerstand ist in Form eines grünen Kunststoffteils nachgebildet, wobei auch einige Stellelemente am Fahrpult andeutungsweise abgebracht sind. Im vorderen Teil der Führerstand-Nachbildung kann man zwei kreisförmige Ausnehmungen aus dem Formenbau sehen.

Auf die Wiedergabe der verschiedenen Schrauben und Befestigungselemente auf den Radscheiben der Räder wurde verzichtet. Außenliegende Bremsscheiben, wie dies beispielsweise die BR 189 hat, hat die Reihe 1216 nicht.

Das Gehäuse selbst sitzt sehr stramm am Chassis. Dadurch wird das Gehäuse an den vier runden Chassis-Haltepunkten etwas nach außen gebogen, was je nach Blickwinkel doch recht deutlich zu sehen ist. Wer sich traut, kann diese Haltepunkte am Chassis etwas befeilen.

Bedruckung / Lackierung

Das Modell ist ohne jegliche Einschlüsse seidenmatt schwarz und silber lackiert. Das Dach ist in einem Grauton abgesetzt, wobei die Farbfläche leider etwas zu weit nach außen aufgetragen ist, wodurch ein grauer Streifen zwischen der Seitenwand und dem aufgestetzten, lackierten Metallteil zu sehen ist. Die Lüftergitter am Dach und die vier kleinen Plattform auf den Dachhauben sind silber lackiert. Die Bedruckung selbst ist sehr fein und mehrfärbig angebracht. Die Türgriffe und die Handläufe neben den Türen sind silber hervorgehoben. Über den Puffern wurde der SIEMENS-Schriftzug fein aufgedruckt.

Die Drehgestelle und die Unterbauten zwischen den Drehgestellte (auf einer Seite sogar zweifärbig beschriftet) sind aus durchgefärbtem Kunststoff - sie sind jedoch in einem zu dunklem grau gefertigt.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

An den Frontscheiben sind die Scheibenwischer und die Fensterrahmen fein bedruckt (sogar zweifärbig in grau und schwarz) - leider wurde jedoch der mittlere Fenstersteg nicht aufgedruckt. Neben dem Fenster sind die gelben Warndreiecke mit dem roten Blitz aufgedruckt.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften

Die 1216 hat den bereits von anderen Hobbytrain-Modellen bekannten geteilten Rahmen (Splitframe), der auch gleichzeitig die Stromleitung von den beiden Drehgestellen zur Platine übernimmt. Die Stromaufnahme selbst erfolgt über alle Achsen mittels der Achshalter und funktioniert einwandfrei. Die Drehgestelle haben genügend vertikales und seitliches Spiel, um auch bei Gleisunebenheiten satt am Gleis aufzuliegen und gewährleisten damit eine konstante Stromaufnahme.

Die Spurkränze sind - wie auch bei anderen Hobbytrain-Modellen - etwas niedriger als bei anderen N-Großserienmodellen üblich, was der Optik zu gute kommt. Das Modell läuft dennoch problemlos - auch durch verschiedenste Weichenkombinationen.

Das Modell ist mit einem 3-poligen Motor samt zwei direkt daran angeflanschte Schwungmassen ausgestattet. Die Kraftübertragung erfolgt mittels Kardanwellen und einem Silikonschlauch auf eine Schnecke, die dann über Zahnräder alle vier Achsen antreibt. Ein Radsatz eines Drehgestells ist mit zwei Haftreifen ausgestattet. Die Lok läuft damit sehr gut und auch bei niedrigen Geschwindigkeiten ruckfrei auch durch kleine Radien. Die Höchstgeschwindigkeit passt mit umgerechnet 260 km/h bei 12 Volt sehr gut und ist damit sogar unter der maximalen Geschwindigkeit, die in der NEM definiert ist. Die beiden Schwungmassen sorgen für einen gleichmäßigen Lauf und bei 12 Volt für einen Auslauf von etwa einer Loklänge.

Die Lok hat eine Kurzkupplungskulisse und eine NEM-Kupplungsaufnahme zum einfachem Wechseln der Kupplung.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Neu bei Hobbytrain-Modellen ist, dass sich nun auch der Produzent mit seinem Namen im Gehäuse verewigt hat.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Digitalbetrieb

Die 1216 hat eine Digitalschnittstelle nach NEM 651 eingebaut. Für den Einbau eines Decoders braucht lediglich das Gehäuse abgenommen werden und der Decoder anstatt des Blindsteckers eingesteckt werden.

Servicefreundlichkeit

Die beiliegende Betriebsanleitung gibt übersichtlich Auskunft über die Wartung des Modells und zum Einbau eines Digitaldecoders. Das Gehäuse lässt sich durch leichtes Spreizen der Seitenwände abnehmen. Die bebilderte und vierfärbige Bedienungsanleitung zeigt, an welchen Punkten man das Gehäuse spreitzen muss - allerdings anhand Fotos von der BR 189, die konstruktiv ident mit der 1216 ist. Die Zahnräder sind an der Unterseite nicht verschlossen und können daher einfach von der Unterseite aus geschmiert werden.

