Selectrix - Schalten und Melden
Schalten und Melden mit Selectrix
Geschaltet wird im Selectrix-System über den SX-Bus: Alle
Schalt-/Meldedecoder werden an den SX-Bus angeschlossen. Von der Adressierung
stehen pro Selectrix-Bus (die Zentralen von Digirail-Müt und Rautenhaus
bieten in ihren Zentralen zwei SX-Busse an) alle Systemadressen zur Verfügung.
Pro Systemadresse können 8 Schaltaufgaben gesteuert werden - dies
entspricht z.B. 8 Weichen, 8 zweibegriffige Signale, 8 Besetzmelder oder
16 Dauerstromausgängen - somit können pro Bus bis zu 896 Magnetartikel
angesteuert weden (112 mal 8 - nur bei Rautenhaus SLX 850 möglich,
ansonsten 103 mal 8 = 824 Magnetartikel), bei Verwendung beider Busse
(SX0 und SX1) bis zu 1792 Artikel. Die Selectrix-Hersteller, insbesondere
aber Digirail/Müt und Rautenhaus, bieten eine Reihe von Spezialdecodern
zum Schalten und Melden an, die beinahe jeden Einsatzfall optimal abdecken
können. Unter anderem gibt es auch spezielle Rückmeldedecoder
für den Einsatz auf DCC- oder Märklin-Motorola-Digitalanlagen,
sodass z.B. das DCC-Protokoll zum Fahren verwendet werden kann und Selectrix
zum Melden und Schalten verwendet wird.
Eine Besonderheit stellt die Drehscheibensteuerung von Rautenhaus dar,
mit der 48 Drehscheibenstellungen direkt angesteuert werden können
- entweder per PC oder über den Rautenhaus Multifunktions-Handregler
SLX845.
Die einzelnen Adressen können über jeden Handregler geschalten
und bei vielen Reglern ist auch ein Monitoring (Überwachen) möglich.
Per Interface (bei der Zentrale von Müt bereits integriert) können
alle Aufgaben von einem Computer übernommen werden. Mittels verschiedener
Software-Produkte (z.B: Railroad & Co., Win Digipet, M-E-S, DKE etc)
können relativ einfach auch komplexe Gleisbildstellwerke erstellt
werden und natürlich kann der Computer auch komplexe Steuerungsaufgaben
bis hin zur Automatisierung übernehmen.
Viele neue Steuerungssoftware-Produkte können auch mehrere Interfaces
ansprechen - damit kann z.B. auch eine DCC-Zentrale zum Fahren verwendet
werden und eine Selectrix-Zentrale die Steuerungs- und Rückmeldeaufgaben
erfüllen.
Abb.: Prinzip-Schaltbild für Schalten / Melden
über SX0 und SX1 samt Interface bei Selectrix
Schalten und Melden per Computer mittels Interface-Zentrale
Für den Betriebsfall "nur Schalten/Melden per PC" bietet
sich das Rautenhaus Multifunktions-Interface SLX 852 an, das als SX-Zentrale
arbeiten und zwei SX-Busse erzeugen kann (kein Gleis- und kein Programmiergleisausgang).
Damit erspart man sich den Kauf einer vollwertigen Zentrale, da man für
das Schalten ohnehin keinen Gleis- und Programmiergleisausgang benötigt.
Abb.: Prinzip-Schaltbild für Schalten / Melden
per Computer mittels Selectrix-Interface-Zentrale
Welche Vorteile bietet "nur Schalten und Melden" über ein Digital-System?
Bei größeren Anlagen kann man sich durch das digitale Schalten
einigen Verdrahtungsaufwand ersparen, da alle Schaltartikel nur an einen
Schaltdecoder, der sich im günstigsten Fall direkt vor Ort befindet,
angeschlossen werden müssen. Lediglich die Busleitung und eventuell
eine zusätzliche Spannungsversorgung müssen bis zur Zentrale
hin verkabelt werden.
Auch der Verdrahtungsaufwand für ein GBS kann etwas geringer ausfallen
- alle Ein- und Ausgabeelemente werden an entsprechende Digitalkomponenten
vor Ort angeschlossen. Wird ein Computer miteingeschlossen, können
PC-Gleisbildstellwerke ohne weiteren Aufwand erstellt werden und auch
das Schalten von Fahrstraßen kann der Computer übernehmen.
Soll die Anlage automatisiert werden, so müssen geeignete Rückmelder
(z.B. Reedkontakte) in der Anlage installiert werden. Gleisbesetztmelder
die einfach an einen abisolierten Gleisbereich angeschlossen werden (wie
es sie für Digitalsysteme gibt), sind leider für den Analogbetrieb
nicht erhältlich.
Welche Vorteile bietet hier Selectrix?
Da alle Informationen über die Rückmelder in Beinahe-Echtzeit
(max. mit 76 ms Verspätung) dem Computer gemeldet werden, können
Züge mittels Weg-Zeit-Berechnungen auch mit nur wenigen Rückmeldeabschnitten
punktgenau angehalten werden.
Der Einsatz eines zweiten Digitalsystems zum Schalten und Melden kann
durchaus Sinn machen. Zum Beispiel wird das Schienen-Digitalsystem nicht
durch Schaltaufgaben belastet - dies mag vor allem bei größeren
Anlagen von Vorteil sein. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass das Selectrix-System
einfach zu verkabeln ist (alle Module hängen am selben Bus mit vorkonfektionierten
Kabeln, wobei alle verdrahtungsvarianten - Stichleitung, Ringleitung -
erlaubt sind) und das alle Selectrix-Komponenten aufgrund des genormten
SX-Busses untereinander kompatibel sind.
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