Workshop: Bau einer NOCH Fertiggelände-Anlage - Allgemeines zum Gleisbau

Vor dem Verlegen der Gleise noch einige grundlegende Informationen zum Thema Gleise und Gleisverlegung.

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Grundsätzliches zur Stromeinspeisung

Auch im Digitalbetrieb werden Schienenanschlüsse benötigt, wenn auch nicht im gleichen Umfang wie im Analogbetrieb. Während bei einer analog betriebenen Anlage für jedes Gleis, an dem eine Zug unabhängig abgestellt werden soll, eine elektrische Trennung des gewünschten Abschnittes (Isolation) und damit auch jeweils eine erneute Stromeinspeisung nötig ist, braucht man im Digitalbetrieb theoretisch nur eine einzige Stromeinspeisung. Da aber Schienenprofile und Schienenverbinder nicht die besten elektrischen Leiter sind, ist eine oftmaligere Einspeisung empfehlenswert - im vorliegenden Fall wurden vier Einspeisepunkte vorgesehen.

Um bei Digitalsystemen Lokdecoder auslesen und programmieren zu können, wird ein eigenes Gleis benötigt - das sogenannte Programmiergleis. Manche Zentralen haben dazu einen eigenen "Programmiergleisausgang", andere hingegen haben nur einen allgemeinen Gleisausgang, der im Programmiermodus automatisch zum Programmiergleisausgang wird - damit würden jedoch alle auf dem Gleis stehenden Lokomotiven (eigentlich alle Lokdecoder) auf den gleichen Wert programmiert werden. Um dies zu verhindern gibt es verschiedene Möglichkeiten:

- Beim Programmieren jeweils alle Lokmodelle (= Lokdecoder), die nicht programmiert werden soll, von der Anlage entfernen.
- Ein separates Programmiergleis vorsehen und die Kabelanschlüsse an der Zentrale jeweils umstecken oder über einen Schalter/Relais die Digitalspannung zwischen Anlage und Programmiergleis umschalten.
- Ein Gleis auf der Anlage als Programmiergleis benutzen (eigene Stromeinspeisung und allpolig gegen die restliche Anlage isoliert) und den restliche Teil der Anlage während des Programmiervorganges stromlos schalten. Diese Lösung wird auch hier angewandt.


Stromeinspeisung

Die einfachste Art der Stromeinspeisung sind die von Fleischmann erhältlichen Anschlussklemmen (Art.Nr. 9400), die vor der Gleisverlegung an der Unterseite der Gleise angeklippst werden. Die Anschlusskabel werden seitlich an den Metalllaschen eingeklemmt. Die beiden Anschlussklemmen (pro Schienenprofil eine) möglichst in Gleismitte anbringen - die Klemmen drücken gegen die Profile und können am Gleiseende die Profile etwas nach innen drücken, was zu einem geringfügigen Versatz des Schienenprofils am Übergang zum nächsten Gleis und damit zu Problemen im Fahrbetrieb führen kann.



     
Wer etwas Geschick im Umgang mit dem Lötkolben hat, kann die Anschlussleitungen auch seitlich an die Schienenprofile löten - das spart zum einen Geld und fällt optisch nicht auf, sodass man später kaum mehr etwas davon sieht.

Zuerst das Anschlusskabel abisolieren und verzinnen. Auf der Schienenprofil-Außenseite einen Lötpunkt anbringen (eventuell zuerst die Stelle etwas aufrauhen oder mit Lötpaste bestreichen). Anschließend den Lötpunkt nochmals erhitzen und das bereits verzinnte Kabel anlöten.
Alle arbeiten möglichst schnell ausführen, um nicht die Kunststoffbettung in Mitleidenschaft zu ziehen!

Wer die Kabel seitlich anlötet, sollte einzelne Litzendrähte verwenden und keine mehrpoligen Drähte, wie sie im Workshop verwendet werden.
     


