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THEMA: Arnold Simplex / wieso ausgestorben ?

THEMA: Arnold Simplex / wieso ausgestorben ?
Startbeitrag
Daheim - 31.03.23 10:32
Wieso ist eigentlich die Simplex-Kupplung ausgestorben?
Ok, analog ist es schwierig mit dem Feingefühl, aber digital...
Gruß
Gert

Hi Gert !

Eigentlich ganz einfach zu erklären, mit der Erfindung der Kurzkupplungskulisse und der Normklipskurzkupplung, ist ein Betrieb mit der bevorzugten Fleischmann Kurzkupplung nicht mehr möglich gewesen.

Deshalb wurden wohl auch keine weiteren neuen Lokmodelle von Arnold damit ausgerüstet.

Gruß Thomas
Moin Gert,

das Frage ich mich auch.
Ich finde das System auch nach wie vor genial.
Klar gibt es jetzt digitale Kupplungen, aber sehen nicht so gut aus und die Analogis schauen in die Röhre.
Genau so ist das mit den Roco Kurzkupplungen. Auch ein mega gutes Produkt für Ganzzüge aber schon lange nicht mehr erhältlich.

Gruß aus Hamburg
Thorsten
Hallo Thomas!
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: twingo

Eigentlich ganz einfach zu erklären, mit der Erfindung der Kurzkupplungskulisse und der Normklipskurzkupplung, ist ein Betrieb mit der bevorzugten Fleischmann Kurzkupplung nicht mehr möglich gewesen.

Dem kann ich nicht zustimmen. Es ist nämlich möglich, die Profikupplung 9540 so umzubauen, daß sie wie die Standardkupplung nach oben geklappt werden kann. https://www.1zu160.net/umbau/arnold-simplex-profikupplung.php Ich habe mehrere Simplex-Loks so in Betrieb.

Herzliche Grüße
Elmar
Moin Allerseits,

Ich vermute, dass das auch etwas mit möglichen Patenten oder Gebrauchsmusterschutz o.ä. zutun hatte.
Jedenfalls gab es die Simplex-Kupplung im Gegensatz zum Standard-Kupplungskopf nur von Arnold.
Die Insolvenz der K. Arnold KG Mitte der 1990er Jahre dürfte dann deshalb ebenfalls einen Teil dazu beigetragen haben.

Meine persönlichen Erfahrungen mit der Simplex sind eher durchwachsen.
Bei meiner E63 haben die Federn mit ihrem, wenn auch geringen, einseitigen Druck auf die jeweiligen Achsen das ohnehin schon nicht gute Fahrverhalten deutlich verschlechtert.
Nach dem Ausbau der Federn wurde letzteres dann doch stark verbessert.

Bei meiner 141 ist das Problem, dass die Kupplung für Wendezüge eben auch eher hinderlich ist. Ein doch typisches Anwendungsfeld dieser Loktype.

Dagegen ist der große Vorteil der Digital-Kupplung doch der, dass ich entkuppeln kann nach Bedarf, und nicht grundsätzlich beim Wechsel der Fahrtrichtung.

Mit anderen Worten, ich weine der Simplex-Kupplung keine Träne nach, bei meiner 141 wird diese auch entfernt.

Viele Grüße von Jens

Hallo zusammen,

irgendwie war es von vornherein schade, dass die Simplex-Kupplung nur bei sehr wenigen Loks angeboten wurde - und das schon deutlich vor der Erfindung der Fleischmann-Klipskupplung.
Wenn man sieht, wie ähnlich die 141 und die Re 4/4, 1042, 111, 110 und 140 aufgebaut sind, dann ist doch echt die Frage warum nur bei einer einzigen Farbvariante der 141 die Simplex angeboten wurde.

Köf III und Ee 3/3 und später die V80 wären eigentlich ideale Simplex-Kandidaten gewesen. Platz wäre gewesen!

Interessant sind ja die Drehgestelle der 240 / DE1024 von unten. Die war nämlich simplex-tauglich konstruiert mit Aussparung etc!

Viele Grüße
Robert
Moin,
die Simplex-Kupplung kostet auch Geld. Die Montage ist aufwändiger.
In den 80‘ern haben die Kunden gerne für diese exklusiven Kupplungen bezahlt. Heute ist Geiz geil.
Gruß, Thomas S.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Insolvenz der K. Arnold KG Mitte der 1990er Jahre dürfte dann deshalb ebenfalls einen Teil dazu beigetragen haben.


