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THEMA: Nummerierung der Wagen im Zug in frühen Epochen

THEMA: Nummerierung der Wagen im Zug in frühen Epochen
Startbeitrag
Lio - 24.04.23 08:29
Hallo,

nehmen wir mal einen Beispielzug mit Lok, Pw, C, C, AB, WR, AB, C, C in den Epochen I und II. Hätte man bei der Nummerierung der Wagen nur die Sitzwagen berücksichtigt, also beispielsweise -, 1, 2, 3, -, 4, 5, 6 oder auch die anderen, also 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 (mal abgesehen von Kurswagen mit abweichender Nummerierung)?

Und habt ihr schon mal für feste Einheiten die Wagennummernschilder geändert? Mir schwebt ein Ausdruck mit Tintenstrahler auf einem selbstklebenden Etikett vor ... die Wagennummer wäre gut lesbar und der obere Aufdruck "Wagen" eher nicht, aber im Betrieb benutze ich ja keine Lupe.

Viele Grüße
Frank

Hallo Frank,

zu Deiner erster Frage in Ep. II: das kannst Du selber herleiten
Platzkarten: https://www.deutsches-kursbuch.de/A_1.htm ;
"Schnellzug": https://www.deutsches-kursbuch.de/A_II.htm .

Grüße aus NL,
StaNi

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Hallo Frank,

das ist ja witzig, ich beschäftige mich gerade mit dem gleichen Problem. Ich versuche gerade, die alten preußischen Schnellzugwagen von Arnold kostengünstig etwas "aufzupimpen". Ich drucke gerade mit meinem Laserdrucker Decals aus, um die Beschriftung im Zustand vor 1930 - also ohne Strich zwischen Wagennummer und Eigentumsdirektion - darzustellen. Bei den Nummern der Wagen über den Wagenlaufschildern habe ich einfach irgendeine Nummer genommen. Ich habe nämlich ebenfalls nicht herausgefunden, ob z.B. der Packwagen auch eine Nummer erhalten hat - was aber ziemlich unlogisch wäre, da sie ja - meines Wissens - auch keine Wagenlaufschilder (="Zuglaufschilder") hatten.

Ich füge mal ein Bild des heutigen Arbeitsstandes an. Ich habe allerdings die Decals noch nicht mit Weichmacher behandelt und auch die Ränder, die etwas beim Aufbringen auswaschen und daher teilweise weiß werden, noch nicht nachbehandelt. Sei also bitte nachsichtig mit mir, die Aufnahme ist mit dem Handy durch meine Arbeitsplatzlupe "geschossen". So sieht man die Beschriftung sonst nur durch die Kopflupe.

Die Vorlagen fertige ich in Publisher und hänge da auch mal einen Ausschnitt an. Die Qualitätsverluste beim Ausdruck sind schon beträchtlich. Ich werde demnächst mal versuchen, einen besseren Druck in Auftrag zu geben ... aber allzuviel Geld will ich dafür dann doch nicht ausgeben. Die alten Wagen von Arnold sind doch eher bekanntermaßen "Phantasieprodukte".

Viele Grüße
Fred

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Hallo,

schön, dass es hier weiter geht. Ich tippe lieber auf der richtigen Tastatur als auf dem Handy, so dass ich mich nach dem Urlaub hier wieder einklinke.

Viele Grüße aus Sardinien
Frank
Hallo,

StaNi: ich weiß nicht, was du meinst. In den beiden Kursbuchauszügen finde ich nichts zu meiner Frage ...

Fred: wirklich lustiger Zufall. Deine Druckvorlagen sehen sehr gut aus! Du schreibst, dass du mit einem Laser druckst. Hast du mal einen Tintenstrahler probiert? Der schafft es zumindest bei Fotos, erheblich besser zu drucken und ich tippe darauf, dass das auch für diese Schilder gelten würde. Ich werde es demnächst mal probieren, aber nach wie vor würde ich lieber Etikettenpapier versuchen. Zum einen wäre es selbstklebend, zum anderen würde die auftragende Dicke ja ein plastisches Schild darzustellen helfen. Aber mal sehen, ob das wirklich so klappt ...

