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THEMA: Stromabnehmer im 3D-Druck - suche nach Erfahrungen und Maßen

THEMA: Stromabnehmer im 3D-Druck - suche nach Erfahrungen und Maßen
Startbeitrag
precap - 14.08.22 16:38
Hallo liebe Mitforisten,

um die optisch doch eher mittelmäßigen Stromabnehmer auf meinen Hobbytrain Taurus und Vectron zu ersetzen, plane ich gerade, mir Ersatz mit dem 3D-Drucker zu erstellen.
Jedoch hab ich bei meiner Recherche bis jetzt erstaunlich wenig verwertbare Informationen gefunden.
Schon bei (Detail)fotos von modernen Stromabnehmern finden sich nur ältere Fotos mit limitierter Auflösung im Netz. Und zu Abmessungen oder Materialstärken gibt es gleich gar nichts zu finden, was über die Schleifleistenbreite hinausgeht.
Jetzt könnte man zwar anhand der vorhandenen Fotos und Modelle ungefähre Schätzwerte ermitteln, aber mit guten Primärinformationen erwarte ich mir am Ende doch ein besseres Ergebnis.
Falls also jemand Daten hat würde ich mich darüber sehr freuen.

Auch Erfahrungsberichte über das 3d-Drucken von Stromabnehmern wären Interessant, es ist ja doch eher Unwahrscheinlich, dass ich der erste mit dieser Idee bin.

Schöne Grüße
Erwin

Hallo Erwin

Ich beschäftige mich auch gerade mit den Stromabnehmern. Sie sehen plastikhaft aus und funktionieren nicht am Fahrdraht, aber eines muss man ihnen lassen: sie sind relativ filigran. Zumindest in Großserie von den Gesamtabmessungen passender als das was Arnold, Minitrix und lange Jahre auch Fleischmann oben drauf hatte.

Um also rein optisch ein besseres Ergebnis zu erreichen als die Hobbytrain-Teile müsstest Du mit 3D-Druck feiner werden. Und das kann ich mir ehrlich gesagt kaum in haltbar vorstellen.

Ich würde eher mit Farbe ran gehen: rosa Plastikteile in Feuerrot neu lackieren, die Iosolatore in passender Farbe (braun vielleicht), den Schraubsockel und die Haken für das einhaken der Schleifleiste in Dachfarbe, um sie optisch in den Hintergrund treten zu lassen.

Mit hilft das nicht wirklich, weil ich sie anlegen möchte, aber wenn es nur um die Optik geht, wäre das mein Mittel der Wahl . 3D gedruckt kann es eigentlich größer werden.

Viele Grüße
Dirk
Hallo Erwin,

da ich einige Erfahrung mit feinen Strukturen im 3D-Resin-Druck habe einige Werte:

Einzelteile mit einem Durchmesser < 0,5mm sind kritisch, bei 0,3mm ist meist Schluss. Entweder brechen die Teile leicht, oder sie sind zu flexibel. Da würde ich z.B. auf Messingdraht, 0,5mm entspricht ja 80mm in der Natur .

Flächige Teile sind ab ca. 1mm gut druckbar, sofern sie nur eine strukturierte Seite haben. bei zwei strukturierten Seiten muss man sehr gezielt mit Stützstrukturen arbeiten. Das erfordert ein großes Maß an Erfahrung.
In jedem Fall würde ich - aus meiner Erfahrung -  die Bauteile mit Kälte von der Bauplatte lösen, da dann kaum Kraft erforderlich ist. Das Vorbild wäre dann 160mm dick. Strukturen können bis 0,15 aufgellöst werden.
Wenn Du Muster (stl-Datei) hast, mache ich gerne einen Probedruck mit Siraya fast Resin.
Viele Grüße, Kurt
Moin,
eine fertige Alternative, fals sie funktionslos sein sollen, wären die Stromabnehmer von Kato auf dem ICE4. Farblich behandelt sehen sie gut aus. Ersatzteilbezug direkt über Lemke oder Citytoys Dorsten - das geht meist schneller....

Jens

In die Richtung habe ich auch schon mal gedacht. Konkret: korrekte (amerikanische) Stromabnehmer für den Amtrak-ICE. Für die geforderte Feinheit kommt eigentlich nur Stereolithographie(SLA) -Verfahren in Betracht. Unter guten Voraussetzungen sind tragende Strukturgrößen von 0,3-0,5mm möglich. Die ausgehärteten Photopolymere sind aber erfahrungsgemäß sehr spröde. Das ist m.E. der große Haken und ich schätze, dass es daran scheitern wird. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Wenn es funktioniert wäre das äußerst interessant!

Ich nutze stattdessen Finescale (Sehr teuer!: Lokschlosserei, Eichhorn) oder schönere Großserienteile anderer Hersteller (z.B. Piko Einholm);

Gruß
Andi
Hallo Andi,
dass nur SLA in Frage kommt, ist klar. Auch bei der Strukturgröße volle Zustimmung. Wenn diese minimale Strukturgröße ausreichend genau ist, kann man versuchen, dem Basis-Resin Flex-Resin beizumischen um die Brüchigkeit zu vermindern. Das sind dann so 10%-30% Flex-Resin zum Basis-Resin. Auch die Farbauswahl des Basis-Resin hat Einfluss auf die Brüchigkeit. Da hilft nur Probieren.
Ich selbst verwende Resins von MonoCure und Siraya. Diese Auswahl muss sich aber jeder selbst erarbeiten . Göeiches gilt für alle Druckeinstellungen.
Grüße, Kurt


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