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THEMA: Arnold BR 89.7 u. Trix BR 89.6 - bei der DR?

THEMA: Arnold BR 89.7 u. Trix BR 89.6 - bei der DR?
Startbeitrag
Linde - 11.12.22 21:43
Hallo Gemeinde,

ich wollte mir in meine Sammlung noch eine Arnold BR 89.7 (z.B. Art. 2220) mit voll beweglicher Steuerung zulegen und sie umkennzeichnen. Leider finde ich kein Bildmaterial zu einer Vorbildlok, um den Anschriftensatz zu bestimmen und die Loknummer festzulegen. Vielleicht gebe ich nur die falschen Suchbegriffe ein... Kann mir jemand aus dem Forum mit seinem Wissensschatz weiterhelfen? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.

In die gleiche Richtung zielt meine Frage in Bezug auf die Minitrix BR 89.6 (z. B. 18001) ab, die zur Arnold unvergleichliche bessere Fahreigenschaften wegen ihrer sehr großen SWM hat und bereits in meinem BW steht. Wäre die Nr. 89 621 aus dem BW Engelsdorf vielleicht eine Lösung?

Gruß Sven

P.S.: Die Minitrix 89 643 DRG scheint wohl eher falsch beschriftet und eine 89.8 zu sein... Hmm...


Hallo Sven,

die Trix Lok ist eine bayrische D II / R 3/3, DRG Baureihe 89.6-8. Davon sind zwei Loks, die 89 603 und 89 621, zur DR gelangt.
Die Arnold Lok ist eine pr. T3, DRG Baureihe 89.70-75 (nicht 89.7!). Die sind natürlich recht zahleich bei der DR gelandet, Zusätzlich kamen weitere, unter 6000er Nummern eingereiht, durch die Verstaatlichung der Privatbahnen in den 50er Jahren, hinzu. Einige davon bekamen Schlepptender, wie das Arnold Modell 2219.
Bei der Eisenbahnstiftung finde ich nur Bilder von T3 Werksloks sowie den Schlepptenderloks, jedoch keine Solo T3 mit DR Anschriften.

Gruß Engelbert
Hallo Sven,

vorab, die Arnold 2220 u. ähnliche sind keine "BR 89.7", sondern "BR 89.70-75" der DB bzw. "BR 89.62 der DR". Eine "89.7" wäre eine bayerische R3/3
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/83712.jpg
also weitgehend baugleich mit den von dir angesprochenen 89.6 und 89.8 bayerischer Coleur.
Was mir anhand deines Postings nicht so wirklich klar ist: für welche Epoche/Bahngesellschaft suchst du? Da du bei der 89 621 das Bw Engelsdorf erwähnst, gehe ich jetzt einfach mal von "DR, Epoche 3(a)" aus? Ich bin jetzt nicht so der Spezialist für preußische Tenderloks, die bei der DR verblieben. Aber da gibt es sicher zahlreich Lektüre dafür, stellvertretend schon mal die Seite von KD
https://www.kdtroeger.de/weiter.htm
https://www.kdtroeger.de/g4c.htm
und als Beispiel für ein Foto, auf dem man Beschriftung ganz gut sieht:
https://www.kdtroeger.de/g134.htm
allerdings müßte man sich sicher weiterführende Lektüre besorgen, so gibt es aus dem Merker Verlag den Preußen-Report; im Band 3 wird die T 3 besprochen und es gibt dort eine Liste von Maschinen, die bei der DR bis in die 60er Jahre hinein überlebt hatten, mit den letztmaligen Stationierungen. Aber vielleicht liest ja auch noch jemand mit, der da bessere Kenntnis hat. Ansonsten sei da auch DSO ans Herz gelegt, genauer das Historische Forum dort...

Was die Minitrix Maschinen betrifft, so ist die 89.6 durchaus eine . Zwischen "6", "7" und "8" gab es marginale Unterschiede, teilweise auch im Baulos begründet. So hießen die 89.6 noch "D II" und wurden mit der 89.7 erst zur R3/3, die sie auch als 89.8 noch blieben. Die letzten Serien, 89.8 erhielten dabei u.a. verstärkte Stoßvorrichtungen vorne und hinten, waren deshalb etwas länger, als ihre Vorgänger. Von Minitrix gab es nie eine 89.8, man machte mit der Zeit nur aus der "6" eine "7" . Eine "echte" R3/3, BR 89.8 gab es nur in H0 von Rivarossi...

