Workshop: Bau einer Minitrix-Startanlage - Elektrik, Gleisbau

Der nächste Schritt ist die Gleisverlegung und die damit zusammenhängende Elektrik.

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Elektrischer Anschluss

Da wir die Anlage auch analog betreiben wollen, sind wir gezwungen, die Anlage in mehrere abschaltbare Abschnitte zu unterteilen - bei reinem Digitalbetrieb ohne erzwungene "Halteabschnitte" (oder dem Betrieb mit einer einzigen Lok im Analogbetrieb) kann dies entfallen. Diese einzelnen Abschnitte werden mit Isolierschienenverbinder von der Anlage getrennt (je einer am Anfang und am Ende) und müssen jeweils elektrisch angespeist werden - drei Möglichkeiten der elektrischen Einspeisung werden hier kurz vorgestellt, wobei es Geschmackssache ist, welche Variante man nimmt.
Es ist empfehlenswert, jeweils gleich beide Gleisseiten elektrisch anzuspeisen, auch wenn nur eine Gleisstrang elektrisch isoliert wird - siehe auch "Anlagenbau/Anschluss".

Anlöten an der Unterseite des Gleises

Anschluss an Schienenunterseite angelötet
Anschluss an Schienenunterseite angelötet
Hier wird das Schwellenbett an der Unterseite jeweils zwischen zwei Schwellen entfernt. Danach kann die Leitung direkt an die Schiene gelötet werden.
Das Schwellenband auf der zweiten Gleisseite nach Möglichkeit um eine Schwelle versetzt entfernen, da sie ansonsten das gesamte Schwellenbett in zwei Teile trennen würden.
Beim Löten benötigt man eine feine Lötspitze, die in dem kleinen Schwellen-Zwischenraum Platz hat, und eine einigermaßen ruhige Hand. Die Anschlussleitung und das Gleis vorher bereits getrennt verzinnen und dann erst zusammenlöten.
Vorsicht: Bei zu langer Lötdauer fangen die Kunststoffschellen zu schmelzen an.
Hinweis: Funktioniert nicht bei Stahlschienen, wie sie beim Arnoldgleis verwendet werden.


Anlöten an den Schienenverbinder

Anschluss an Schienenverbinder angelötet
Hier werden die Anschlussleitungen direkt an die Unterseite der Schienenverbinder gelötet. Dies ist eine einfache und sichere Methode.
Hinweis: Dies ist nicht möglich, wenn die Schienenverbinder aus Stahl sind, wie das z.B. bei Roco der Fall ist.


Fertiges Anschlussgleis

fertiges Anschlussgleis
Von den meisten Herstellern gibt es vorgefertigte Anschlussgleise - ein solches liegt auch der Anfangspackung bei und ist unproblematisch in der Anwendung (vor allem beim "fliegenden" Aufbau), allerdings unflexibel einsetzbar und kostenintensiver als die beiden anderen Varianten.
Da ich der Metall-Klemmverbindung auf Dauer nicht zu 100 % traue, wurden die Klemmkontakte entfernt und die Leitungen an die Unterseite der Gleise angelötet.
Achtung: Bei den meisten Anschlussgleisen ist ein Entstörkondensator mit eingebaut, so auch bei dem von Minitrix (siehe Bild). Dieser muss bei Digitalbetrieb unbedingt entfernt werden!


Nach dem Anlöten sollten die Lötverbindungen immer einem "Zugtest" unterzogen werden - so werden schlechte Lötverbindungen sofort erkannt. Nach dem Einbau der Gleise sind solche Fehler nur noch sehr schwer auszubessern z.B. durch seitliches Anlöten der Anschlussleitung an das Gleis.

Die Länge der Anschlusskabel kann entweder kurz sein, damit sie lediglich nach unten reichen und dort mittels einer Klemme verlängert werden, oder man lässt die Leitungen so lange, dass sie bis an einen zentralen Punkt reichen, wo danach der Schalter (oder in diesem Fall die Klemmberbindung zum externen GBS) montiert wird.

Als Leitung wurde hier ein sogenannter Klingeldraht (erhältlich beim Elektriker-Fachgeschäft oder im guten Baumarkt) verwendet. Bei ihm sind zwei einzelne Drähte von einem Mantel umfasst. Dadurch bleibt der Kabelsalat trotz zweipoligen Anschlusses etwas übersichtlicher.

