Ansteuerung von Weichen-Einspulenantrieben von Kato / Tomix
Ein Beitrag von Günter König.
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Allgemeines
Aufgabe dieser Steuerung ist es, einen zeitlich exakt definierten Impuls an einen Weichenantrieb der Fa. Kato bzw. der Fa. Tomix zu senden. Da es sich bei diesen Antrieben um einen sogenannten Einspulenantrieb handelt, wird eine Richtungsänderung nur durch das Umpolen der Spannung erreicht.
Die Weichen der Firmen Kato und Tomix enthalten keine Endabschaltung!
Eine Dauerspannung führt daher zur Zerstörung des Antriebes.
Das Schaltmodul kann einen Einspulen-Weichenantriebe ansteuern. Die Angaben in Klammern bei der nachstehenden Erklärung gelten jeweils für das zweite Monoflop IC1B.
Schaltplan
Anschlussplan
Funktion
An den Klemmen X1 bzw. X2 werden die Schaltelemente angeschlossen. Am Anschluss 3 jeder Klemme liegt eine Spannung von ca. 12 V an. Diese Spannung wird zur Versorgung von aktiven Schaltelementen wie z.B. Lichtschranken benötigt.
Der Anschluss 2 ist der Steuereingang, der Anschluss 1 stellt das Bezugspotential (Masse) für den jeweiligen Eingang dar.
Eine Schaltstufe wird aktiviert, wenn der zugehörige Anschluss 2 auf Masse geschaltet wird.
Über das Netzwerk bestehend aus R1, C1, D1, R3 (sowie äquivalent dazu R2, C2, D2, R4) wird grundsätzlich sichergestellt, das nur ein sehr kurzer Impuls auf den Eingang 5 (11) der intergrierten Schaltung IC 1A (IC 1B) gelangt.
Dieser Impuls löst nun den (einen !!!) Schaltvorgang aus: am Ausgang 6 (10) von IC 1A (IC 1B) liegt nun für eine bestimmte Zeit ein Impuls an, dessen Länge durch die Bauteile R5, C3 bzw. R6, C4 bestimmt wird. Mit den angegebenen Werten liegt die Zeit bei ca. 0,5 Sekunden. Wird z.B. der Wert von C3 oder C4 auf 22 µF erhöht, steigt die Zeit auf ca. 1 Sekunde an.
Die Transistoren Q1 (Q2) schalten nun entsprechend die Relais K1 (K2) ein. Die Kontakte der Relais sind als Polwender geschaltet, so dass die Polarität am Ausgang X4 bei den Schaltvorgängen wechselt: die Weiche schaltet um.
Die Bauteile R7 und C5 sorgen dafür, dass beim Einschalten der Versorgungsspannung an X3.1 (+Ub) und X3.2 (GND) kein "wildes" Schalten der Weiche auftritt. Die Diode D5 schützt die Elektronik vor Verpolung der Versorgungsspannung und somit vor Zerstörung. Die Kondensatoren C6 und C7 dienen der Impulsentkopplung der Versorgungsspannung und verhindern instabile Betriebszustände während des Schaltvorgangs.
Die Versorgung der Weichen geschieht über die Klemme X3.3 (+W) und X3.4 (-W).
Eingangsbeschaltung
Passive Schaltelemente (Reedkontakte, Taster) werden an den Punkten 1 und 2 von X1 bzw. X2 angeschlossen.
Auch Schalter in einpoliger Ausführung können verwendet werden. So kann z.B. der Typ MS 500A von Reichelt gut benutzt werden. Der mittlere Anschluss des Schalters wird an den Punkt 1 von X1 oder 2 angeschlossen, die beiden Äußeren gelangen jeweils an die Punkte 2 von X1 und X2.
Stückliste
Bauteil | Bauteil/Wert | Lieferant | Bestell-Nr. | Bemerkung |
C1, C2 | 100 n | Reichelt | X7R-2,5 100N | |
C3, C4 | 10 µ | Reichelt | RAD10/35 | |
C5 | 150 n | Reichelt | Z5U-2,5 220N | |
C6 | 100 n | Reichelt | X7R-2,5 100N | |
C7 | 47 µ | Reichelt | RAD 47/25 | |
D1, D2 | 1N4148 | Reichelt | 1N 4148 | |
D3, D4, D5, D6, D7, D8, D9 |
1N 4007 | Reichelt | 1N 4007 | |
K1, K2 | DIL Kartenrelais | Reichelt | FIN 30.22.9 12V | |
IC1 | MC4528 | Reichelt | MOS 4528 | |
Q1, Q2 | 2SD2006 | König | 2SD2006 | oder ähnlichen Typ |
R1, R2 | 47 K | Reichelt | Metall 47K | |
R3, R4 | 22 K | Reichelt | Metall 22K | |
R5, R6 | 150 K | Reichelt | Metall 150K | |
R7 | 47 K | Reichelt | Metall 47K | |
R8, R9 | 2,2 K | Reichelt | Metall 2,2K | |
X1 | Anschlussklemme Eingang 1 | Reichelt | AKL 182-03 | |
X2 | Anschlussklemme Eingang 2 | Reichelt | AKL 182-03 | |
X3 | Anschlussklemme PWR | Reichelt | AKL 059-04 | |
X2 | Anschlussklemme Ausgang | Reichelt | AKL 059-02 | |
für X1 und X2 | Stecker | Reichelt | AKL 169-03 | 2 Stück benötigt |
Platine | König |
Danke an Günter König für den Artikel.
Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):
Ich gebe zu, das ich diesem Problem eine größere Beachtung hätte schenken müssen,
aber in der reinen Grundanwendung wäre das Problem nicht aufgetreten. Aber bei manuell ausgelösten Lichtschranken sehr wohl!!!
Ich danke dir für den Tip, der hier in einer geänderten Version in Kürze erscheinen wird.
Beste Grüße,
Günter
HINWEIS: Die geänderte Version ist bereits eingestellt - Ismael Sailer
Dies kann man entschärfen, in dem man die Umschaltkontakte wie bei einer H-Brückenschaltung verwendet:
Jeweils nur ein Umschaltkontakt von K1 und K2 wird verwendet, bei denen jeweils O1 mit W- und S1 mit W+ und schließlich P1 mit einem der beiden Weichenanschlüsse Wa 1 bzw. Wa2 verbunden ist.
Sind beide Relais abgefallen, liegen beide Weichenanschlüsse Wa1 und Wa2 auf W-. Daß der Weichenantrieb dabei kurzgeschlossen wird, stört nicht weiter.
HINWEIS: Lieben Dank für den Hinweis - die Schaltung ist nun von Hr. König überarbeitet worden (die alte Schaltung wurde gelöscht) - Ismael Sailer
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