Kehrschleifen II: Automatisierung

Nachdem in Teil I die Problematik der Kehrschleifen im Zweileitersystem und eine manuelle Schaltung gezeigt werden, gibt es hier einen Vorschlag für eine automatische Steuerung.

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Automatische Kehrschleifenschaltung

Bei dieser Schaltung wird die Spannung des Fahrpultes direkt in den Kehrschleifenteil eingespeist und während der Durchfahrt der Kehrschleife die Polarität der Zufahrt geändert, sodass die Kehrschleife ohne anzuhalten durchfahren werden kann. Nachteilig wirkt sich aus, dass es durch die automatische Poländerung keine eindeutige Zuordnung zwischen Fahrreglerstellung und Fahrtrichtung gibt. Mit einer einfachen Leuchtdiode, die am vierten Umschaltkontakt des Relais angeschlossen werden kann, erhält man eine einfache optische Anzeige, wenn die Polarität invertiert ist.

Funktionsprinzip:

Der einfahrende Zug fährt geradeaus (exemplarisch für die Erklärung, auch der umgekehrte Weg ist möglich und kommt, so die Weiche nicht händisch umgeschalten wird, bei jeder zweiten Durchfahrt zur Anwendung) in die Kehrschleife ein und löst den Schaltkontakt SK1 aus, der jedoch keine Aktion ausführt, da das Relais bereits in diese Richtung gestellt ist. Die Fahrspannung in der Kehrschleife und der Zufahrt besitzen die gleiche Polarität. Löst nun der Zug nach der Durchfahrt der Kehrschleife den Kontakg SK2 aus, so wird das Relais umgeschalten, wodurch auch die Polarität in der Zufahrt gewechselt und automatisch auch die Weiche mitgeschaltet wird (endabgeschalteter Weichenantrieb notwendig!). Durch die nunmehr geänderte Polarität in der Zufahrt kann der Zug ohne anzuhalten ausfahren.
Mit dem Taster S1 können sie die Einfahrtrichtung in die Kehrschleife manuell bestimmen.

Dimensionierung:

Die beiden Schaltkontakte müssen potentialfrei sein (z.B. Reedkontakt, IR-Lichtschranke mit Relais etc.). Sofern ein Gleiskontakt verwendet wird, muss dieser entkoppelt werden. Das Relais ist ein bistabiles Relais mit zumindest 3 Umschaltkontakten - es eignet sich das Roco Universalrelais 10019, welches in der Schaltung auch schematisch dargestellt ist oder ein beliebiges, handelsübliches Relais.
Die Kontaktgeber können kurz nach der Weiche gesetzt werden jedoch unbedingt im isolierten Kehrschleifenteil. Der Weg zwischen den beiden Kontaktgebern sollte mindestens gleich lang wie der längste eingesetzte Zug sein.
Die Kehrschleife kann bei Verwendung von entsprechenden Kontaktgebern (z.B. Lichtschranke, es muss lediglich sichergestellt sein, dass der erste Wagen/Lok den Kontakt auslöst) auch problemlos mit Wendezügen durchfahren werden.
Der optionale Weichenschalter am GBS darf nur dann betätigt werden, wenn sich kein Zug auf der Zufahrt oder in der Kehrschleife befindet, da dieser ansonsten sofort seine Fahrtrichtung ändern würde!

Nachteile:

- keine generelle Zuordnung zwischen Fahrtrichtung und Fahrpultstellung in der Kehrschleifenzufahrt
- aufwendigerer Aufbau (Schaltkontakte, Relais)

Vorteile:

- kein Anhalten beim Durchfahren notwendig
- kann in beide Richtungen durchfahren werden

automatische kehrschleife


Das sagen User zu diesem Thema (3 Beiträge):


Am: 25.01.2010 02:15

-ich benutze schon seit vielen jahren so eine kehrschleifenschaltungsautomatik und habe das proplem so gelöst, dass die fahrtrichtungen schon am analogfahrregler über 2 tasten in vor und rückwärts mittels einem bistabilen relais gesteuert werden, parallel zu den reedkontakten in den beiden kehrschleifen jeweils am ende meiner anlage. die versorgungsspannung kommt über 1diode vom zubehörtrafo.
schaltet man nun noch die analogspannung mittels eines 2 poligen umschalters mit mittelstellung 0 wahlweise an digitalspannung, so funktioniert die Kehrschleife auch digital einwandfrei. bei meiner anlage ( immer an der wand entlang) sind an beiden anlagenenden kehrschleifen mit 2 gleisen, so dass dort die züge wechseln. die einfahrt und ausfahrt hat eine federweiche. fährt ein zug in die kehrschleife ein, schaltet er am ende der kehrschleife, bevor die verzweigung zusammenkommt einen reekontakt im gleis und schaltet die Abzeigweiche nach der einfahrt, eine sogenannte denkende weiche von fleischmann auf das nachbargleis, er selbst bleibt stehen und der zug auf dem anderen gleis fährt weiter. da sich die kehrschleifen in tunneln befinden werden die züge bei der einfahrt mittels dioden abgebremst, somit gleist auch nichts aus.

Von: fgee
Am: 05.01.2009 23:42

Diese Schaltung hat einen grossen Nachteil: Die Polarität in der gesamten Anlage (ausgenommen die Kehrschleife) wird umgepolt. Im Analogbetrieb geht dadurch die Zuordnung von Reglerstellung zur Fahrtrichtung verloren.
Wenn die Umpolung mit Weichenlagekontakten realisiert wird, kann dieser Nachteil beseitigt werden. Ersatzweise kann auch ein gewöhnlicher Schalter 2x um verwendet werden.
Mehr Info: http://k.f.geering.info/modellbahn/technik/kehrschleife.htm
Felix

Am: 22.01.2007 14:32

die Aussage über die Potentialfreien Kontakte stimmt nicht ganz. Wird die Wechselsannung zum Schalten der Weiche und des Relais nur für den Kehrschleifenabschnitt und Beleuchtungsversorgungen eingesetzt kann mann auch normale Gleiskontakte im elektrisch getrennten Abschnitt der Anlage verwenden. Der eine Pol der Wechselspannung kommt z.B. ans äußere Gleis jeweils innerhalb des Kehrschleifnabschnitttes , der Andere wird mit dem gemeinsamen Pol des Relais und der Weiche verbunden. Funktion ansonsten gleich.
Nachteil : Seperater Trafo
Vorteil : Jedes metallische Rad löst den Schaltvorgang aus , auch im Schiebebetrieb, und es müssen keine Magneze unter der Lok bzw dem Endwagen angebracht werden.

 


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