Es gab nur eine einzige BR 89.6 bei der DR der Epoche 3, die von dir angesprochene "621", also ein "waschechte" D II aus der zweiten Lieferung 1900. Insofern "wäre" die Minitrix schon richtig... - "wäre", weil das Teil die "Trainer"-Ausführung ist, abgspeckt und abgemagert bis zum Exzess *g*, keine Leitungen, kein Kessel unter dem Umlauf, und, und, und, das Teil ist eigentlich ein Fragment!

Richtiger wäre es in diesem Fall aus der "12833" oder "12837" die DDR-Maschine des Bw Engelsdorf zu machen. Im Bayernreport, Band 7 aus dem EJ-/Merker-Verlag ist übrigens ein Foto der Maschine.

Grüße
Roland

P.S. die "603" verblieb zwar auch in der DDR, war aber nicht bei der DR im Einsatz, sondern wurde an die Lowa in Bautzen veräußert, wahrscheinlich als Werklok.
Hoi,

die 89 7251 war als Werklok Nr. 6 beim RAW Dresden im Einsatz. In diesem Zustand habe ich ein Bild von K.-H. Brust in meiner Sammlung. Wenn's hilft, bitte PN.
Struwelpeter
Hallo Sven,
nett sehen die Loks ja alle aus, aber wehe, wenn die Arnolds aus dem Blickfeld sind, dann gehen die Lokpersonale heimlich rauchen und du hast dann Standmodelle. Es betrifft nicht nur die Motoren, sondern auch die Ritzel, die platzen und eine Weiterfahrt unmöglich machen.
Ich weiß nicht, was Matthias untreibt,  aber die einzig betriebssichere Lok ist die Mtx! Die nimmt jede Weiche und ist äußerst zuverlässig.
Ich habe auf die Umbeschriftung verzichtet und mir so einen Schleichweg in die Epoche 2 offen gelassen.. Mir genügte es zu wissen, dass es die Loks bei der DR gab und ich sie in Büchern nachweisen kann.
Gruß Sven

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Matthias,
Man sollte sich bei manchen Dingen nicht zu sehr festlegen, denn plötzlich kommt ein Kamel und frisst die alternativen Fakten einfach auf.
Lok 89621, eine von 2 bayrischen DII, die bei der DR verblieben waren, erfreute sich noch 1967 bester Einsatzbereitschaft als buchmässig notierte Lok des Bw(!) Engelsdorf.
Bei Rangierarbeiten und mit fröhlichem Personal - aufgenommen von Dieter Wünschmann, nachzublättern bei "Reichsbahnalltag 1966-1970 (EK) auf Seite 137.
Auch eine 897569 (ex97.106) lief 1954 im Erzgebirge, genau wie eine badische IVb als 75264 noch 1957. Hier war es Günter Meyer, der das für uns dokumentierte....
Gruß Sven
.....richtig, es war die VIb, wovon 7 Loks bei der DR verblieben.
Für die DR sind dann die 206,12,27und 64 gefahren.  75206 ging in KMST schon 1955 auf den Rand, 75212 1960 in Bautzen und die Anderen in Ketzin dann 1965. (Dampflokarchiv 3 ®️)
Insofern sind diese Nassdampfloks mit dem signifikanten Rohr und 1480 mm Raddurchmesser (vergl. VI C 75. 4 und 10-11 1600mm ->Arnold oder XIV HT 75.5 1580mm->Wunschzettel) durchaus auch für eine breitere Gemeinde der Epoche III- Fahrer interessant, ......wenn es sie gäbe.

Die bay. G3/4 H also BR 54 15-17 waren als 1507 und 1554 beim Bw Halle G bis 1957 im Einsatz und danach eine Frist lang in Weissandt-Gölzau noch als Werkloks tätig. Auch dies können DR-Bahner machen. Wers nicht glaubt möge wieder das Dampflokarchiv ®️ bemühen.

