Workshop: Bau einer NOCH Fertiggelände-Anlage - Gleisverlegung

Es ist so weit - die Gleise werden verlegt.

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Gleisplan

Der Gleisplan für die Anlage ist im Lieferumfang enthalten. Zusätzlich kann man sich den Gleisplan auch im Internet auf der Webseite von NOCH als PDF herunterladen und z.B. vergrößert ausdrucken.

Im Gleisplan ist an jeder Anlagen-Ecke strichliert eine Weiche eingezeichnet - wer die Anlage an einer dieser Stellen erweitern möchte, muss hier anstatt des gebogenen Gleisstückes (9136) eine Weiche einbauen.

Die Weichen tragen im Gleisplan die Nummern 9172 und 9173 bzw. 9177 für die Bogenweiche. Dies sind die Artikelnummern für Elektroweichen ohne polarisierte Herzstücke - wer eine Handweiche oder eine Weiche mit polarisierten Herzstück verwenden will, muss die dementsprechende Artikelnummer verwenden. In unserem Fall - Elektroweichen mit polarisiertem Herzstück - sind es die Nummern 9180 bzw. 9181 und für die Bogenweiche die Nummer 9183 - siehe auch Gleismaterial / Weichen im Vorwort.

Das innenliegende Bahnhofsgleis wird als isoliertes Programmiergleis ausgeführt (siehe Gleisverlegung allgemein unter "Schienenisolation"). Die vier Isolierverbinder und der Stromanschluss für dieses Gleis müssen bereits beim Aufbau berücksichtigt werden. Für die Stromversorgung der restlichen Anlage wurden drei Stromeinspeisungen vorgesehen (die Stellen sind im nachfolgendem Bild eingezeichnet), die ebenfalls bereits beim Aufbau der Gleise integriert werden müssen.



Hinweis zum Nachbau

Der Gleisplan von NOCH für das Fleischmann-piccolo-Gleissystem wurde nach Beendigung des Aufbaues zum Workshop in einige Punkten geändert und optimiert. Beim neuen Gleisplan wurde im Tunnel das längenvariable Gleis 9110 eingesetzt - da dieses unbedingt an beiden Enden befestigt werden muss und man im Bereich des Tunnels das Gleis nicht mit den Schrauben befestigen kann, muss dieses Gleis unbedingt angeklebt werden. Alternativ kann auch versucht werden, anstatt dem längenvariablen Gleis ein gerades Standardgleis 9101 einzusetzen - ob dies funktioniert, kann an dieser Stelle leider nicht gesagt werden.

Den aktuellen Gleisplan samt der Aufbaubeschreibung können Sie direkt von der Webseite von NOCH herunterladen und liegt selbstverständlich auch dem Fertiggelände bei.
Den alten Gleisplan mit gekürzten Nummern - es fehlt jeweils das vorangehende "91", mit dem auch die hier vorgestellte Anlage aufgebaut wurde, gibt es hier als PDF zum DOWNLOAD.

Gleisverlegung

Vor Beginn des Aufbaues sollte man sich die Gleise einigermaßen nach Artikelnummern sortiert zurechtlegen - dies beugt Fehler durch Vertauschen von Gleisstücken vor und erleichtert das Arbeiten. Begonnen wird an einem möglichst markanten Punkt der Anlage, der auch als Bezugspunkt genommen werden kann. Die Wahl fiel auf die Bogenweiche - von diesem Punkt ausgehend werden alle Gleisstücke nacheinander zusammengesteckt. Die Gleisstrecke, die im Tunnel verläuft, wird zuerst zusammengebaut und dann durch eines der beiden Tunnelportale (vorzugsweise das Vordere, da es leichter zugänglich ist) eingefädelt. Vorerst wird nur der untere Kreis und der gesamte Bahnhofsbereich zusammengesteckt.



Wenn alle Gleise der untersten Ebene und des Bahnhofes zusammengesteckt sind, kann man damit beginnen, mit einem langem Schnellzugwagen an den engen Stellen (Tunnelportale und im hinteren Streckenteil der Bereich zwischen den Böschungswänden) zu prüfen, ob jede Stelle problemlos durchfahren werden kann und die Optik in Ordnung ist (Parallelität der Gleise und Parallelität zur Anlage).

Sobald die Gleise einwandfrei liegen, kann mit der Befestigung der Gleise begonnen werden. Hierzu werden am einfachsten Schienenschrauben verwendet. Alle Schienenstücke (ausgenommen Weichen) haben zumindest zwei vorgegebene kleine Löcher zum Ansetzen der Gleisschrauben. Mit etwas Druck (und optimalerweise mit etwas Gegendruck von der Anlagenunterseite) wird die Schraube eingedreht. Die Beschreibung von NOCH empfiehlt, für die Gleisschrauben kleine Löcher vorzubohren - das Eindrehen der Schrauben funktioniert aber auch ohne vorgebohrten Löchern gut. Da zumeist beim ersten Einschrauben ein mehr oder weniger großer Spalt zwischen Schiene und Anlage verbleibt, muss die Schraube, nachdem sie in der Anlage "greift", nochmals herausgedreht werden und kann dann ohne Luftspalt eingedreht werden.