Die Betriebsanleitung zeigt die erhältlichen Ersatzteile an, die zum Teil in Funktionsgruppen zusammengefasst sind. Zusätzlich befindet sich noch eine Explosionszeichnung der Lok in der Betriebsanleitung. Ein beiliegendes Bestellformular kann zum einfachen Bestellen von Ersatzteilen verwendet werden.

Varianten

Die Modelle der Baureihe 1216 lassen eine Reihe von Varianten der ÖBB und von verschiedenen privaten Unternehmen fertigen. In der ersten Auslieferung sind folgende Modelle angekündigt gewesen und auch bereits lieferbar:
H 2710 Taurus ÖBB 1216 (ES 64 U4), rot, Ep5
H 2711 Taurus ÖBB 1216 (ES 64 U4) im Weltrekordlok-Design, schwarz/silber, Ep5 (hier vorgestellt)
H 2712 Taurus ÖBB 1216 (ES 64 U4) im EU-AT-Design, rot/weiß, Ep5
H 2713 E-Lok RTS 1216 (ES 64 U4), orange/silber, Ep5

Für 2010 sind folgende Versionen angekündigt:
H2714 E-Lok BR 183 (ES 64 U4) ALEX (Arriva Länderbahn), blau, Ep5
H2715 E-Lok BR 183 (ES 64 U4) MGW, dunkelblau, Ep5

Bilder:

Bitte beachten Sie, dass die Bilder die Lok zum Teil stark vergrößert wiedergeben und dadurch manche Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer aussehen, als sie in Wirklichkeit sind. Die Lok ist natürlich "richtig schwarz" lackiert - zur besseren Erkennbarkeit der Details wurden die Fotos entsprechend aufgehellt.

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Hobbytrain 1216 / ES 64 U4

Link, Bezugsquellen, Preis:

Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.: H 2711 - weitere Versionen sind unter "Varianten" aufgeführt
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 134,90 EUR (Stand 05-2010)


Das sagen User zu diesem Thema (4 Beiträge):


Am: 18.07.2010 21:09

Hallo,
ihr Bericht ist sehr informativ und animierte mich zum Kauf der EU-Taurus.
Im Analogen System läuft sie wunderbar. Aber nach einbau eines Steckdecoders Tran DCX74D zeigt sie ein sehr eigenwilliges und sprunghaftes Fahrverhalten.
An Decoder kann es nicht liegen, der Funktioniert in anderen Loks tadellos.
Vielleicht kennt jemand ein Gegenmittel?
Zur Not kann sie ja dekoraiv herumstehen.
Albert

Am: 12.07.2010 22:03

Hallo,
habe seit kurzem auch einen "Weltrekordler" in meiner Flotte.
Positiv faellt auf, dass sich HT die Muehe machte, tatsaechlich wie im Original die Lok laenger zu bauen, anstelle der Einfachheit halber auf bestehende Taurus Dimensionen (fruehere Generation) zurueck zu greifen.
Bez. "Fuehrerstandbeleuchtung": wenn auch oft als stoerender Nebeneffekt empfunden, so sieht das hier zumindest akzeptabel aus. Der FS ist gleichmaessig sanft beleuchtet, als ob der Lokfuehrer das Deckenlicht eingeschaltet haette. Auch Lichtleiter sind nicht zu sehen. Nach dem Motto: wenn schon Licht, dann schoen.
Trots dieser kleinen Abstriche meiner Meinung nach ein gelungenes Modell.
AD

Von: Udo K
Am: 07.05.2010 12:48

Hallo Ismael,
danke für den detaillierten Bericht und die Vielzahl der Bilder. Die Bilder zeigen sehr schön, auf welch hohem Niveau Form- und Farbgebung sowie die Bedruckung des Gehäuses gelungen ist. Leider zeigen sie ebenso schön, dass die Lok mal wieder ziemlich hochbeinig daher kommt. Für mich *der* wesentliche Fehler des Modells, der mich vom Erwerb dieser, ebenso wie der der 189, abgehalten hat.
Viele Grüße,
Udo.

Am: 07.05.2010 08:57

Hallo Ismael,
danke für den sehr detaillierten Bericht, der mir einen sehr guten Vorgeschmack zu dem neuen Lemke-HT-Modell gibt.
Einzig bei "H2714 BR 1216 Taurus ALEX (Arriva Länderbahn), blau, Ep5 " dürfte es sich doch um die BR 183 handeln.
Gruß Bernd
Danke für den Hinweis: Habe die ALEX und die MGW auf 183 geändert und auch das Wort Taurus entfernt, das ja nur bei ÖBB-Loks Verwendung findet. lg ismael

 


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