Schienenisolation

Das Abisolieren von Gleisabschnitten geht am besten mit den als Zubehör lieferbaren Isolier-Schienenverbinder (Art.Nr. 9403) aus Kunststoff. Die einzelnen Isolierverbinder werden mit einem Bastelmesser vom Spritzling getrennt. Zur Isolation eines Gleisabschnittes müssen zuerst die Metall-Schienenverbinder mit einer Zange abgezogen werden. An deren Stelle wird der Isolier-Verbinder auf das Gleisprofil aufgeschoben.
Im Workshop wird das innere Bahnhofsgleis als Programmiergleis verwendet und muss allpolig isoliert werden. Dazu werden am Anfang und am Ende des Gleises (muss nicht zwingend das erste Gleis nach der Weiche sein) jeweils beide Schienenverbinder gegen Isolierverbinder getauscht - insgesamt werden also vier Isolierverbinder gebraucht.



Schienenverbinder

Es kann vorkommen, dass die werksmäßig angebrachten Schienenverbinder zu weit aufgeschoben sind. Sie sollten vor dem Einbau mit einem dünnen aber festem Gegenstand nach außen geschoben werden, so dass der Schienenverbinder etwa zur Hälfte am Gleis ist.
Sollten sie ein Gleis einbauen, dass zuvor bereits einige Male zusammengesteckt wurde, kann es sein, dass die Schienenverbinder etwas "ausgeleiert" sind. Hier sollte man entweder den Schienenverbinder gegen einen neuen tauschen (als Zubehör erhältlich - Art.Nr. 9404) oder den Schienenverbinder mit einer kleinen Zange wieder etwas zusammendrücken, sodass er wieder gut am Gleisprofil hält.



Funktionskontrolle

Vor dem Einbau der Weichen unbedingt kontrollieren, ob das bewegliche Weichenzungenstück schön schaltet - nach dem Einbau lässt sich eine defekte Weiche nur noch mit viel Aufwand wieder ausbauen.


Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):


Von: Joachim
Am: 09.02.2006 16:19

eine weitere Möglichkeit die Stromkabel "unsichtbar" anzuschließen ist das Anlöten an die Gleisverbinder.
Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen meines Vorgängers an.

Am: 08.02.2006 12:46

Anmerkungen zum Schienenanschluß :
am elegantesten ist der Anschluss unten an der Schiene. Dazu einfach den Raum zwischen zwei Schwellen freischneiden und mit dem Glasradierer reinigen. Die Stelle auf dem Trassenbrett markieren und ein 3mm Loch bohren. Verläuft unter der Schiene Gelände, kann ein Trinkhalm als Kabelkanal eingeklebt werden. Flexible Litze ca. 4mm abisolieren, verdrillen, verzinnen, auf 2-3mm kürzen und rechtwinklig abknicken. Die freie Stelle am Gleis ebenfalls verzinnen. Kabel anlöten, durch die Bohrung nach unten führen. Auf diese Art jede Schiene einzeln, am Besten mit unterschiedlicher Kabelfarbe verdrahten (eine Farbe für die Innen-, eine für die Außenschiene). Unter dem Gleis ein 1-1,5mm dickes Kabel als "Versorgungsbus" legen und alle 40-60 cm einen Gleisanschluss wie beschrieben nach "oben" führen. Das Buskabel kann ein starrer Draht sein, der z.B. auf den Köpfen von Messingschrauben verlötet wird. Um die "Störstrahlung" zu dämpfen, können die Buskabel zwischen den Schraubköpfen verdrillt verlegt werden. Drähte aus normalen Stromkabeln sind dazu bestens geeignet. Auch Besetztmelder die mit "Strommessung" arbeiten, lassen sich so leicht zwischen Bus und Schienenanschluss einbauen.
So aufgebaute Anlagen kennen eigentlich keine Kontaktprobleme. Und keiner der Anschlüsse ist sichtbar, von unten jedoch leicht "wartbar".
Gruß Dieter

 


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