Vorstellung / Test des Hobbytrain Taurus
Info zum Hobbytrain Taurus
Der hier vorgestellte Taurus wurde freundlicherweise von Conrad Deutschland
zur Verfügung gestellt.
Neuere Versionen
Ab dem Lieferjahr 2012 sind die Taurus weiter technisch überarbeitet worden - mehr Informationen dazu unter "Taurus - ab Lieferjahr 2012".
Upgrade auf neuen technischen Stand
Mit dem Umbausatz H2700-18 von Hobbytrain können ältere Taurus-Modelle auf den technischen Stand der Modelle ab dem Lieferjahr 2012 gebracht werden - einen Umbaubericht finden sie in der Kategorie Umbau.
Allgemeines:
Mit dem Hobbytrain-Taurus-Modell gibt es erstmals
ein maßstäbliches N-Modell des beliebten Loktyps. Besonders
gefallen am Modell die Nachbildung der Pufferbohlen/Puffer, die Führerstandsauftritte,
die langen Rangiertritte sowie die trapezförmigen Türgriffmulden
der Serien-Taurusmodelle (die ersten ÖBB-Tauri hatten runde Griffmulden)
und das in Verbindung mit einem vorbildgerechten Drehgestellabstand.
Der Führerstand ist in vorbildgerechter Farbe nachgebaut. Die Seitenfenster
sind passgenau, mit aufgedruckten Fensterrahmen, eingesetzt. Die eigentlich
passgenaue Frontscheibe mit den angravierten und farblich hervorgehobenen
Scheibenwischern rutscht an der Oberseite ganz leicht nach innen (kann
händisch korrigiert werden, indem man die Scheibe einklebt).
Die Puffer sind, dem Vorbild entsprechend, mit den Verschleißelementen
nachgebildet und tragen damit stark zum guten Gesamtbild bei. In der Mitte
der Pufferteller befinden sich leichte Kunststoffgrate, die mit einem
scharfen Messer entfernt werden können.
Die Lüftungsgitter am Dach (eingesetzte Formteile) und die Fläche
unter dem Hauptschalter sind farblich abgesetzt. Die Dachleitung selbst
ist aus feinem Metalldraht gefertigt und sitzt auf schwarzen Isolatoren
aus Kunststoff.
Die Kopfform zeigt an der Oberseite des Fensters einen etwas zu starken
Knick zur Seitenwand hin und die Gravuren rund um die Scheinwerfer sind
teilweise nicht ganz exakt ausgeführt - angesichts des Preises des
Modells aber vertretbar, da es den Gesamteindruck nicht schmälert.
Die Beleuchtung des Modells erfolgt mit weißen LED's, die leicht
blaustichig leuchten - zwar nicht ganz vorbildgerecht, aber dennoch besser
als die von anderen Herstellern verwendeten gelben LED's. Das LED-Licht
schimmert seitlich an der Führerstandseinrichtung vorbei - mit einem
Stück schwarzen Klebeband lässt sich dies aber leicht beheben,
so es als störend empfunden wird. Das Licht selbst tritt vorbildgerecht
nur in der unteren Hälfte des Scheinwerfers aus (die obere Hälfte
ist beim Vorbild für das "Fernlicht"). Ein rotes Schlusslicht
(beim Vorbild ebenfalls in der untere Hälfte der Scheinwerferkästen
untergebracht) ist nicht vorgesehen.
Konstruktionsaufbau / Stromaufnahme / Laufeigenschaften
Das Modell ist mit geteilten Rahmen (Splitframe) aufgebaut, die gegeneinander
isoliert sind und auch die Stromleitung von den Drehgestellen zur Platine
übernehmen - eine Technik, die von amerikanischen Lokmodellen her
bekannt ist. Die Stromabnahme erfolgt über die Achshalter von allen
Achsen.
Die Spurkränze sind etwas niedriger als bei N-Großserienmodellen
üblich. Das tut der Optik gut, bedingt aber auch, das Weichen im
Radius 1 bei maximaler Geschwindigkeit nicht immer entgleisungsfrei durchfahren
werden. Ansonsten läuft das Modell aber problemlos auch durch verschiedenste
Weichenkombinationen. Die vertikale Bewegungsfreiheit der Drehgestelle
ist durch den Puffereinsatz etwas eingeschränkt und kann dadurch
bei Weichenstraßen die Stromaufnahme beeinträchtigen.
Der Schienenräumer ist tief heruntergezogen und kommt bei nicht eben
verlegten Gleisen dem Schienenprofil gefährlich nahe, berrührt
es aber nicht.
Das Modell besitzt einen 5-poligen Motor mit zwei Schwungmassen und über
ein gut abgestimmtes Getriebe, das über Silikonschläuche an
den Motor gekuppelt ist und dem Modell ausgesprochen gute Laufeigenschaften
verleiht. Ein Radsatz eines Drehgestells ist mit zwei Haftreifen ausgestattet.