Nun aber zurück zum Thema und den Loks dieses Fadens....
Gruß Sven

Hallo liebe Gemeinde,
ich bin echt überwältigt von Eurem Wissen über die beiden kleinen Dampfer. Da sind ja gute Hinweise zusammengekommen. Vor allem hat sich eine interessante und sachlich-faire Diskussion entwickelt. Super...

Nun ja, ich fahre und sammle EP IIIa und IV der DR. Die 89 6225 von Arnold habe ich bereits im Bestand und wollte um die beiden Tenderloks ergänzen. Dass der Motor der Arnold ein schwieriger Patient ist und dass die Kunststoffzahnräder auf den Achsen gern reißen, das weiß ich. Meine beiden Köfs und die 89 6225 sind bereits umgebaut. Das ist ja insoweit kein Hexenwerk.

Wenn eine Lok nicht als DR-Variante angeboten wird, dann "vergebe" ich durch einen neuen Beschriftungssatz gern eine DR-Loknummer, um zumindest halbwegs (wenn auch nur gedanklich) nahe ans "DDR"-Millieu zu kommen. Richtig gut wird es immer dann, wenn noch der "Wasser-Totenkopf" und/oder die gelben Fahrleitungs-Warntafeln an der betreffenden angebracht werden können. Da mir aber Euer tolles Detailwissen fehlt (ich gebs ja zu), da bemerke ich natürlich nur bei Bildvergleichen ggf. fehlende Ausrüstungen und Teile. Wenns zu viel wird oder fehlende Teile das Modell zu falsch erscheinen lassen, dann lasse ich die Umkennzeichnung natürlich. Ebenso werden bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Loks in meinem BW aufgenommen, die bei der DR existent waren.  

Die bay. G3/4 ist übrigens bereits als 54 1554 im Bestand, einem Umbaubild und Hinweis (ich meine von Torsten) im Nachbarforum folgend.

Vielen Dank nochmal für Eure Mühen. Werde mich die Tage mal durch die ganzen Links hangeln und in meinem Buchbestand anhand Eurer Hinweise nochmal suchen.

Gruß Sven
....also da würde ich jetzt nicht wetten, aber mMn. sind "Totenkopf" und "Nicht unter Fahrleitung dosieren" Kinder der Epoche IIIb. Vorher wars nur der rote Blitz auf weißem Emailieschild und ggf auch noch in gelb....

Erst in den 50igern wurde auch das Thema der "Entschäumungsmittel" massiv angegangen. Die später typischen Tonnen auf Tender oder Umlauf, gab es  eben dann auch eher in der IIIb.

Wichtiger ist bei DR-Loks ab Epoche III aber unbedingt die Lichtmaschine und die Knorr -Bremsanlage mit Pumpe Typ RAW "Einheit" nebst Luftbehälter, der bei Exoten befestigt war wo Platz war. So sah manche Minilok (zB 98.7) wie ein Weihnachtsbaum behängt mit Zierrat aller Art....aus. Es gab sonst keine Zulassung auf DR-Gleisen mehr - auch für Werkloks galt das, soweit sie in der WÜST rangieren wollten.

Ich werde das mal beleuchten und ggf zeitlich richtigstellen, wenn es niemand anderes schon vorher gemacht hat😃
Gruß Sven
Moin

Interessantes Thema. Normalerweise recht pingelig auf dem Gebiet wird bei mir auch eine ehemals bayrische BB II als Werklok zum Einsatz kommen. "Der damalige Direktor suchte für seine Werkbahn mit engen Radien nach dem Krieg nach einer geeigneten Lok und wurde eben im bayrischen fündig... Gegen eine kleine Spende migrierte die Lok nordöstlich, wo sie noch lange Jahre in Betrieb war..."

Man kann vieles einsetzen, nur die Geschichte drumherum sollte schon passen

Gruß Ralph
Moin in die Runde,

Zitat

...wurde eben im bayrischen fündig... Gegen eine kleine Spende migrierte die Lok...



