1zu160 - Forum



Anzeige:


THEMA: Buchbinderkarton 3mm / wie empfindlich ?

THEMA: Buchbinderkarton 3mm / wie empfindlich ?
Startbeitrag
Daheim - 19.03.23 13:48
Ich möchte ein paar Flächen (zwischen Gleisen) mit Karton füllen. Wie empfindlich ist der gegen Feuchtigkeit (Anstrich mit Abtönfarben) ?
Gruß
Gert

Hi Gert,

mit einem Primer kann man den Karton unempfindlich gegen Feuchtigkeit machen, beispielsweise mit diesem: https://www.boesner.at/primer-spray-23001

Herby
moin moin

habe bei mir viel mit 2mm karton gearbeitet  und diesen auch  mit farbe  und leim behandelt hält ohne probleme

grüsse patrick
Hi Gert,

ich bau recht viel mit Karton und streche diesen immer vorab dünn mit Tiefengrund ein. Macht diesen dann fester und unempfindlicher gegen Feuchtigkeit.

Grüße

Schorsch
Ok, danke...
@Patrick: also ohne Vorbehandlung ? Bei mir käme nur ein Anstrich drauf mit gemixter Abtönfarbe...Verklebung vorher mit Ponal......
Gruß
Gert
Wie 3 mit Tiefengrund.

Kai
Hallo,
weitaus besser, aber auch teurer, ist Siebdruckkarton. Der ist schon vorbehandelt und wird gerne in der Malerei o. Airbrush-Kunst verwendet. Das stabile Material ist allerdings meistens weiß.
https://www.architekturbedarf.de/pappe-+-papier/siebdruckkarton/1
VG
Ralf
Lieber Gert,

ich hoffe als vorrangig kartonageverarbeitender Modellbauer mit meinen praktischen Berufskenntnissen dich in Sachen Buchbinderkarton etwas "aufklären" zu können. Hier mein "Senf dazu":
Zu diesem Material sagt man in Fachkreisen auch Graupappe oder Graukarton. Du mußt wissen, dass sich diese Pappe im Gegensatz zu mehrschichtigem Karton (Passepartout oder ggf. auch Siebdruckkarton) ein Material "minderer" Qualität ist. Graupappe besteht aus rein auf recyclingbasierendem Kartonagebrei, welcher in dünnen Schichten bei der Herstellung aufeinandergepresst wird. Wie dick dabei die Pappe später wird, das ist eigentlich wurscht ...

Falls du schonmal deine alten Zeitungen oder Verpackungen in einer "Bockwurst" entsorgt hast - genau daraus wird Graupappe hergestellt (gegebenenfalls können auch mal in der Bockwurst verendete Nager oder nicht korrekt entsorgte Materialien darin verarbeitet sein! Die Kartonsorte ist meistens sehr "offenporig", also saugt Graupappe quasi ganz begierigt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf.

Mit auf Kunstharz (!) basierendem Mattlack (oftmals auch als Primer betitelt) kannst du diesem Saugverhalten etwas entgegenwirken. Allerdings solltest du den Karton wirklich satt und am Besten mehrmals hintereinander damit tränken, denn sonst bringt das nix. Der Spay-Primer von Boesner wird dir in deinem Anwendungsfall vermutlich wenig hilfreiche Dienste leisten. Es gibt geeignete Kunstharz-/Nitrolacke, welche du mit handelsüblicher Verdünnung anmischen kannst. Je mehr das Zeug "stinkt", desto besser wirkt es später !
Um unbeabsichtigten Problemen in der Partnerschaft vorzubeugen solltest du aber keinesfalls im Wohnzimmer oder im  übrigen Herrschaftsgebiet der Partnerin (= z.B. in der Küche ... ) damit hantieren!

Bei sachgerechter Vorbehandlung kannst du Grau- oder Buchbinderpappe durchaus auch mit Dispersionsfarbe bestreichen. Allerdings möchtest du im Gleisbereich beim "nachbarschaftlichen Einschottern" darauf achten, dass nicht zu viel wasserbasierender Schotterkleber an deine Pappstreifen gerät.

Probier es doch vorher erst einmal auf einer Testfläche aus. Wenn es klappt kannste ja ans "lebende Modell" ran.

Viel Spaß beim bastelN und liebe Grüße
seNdet JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de
Grüß Euch Jürgen,

Was. bringt die Bemalung mit Acrylfarbe in Punkto Feuchtigkeitsschutz?