Viele Grüße
Frank
Hallo Frank,

über die Anschaffung eines Tintendruckers habe ich schon nachgedacht. Mehrere Punkte lassen mich zögern:
1. Welcher Drucker hat die höchste - nicht nur interpolierte - Auflösung?
2. Decals, die mit Tintendruckern gedruckt werden, müssen nach dem Druck mit Klarlack versiegelt werden. Lack, der nicht auf Wasser basiert, kann die Decalfolie - auch noch längere Zeit nach dem Trocknen - angreifen. Wasserlösliche Lacke können die Farben des Tintenstrahldruckers ablösen und verwischen. Obwohl ich eine Airbrush besitze und damit auch leidlich umgehen kann, habe ich das bisher gescheut.

Zu Deiner Absicht, Aufkleber zu drucken: Ich drucke auf Decalpapier von "Druckeronkel". Er bietet zwei Stärken an: 7 und 20 Mikrometer. Ich finde, dass das 20er schon zu dick ist. Aufkleber werden da eher noch stärker sein. Da ich derzeit Personenwagen "bearbeite", versuche ich eher, die Beschriftung möglichst flach zu halten. Soweit mir bekannt, bestanden die Beschriftungen der Reisewagen bei der DRG - außer bei Salonwagen etc. - nicht aus Schildern ... jedenfalls, wenn ich die Bücher von Wolfgang Diener (ISBN 978-3837511604 ) richtig gelesen habe.

Mein Angebot: Ich fertige für Dich mal eine Vorlage, die Du ausdrucken kannst. Das Ergebnis kannst Du ja vielleicht als Foto hier einstellen. Dann bräuchte ich von Dir nur die "Rohdaten", z.B. Art des Schilds und Textinhalt.

Einen schönen Sonntag wünscht
Fred
Hallo Fred,
die lfd. Wagennummern waren m.W. immer auf gesonderten Schildern, da die Wagennummer nur bei einem Kurslauf (hin und zurück) passte.
Bitte nicht mit der Wagennummer der DRG/ DRB verwechseln,  die nur einmal pro Wagen vergeben wurde.
Beste Grüße
Klaus
Hallo Klaus,

stimmt. Mein Fehler. Da stand ich ziemlich auf dem Schlauch.

Die Zuglaufschilder waren, wie der Name schon sagt, eben Schilder. Die roten Wagenschilder mit der Nummer des Wagens im jeweiligen Zug wurden auf diesen Zuglaufschildern aufgesteckt und waren natürlich auch Schilder.
Das gilt auch für die Raucher- und Nichtraucherschilder.

Besten Dank und viele Grüße
Fred

Hallo Frank,

schade.
Du darfst aber *heute* nicht auf damals projektieren. Du hast einen Zp A ( R wie Reihung ). _Da_ stehen die von Dir gemeinte Nummer. Aber ich befürchte nur bei WL.
Platzreservierung war gesetzlich verboten.
Eine Platzkarte ( lese dort ) gab nur recht auf 1 Sitzplatz besetzt ab Abgangsbahnhof ( bei Berlinerstadbahnhof der Letzte Berliner St.Bhf ). Nix da mit Reservierung, nix da mit Unterwegs einsteigen. ( CIWL ausenvorn stellend .)
Der Ausgangsbahnhof aber, mußte doch wissen wieviel Nachfrage es für _den_ Zug gab / wieviele Plätze es noch gab. Das mann Wagen eine Nummer vergab macht dann Sinn.
Und eigentlich erst dann, wenn es der gleiche Wagenklasse mehrmals im Zug gab. Zum Beispiel AB + BC ( B doppelt ) oder AB + C + C ( C doppelt ).

Also keine Nummer an Post, Pw, WR. Nur in wenige Züge verwendet und ausschließlig an ü-Wagen.

Bildchen : Gezetz Paragraph 17 mit Zusatzbestimmungen der Bahnen in schrägschrift,
Entstammt https://timetableworld.com/ttw-viewer.php?toke...a2-a0da-20d58e1e05ba .

