Vorstellung / Test Hobbytrain dreiachsiger Autotransportwagen Offs 60 der DB
Info zum Hobbytrain Autotransportwagen Offs 60 der DB
Der hier vorgestellten Autotransportwagen wurden freundlicherweise von
Hobbytrain / Lemke zur Verfügung gestellt.
Allgemeines:
Die Autotransporter der Bauart Offs 60 erweitern den Spur N-Modellbahnmarkt um den ältesten echten in hoher Stückzahl gebauten Autotranspoter, der sowohl für die Auslieferung von Neuwagen als auch in Autoreisezügen eingesetzt wurde. Ein grober Überblick über die Autotransporter der Deutschen Bundesbahn findet sich auf Wikipdia. Der Wagen besteht aus zwei Teilen, die sich in der Wagenmitte eine Achse teilen. Die untere Ladeebene wurde so weit wie möglich abgesenkt, was auch durch die Verwendung von Achsen mit einem sehr geringen Durchmesser erreicht wurde.
Das Modell - Detailierung
Die untere Ladeebene bildet samt den Seitenwänden ein einzelnes Kunststoffteil. Darauf augeklippst ist die obere Ladeebene.
Die Handläufe auf der unteren und oberen Ecke sind aus durchgefärbtem Kunststoff extra angesteckt und zum Teil auch verklebt. Die Handläufe sind recht filigran und wirken auf den Fotos stärker als in Wirklichkeit - geätzte Handläufe wären aber durchaus wünschenswert, da sie doch entscheidend feiner gefertigt werden können.
An den Innenwänden sind jeweils schwarze Auffahrrampen angebracht - auf einer Seite ein langes, auf der anderen Seite zwei kürzere.
Am Übergang zwischen den beiden Teilwagen ist jeweils eine Fahrbahn etwas nach oben gewölbt und überlappt die andere Wagenhälfte. Auf der unteren Fahrbahn wurde ein Riffelblech imitiert - streng maßstäblich genommen zwar überdimensioniert, der Gesamteindruck ist aber passend.
Auf der oberen Fahrbahn ist der Zwischenraum mit einem fein geätzten Metallteil ausgefüllt. Das Geländer und der Kunststoff zwischen der Fahrbahn wirken auf dem Foto im Vergleich zum restlichen Modell aufgrund der hellen Fotobeleuchtung wesentlich heller, als bei normalen Lichtverhältnissen.
Die silbernen Aufstiege an den Enden samt den Handläufen darüber sind extra angesteckt. Die Puffer sind an der Oberfläche vorbildgerecht abgeschrägt.
Die Fahrwerke sind sehr plastisch ausgeführt und fein graviert, wie man es im vielfach vergrößerten Foto gut erkennen kann. Um eine möglichst geringe Höhe des unteren Fahrbahndecks zu ermöglichen, wurden beim Vorbild die Federblöcke quasi verkehrt herum eingebaut, was einen etwas ungewöhnlichen optischen Eindruck hinterlässt. Die Bremsbacken sind nach hinten in Richtung der Radfläche versetzt allerdings nicht ganz auf Höhe der Radfläche und etwas dünner wiedergegeben, was jedoch nur bei der Ansicht von unten auffällt.
Das Modell - Lackierung und Bedruckung
Die Lackierung ist sauber aufgetragen und angenehm matt. Der schwarze Rahmen ist ebenfalls lackiert und nicht etwa ein eigenes Bauteil. Die Zurüstteile wie Geländer und Handräder sind aus durchgefärbtem Kunststoff, da das hier eingesetzte weitgehend bruchfeste und etwas flexible Material nicht lackiert werden kann. Es ist ein leichter Farbunterschied zu erkennen, der allerdings - wie bereits erwähnt - beim realen Modell kaum auffällt und der sehr hellen Beleuchtung beim Fotografieren geschuldet ist!
Die Beschriftung ist sauber und zum Teil auch mehrfarbig aufgedruckt und weitgehend lesbar, so weit es die Schriftgröße noch zulässt. Lediglich die Nummer am Träger ist etwas verzerrt, was aber technisch vermutlich nur mit sehr hohem Aufwand besser lösbar wäre, da der Träger gegenüber der Seitenwand deutlich zurückversetzt ist.
Die Umstellhebel sind weiß hinterlegt und die Hebel selbst rot bzw gelb bedruckt. Lediglich die Seilanker wurden nicht gelb lackiert, was man aber mit recht geringem Aufwand selbst nachholen kann, soferne man dies möchte.
Auf dem letzten / ersten Steher gibt es jeweils auch eine weiß/gelbe Bedruckung und die obere Fahrban ist am Ende noch ganz klein beschriftet. Die Bremsecken sind "ums Eck" aufgedruckt.
Das Modell - konstruktiver Aufbau
Der Autotransporter besteh,t mit Ausnahme des eingesetzten Ätzteiles an der oberen Fläche, komplett aus Kunststoff und ist fein graviert. Die drei Achsen sind spitzengelagert und das Modell rollt damit sehr gut. Die beiden äußeren Achsen sind fest, die mittlere Achse ist drehbar gelagert und wird mit zwei dünnen flexiblen Plastikstreifen gerade ausgerichtet. Durch die gemeinsame mittlere Achse ist der Abstand zwischen den beiden Wagenhälften sehr gering und auch in Radius 1 optisch nicht auffällig - man könnte durchaus auch ein Automodell so platzieren, dass je eine Achse auf der vorderen und hinteren Wagenhälfte steht, soferne man es nicht festklebt sondern drehbar fixiert. Eine Kurzkupplungskinematik samt NEM-Kupplungsaufnahme ist vorhanden.