Es muss nicht jede Schiene zwingend zweimal angeschraubt werden - meist reicht es aus, wenn sie jede zweite oder dritte Schiene anschrauben. Die längenvariablen Gleise müssen jedoch unbedingt an beiden Seiten angeschraubt werden, da man sie sonst später z.B. beim Reinigen der Gleise wieder zusammenstauchen würde.

Die Gleise im Tunnelbereich können nicht geschraubt werden. Da es im vorliegenden Fall (alter Gleisplan) nur zwei Gleisstücke sind, kann eine Befestigung entfallen. Ansonsten werden die Gleise mit einem Kleber - z.B. Alles- oder Kontaktkleber befestigt.

Während des Festschraubens der Gleise immer wieder die korrekte Gleislage prüfen (Sichtprüfung und "Wagentest") - es kann passieren, dass beim Schrauben unbeabsichtigt die Gleise verschoben werden.



Mit einem 3 mm Eisenbohrer wird jeweils knapp neben den Weichenantrieben ein Loch gebohrt, um die Kabel an die Unterseite führen zu können. Das Bohren der Löcher kann selbstverständlich auch parallel zum Fixieren der Gleise erfolgen. Die Kabel an der Unterseite vorerst provisorisch mit einem Klebeband fixieren, um sie während der kommenden Arbeitsschritte nicht zu beschädigen - die genaue Verkabelung erfolgt erst später. Für die Gleis-Stromeinspeisung entweder mittig ein 3 mm-Loch oder zwei 2 mm Löcher jeweils direkt vor den Einspeiseklemmen vorsehen.



Wenn alle Gleise der unteren Ebene festgeschraubt sind, kann mit der Montage des oberen Schienenkreises begonnen werden. Grünflächen, die den Gleisen im Weg sind, werden, wie bereits beschrieben, jeweils kurzfristig mit etwas Wasser und einem stabilen Gegenstand entfernt.



Im oberen Schienenkreis werden auch die beiden beiliegenden Brücken eingebaut. Bei der Gitterbrücke war die vordere Auflagefläche (bei der Abstellgleis-Gruppe) zu hoch. Daher wurde die Brückenauflagefläche mit einem scharfen Messer passend ausgeschnitten. Trotzdem war im Bereich der Abstellgleise die Gesamthöhe an der Brückenkannte etwas zu hoch, wodurch ein zu starker Höhenknick an den Schienen entstand, der von langen Schnellzugwagen nicht mehr durchfahren wurde (Wagen saß mit dem Boden auf). Mit einem etwa 7 cm langen Schnitt entlang des Gleises mit einem scharfen Messer konnte die zur Brücke führende Gleistrasse um ein paar Millimeter abgesenkt und der Höhenknick dadurch beseitigt werden (siehe Abbildungen).




Die kleine Brücke am hintenliegenden langen Abstellgleis wird mit Alleskleber gestgeklebt. Die große Kastenbrücke (Vollmer) wurde an einer Seite mit Alleskleber und auf der zweiten Seite - wo zuvor der Ausschnitt gemacht wurde - an der Unterseite mit Heißkleber festgeklebt. Der Heißkleber verschließt gleichzeitig auch die kleine entstandene Lücke zwischen Anlage und Brücke. Auch der Schnitt entlang der Schienentrasse wurde mit Heißkleber fixiert.



Wenn alle Gleise verlegt sind, kann der LokBOSS an einer der Anschlussklemmen angeschlossen werden und es können die ersten Probefahrten beginnen - sie könnnen nun auf allen Gleisen mit Ausnahme des inneren Bahnhofsgleises (isoliertes Programmiergleis), sofern sie es nicht zusätzlich anschließen, fahren. Viel Spass!

 

     

Gleisprofile "Rosten"

Wenn die Gleise fertig verlegt und die Probefahrten positiv verlaufen sind, kann man optional die Schienenprofile mit Farbe ein rostiges Aussehen verleihen. Dies nimmt den Gleisprofilen ihren metallischen Glanz und lässt sie optisch in den Hintergrund treten.

Als Farbe wurde hier Revell "Rost Matt" genommen. Die Revell-Farbe ist - im Gegensatz zu den sonst im Laufe des Workshops verwendeten Acrylfarben - ein Emaillack. Sie brauchen nach der Anwendung eine passende Reinigungsflüssigkeit (z.B. Nitroverdünnung) um den Pinsel zu reinigen (bei den wasserlöslichen Acrylfarben genügt normales Wasser).