Die Zugkraft ist ausreichend, um auch lange Züge auf Steigungen problemlos
zu ziehen. Durch die unsymmetrische Anordnung der Haftreifen, ergibt sich
in Fahrtrichtung mit hintenliegenden Haftreifen eine etwas höhere
Zugkraft. Die Erwärmung des Motors ist mit anderen Modellen vergleichbar.
Sollte der Motor zu warm werden (bzw. die Stromaufnahme zu hoch sein)
so kann das an zu fest sitzenden Lagerschalen liegen - hier hilft eine
Feinjustage des Abstands über die Silikonschläuche zwischen
Motor und Getriebe.
Update: Ab dem Produktionsjahr 2010 (ab Art.Nr. H 2758) haben die Modelle eine geänderte Stromaufnahme über spitzengelagerte Radsätze sowie einen 3-poligen Motor mit zwei Schwungmassen. Das Chassis und die Fahreigenschaften entsprechen den Modellen der BR 189 bzw. ÖBB 1216.
Stromabnehmer
Die Stromabnehmer sind eine Eigenkonstruktion von Hobbytrain. Sie sind
mechanisch funktionsfähig, jedoch ohne elektrische Funktion. Der
Gesamteindruck der Lok wird leider durch die zu hoch (der Stromabnehmer
steht auf Stützisolatoren - bei N-Modellen eigentlich unüblich)
und schräg stehenden Stromabnehmer getrübt - angesichts des
günstigen Preises kann dies jedoch akzeptiert werden, zuweilen man
es mit etwas Bastelarbeit leicht und ohne Kosten verbessern kann:
Wenn man die Stromabnehmer nach oben abzieht (sind an der Lokgehäuse-Innenseite
mit etwas Kleber gesichert) kann man die Isolatoren abnehmen und ihn danach
wieder einsetzen - dadurch ist der Stromabnehmer nicht mehr viel höher
als bei anderen N-Modellen.
Die Schrägstellung der Bügel kann man mit einer kleinen Zange
beheben: Dazu einfach hinter dem Knie des Stromabnehmers den Draht etwas
nach oben biegen (siehe
Grafik).
Wenn man das knallige Rot farblich noch etwas behandelt, so ergibt sich
ein weitaus besseres Gesamtbild, da die Oberschere und die Wippe schön
nachgebildet sind.
Alternativ dazu kann man auch auf Stromabnehmer der Firma Sommerfeldt
zurückgreifen. Eine Beschreibung samt Bilder gibt es unter Tests
/ Sommerfeldt / Taurus-Panto!
Update: Die Taurus-Modelle, die direkt von Hobbytrain über den Fachhandel vertrieben werden, haben Stromabnehmer aus Metall, die wesentlich feiner sind. Ein Betrieb unter einer gespannten Oberleitung ist damit aber nur eingeschränkt möglich, da dieses Metall relativ weich ist und sich leicht verbiegt.
Kupplung
Das Modell ist mit einer Kurzkupplungskulisse und einem Kupplungs-Normschacht
nach NEM 355 ausgerüstet.
Leider sind hier bei der Konstruktion zwei schwerwiegende Fehler unterlaufen:
Der Kupplungsschacht liegt zu hoch - die Kupplungsköpfe der ersten
Lieferserie liegen dadurch zu hoch und kuppeln daher nicht mit allen Modellen
anderer Hersteller (besonders Roco-Personenwagen, bei denen die Kupplungen
etwas niedriger sind) bzw. verhängt sich die Kupplung in Kurven mit
den Puffern der Wagen, so diese nicht hoch genug sind. Dieser Fehler wurde
mittlerweile insofern korrigiert, dass es neue Kupplungsköpfe gibt,
die den Höhenversatz ausgleichen. Neue Modelle sind mit diesen modifizierten
Kupplungsköpfen bereits ausgerüstet - für bereits gekaufte
Modelle gibt es sie kostenlos bei Hobbytrain / Lemke bzw. wird es demnächst
auch bei Conrad einen entsprechenden Umrüstsatz geben.
Der zweite Fehler bezieht sich auf die Umrüstbarkeit auf die Fleischmann-Profi-Kupplung:
Da der NEM-Schacht etwas zu weit hinten sitzt, ist das Einsetzen der Standard-Profikupplung
trotz vorhandenen Normschachtes nicht möglich, da diese gerade nicht
mehr mit den ersten Wagen kuppelt. Zudem besteht hier weiterhin das Problem,
dass der NEM-Schacht zu hoch sieht - hier hilft derzeit nur bastlerisches
Geschick.
Update: Ab dem Produktionsjahr 2008 besitzen die Taurus-Modelle eine überarbeitete Kupplungskulisse, die der NEM entspricht und damit auch den einfachen Umbau auf eine Kurzkupplung erlauben. Diese Kupplungskulisse ist auch als Ersatzteil erhältlich, die in ältere Taurus-Modelle eingebaut werden kann.