LG aus NL,
StaNi

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Hallo StaNi,

also,bin ich wieder mal auf dem Holzweg? Ich finde im Internet nämlich Bilder von Platzkarten der DRG, die bestimmte Wagen und Platznummern ausweisen.
1939 https://www.heimatsammlung.de/fahrkarten/image...karte-platzkarte.jpg
1929 https://www.heimatsammlung.de/fahrkarten/image...karte-platzkarte.jpg
1925 https://www.heimatsammlung.de/fahrkarten/images-03/3705-platzkarte.jpg
1927 https://www.heimatsammlung.de/fahrkarten/image...karte-platzkarte.jpg  Diese Karte könnte ggf. auch helfen, Franks Ursprungsfrage nach der Reihenfolge der Nummern zu erhellen. Da wird im Wagen 1 der Platz 30 in der 2.Klasse ausgewiesen. Da in der Regel hinter der Lokomotive ein Packwagen eingereiht wurde, könnte also die Nummerierung der Reisewagen mit der 1 begonnen haben ... oder alles war ganz anders.

Na, da hat Frank aber ein spannendes Thema auf den Markt geworfen.

Groeten uit Berlijn naar Nederland
Fred

Hoi Fred,

Dein 3. Beispiel ( der Pilgerfahrt nach Rom ) gilt hier nicht weil Bestellter Sonderzug
Dein 4. Beispiel ( ? Bank Aktionären Sammlung ? ) gilt hier nicht weil Bestellter Wagen- oder Sonderzug.
Beispiele 1 & 2 sind eben die Bahneigene Zusatzbestimmungen D-Zug !

Vergebene Wagennummern für die Normalzügen findet mann im Zp AR !
Sonderzüge hab ich keine Ahnung.

Grüße aus NL,
StaNi
O - Nachtrag.

Zwar kaufe ich nichts mehr, könnte dennoch sonstwer hilfrich sein:
Reprint
RBD Hannover
Zugbildungsplan für die der Personenbeförderung dienenden Züge. (Abgekürzt: Zp.)
Gültig vom 7. Oktober1934 ab.
https://bahnbuch.de/zugbildungsplan-fuer-die-d...g-dienenden-zuege-zp

Grüße,
StaNi
Hallo StaNi,
das Thema hat ja echt einiges zu bieten! Spannend!

Den Reprint des Zugbildungsplans habe ich auch .... aber leider gerade verlegt.

Ich habe jetzt nach mal bei Wolfgang Diener ("Anstrich und Bezeichnung von Trieb- und Reisezugwagen" ISBN 978-3-8375-1160-4) nachgesehen. Bei Diener heißen diese Schilder "Ordnungsnummern" Er schreibt: "Zur Orientierung für Reisende mit Platzkarten war es notwendig, die Wagen eines Zuges mit Ordnungsnummern zu bezeichnen. Dazu diente ein Schild mit der Aufschrift zum Beispiel 'Wagen 10', das auf die Wagenlaufschilder aufgesteckt werden konnte." (siehe S. 150) Auf S. 117ff. findet man bei ihm auch noch einiges, das die Staatseisenbahnen der deutschen Länder - also Voläufer der DRG - betrifft. Das System gab es anscheinend schon mindestens seit 1911.

Wozu sollte sich die DRG bei D-Zügen auch die Mühe gemacht haben, jeden Durchgangswagen im Zug mit einer Ordnungsnummer und auch auf den Fensterbrüstungsleisten mit Anschriften der Abteil- und Platznummern zu versehen, wenn Reisende - außer in Sonderzügen - keine festen Plätze reservieren konnten?

Bei Eil- und Nahverkehrszügen gab es diese Ausschilderung wohl nicht, und dort konnte man - meines Wissens - auch tatsächlich keine Plätze reservieren.

Viele Grüße
Fred
Moin Fred,

1899 ist für mich Epoche I. Ich verweise ja auf jenes Kursbuch.
Hm - wer braucht denn eine 1-zu-1 Übereinstimmung zwischen Wagen und Sitzplatz ?
Derjenige, der eine Platzkarte kauft, oder doch derjenige der die Karte ausschreibt ? Huhn oder Ei ? oder gäbe es da eine Zwangsläufigkeit ?

