Workshop: Bau einer NOCH Fertiggelände-Anlage - die Elektrik
Als letzter Schritt kommt die Elektrik an die Reihe. Selbstverständlich
können sie die Verkabelung und den Anschluss aller Komponenten bereits
nach dem Verlegen der Gleise erledigen.
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Das Stellpult
Von NOCH gibt es eine Trafo-Anbauplatte mit 60 x 20 cm. Da für die
wenigen Stell-Elemente nur wenig Platz gebraucht wird und der LokBOSS als
Handregler verwendet werden soll, wurde eine im Baumarkt auf 40 x 8 cm zugeschnittene
19 mm starke Dreischicht-Holzplatte verwendet. Die Platte ist groß
genug, dass alle Schalter und der LokBOSS quer liegend Platz haben. Die
beiden notwendigen Netzteile sind nicht in die Anlage integriert.
Das Stellpult-Brett wird an den Anlagen-Holzrahmen geleimt und zusätzlich
mit zwei kleinen Metallwinkeln (30 x 30 mm, aus dem Baumarkt) angeschraubt.
Vor dem Montieren beim Holzbrettchen die Kanten mit feinem Schmiergelpapier
abrunden und die Oberfläche etwas überschleifen.
Die beiden Metallwinkel bündig mit dem Holzbrett-Ende an das Brett
anschrauben - der Winkel darf keinesfalls über das Holzbrett vorstehen,
um das Verleimen nicht zu behindern. Die Rückseite des Stellpultes
danach mit Leim einstreichen und - sofern vorhanden - mit zwei kleinen Schraubzwingen
an die Anlage pressen. Anschließend die Winkel nun auch noch an die
Anlage anschrauben. Die Schraubzwingen erst nach dem Aushärten des
Leimes lösen.
Modifizierter Ein-Aus-Schalter für den Programmiervorgang
Für den Programmiervorgang muss die restliche Anlage stromlos geschalten
werden. Dafür wird ein zweipoliger Ein-Aus-Schalter benötigt -
da es einen solchen Schalter von Fleischmann nicht gibt, werden zwei einfache
Ein-Aus-Schalter verwendet. Da diese Schalter elektrisch mit dem leitenden
Boden verbunden sind und beim Zusammenstecken der einzelnen Schalter damit
die Schalter elektrisch verbunden werden, würde hier ein Kurzschluss
entstehen. Um dies zu umgehen, gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten:
- Die beiden Schalter getrennt aufstellen, so dass jeder Schalter für
sich alleine steht.
- Die Schalter elektrisch modifizieren, wie nachstehend beschrieben.
Den Boden durch Spreitzen der Seitenwände nach unten abziehen und die
beiden elektrischen Ansteck- bzw., Anschlusslaschen durch Drehbewegungen
entfernen. Danach noch am Schalter die Metalllasche zurückbiegen, die
die elektrische Verbindung zwischen dem Gehäuse und der innenliegenden
Platine herstellt, und den Boden wieder aufklippsen.
Nach dem Umbau können die Schalter mechanisch nicht mehr zusammengesteckt
werden und dadurch auch keinen Kurzschluss mehr verursachen. Die beiden
Schalter können anschließend direkt nebeneinander montiert werden
- zu den Weichenschaltern sollte dennoch etwas Abstand gehalten werden,
so dass die seitlichen Anstecklaschen nicht in die Ein-Aus-Schalter greifen.
Schalter montieren
Die Weichenschalter werden zusammengesteckt und mit den Fleischmann-Gleisschrauben
festgeschraubt. Die beiden modifizierten Ein-Aus-Schalter mit etwas Abstand
zu den Weichenschaltern montieren.
Hinter den Schaltern jeweils ein Loch bohren - die Größe des
Bohrloches richtet sich nach der Stärke der verwendeten Kabel. Bei
dünnen Kabeln reicht ein 3 mm-Loch, bei etwas stärkeren Kabeln
benötigt man ein 4 mm starkes Loch.
Das Verkabeln der Anlage
Die Verdrahtung kann in zwei Teile aufgeteilt werden: Die Verdrahtung des
Fahrstromes und die der Weichen. Zum Verkabeln wird die Anlage am besten
vertikal gestellt - um die Anlage in dieser Position zu fixieren, kann sie
mit einer Schraubzwinge an einem größerem Holzstück fixiert
werden.