Digitalbetrieb
Die Lok lässt sich über die integrierte Lötschnittstelle
leicht auf Digitalbetrieb umrüsten. In der Betriebsanleitung finden
sich die Hinweise, welche Kabelfarbe zu welchen Lötpad gehört.
Eine Beschreibung dazu befindet sich in der Kategorie Digital
/ Einbaubeispiele / Hobbytrain-Taurus.
Update: Ab dem Produktionsjahr 2010 besitzen die Taurus-Modelle eine Platine mit NEM 651-Schnittstelle zum einfachen Einstecken des Decoders. Diese Platinen gibt es mit der Artikelnummer H2700-3 auch als Ersatzteil bei Lemke.
Bedruckung / Lackierung
Das Modell ist sauber lackiert. Die Bedruckung ist lupenrein und mehrfärbig
(Rahmenbeschriftung) ausgeführt - sogar der "Siemens/Kraus Maffei"-Schriftzug
an der Pufferbohle wurde aufgedruckt. Schade, dass auf die Bedruckung
des Gerätekastens zwischen den Drehgestellen verzichtet wurde.
Servicefreundlichkeit
Leider finden sich in dem beigepackten Textblatt nur die einzelnen Ersatzteilnummern
und der Hinweis auf die Digitalisierung - Informationen über das
Öffnen und die Wartung der Lok fehlen jedoch. Das Zerlegen der Lok
ist recht einfach - der Zusammenbau erfordert jedoch etwas Geschicklichkeit,
da die Stromabnahmekontakte richtig arretiert werden müssen.
Kleiner Tipp: Wenn man die Drehgestellblenden abnimmt, lassen sich die
Kontakte leicht arretieren. Beim Aufsetzen der Blenden darauf achten,
dass sie wirklich ganz eingerastet sind (erst beim zweiten "Einrasten"
sitzt die Blende richtig).
Die Rahmen-Verbindungsschrauben sollten nicht zu fest angezogen werden,
da ansonsten das Getriebe etwas gequetscht und schwergängiger werden
würde.
Varianten
Die Taurus-Familie zeichnet sich durch die vielen
Farbvarianten aus. Derzeit (Stand September 2004) sind die Visionen als
DB 182.008-3, DispoLok ES 64 U2 und als HUPAC 1116.901-8 erhältlich.
Bereits angekündigt (Herbst 2004) sind die Dispolok-Varianten als
boxXpress und Lokomotion. Weitere Varianten des Modells werden noch folgen
- die Infos dazu bekommen sie u.a. auch auf den Seiten von 1zu160 unter "News".
Bilder:
Fazit:
Der Hobbytrain-Taurus ist ein Modell mit einem ausgezeichnet guten Preis/Leistungsverhältnis,
wenn auch nicht ganz fehlerfrei. Der Weg den hier Hobbytrain/Conrad einschlägt
ist sehr begrüßens- und unterstützendswert: Technisch
und optisch gute Modelle zu einem günstigen Preis. Es bleibt zu hoffen,
dass noch weitere Farbvarianten erscheinen werden - bei diesem Preis darf
es ja auch gerne mal ein Modell mehr sein.
Link, Bezugsquellen, Preis:
Hersteller: www.lemkecollection.de
Bezug: Conrad
Deutschland, Conrad
Österreich, Conrad
Schweiz und den lokalen Conrad-Filialen
Preis: Deutschland: 59,95 EUR, Österreich: 65,95 EUR, Schweiz 89,95 CHF
Das sagen User zu diesem Thema (die letzten 5 Beiträge, 10 Beiträge insgesamt):
https://lokwerkstatt.at/produkt/platine-h2900-33r/
Bei der Erprobungsfahrt fiel mir auf, dass eine nicht mehr richtig läuft. Ich habe sie runtergenommen und da war das Problem. Ein Drehgestell bewegt sich nicht mehr. Also Gehäuse runter, Kopflupe aufgesetzt, Arbeitslicht eingeschaltet und da sah ich schon das Problem. Auf jeder Frontseite sitzen Rastnasen (Deren Funktion weiß ich leider nicht) und wenn diese nicht "einrasten", dann bewegt sich das Drehgestell nicht mehr. Einfach einklipsen und dann funktioniert alles wieder.
Apropos Puffer: Ich habe meine abgezogen und mit revell modellkleber wieder eingeklebt. Halten Bombenfest!
mit freu-N-dlichen Grüßen
Florian
Eine Idee und Vorschlag. Man besorge sich 2 KK Adapter mit höhenverstellbarer Nut die eigentlich nur für die Fleischmann ICEs gedacht sind. (Artikelnummern und Abbildung siehe Katalog) Dazu 2 KK-Kupplungsköpfe mit Feder und füge diese zusammen. Dabei stellt man die Höhe einfach passend ein. Zu guter letzt, wer sicher gehen möchte, einen Klebepunkt mit Sekundenkleber setzen. Die Puffer müssen leider gekürzt werden. Ist aber kein Thema und fällt nicht weiter auf.
Frank.
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