Meiner Meinung nach ist es bei großer Zulauf ( großer Nachfrage ) an dem Ausgangsbahnhof zu entscheiden, ob mann *ist Alle* melden muß oder doch 1 extra Wagen hinzu dranhängt ( oder ab Bahnhof ... weil mann weiß da kommen noch mehr Reisenden hinzu ). Teilweise gab es eh Planmäßige vZ ( Vorzug ) bzw. nZ ( Nachzug ).

Nochmals: nix Reservierung. Deine Links (  D a n k e s c h ö n  ) auf Platzkarten belegen eben dies - bitte dort lesen.

Hm. Die Bilder die ich gesehen habe / hatte wiesen kaum Wagenordnungsnummer auf. Wenn für Dich noch unbekannt nur 1 Beispiel :
98 1104 mit den Kurswagen des D 179 aus Eger kurz vor Oberstdorf. Die Aufnahme entstand am Bahnübergang von der heutigen Rubinger Straße aus, unmittelbar am Ortseingang von Oberstdorf. (09.06.1939)
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/68007.jpg .

Falsche Epoche :
Im Sommerfahrplan 1949 gab es nur drei Fernverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz. Dazu gehörte der neu eingeführte FD 276 "Skandinavien-Schweiz-Italien-Express", der von 14.52 Uhr bis 15.34 Uhr Aufenthalt in Basel SBB hatte. Eine SBB Ae 4/7 verlässt hier mit dem D 66 den Bahnhof Basel SBB. An der Spitze laufen die Kurswagen des FD 276 von Kopenhagen nach Rom. Als erster Wagen der dänische Ca 1028, dahinter ein AB4ü der DB. (10.09.1949)
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/88313.jpg .

LG aus NL,
StaNi
Hallo Zusammen,

ich möchte noch auf eine Systematik auf Wagennummern NACH dem Krieg (III und IV) verweisen, die ich auf eigene Erinnerungen beziehe.

Die Wagenlaufnummern wurden mMn. bis zum letzten Zug gereiht, so als wäre es ein "Ganzzug" der von A nach B fährt (und umgekehrt)
Das heißt, dass der Frühzug 5:00Uhr die Wagennummern 1-8 hatte, dann zB. 7:30Uhr mit Verstärker 11-21, dann normal wieder 22-30 und dann am Nachmittag 33 -43 usw...... Es klaffte mMn. eine Lücke für erforderliche Verstärker.
Am Startbahnhof wieder angekommen, wurden die Nummern unverzüglich dann eingesammelt. Sie verblieben nach Überführung ins Wagenwerk zur Reinigung und Ergänzung, also nicht am Wagen

Auf diese Weise war ....eben nach dem Krieg.... erkennbar welche Reservierung für welchen Zug galt.
Reine Bahndienstwagen...also "Packwagen" oder gar Postwagen oder jene der Mitropa erhielten soweit ich mich erinnere, keine Nummern (ich zählte als Kind immer mit oder habe ich die Zahl noch nicht gekannt?!😬 ).

Ob das jedoch auch vor dem Krieg so war, in Anbetracht dessen, dass gar keine Reservierungen möglich gewesen sein sollen, entzieht sich meiner Kenntnis

Wäre dem aber auch im Epoche II so, könnte es günstiger sein, dann höhere Wagennummern zu wählen, denn der Frühzug wäre dann vlt schon "durch".

Gruß Sven
Hallo zusammen,
Franks Ursprungsfrage - wie ich sie verstanden habe -  war, wie die Ordnungsnummern bei der DRG auf die einzelnen Wagen eines D-Zuges verteilt wurden.