Hmmm🤔
Glaube ich nicht, denn 2010 gab es die Simplexkupplung noch, vorallem an Rangierloks wie z.B. ...
https://www.spurweite-n.de/ncontent/ndb/ndb-art...ow=0&ShowState=3

Gruß Johnny
Hallo
Lange vor der Simplex-Kupplung
gab es von Arnold (1968) die Rangierkupplung 0780
Einsetzbar in allen Fahrzeugen, eine geniale Entwicklung!
Entkuppeln an jeder Stelle der gesamten Anlage!
Dürfte doch heute mit 3D-Druck auch machbar sein?

Gruß Helmut


Von mir aus dürften die "Exclusiv-Teile" für einen Simplex-Umbau gerne als Paket separat angeboten werden. Aber ohne Berücksichtigung in der Konstruktion (Rille und Aussparung) bringt das halt nichts...

Ich hatte eh das Gefühl dass die Simplexloks unter Hornby eine Art Resteverwertung darstellten.

Viele Grüße
Robert
Es gab eben zu viele Probleme mit der Simplex.
Nur, wenn sie sehr gut eingestellt ist, funktioniert sie auch zufriedenstellend.
Mir ging das Klackern beim Fahren auf die Nerven, daher habe keine Simplexlok mehr.
Mein früherer Fachhändler hatte eines Tages beim Ausmisten einen Sortierkasten Federn  in der Hand zum Entsorgen. Die habe ich vorm Müll gerettet.
Die Nachfrage war so gering, dass es den Platz nicht lohnte.

Jürgen H.
Hallo,

m.E. war die Simplex Kuplung sehr viel schlechter als ihr Ruf. Ich habe sie jedenfalls aus meinen Loks nach relativ kurzer Zeit wieder entfernt, weil sie die Fahreigenschaften der Loks ausgesprochen negativ beeinflußt haben ("Klack-Klack-Klack"). Die Benutzung war eigentlich unproblematisch. Sehr viel genialer fand ich die alte Rangierkupplung 0780. Die hatte nur den Nachteil, dass der kleine Plastikstreifen sehr schnell kaputt ging. Das Ding aus aus stabilerem Material...
Mit dem Normschacht ist das wohl nicht mehr machbar, der ist zu schwergängig. Müsste man mal ausprobieren.

Gruß Engelbert
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


die Simplex-Kupplung kostet auch Geld. Die Montage ist aufwändiger.
In den 80‘ern haben die Kunden gerne für diese exklusiven Kupplungen bezahlt. Heute ist Geiz geil.



Hallo,

das Argument halte ich für komplett falsch, weil die Leute heute ein zigfaches für Kurzkupplung, feine Detailierung, Lichtwechsel, Digital, Sound usw. ausgeben.

VG Nico
Das Argument passt schon. Digitalkram, Sound und Steckteile kosten dem Hersteller wenig und die Marge ist hoch.
Handeinbau und Justage einer Kupplung hingegen...

Jürgen H.
Hallo,
Ich bin mit meiner digitalisierten Arnold ÖBB 2048 mit Simplex sehr zufrieden.
Neuentwickelte ÖBB Modelle mit Simplex ohne Zwangsdecoder würde ich sofort kaufen.

VG
Martin
Ich kann mir gut vorstellen, dass der schlechte Ruf v.a. von Analog-Bahnern kam...digital ist alles etwas "sachter"...
Gruß
Gert