Gleisaufbau

Wenn alle Anschlussverbindungen hergestellt sind, kann mit dem Aufbau der Gleise begonnen werden. Die elektrischen Weichenantriebe werden an die Weichen angesteckt und einem Funktionstest unterzogen: einfach kurz die Strippen an den Trafo halten, wobei der weiße Draht die Masse ist und gelb/grün die Schaltadern sind - eine ausführliche Beschreibung findet sich auch in der den Antrieben beiliegenden Gebrauchsanleitung.

Die Gleise werden ohne zusätzlichen Gleisbett gleich direkt auf der Platte verlegt - dies erleichtert den Aufbau und ist bei dieser Anlage auch optisch sicherlich vertretbar. Von einem Bezugspunkt beginnend (am besten eine Weiche) werden die Gleise verlegt. Bei Gleisen mit Anschlussleitungen wird in der Mitte des Gleises ein Loch gebohrt, durch dem die Leitungen nach unten durchgeführt werden. Dabei ist zu achten, dass je Schienenseite immer die gleichen Anschlussleitungsfarben verwendet werden, ansonsten gibt es einen Kurzschluss. Vorsicht wenn es im Kreis geht - die Anschlüsse immer in Fahrtrichtung aus nach links/rechts unterscheiden! Für die Weichenatriebe wird jeweils neben dem Antrieb ein Loch für die Leitungen gebohrt. Die Stromunterbrechungen werden mit Isolierverbinder realisiert - auch diese müssen, sofern sie wie hier einpolig (nur eine Gleisseite) ausgeführt werden, immer auf der gleichen Schienenseite sein.

Wenn die Gleise richtig liegen, werden sie mit Gleisnägel fixiert. Durch die eingefügten Gleisstücke für das vordere Bahnhofsgleis ergibt sich eine kleine rechnerische Lücke - die kann durch kleine Gleislücken über mehrere Gleisstöße hinweg ausgeglichen werden. Alternativ könnte man auch ein längeres Gleis auf die entsprechende Länge kürzen - ist aber bei so kleinen Differenzen nicht unbedingt nötig.
Für weitere Möglichkeiten der Gleisbettung und -befestigung siehe auch "Anlagenbau/Gleisbau".

Loch für Gleisanschluss Gleisanschluss, nach unten durchgeführt Isolierverbinder Anschluss/Isolierverbinder im eingebautem Zustand elektrischer Weichenantrieb
Schienen mit Gleisnägel fixiert fertige Schienenverlegung Blick auf die Unterseite der Anlage mit den Schienenanschlussleitungen

Verkabelung unter der Anlage

Nachdem alle Kabel der Gleise und Weichen unter die Anlage geführt sind, werden sie zum zentralen Anschlusspunkt geführt und dort an Lüsterklemmen (Baumarkt) angeschlossen. Bei den Weichenanschlüssen wird in unmittelbarer Nähe eine Lüsterklemme gesetzt. So man die einzelnen Gleis-Anschlussleitungen nur kurz ausgeführt hat, muss man vor Ort eigene KIemmen setzen und sie zum zentralen Anschlusspunkt weiterleiten.

Damit die Kabeln nicht umherflattern wurden kurze Polystyrolstreifen (oder ein anderes, einigermaßen flexibles Material) auf die Platte angeschraubt und die Leitungen damit leicht eingeklemmt, ohne sie jedoch zu zerquetschen.

Die Masse der Gleisanschlüsse (hier braune Adern) werden in einer Klemme zusammengefasst. Die restlichen Leitungen werden vorerst überbrückt, an den Fahrtrafo angeschlossen und die erste Probefahrt kann beginnen.

Leitungen mit Kunstoffstreifen befestigt Klemmleiste der Schienenanspeisungen, vorerst überbrückt erste Testfahrt

Der Workshop geht mit dem Einschottern und Rosten der Gleise weiter.


Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):


Von: Peter
Am: 02.10.2009 21:37

Ich habe mir die langen Strohhalme geholt und die kabel der einzelnen Verbraucher(Weichen) da durchgeführt. Die halme unter dem Holz angeklebt und nummeriert. Sieht sauber aus und es hängt nichts durch.

 


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