Wenn ich StaNi richtig verstanden habe, soll es gar keine Reservierungen für D-Züge bei der DRG gegeben haben. Nun preist das MER-Reisebüro im Aushangfahrplan Berliner Fernbahnhöfe 1934 aber genau den Verkauf von Platzkarten an. ( https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9...rnbahnh%C3%B6fe-1934 )  

Die Ordnungsnummern über den Wagenlaufschildern kann man auch auf Fotografien durchaus sehen. Bei Joachim Deppmeyer findet man eine Fotografie mit Ordnungsnummer schon auf dem Cover ( https://m.media-amazon.com/images/I/51OgpaXtqvL._SX338_BO1,204,203,200_.jpg ) und dann auf den Seiten 56, 66, 72, 76, 78, 82, 90. Leider kann ich die Bilder wegen fehlender Rechte nicht hochladen.

Also, ich denke, die Frage, dass es Reservierungen gab und dass bei der DRG bei D-Zügen - ggf. auch bei anderen Fernzügen - Ordnungsnummern verwendet wurden, sollte geklärt sein.

#14 Hallo Sven,
dass es so hohe Ordnungsnummern gab, war mir neu. Hast Du Bilder? Ich werde mal bei Alfred Gottwaldt suchen.

Viele Grüße
Fred
Hallo,

nochmals zu Franks Frage, ob Schlaf-, Speise- und Packwagen mit Ordnungsnummern versehen wurden. Ich denke, nein.

Auf den Herstellerzeichnungen findet man für die Sitzwagen durchaus den Platz für die Ordnungsnummern ( http://www.zander-heba.de/WebRoot/Store4/Shops..._-_C4ue_1931_LHB.jpg ) und ( http://www.zander-heba.de/epages/17786094.sf/d...86094/Products/11774 ).

Für die Schlafwagen findet sich hier nichts ( http://www.zander-heba.de/WebRoot/Store4/Shops...gen_1._2._KLasse.jpg )

LG
Fred
Hallo Fred,

ich habe eine Wagennummer "36" der DR.
Fakt ist, dass der Zug Nachmittags... und zwar "heimwärts" fuhr πŸ˜‰

Gruß Sven
Hallo Sven,

das ist ja interessant! Dass die DR das System der DRG übernommen hat, ist ja ziemlich wahrscheinlich. Aufnahmen aus der Weimarer Zeit finden sich mit und ohne Ordnungsnummern. Da diese Tafeln ja abnehmbar waren, ist das ja auch kein Wunder.

Eine Frage bleibt für mich noch: Hatten auch Kurswagen Ordnungsnummern oder nur die Wagen des Stammzuges?

Viele Grüße
Fred
Hallo Fred,

ich bin der Ansicht, dass den Kurswagen die alte Nummer entnommen wurde und die dem neuen Zug nun zugehörige Nummer eingeschoben wurde.
Da gab es einen Kurswagen bei uns ... auch hier war ich kleiner staunender Zeuge....ich glaube nach Stuttgart.....,
Der Wagen wurde anrangiert und dann kam der Zugführer (Respektsperson!!!)  entfernte die alte Tafel mit der roten Zahl und steckte eine Neue ein. Ob auch das Zuglaufschild gewechselt wurde.......tja hätte mal einer gesagt, dass das später einer wissen will....😁 Ich hätte glatt drauf geachtet. Ob die Wagennummer in den übrigen Zahlensalat passte. kann ich auch nicht mehr sagen,.... aber denkbar ist das schon.

Gruß Sven
Hallo,

absolut spannend, was sich hier auf so eine scheinbar einfache Frage tut. Ich hatte mich fast geschämt, sie zu stellen und eher mit "klar, ist so: ..." gerechnet.

@StaNi: Deine Verweise auf die Kursbucheinführung und den ZpA hatte ich ja nicht verstanden und du hast mit "Schade" geantwortet. Hast du noch eine Erklärung für mich, wo in den beiden Dokumenten diese Information auftauchen würde?
Ich habe mal die Kopfzeilenerläuterungen 1-7 bzw. 1-10 angehängt um zu zeigen, dass die Ordnungsnummern auch nicht durch den Zp A festgelegt waren, Deine Quelle §17 in #8 ist interessant. Aber aus welchem Kontext stammt sie? Vielleicht einem, in dem es nicht möglich oder zweckmäßig war, Reservierungen platz- und wagengenau zu vergeben?