Die Farbe wird auf beiden Seiten der Gleisprofile mit einem Borstenpinsel aufgetragen - wie stark deckend sie die Farbe auftragen, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Wenn die Kleineisen (Schraubverbindungen zwischen Gleis und Schienenprofil) beim Auftragen der Farbe auch mitgefärbt werden, so ist dies durchaus vorbildgerecht, da die Kleineisen auch beim Vorbild Flugrost ansetzen.

Die Laufflächen der Schienenprofile möglichst schnell nach dem Farbauftrag mit einem Stück Stoff von der Farbe reinigen - je später sie die Laufflächen reinigen, umso schwieriger wird das Entfernen der Lackreste. Für einen reibungslosen Betrieb müssen die Laufflächen unbedingt frei von jeglichen Lackrückständen sein.

Die Schienenverbinder nur außen mit Lack versehen und keinen Lack zwischen Schienenprofil und Schienenverbinder bringen. Im Bereich der Weichen dürfen keine beweglichen Teile mit dem Lack verklebt werden. Zudem müssen die Bereiche, in denen die Weichenzungen an die feststehenden Gleisprofile angedrückt werden und die Bereiche, an denen die Metallbügel für die Aufhebung der Stoppweichenfunktion drücken, frei von Farbe bleiben.

     

Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):


Von: Mike
Am: 30.11.2020 20:47

Hallo Ihr Lieben,
auch wenn der WS alt ist, möchte ich gern einen Tipp loswerden, denn auch ich habe mir dank der äusseren Umstände gedacht, es könnte nix schaden, einfach noch einmal einen schönen fahrenden Kranz in die Vorweihnachtszeit zu legen. Habe mir also Noch-Garmisch ausgesucht, da ich noch so gar nicht mit Schnee Effekt gewerkelt habe. Und ich habe mir extra neues Schienenmaterial gekauft, da meine Profigleise von FLM den colorierten Effekt des Fertiggeländes in Gänze zu Nichte machen.
Ich stosse gerade auf folgende Schwierigkeit, die ich Euch als "Vorwarnung" mitteilen möchte: Die von mir genutzen Gleise OHNE Bettung von FLM passen hervorragend um den Kurs, aber: Im Bereich der Weichen ist der Steigungsknick des vorgefertigten Geländes zu stark, sodass Waggons mit der Kupplung am Herz der Weichen hängen bleiben.
Ich habe versucht mit Feilen den Übergang zu entschärfen, jedoch ist das kaum erfolgreich, ich muss ein grösseres Stück nivellieren. Und hier ist dann mein Vorteil des Geländes passé, da die Arbeiten fast die ganze sichtbare Anlagenhälfte betreffen. Wohlbemerkt: Verlegt und getestet habe ich alles, aber als es an das Befestigen ging, wurde das Problem deutlich. Sofern ich eine einfachere Lösung weiss, schreibe ich noch einmal, vielleicht ist alternatives Schienenmaterial bei den kleineren Fertiggeländen eine bessere Wahl.
Einstweilen eine schöne Adventszeit allen N Bahnern

Am: 26.11.2014 19:25

Ich habe ebenfalls das Fertiggelände "Traunstein" aufgebaut... jedoch bevor ich diesen sehr interessanten Workshop gelesen habe.
Da ich jedoch anstelle der Fleischmann-Piccolo die Roco-Gleise - die ja ebenfalls von Fleischmann kommen - verwende, habe ich Kork-Bettung von Faller unterbaut. Diese Bettung ist eine sehr schöne Basis und sorgt für eine sehr gute Geräusch-Dämpfung.
Dies sorgt jedoch gleichzeitig für ein Problem im Tunnel, da es sich als sehr schwierig erweisen kann, die genaue Gleisführung auf die mitgelieferte Bodenplatte zu projezieren, um auch dort zu unterbauen.
Gleichzeitig ist es - trotz der Hand-Öffnung rechts - sehr problematisch, dort hin zu gelangen, sollte es nötig sein.
Daher habe ich anstelle der Tunnelplatte aus 2 Lagen Balsa mit einer Stärke von 2 mm eine Trasse geschnitten, die von einer Träger-Konstruktion aus 8x8mm Balsa-Leisten getragen wird. Diese stützt sich an drei Punkten am Holz-Rahmen des Fertiggeländes ab.
Da Balsa bekanntlich sehr weich ist, ergibt sich auch hier eine sehr gute Geräusch-Dämpfung.
Das Wichtigste ist jedoch, dass man von unten einen sehr bequemen Zugang zur Tunnelstrecke hat und daher auch Gimmicks wie Tunnelwand-Krepp verbauen kann; was bei beleuchteten Reisezugwagen einen wunderschönen Effekt ergibt.

 


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