Im wesentlichen starb Simplex mit dem Konkurs der alten Arnold-Firma. Mir hat mal ein Mitarbeiter (von Arnold/Hornby) erklärt, dass bei der alten Arnold-Firma sehr viel in Heimarbeit in der Umgebung gemacht worden ist, ohne viel Dokumentation. Dabei war auch die Simplex-Feder. Die Nachfolgegesellschaft hatte dann Mühe, den richtigen Draht (Materialstärke, Materialqualität, Biegewerkzeug, etc.) herauszufinden, so dass es dann bei einigen Modellen blieb, die das Restmaterial verwendeten. Patent-/Markenrechte haben kaum keine Rolle gespielt, weil ja wohl von der neuen Firma übernommen.
Ein Handicap war gewiss, dass Simplex nur mit angetrieben Achsen funktioniert, Die Schnecke/Excenter/Feder/Kupplung heben gab für Laufachsen zu viel Widerstand.
Manche haben sich vielleicht am etwas unrunden Lauf gestört. In der Endstellung hat der Excenter bei jeder Umdrehung immer leicht gebremst, Ein schöner Antrieb mit viel Schwungmasse hätte das wohl ausgeglichen, aber das Klack-Klack wäre geblieben.
Eine Rolle wird auch gespielt haben, dass der Spielwert eher beschränkt blieb: nur Lok abhängen - das wars. Das gleiche bei der schon erwähnten Rangierkupplung: dort, wo montiert, war abhängen möglich. Aber mehrere Rangierkupplungen in einem Zug?? Wo wird da wirklich abgehängt??!
Das Aufkommen der Kurzkupplungskinematik hat eher eine Rolle gespielt, weil eine Kombination mit Simplex ziemlich unmöglich ist, aber Hand aufs Herz: bei einer Rangierlok auf Kinematik verzichten zugunsten von Simplex, wäre ja wohl vertretbar (aber KKK tönt natürlich besser, weil fortschrittlicher). Hingegen hat der Fleischmann-Kupplungskopf kaum zum Verschwinden beigetragen, denn die gute alte Standardkupplung ist weiterhin bei den meisten N-.Bahnern die Standardkupplung geblieben.

Eine meiner Simplex-Loks, eine V100 DB Cargo, auf digital umgebaut, wird Mitte April auf einer Modul-Rangieranlage bei einer Modellbahn-Börse zum Einsatz kommen.

Heinzpeter
Hallo, Heinz-Peter: Wo wird das sein ?
Hallo Gert,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wieso ist eigentlich die Simplex-Kupplung ausgestorben?


ich glaube das es da nicht nur ein Grund für gibt sondern das es mehrere sind.

Gedacht war die Kupplung für Fahrzeuge mit einen Drehgestell oder wo die Kupplung mit der Achse mit der Simplexfeder ein Einheit bildeten, d.h. wo es kein Kinematik gab, das die Kupplung unabhängig von der Achse seitlich ausschwenken kann.
Auch ist es wichtig, das die Achse direkt über Zahnräder angetrieben ist, sonst reicht die Kraft nicht aus um die Kupplung zu heben. Und wenn die Kupplung gekuppelt hat ist die Kraft auch nochmal höher.
Die NEM Kupplungsaufnahme zum Stecken der Kupplung sehe ich da eher nicht als das Problem an.
Der Wunsch nach geringerem  Kupplungsabstand und der daraus resultierenden Kupplungskinematik stehen der Simplexkupplung im Weg.
Der passende Draht (Simplexfeder) und die Möglichkeit den auch passend zu biegen stellen wohl eher das geringer Problem da, C. Krella hatte zumindest eine Zeitlang - wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe - die Simplexfedern nachfertigen lassen.
Ob es die Simplexschnecken noch einzeln gibt entzieht sich meiner Kenntnis
Aber das Wesentlich größer Problem ist das Wissen um die Montage des ganzen, das soll es auch damals in Mühlhausen bei Arnold nur wenige Mitarbeiterinnen gegeben haben die das konnten.

Hornby hatte ja mal die Neuauflage der V100/211/212 mit Simplex im Angebot. ich kann mich noch gut daran erinnern wie Ingo - Harburger Lokschuppen . die Modelle hier vorgestellt hat. Alles super nur die Simplexkupplung fehlte.
Die Loks sind dann wohl irgendwann noch mit Simplex ausgeliefert worden, ebenso die DHG700C, aber das war es dann auch.

Nebenbei sein noch erwähnt, das für jede unterschiedliche Baureihe bzw. jeden Loktype eine unterschiedliche Simplexfeder nötig ist.

Gruß Detlef
Zitat - Antwort-Nr.: | Name: BR65

Ob es die Simplexschnecken noch einzeln gibt entzieht sich meiner Kenntnis


Simplexschnecken gibt es noch ...
https://www.ebay.at/itm/185332536871

Das Problem ist aber wie oben erwähnt ...
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

dass für jede unterschiedliche Baureihe bzw. jeden Loktype eine unterschiedliche Simplexfeder nötig ist.


... welche kaum noch zu bekommen sind und dass auch das Chassis einer Lok für eine Simplex Kupplung dementsprechend vorbereitet sein muss.