Seid gegrüßt
Con
Danke, JürgeN...grundlegend !
Gruß
Gert
Hallo Gert,
Ohne aus der Sache eine "Wissenschaft" machen zu wollen - Ich habe als Fuellung zwischen den Gleisen (wo notwendig) einfachen Verpackungskarton in entsprechender Dicke (Wellpappe aehnlich) verwendet, den Ich dann mit "einfacher" Acryl-Farbe quasi getraenkt habe. Beim Einschottern der Gleise danach hat sich nichts aufgeloest, gewellt oder aehnliches.
Ich fahre auf Peco Gleis, das ueberall (auch in Bahnhofs Bereichen) auf 3 mm dicken Korkstreifen (mit abgeschraegten Kanten zur Darstellung von Gleis Koerper Boeschung) liegt.
Gerade in Bahnhofsbereichen entfaellt die Gleis Koerper Boeschung und dort kommen dann die Pappe-Streifen Einlagen zur Anwendung.
Ich wuerde auf vergleichsweise teures Material wie Buchbinde Karton verzichten. Das waere "Perlen vor die Saeue werfen"... . Der Trick ist einfach die gute Durchtraenkung des Kartons mit Acryl Farbe d h Wasser abweisende Farbe....
Gruesse
FreddieW
Hallo Runde!

Frage eines keine Ahnung habenden: Würde nicht auch 1 - 3mm Styrodur gehen? Ändert sich nicht bei Befeuchtung.

Damit möchte ich es jedenfalls testen.

BG, Lutz!
Hi, meine Frau arbeitet seit Jahren mit Graupappe und bisher hat sich diese nicht verzogen.
Auch bei der jetzigen Lagerung hat diese sich nicht verzogen oder ist aufgewellt.
Kommt natürlich auch auf die Lagerung an.
Wenn man natürlich eine feuchte Bude hat, wird sie die Graupappe mit der Feuchtigkeit vollsaugen und somit sich auch irgendwie verziehen.

Gruss Norbert
Habe gerade 3 mm "Grau"pappe bekommen...teste jetzt !

Für mich interessant: Ich fahre auf meiner "Groß"anlage auf FM mit Bettung...ich hoffe, mit einer 45Grad-Gehrung das Gleis "eingebettet zu bekommen
Hallo Gert,
dann bin ich auf deine ausführlichen Ergebnisse gespannt.
Mit 45 Grad Schnitt sollte die Pappe gut an der Bettung anliegen  .

Grüße
Dietmar
@'11 Hallo Lutz, mit dünnen Styrodurplatten (ich glaube von HEKI gibts davon unterschiedliche Stärken im Pack) habe ich vor vielen Jahren schon erfolgreich Gleisfüllungen hinbekommen. Als Farbe hatte ich auf dispersionsbasierende gesetzt. Zuvor hatte ich mit einem angespitzten harten Bleistift ein feines Pflaster eingeprägt. Der Gesamteindruck ist immer noch recht überzeugend und da hat sich bis heute nix verzogen - das kannst du gerne so ausprobieren.

@12 Norbert:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn man natürlich eine feuchte Bude hat, wird sie die Graupappe mit der Feuchtigkeit vollsaugen und somit sich auch irgendwie verziehen

Die Feuchtigkeitsaufnahme bei Graupappe solltest du wirklich nicht unterschätzen, da muß die Bude keine Tropfsteinhöhle sein. Mit einem für rund 10 Euro erhältlichen Feuchtigkeitsmesser für Brennholz kannste auch deine Kartonagen auch die prozentuale Sättigung überprüfen. Einfach mal auf einem Probestückchen ausprobieren.

Schönen AbeNd
wünscht JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de/
# 15

Hallo JürgeN,

danke für die Antwort - werde es so machen .

BG, Lutz!
Hallo,

hätte auch zu Styrodurplatten (in dem Fall der Flächenfüllung sogar Trittschallplatten) geraten, Buchbinderkarton/Graupappe würde ich da eher weniger verwenden, vor allem wegen der Feuchtigkeit.
Der Papierwerkstoff zieht Feuchtigkeit, egal woher sie kommt. Um das zu verhindern muss man das Zeug praktisch in Acryl tränken und komplett durchtrocknen lassen (am besten in einer Flachpresse), danach hat man aber eher einen "Verbundwerkstoff"... Für Hochbauten etc. ist das beherrschbarer, aber bei flächig auf der Grundplatte verklebtem Material eher nicht. Und es erhöht auch das Gewicht.
Styro ist dagegen wasserfest und sehr leicht, aber trotzdem gut bearbeitbar. Allerdings ist es druckempfindlich.
Noch eine Alternative als Flächenfüllmaterial ist Kork: Ebenfalls wasserfest, leicht und in Grenzen druckstabil.
Es gibt auch noch "Hartfaserplatten" (für Schrankrückwände in Verwendung), ein Material, das zwar auch feuchtigkeitsempfindlicher ist, aber in der Fläche ziemlich stabil und meistens leicht erhältlich (Reste), auch gut bearbeitbar.