Aufgrund der Kunststoffbauweise ist der Wagen sehr leicht. Als Abhilfe liegen dem Hobbytrain-Modell mehrere Gewichter bei: Für jeden der VW-T2 Bullis ein Metallstück, dass genau in die Ladefläche passt sowie zwei in Wagenfarbe lackierte, passend gebogene Metallstreifen, die bei Bedarf in der unteren Ladeebene eingelegt werden können.
Bei den Testfahrten fuhr der Autotransporter aber auch ohne jegliche Zusatzgewichte und Beladung ohne Probleme auch mit schwereren Lasten. Ob auf der eigenen Anlage ein Zusatzgewicht notwendig ist, muss man anhand von Fahrtests selbst herausfinden.
Die Zusatzgewichte sind im Detailfoto zwar gut zu erkennen - bei einem fahrenden Zug aber kaum noch sichtbar.
Am offensichtlichsten erkennbar sind die Zusatzgewichte im offenen Bereich zwischen den beiden Wagenhälften - hier könnte man die Gewichte bei Bedarf auch um einige Millimeter noch kürzen, damit man sie an dieser Stelle nicht mehr sieht.
Wie erwähnt, liegen als weitere Alternative für die vier VW-T2 kleine Metallstücke bei, die genau in die Ladefläche passen.
Die vier VW-Transporter bestehen aus einem schwarzen Grundrahmen/Stoßstangen und einem einfarbigen Gehäuse, das nicht bedruckt ist. Das Führerhaus besitzt eine schwarze einfache Inneneinrichtung und ist verglast. Auch die Frontleuchten sind "verglast", die Rückleuchten sind nur angraviert. Es sind jeweils zwei VW T2 mit normaler Kabine und zwei mit Mannschaftskabine. Die Räder sind drehbar - die Automodelle müssen daher mit etws Klebstoff fixiert werden.
Selbstverständlich können auch im Unterdeck weitere Autos montiert werden, die mit etwas bastlerischem Geschick auch mit Metall beschwert werden können - gerade auf Messen gibt es immer wieder Wühlkisten, bei denen einfach ausgeführte PKW-Modelle zu sehr günstigen Preisen angeboten werden. Der VW-Bus hat allerdings in der unteren Ebene nicht Platz, da dafür die Höhe nicht ausreicht.
Fahrverhalten des Autotransporters Offs 60
Die Rolleigenschaften der Wagen sind sehr gut. Da die Wagen vollständig aus Kunststoff ohne Ballastgewichte gefertigt sind, sind sie sehr leicht. Bei Fahrtests lief der hier vorgestellte Wagen allerdings auch ohne Zusatzgewichte und ohne Autos ohne Probleme auch mit angehängter Last. Der Wagen durchfährt auch den Radius 1 ohne Probleme und auch Minitrix Bogenweichen R1/R2 sowie 24°-Weichen wurden problemlost durchfahren.
Versionen
Der Autotransporter erscheint zum Start in zwei Betriebsnummern der DB sowie in je einer Variante der SBB und NS, jeweils als Epoche 3 Modelle, die mit vier VW T2 der Firma miNis (eine Marke von Lemke) beladen sind. Außerdem gibt es noch ein unbeladenes dreiteiliges Set als Autoreisezug-Transporter der DB Epoche 4. Weitere Varianten werden in den nächsten Jahren anzunehmenderweise folgen.
H23920 Autotransporter Offs 60, DB, braun, 4 x VW T2, Ep3
H23921 Autotransporter Offs 60, SBB, blau, 4 x VW T2, Ep3
H23922 Autotransporter Offs 60, NS, braun, 4 x VW T2, Ep3
H23923 Autotransporter Offs 60, DB, braun, 4 x VW T2, Ep3, geänderte Nummer
H23924 Autotransporter Offs 60 / Laeqrss 545, DB, Ep4, 3-tlg. Set Autoreisezug, unbeladen
Bilder:
Die Fotos zeigen den Autotransporter Offs 60 in der Version der DB mit einer Hobbytrain Diesellok der Baureihe V60.
Bitte beachten: Die Fotos zeigen den Wagen zum Teil in vielfacher Vergrößerung, wodurch das eine oder andere Detail anders als bei einer herkömmlichen Betrachtung wirken mag.
Der Autotransporter auf Radius 2-Gleisen.
Video
Kurze Videosequenzen des Autotransporters mit zusätzlich angehängten Oppeln von Hobbytrain, gezogen von deiner Hobbytrain E10.1. Der Autotransporter hatte keine zusätzlichen Gewichter eingelegt und die VW-T2 waren nur lose aufgestellt. Gefilmt auf der Workshop-Startanlage mit Minitrix-Gleisen mit Radius 1 und R1/R2-Bogenweichen.
Fazit:
Die Hobbytrain Autotransporter vom Typ Offs 60 sind schöne und betriebstaugliche Modelle. Der Preis von über 50 Euro mag auf den ersten Blick zwar hoch erscheinen, aber inklusive den vier miNis-Modellen, der filigranen aufwändigen Ausführung und den mitgelieferten Zusatzgewichten geht er auf jeden Fall in Ordnung.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.: H23920
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 55,90 EUR, nicht DB-Varianten 59,90 EUR (Stand 04/2014)
Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):
Kleine Anmerkung zum Video:
Bei der E 10 sollte in diesem Fall allerdings der vordere Pantograf anliegen (die Fahrelitung denken wir uns natürlich dazu :-)). Das soll Verschmutzung oder gar Beschädigungen der Autos durch den Abrieb vom Stromabnehmer verhindern.
Gruß Engelbert
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