Wenn erwähnte Erfordernisse erfüllt sind, ist eine Nachrüstung möglich und mit ein wenig Geschick auch zu machen. Allerdings ist der Aufwand recht hoch und lohnt sich kaum.
Dennoch haben gut eingestellte Loks mit Simplexkupplungen schon ihren eigenen Reiz, besonders wenn im Digitalbetrieb mit Kupplungswalzer rangiert wird.

Meint Johnny
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


Das Argument passt schon. Digitalkram, Sound und Steckteile kosten dem Hersteller wenig und die Marge ist hoch.
Handeinbau und Justage einer Kupplung hingegen...



Nein passt nicht, weil das Argument hieß, dass die Kupplung kein Kunde bezahlen will, weil Geiz geil sei.
Auch dein Argument sehe ich nicht wirklich. Wenn ich mir vorstelle, wie fummelig z.B. die Montage einer 44er von Fleischmann mit ihren unzähligen feinen Teilen ist - da würde eine Simplex Kupplung wohl den Kohl nicht fett machen. Auch einfachere Modelle haben heutzutage unzählige winzige per Hand zu montierende Teile.
Sie ist unter Garantie nicht weggefallen, weil sie so teuer ist und dass niemand bezahlen will.

VG Nico
Es dürfte wohl am Mühlhausen-Homemade-Effekt gelegen haben und am Wissen wie die Konstruktion aussehen hätte müssen.

Das dürfte nämlich nicht in Italien, Spanien, China oder GB vorliegen...

Alleine wie lange es für die "einfache" V80 gebraucht hatte - da hätte keiner noch eine Simplex hinein konstruieren können. Die waren zu sehr mit DuoLED in den Frintscheinwerfern und mit Festkleben der Wechselbohlen beschäftigt...

VG
Robert
Na, die E63 ist natürlich ein schlechtes Beispiel, weil so schon miese Stromaufnahme...da will ich aber nochmal ran, weil tolle Rangierlok (und Simplex funzt...wenn Strom da !
In Betrieb ist jetzt eine V100, da funktioniert das (abgesehen vom Klappern ) super...auch ohne den (vorhandenen) Rangiergang.
Als nächstes wird eine V65 digitalisiert, dann mal sehen, wie das dort funzt...sehr gespannt !
Gruß
Gert
Hallo Gert,

die Börse findet am 15. April in Schinznach-Bad (Schweiz) statt, etwas weit weg von Dir... Ich wünsch Dir mit der V65 viel Glück - meine beiden klemmen mechanisch im Getriebe und machen keine Freude, trotz sb-modell-Umbau.

Heinzpeter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

meine beiden klemmen mechanisch im Getriebe und machen keine Freude, trotz sb-modell-Umbau.



Dann schau Dir mal GENAU die Zahnräder an, auf verschmutzung, krumme Zähne, etc. an!
Ohne Motor muß das Fahrwerk frei laufen, wenn da was stockt - siehe die Zeile obendrüber!

Gruß, Micha

Gibt es denn Erfahrungen mit dem Klapper-Klapper im Alltag ? Das klingt nach "enormem" Verschleiß...
Gruß
Gert
Null Verschleiß und wenn die Federbügeln gut eingestellt sind, muss man schon ganz genau hinhören um das Klacken zu hören. Da ist oft das Fahren über so manche Schienenstöße um einiges lauter.

Meint Johnny
Sollte man trotzdem diese kleinen roten Spiralen etwas ölen (Ballistol o.ä.) ?
Hallo Gert,

geölt habe ich noch keine Simplexschnecke - kleine rote Spirale - und ich habe diverse Modell mit Simplexkupplung.
Wenn du wirklich da was schmieren willst, dann nur mit einem Teflonöl welches rückstandlos verdünstet und die Schmierwirkung als Trockenschmierung erhält.

Die V65 ist schon anspruchsvoller, zum einen was den Antrieb, die Stromabnahme, angeht und auch durch die Bauart / Abmessung der Simplexfeder was die Kupplung angeht - zumindest bei der Verwendung der Fleischmann Profikupplung.

Es gab auch 2 verschiede Ausführungen der Lok, einmal mit einteiliger Steuerstange und dann auch mit einer 3-geteilten Steuerstange die besser ist. Selbige kann man aber auch nachrüsten, damit läuft die Lok besser.

Gruß Detlef
Ich habe die "dreiteilige"...
Ok, offenbar sind die Simplex-Ausführungen nicht anfälliger als "ohne" !?
Gruß
Gert


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