Vorstellung / Test der Diesellok Vossloh G 1700-2 BB / Am 843 von Hobbytrain
Info zur Hobbytrain Vossloh G 1700-2 BB / Am 843
Das hier vorgestellte Modelle wurde freundlicherweise von Hobbytrain / Lemke Collection zur Verfügung gestellt.
Das Vorbild
Das Hobbytrain-Modell hat die Diesellok G 1700-2 BB von Vossloh zum Vorbild. Von MaK / Vossloh gab es auch eine G 1700, bei der es sich um eine modifizierte Variante der G 1206 mit geänderten Rahmen und Drehgestelle handelt. Bei der G 1700-2 BB, zumeist nur als G 1700BB bezeichnet, handelt es sich um eine eigenständige Konstruktion, die optisch unter anderem seht gut an den abgeschrägten Vorbauten zu erkennen ist. Die Diesellok kann für den Rangier- und Streckendienst eingesetzt werden. Neben Betreibern in Deutschland und Österreich wurden auch zahlreiche Lokomotiven als Am 843 in die Schweiz verkauft. Die Schweizer Variante Am 843 wurde für den in der Schweiz üblichen Linksverkehr angepasst - so wurden neben dem Führerstand auch die Zugangstüren und der Auspuff geändert und sie hat andere Leuchten sowie ein verblechtes Frontgeländer.
Informationen zum Vorbild gibt es auf Wikipedia: wikipedia.org/wiki/Vossloh_G_1700-2_BB bzw. wikipedia.org/wiki/SBB_Am_843
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Um das Modell beim Transport und der Lagerung vor einer Deformation der Geländer zu schützen, legt Hobbytrain in der Verpackung kleine Schaumstoffplättchen zwischen dem Geländer am langen Vorbau sowie den Geländern an den Vorbauten bei.
Die Rangier- und Streckendiesellok G 1700BB besteht aus einem kleinen Metallchassis, auf dem die beiden Vorbauten, der Führerstand, die Umläufe sowie die Tanknachbildung aus Kunststoff montiert sind.
Die Stromabnahme erfolgt über feine Radschleifer von allen Räder. Der Antrieb erfolgt ebenfalls auf alle Räder, wobei pro Drehgestell jeweils ein Rad einen Haftreifen aufgezogen hat (also insgesamt zwei Haftreifen). Die Zugkraft ist aufgrund des geringeren Gewichtes etwas eingeschränkt - für herkömmliche Rangieraufgaben und für leicht laufende Züge ist sie jedoch auf jeden Fall ausreichend, soferne man keine zu starken Steigungen bewältigen möchte.
Der Antrieb erfolgt über einen Glockenankermotor, der dem Modell zu ausgesprochen guten Laufeigenschaften verhilft. Da sich Glockenankermotore sehr feinfühlig regeln lassen, benötigt man auch im Analogbetrieb entsprechend gute Fahrpulte, um auch in den vollen Genuss der Langsamfahreigenschaften zu kommen. An beiden Seiten sind Schwungmassen angebracht - einen merkbaren Auslauf hat das Modell jedoch nicht.
Hinweis zum Foto: Eine Lampenabdeckung war beim Fotografieren verrutscht. Das Geländer ist aus der Passung gerutscht und der Umlauf wird durch die Aufbauten gerade gehalten und sind ohne diese etwas gewölbt.
Das Hobbytrain-Modell der G 1700BB hat einen unechten rot/weißen Lichtwechsel. Unecht in dem Sinne, dass die roten Lampen am Gehäuse nur aufgedruckt sind (sogar mit einem leichten rot-dunkelrot-Farbverlauf), das leuchtende rote Schlusslicht als Kompromiss jedoch auch aus der Öffnung für das weiße Licht leuchtet. Ein echter Lichtwechsel ist mit den derzeitigen Fertigungsmethoden in den kleinen freistehenden Lampen technisch nicht möglich. Die Öffnung für das Licht ist etwas größer geraten als das darüber aufgedruckte Schlusslicht.
Wer diesen unechten Lichtwechsel nicht möchte, kann ihn mittels eines kleinen Schiebeschalters auf der Platine unterhalb des kurzen Vorbaus deaktivieren, so dass nur noch das weiße Licht leuchtet.
Die Spurkränze sind angenehm niedrig, was den guten Fahreigenschaften jedoch keinen Abbruch tut. Auch Bogenweichen und Radius 1 werden problemlos durchfahren.
Die Lok hat einen NEM-Kupplungsschacht. Der Schacht ist ohne Kurzkupplungskulisse seitlich schwenkbar direkt auf dem Drehgestell montiert.
Standardmäßig hat die Lok auf der Seite des langen Führerstandes keine Kupplung, sondern eine Original-Kupplungsimitation und Bremsschläuche montiert. Eine zweite Standardkupplung zum Umrüsten auf zwei Kupplungen liegt bei, wie auch zusätzliche Bremsschläuche und eine zweite Kupplungsimitation, damit beide Seiten für die Vitrine damit ausgerüstet werden können.
Detaillierung, Bedruckung etc.