Fahrstrom
Zum Anschluss der Gleise wird ein zweipoliges Kabel verwendet - welche Farbe
man nimmt ist nicht von Bedeutung. Die gewählten Farben sollten jedoch
über die gesammte Anlage hinweg beibehalten werden. Zum Anschluss der
Kabel an die Schienen-Anschlussklemmen das Kabel ein paar Zentimeter lang
auftrennen, die beiden Adern abisolieren und die feinen Litzen der Ader
(sofern ein Litzendraht verwendet wird) mit den Fingern verdrillen. Die
beiden Adern von der Anlagenunterseite nach oben stecken und dort in die
Anschlussklemmen einklemmen.
Der Programmiergleisanschluss wird direkt an die Klemme X1 angeschlossen.
Die restlichen drei Stromeinspeisungen werden an X3 zusammengefasst. Zwischen
den Klemmen X1 und X3 werden die modifizierten Ein-Aus-Schalter geschalten
- damit kann während des Programmiervorganges die restliche Anlage
spannungsfrei geschalten werden.
Weichen
Für das Schalten der Weichen wird eine zweite Spannungsquelle benötigt
- es reicht hier ein kleines Steckernetzteil mit 14 V Wechselspannung,
das direkt an die Klemme X2 angeschlossen wird. Das Schalten mit dem Digitalstrom
vom LokBOSS funktioniert leider nicht, da die Weichenantriebe mit der
Digitalspannung nicht schalten.
Einer der beiden 14 V-Wechselspannungs-Drähte (von X2) wird seitlich
an den ersten Weichenschalter gesteckt. Die zweite Ader ist die "Masse"
und muss mit allen schwarzen Weichen-Anschlusskabeln verbunden werden. Die
hell- und dunkelbraunen Weichen-Anschlusskabeln werden mit den Weichenschaltern
verbunden - teilweise müssen sie verlängert werden.
Allgemeines zur Verdrahtung
Die Klemmen X1 bis X3 und die Verlängerungs-Klemmleiste für die
Weichen wurden mit Kontaktkleber auf die Anlage bzw. auf den Holzrahmen
geklebt. Die einzelnen Kabeln wurden mit Papier-Klebeband an der Anlage
festgeklebt - dies schaut auf den ersten Blick zwar "brutal" aus,
geht jedoch rasch, unkompliziert und hält sehr gut.
Wem diese Art der Befestigung nicht gefällt, der kann z.B. auf die
NOCH Schaltdraht-Schellen (Art.Nr. 60180) oder auf die NOCH Kabelhalter
(Art.Nr. 60160) zurückgreifen und jeweils an der Anlage aufkleben.
Die Anlage ist fertig!
Allen, die die Anlage nachbauen oder Teile des Workshops umsetzen, wünsche
ich viel Spass beim Aufbau und Betrieb der Anlage.
Über ein Feedback würde ich mich freuen.
Das sagen User zu diesem Thema (4 Beiträge):
12 von 10 Punkten!!!
Auch ich habe die "Traunstein" gebaut, nur dass die Ortschaft bei uns "Paulingen Nord" heißt, und werde sie auch erweitern; allerdings mit händisch erstellten Anbauten. So ist im Osten eine weitere kleine Ortschaft namens "Irisfelde" (nach meiner Frau) geplant, im Norden werden verdeckt die Auf- und Abfahrten in eine Tief-Ebene führen, auf der sowohl ein 8-gleisiger Schattenbahnhof und im Vordergrund ein in den Fels gehauener unterirdischer Fernbahnhof namens "Wilhelmsberg" (nach meinem Vater) mit vier Gleisen sein wird. Im Westen wird extrem ländlich einer der Zugänge zur Abfahrt in die Tiefebene als auch die Steige zur nordseitigen Bergstrecke, der sog. "Paulinger Höhe".
Im Süden schließt sich der 3-gleisige Hauptbahnhof an.
Aber auch auf der Grund-Anlage ist mit Digitalisierung ein vollautomatischer Betrieb mit drei Zügen möglich. Bei Interesse kann ich sehr gerne einen Workshop erstellen, wie dies zu bewerkstelligen ist.
Recht herzlichen Dank
Patrick aus Paris / France
Die sehr anschaulichen Tipps, Tricks und Bilder haben mir schon einige male bei meinem Fertiggelände "Baden-Baden" weiter geholfen (wofür ich Ismael sehr dankbar bin). Dieser umfangreiche Workshop braucht sich keinsfalls hinter diversen Tipps&Tricks-Zeitschriften verstecken - im Gegenteil!
Gruß und Respekt... Michael
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