Ein Gedanke, der, wenn's nicht ausgerechnet die DDR gewesen wäre *lach*, so abwegig nicht ist. Mit fällt dazu spontan eine Geschichte ein, die eher umgekehrt lief, allerdings schon zu DRG-Zeiten, die aber dafür sorgte, daß es bis hinein in die 60er Jahre eine sächsische VT/BR 89.2 im Westen gab! Der Grund, warum ich seit Jahren eigentlich schon für diese Lok als Modell in Spur N "trommle"!
Und, nein, es war nicht die berühmte BR 96 im Tunnel *g*, die Firma Rosenthal in Selb in Oberfranken hatte in den 30er(?) Jahren (lt. Quelle 1937) eine sächs. VT als Werkslok erworben, warum gerade die, weiß heute wohl keiner mehr. Der sogenannte "Selber Bockl" sorgte bis in die Endfünziger Jahre hinein für den Verschub der Wagen zwischen dem Werksgelände und dem Bahnhof Selb Stadt. Es gab dafür sogar einen kleinen Lokschuppen in der Nähe des HP Selb Nord, der erst in den 90er Jahren im Zuge der Errichtung der Umgehungsstraße abgerissen wurde. Dort wurde das Lökchen "gehegt und gepflegt", aber irgendwann in den End-50ern nach Wurlitz zu den Hessitwerken abgegeben. Oder besser "ausgelagert", die Werke waren damals auch irgendwie mit den Rosenthalern verflochten. Dort wurde sie aber wohl nicht mehr eingesetzt, stand aber trocken und geschützt in dem kleinen Schuppen neben der Strecke Selb-Hof und wurde wohl, soweit man es heute noch nachvollziehen kann, irgendwann in den 60ern dem "Schrotti" übergeben. Leider war die Zeit damals noch nicht reif, sowas zu erhalten...

meint grüßend
Roland

das angehängte Bild zeigt meine "H0-Kreation" aus der Piko - VT. Die hatte ich schon vor vielen Jahren noch vor Erscheinen des neuen Modelles umgebaut nach Vorbildfoto. Und seltsamerweise hat sie sich als eine der wenigen H0-Exponate irgendwie bis heute einer Abgabe widersetzt *lol*...

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...da hat Roland Recht.
Um ein Gefühl zu bekommen, wie es nach dem Krieg im Osten gewesen sein muss, dem empfehle ich den Film "Karbid und Sauerampfer". Was da humorvoll aufgearbeitet wird, kommt uns heute nicht unbekannt vor. Als Kompott und "Verteiler" dann noch der Film "Des kleinen Lokführer grosse Fahrt"!
Dann ist der Tag "gelaufen" wie man so sagt und es verteilt sich eine seltsame Wärme auf der Seele.

Leider ist mir auch gerade eine Zeitzeugengeschichte ins Grab  verschleppt worden, als die "Russen" den Weinkeller meines Opas plünderten und ihn dann auch gleich mitnahmen......

Jedenfalls solche Geschäfte über Zonengrenzen hinweg, wie Ralph sich ausgedacht hat, hätten sicher "An der Wand" ihr Ende gefunden. Dazu gab's viel zu viele Denunzianten die ihren Bedarf an Selbstüberschätzung noch nicht gedeckt hatten.

Günter Meyer hat aber um 1954 andere Loks im DR-Gebiet dokumentiert, denen man unterstellen kann, dass sie dann doch noch mal auf Werkbahnen gefahren sein könnnnnten.☝😉
56 3448 war eine österreichische 270, gefunden in Zwickau.
56 3112 und auch 56 3254 waren österreichische 170er, geknipst in Züssow, letztere sogar fast vollständig.
Als 54 060 gab es eine ehem. 160.25 der kkStB, die über Polen kam.
Alles Schrott, aber.....🤫

Wie noch heute (oder wieder)..... lebte in der Tat die Beschaffung ....auch von Loks, von Beziehungen, Wissen und den zeitgemäß richtigen Argumenten. Glauben musste man daran nicht, aber im Überlebenskampf wars wichtig.
Ging dann ein Protagonist in Rente oder so....wars auch mit dem Schützling zu Ende. So wäre Rolands VT-Leben sicher erklärbar (wie heute die Flottenwanderung der 156er).

Damit wäre sicher eine Steilvorlage für die Herstellung österreichischer Loks gegeben, aber der Kundenkreis....Feinstaub im weißen Rauch...Stahl, Feuer, Wasser..... na ich weiß nicht.....der Co2 Abdruck ohhhhjeeee🤗
Gruß Sven


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