Für die Anwendung in #0 würde ich jedenfalls zu Styrodur greifen.

Viele Grüße
Michael

EDIT1: Mittlerweile ist mir der Name wieder eingefallen für die "Schrankrückseiten-Platten": Hartfaserplatten, meistens eine Seite glatt (evtl. sogar beschichtet), die andere Seite mit einem Prägemuster und leicht rau. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Harte_Faserplatte
EDIT2: Norbert verweist im nächsten Beitrag auf die MDF-Platten, die habe ich aber nicht gemeint.

So sehen die Hartfaserplatten aus: https://d1cvtajkxcatn5.cloudfront.net/cache-bu.../hartfaserplatte.jpg


[quote nr= Michael= ]Es gibt auch noch "Faserplatten" (für Schrankrückwände in Verwendung, der richtige Name fällt mir gerade nicht ein[/quote]

Du meinst bestimmt MDF Platten.

Falls jemand zum ausprobieren welche haben möchte, einfach melden.
Größe wäre dann DIN A4 3mm lässt leicht in einen Umschlag versenden.

Norbert
So. ich bin beim Probieren...3 Blatt 3 mm.
Der Tiefengrund verschwindet unverdünnt wie nichts in der Pappe. Der zweite Versuch dann mit Kustharz...
Und (das wird bei Siebdruckkarton anders ??) das 45 Grad Schneiden ist schwer, weil der Karton es sofort übelnimmt...
Gruß
Gert

Schade, dass mein 3mm Kork bei "Gehrungs"schnitten keine gerade Kante zulässt...
Hallo Gert,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Der Tiefengrund verschwindet unverdünnt wie nichts in der Pappe

Sag ich doch, auch wenn man mir weiter oben nicht glauben wollte. Mit Graukarton (-pappe) / Buchbinderkarton / Maschinenpappe (= alles das gleiche Zeuchs, nur unterschiedlich stabil und dick) kannst du sogar nassgewordene Zeitung trocknen. Noch besser taugt dazu Finnpappe. All diese Sorten "saugen" wie Luzzy , am liebsten "schlürfen" die was auf H2O basiert auf.
Bei Matt-Lacken mit Kunstharzverdünnung gestreckt trägst du quasi den Lack zwischen die Papierfasern ein, was du in zwei bis 3 Vorgängen machen solltest. Lieber den Mattlack 1:20 verdünnen als zu dickflüssig auftragen. Damit schaffst du einen Trojaner für den Graukarton und der saugt dankbar dein getarntes Lack-Gemisch auf. Wenn du das mit einer kurzen Ablüftphase dazwischen zwei bis dreimal (am besten 2x oben und 1x unten) durchtränkst, dann verkleben deine Papierfasern innerhalb des Kartons beim späteren durchtrocknen und er wird feuchtigkeitsunempfindlicher. Es gibt Bausätze aus Graupappe von diversen Lasercut-Anbietern - dort wird genau aus diesem Grund auf die Notwendigkeit des sogennannten Primers hingewiesen.
Beim Einsatz von hochwertigerer (und vielmals teurerer) Kartonage kannste aber drauf verzichten.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

(das wird bei Siebdruckkarton anders ??)

hab ich noch nicht getestet, aber ich gehe davon aus.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

das 45 Grad Schneiden ist schwer, weil der Karton es sofort übelnimmt

Liegt an der besagten groben Faserstruktur (und vielleicht auch an den mitverarbeiteten Nagetieren ) Wenn du schöne Gehrungen schneiden möchtest empfehle ich dir Passepartout-Karton - der ist aber nicht gerade "spottbillig". Sowas bekommste beim Bildermacher oder auch bei uns im Shop. Wir nennen das Material auch "Modellbau-Karton".
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Schade, dass mein 3mm Kork bei "Gehrungs"schnitten keine gerade Kante zulässt...

Zieh doch dein Skalpell-Messer in mehreren Arbeitsschritten über die Schneide (nicht die Spitze!) mit sanften Druck durch deinen Kork. Nehme zu solchen Arbeiten bitte kein Cutter(Abbrechklingen)messer! Beim abbrechen der Klingen hast du vorne immer einen kleinen Grat, der rupft an deinem Kork. Probier das mal, damit dürfte es besser werden

Liebe Grüße und schönen AbeNd
wüNscht JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;