Vorstellung / Test Hobbytrain Akkutriebwagen ETA 176 / ESA 176 (DB BR 517 / 817) "Limburger Zigarre"
Info zum Hobbytrain Akkutriebwagen ETA 176 / ESA 176 "Limburger Zigarre"
Der hier vorgestellte Triebwagen wurde freundlicherweise von Hobbytrain
/ Lemke zur Verfügung gestellt.
Allgemeines:
Der Akkutriebwagen ETA 176 und der dazugehörige Steuerwagen ESA 176 (später BR 517 und 817) wurden ab dem Jahr 1952 in jeweils acht Exemplaren gebaut und waren bis 1984 im Einsatz. Detaillierte Informationen zum Vorbild und dessen Einsatz gibt es auf Wikipedia. Der Akkutriebwagen war der Vorgänger des in deutlich größerer Stückzahl beschafften ETA 150, den es ebenfalls von Hobbytrain als N-Modell gab (aktuell nicht im Programm).
Den Akkutriebwagen ETA 176 und der dazugehörige Steuerwagen ESA 176 gab es von Lemke Mitte der 1990er bereits als Kleinserienmodell und erschien nun unter der Marke Hobbytrain erstmals als Großserienmodell.
Das Modell wird in einer Kunststoffbox ausgeliefert, deren Einlage entsprechende Ausnehmenungen für die Antennen besitzt. Damit man die Antenne bei einem verkehrten einlegen in die Verpackung nicht beschädigt, weißen kleine Aufkleber mit dem Wort "Antenne" samt einen Pfeil auf diese Ausnehmung hin.
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Der ETA besitzt einen klassischen Metallrahmen, auf dem ein Gehäuse aus Kunststoff aufgeklippst ist. Die seitlichen Fenster sind bündig eingesetzt, die Frontfenster sitzen vorbildgerecht etwas hinter der Front. Am Dach sind die Lüfter mitgespritzt, die anderen Teile sind extra angesetzt.
Die Stromabnahme erfolgt über alle Achsen über metallene Achslager und funktioniert sehr gut. Zwischen Trieb- und Steuerwagen gibt es keine elektrische Verbindung.
Der Antrieb erfolgt auf beide Achsen des vorderen Drehgestells des Triebwagens, bei dem wiederum die beiden Räder der hinteren Achse Haftreifen haben. Als Motor wird ein fünfpoliger Mashima-Motor verwendet, der dem Modell sehr gute Fahreigenschaften verleiht. Durch die Schwungmasse hat das Modell bei 14 Volt rund 15 cm Auslauf! Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 14 Volt bei rund 200 km/h und liegt damit über dem von der NEM empfohlenen Wert. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Der Motor wird von der hellbraunen Inneneinrichtung verdeckt, so dass er von außen nicht direkt sichtbar ist.
Der Akkutriebwagen ETA 176 (BR 517) und sein Steuerwagen ESA 176 (BR 817) werden mit einer Scharfenbergkupplungs-Imitation gekuppelt, die an der Unterseite einen Haken hat und zusammen mit dem Stift der Scharfenbergkupplung eine feste und starre Verbindung ermöglicht. Die Kupplung ist kulissengeführt, hat jedoch keine Rückholfeder, um die Kupplung selbst in die Mittellage zurückzuführen. Sie funktioniert auch im Radius 1 noch problemlos. Zum Kuppeln werden beide Einheiten einfach zusammengeschoben, zum Trennen mit etwas Kraft wieder auseinandergezogen. Vom Aufheben einer gekuppelten Einheit wird in der Betriebsanleitung abgeraten, da dabei die Kupplung brechen kann.
Um die Kupplung in der Mittellage zu arretieren, muss die untere Kupplungsabdeckung um ca. einen Millimeter in Richtung Fahrzeugmitte zurückgeschoben werden, was zum Teil etwas schwierig geht. Das nachstehende Foto zeigt eine arretierte Kupplung.
Dabei wird die Kupplungsimitation etwas näher an das Fahrzeug geschoben (siehe nächstes Foto - bei den anderen Fotos sind die Kupplungen nicht arretiert) und sie kann in dieser Position nicht mehr ausschwenken.
Um ein Auslenken der Drehgestelle zu ermöglichen, sind die Wagenschürzen darüber schwenkbar ausgeführt. Diese Schürzen sind beim Antriebsdrehgestell direkt am Drehgestell beweglich aufgeklippst bzw. bei den anderen Drehgestellen als eigenes Teil über dem Drehgestell eingebaut. Bei gerader Fahrt ergibt sich dabei eine beinahe geschlossene Schürze ohne störenden Ausnehmungen oder Unterbrechungen.
Der Triebwagen samt Steuerwagen durchfuhr im Testbetrieb auch den Radius 1 und es gab auch bei R1/R2-Bogenweichen von Minitrix keine Probleme.
Offiziell ist für das Modell allerdings ein Mindestradius von 200 mm angegeben (R2 - die Angabe von 400 mm in der Betriebsanleitung bezieht sich auf den Durchmesser und nicht auf den Radius), mit dem Hinweis, dass es bei kleineren Radien Probleme geben kann.
Das Modell ist mit einem rot/weißen Lichtwechsel mittels LED ausgestattet. Auf der Unterseite des Modells ist in einer Öffnung ein kleiner Schalter, mit dem das Licht am Führerstand 2 deaktiviert werden kann, um bei einem Betrieb mit angehängtem Steuerwagen diesen nicht "anzuleuchten".