Die Detaillierung ist auf höchstem Niveau. Besonder viel Mühe hat man sich bei den Lüfterschaufeln gemacht, die fein graviert, extra bedruckt und mit einem fein geätzten Gitter abgedeckt sind. Auch die darunter liegenden seitlichen Gitter wurden mit fein geätzten Blechen dargestellt. Die Geländer selbst sind aus einem flexiblen durchgefärbtem Kunststoff. Die Abdichtungen zwischen den einzelnen Elementen der Vorbauten sind schwarz bedruckt. Der Auspuff ist freistehend.
Beim Führerstand sind die Fenster bündig eingesetzt und die Rahmen silber bzw. schwarz bedruckt. Die Signalhörner am Dach sind extra angesetzt, die Leitungen angeformt.
Die Scheibenwischer sind sowohl am Türfenster als auch auf der Frontscheibe fein angraviert und schwarz bedruckt.
Die Bedruckung ist scharf und mehrfarbig angebracht. Sogar die Achslager sind von RS 1 bis RS 4 bedruckt.
Sogar die nur rund drei Zehntel Millimeter hohen Anschriften am Tank kann man weitgehend lesen.
Die Schrift "G 1700BB" am Vorbau ist am Modell nicht einmal einen Millimeter hoch! Die am Bild nicht ganz scharfe Farbtrennkannte ist mit freien Auge nicht als solche erkennbar.
Digitalbetrieb
Die Lok ist mit einer Next18-Schnittstelle ausgerüstet, die sich im Bereich des Führerstandes befindet. Zum Einbau muss der Führerstand abgehoben werden. Dabei muss man auch aufpassen, dass man die Geländer nicht beschädigt - diese sind zum Glück aus einem flexiblen Kunststoff, der sich recht stark verbiegen lässt, ohne sich dabei zu verformen oder zu brechen. Beim Aufsetzen des Führerstandes muss man darauf achten, dass man das Gehäuse gerade nach unten aufsetzt, um nicht den Decoder ungewollt aus der Schnittstelle zu drücken.
Da ein Glockenankermotor verbaut ist, sollte man eine hochfrequente Motoransteuerung im Decoder wählen.
Im Digitalbetrieb kann mit der Funktionstaste F1 das rote Schlusslicht aktiviert werden (soferne es nicht zuvor mittels des Mikroschalters deaktiviert wurde). Dies funktionierte bei dem im Test verwendeten Kühn-Decoder standardmäßig ohne zusätzliches Programmieren.
Der Einbau eines Sounddecoders ist werksseitig vorbereitet. Der Tank muss mit etwas Kraft nach unten abgezogen werden und anstatt des eingelegten Metallgewichtes kann dort ein Lautsprecher montiert werden. Die dazugehörenden Kabeln müssen durch die vorhandenen Öffnungen nach oben verlegt und auf der Platine an den genau darüber liegenden Lötpunkten SPA und SPB angelötet werden.
Servicefreundlichkeit
Die Zahnräder sind von unten zugänglich und können, ohne das Modell öffnen zu müssen, geschmiert werden. Der Glockenankermotor muss nicht gewartet werden und kann auch nicht geöffnet werden (Glockenankermotor haben keine Motorkohlen). Aufgrund der gedrängten Bauform ist das Zerlegen des Modells etwas schwieriger und sollte nur von geübteren Modellbahnern durchgeführt werden - das ist allerdings für die herkömmliche Wartung auch nicht notwendig.
Ein Beiblatt informiert über die Wartung und den Einbau eines Decoders, ein weiteres Beiblatt zeigt eine Explosionszeichnung samt allen Nummern der Ersatzteile. Außerdem liegt noch ein allgemeines Bestellformular für Ersatzteile bei.
Varianten
Die Diesellok lässt eine Reihe N Varianten zu - bereits angekündigt und großteils auch lieferbar sind folgende Varianten (Stand März 2017):
H2940 Diesellok G1700 Vossloh
H2941 Diesellok G1700 HGK
H2942 Diesellok G1700 MRCE
H2943 Diesellok Am843 / G1700 SBB Cargo
H2944 Diesellok Am843 / G1700 BLS
H2945 Diesellok G1700 WIEBE, gelb (Conrad-Sondermodell, Art.Nr. 1527663)
H2946 Diesellok G1700 evb Mittelweserbahn, blau (Conrad-Sondermodell, Art.Nr. 1527662)
H2947 G1700 Arcelor Mittal G1700 Arcelor Mittal
Hobbytrain liefert die Versionen der Am843 vorbildgerecht mit gespiegeltem Führerhaus und Auspuff sowie geänderten Frontgeländer und eckigen Lichtern aus. Zudem haben sie keinen weiß/roten Lichtwechsel sondern den weiß/weißen Schweizer Lichtwechsel, der ebenfalls mit einem kleinen Schalter deaktiviert werden kann.
Bilder:
Bitte beachten Sie, dass die Bilder die Diesellok zum Teil stark vergrößert wiedergeben und dadurch Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer wirken, als sie in Wirklichkeit sind und durch das Fotolicht Farben etwas anders wirken als bei normaler Betrachtung - insbesondere das Grün des Führerhauses ist am Modell deutlich intensiver.Fazit:
Ein Großserienmodell, das sowohl optisch als auch fahrtechnisch überzeugt und noch dazu preiswert ist.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Bezug: Fachhandel
Preis UVP (Stand 03/2017): Varianten G 1700BB 149,90 Euro, Varianten Am 843 156,90 Euro
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