Auf dem Brückenstecker der Digitalschnittstelle ist zudem ein Microschalter eingebaut, mit dem mittels dem Schalter 1 die Innenbeleuchtug im Analogbetrieb ausgeschaltet werden kann. Der Schalter 2 ist ohne Funktion.
Das Modell besitzt serienmäßig eine LED-Innenbeleuchtung, die den Innenraum sehr dezent ausleuchtet und bei Tageslicht kaum sichtbar ist.
Digitalbetrieb
Das Umrüsten auf Digitalbetrieb ist denkbar einfach - dazu muss nur jeweils die Abdeckung im Unterboden geöffnet und anstatt des Brückensteckers ein Digitaldecoder für die NEXT 18-Schnittstelle eingesetzt werden. Ein Lautsprecher ist im Triebwagen bereits serienmäßig eingebaut, so dass für den Umbau mit Sound lediglich ein NEXT 18-Sounddecoder eingesetzt werden muss. Hobbytrain empfiehlt den ESU Micro-Sounddecoder, den es von ESU bereits mit ETA 176-Geräuschen gibt.
Auf der Webseite gibt es auf den Produktseiten des ETA noch Links zu Information zu passenden Decodern und Empfehlungen für Decodereinstellungen zur Lichtbeschaltung.
Lackierung
Die Lackierung ist sauber und die Bedruckung sehr scharf und mehrfarbig ausgeführt. Mit freiem Auge fast nicht mehr zu sehen ist die Bedruckung neben/hinter der Scharfenbergkupplung.
Die Frontfenster sind schwarz eingefasst und haben aufgedruckte Scheibenwischer.
Die Zierlinien an der Front verlaufen nicht exakt geraden, sondern sind etwas nach unten gebogen. Je nach Perspektive fällt das, insbesondere bei Fotos, unterschiedlich stark auf.
Varianten
Der Akkutriebwagen samt Beiwagen ist in zwei Varianten erhältlich: für die Epoche 3 als ETA / ESA 176 (H2960) sowie das hier gezeigte Modell der Epoche 4 als DB BR 517 / 817 (H2961). Weitere komplett andere Farbvarianten gibt es nicht - das blau/beige-Modell eines H0-Herstellers hatte kein Vorbild. Mögliche Varianten sind noch andere Zugläufe bzw. Betriebsnummern.
Servicefreundlichkeit
Für allgemeine Wartungsarbeiten und zur Digitalisierung muss das Modell nicht geöffnet werden. Mit etwas spreizen lässt sich das Gehäuse recht einfach abheben, falls man doch in das Innere des Modells möchte. Die Zahnräder sind nach unten nicht abgeschirmt und können von der Unterseite aus geölt werden.
Eine deutsch/englische Betriebsanleitung samt Explosionszeichnung, ein Bestellblatt für die Ersatzteile sowie ein eigenes Merkblatt mit dem Hinweis, dass beim Öffnen der Klappe an der Unterseite der Hebel ganz zur Seite geschoben werden soll, liegen dem Modell bei. Positiv zu erwähnen bleibt zudem, dass neben herkömmlichen Ersatzteilen zur Wartung auch alle anderen Teile einzeln bzw. in kleinen Gruppen erhältlich sind, was leider heute nicht mehr bei allen Herstellern der Fall ist.
Bilder:
Bitte beachten Sie, dass die Bilder den Akkutriebwagen zum Teil stark vergrößert wiedergeben und dadurch manche Details stärker hervorgehoben werden bzw. größer aussehen, als sie in Wirklichkeit sind. Die vordere Kupplung war auf den Fotos nicht arretiert.
Fazit:
Ein schönes Modell mit sehr guten Fahreigenschaften. Der Preis ist aufgrund der nur stark eingeschränkt möglichen Varianten absolut in Ordnung.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Art.Nr.: H2690 (Ep3, ETA / ESA 176), H2691 (Ep4, BR 517/817)
Bezug: Fachhandel
Preis: UVP 289,90 EUR (Stand 10-2016)
Das sagen User zu diesem Thema (4 Beiträge):
Ich bin sind zwei Wochen Besitzer dieses Modells und muß leider sagen, dass ich nicht zufrieden bin. Der Steuerwagen zeichnet sich durch permanente Kontaktprobleme aus. Ich werde jetzt testen, ob eine Kondensator Unterstützung Abhilfe schaffen kann. Andere Loks schaffen die gleiche Strecke ohne Probleme, die Gleise sind frisch gereinigt.
Generell sind mit oder ohne Beiwagen die engen Radien schwierig, obwohl die Gleiswendel mit R1R2 Radien mit zwei Wagen geschafft werden - nur halt mit Kontaktproblemen. Die eingebauten DCC Schnittstellen sind zu locker. Nach mehrmaliger Nutzung fallen die Decoder aus den Fassungen.
Entweder habe ich eine "Montags" Produktion abbekommen und andere User können mir gegenteilige Erlebnisse schildern oder die Konstruktion ist nicht so schön gelungen, wie hier oben beschrieben.
Gruß Thomas aus Hamburg
Diese Schürzen haben bei meinem Modell bei der motorisierten Einheit gehakt und in Kurven zum Aushebeln des Drehgestelles mit der Haftreifenachse geführt. Nach Behandlung mit der Feile war das Problem behoben.
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Herzlichen Dank - war falsch und ist nun korrigiert!
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