@9mmBerlin: Ich neige absolut deiner Interpretation zu, Fred. Oder anders gesagt: ich hätte nie gezweifelt, dass es in Epoche II die Möglichkeit der platz-/wagengenauen Reservierung gegeben hat,  nur war mir eben die Ausgangsfrage - Ordnungsnummer (danke für die Klarstellung des Begriffs) - noch nicht klar

@StaNi: in #10 wirfst du daraufhin ein "Vergebene Wagennummern für die Normalzügen findet mann im Zp AR". Ich vermute, du meinst den ZpA und das R steht entweder für Reisezüge oder ist ein Tippfehler? Dann würde ich erneut auf das angehängte Bild verweisen. Das Buch in deinem Nachtrag #11 habe ich, auch dort ist nichts zu finden. "Hm - wer braucht denn eine 1-zu-1 Übereinstimmung zwischen Wagen und Sitzplatz ?" verstehe ich nicht: der Reisende möchte schnell seinen Platz finden, oder? Die weitere Dynamik der Zugzusammenstellung einschließlich Vz und Nz, die du schilderst, wird sicher ohne Platzkarten stattgefunden haben (damals war man ja analog und langsam - nicht immer ein Nachteil - unterwegs).

@SSEB: Interessant, zwar nicht meine gefragte Epoche, aber dennoch denk-würdig. So hatte ich das noch nie erlebt (was nichts heißt, meine bewusste Zugfahrzeit begann ca. Mitte der 70er). Aber später hast du ja einen Beweis angetreten.

@9mmBerlin/#16: ein weiteres Indiz dafür, dass nur reguläre Sitzwagen ausgewiesen wurden, ebenso wie deine Ableitung mit Ordnungsnummer 1 des ersten Sitzwagens.

Zur Kurswagenfrage: Hätte Sven jetzt nicht sein eigenes Erleben geschildert, hätte ich vermutet, dass man diesen Wagen von vornherein eine höhere Nummer gegeben hätte, um z.B. zu vermeiden, dass Wagen 6 im Abgangszug nun mit Wagen 6 im Zielzug überlagert, also bspw. die Nummer 101 (als Alternative des Tauschens). Was spräche dafür? Im Kursbuch Sommer 1939 gibt es ab Seite 89 das "Zug- und Wagenverzeichnis", welches zunächst die Wagen aufzählt, allerdings nur Salonspeise- und Schlafwagen. Dann folgen auf den Seiten Z1 bis  Z48 alle Züge einzeln aufgeführt, jedoch nicht die Kurswagen - das hätte ich vermutet. Jedenfalls: Ein Kurswagenverzeichnis, und ich meine, ich hätte das mal wo gesehen, würde ja die Grundlage bilden, jeden einzelnen (!) Kurswagen mit (s)einer Nummer zu versehen. Dann gäbe es keine Mehrdeutigkeiten beim Übergang von Zug 1 auf Zug2. Vorteil für die Reisenden wieder: immer gleiche Orientierung.

Jedenfalls wäre eine (höhere) Kurswagennummer auch eine interessante Darstellung im festen Modellbahnzug, d.h. ich würde gern die Interpretation "behält seine Nummer" behalten

Mein Zwischenfazit wäre also dieses für meinen Beispielzug Pw, C, C, AB, WR, AB, C, C: -, 1, 2, -, -, 3, 4, 123, wobei "-" keine Nummer bedeutet und 123 bspw. ein Kurswagen wäre. Disclaimer: von mir aus auch -, 5, 6, -, -, 7, 8, 123 und weitere Variationen einschließlich Lücken oder absteigend statt aufsteigend etc. - unterwegs wurden ja ganze Zugteile ausgesondert oder zugesetzt.

Um wieder zur Ausgangsfrage zu kommen: das Wesentliche ist: Pw, WR und WL ohne Ordnungsnummer im Zug.

Viele Grüße
Frank

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Zu WL; zwar Falsche Epoche,
aber es geht um das weiße Schildchen rechts im Bild zwischen Fenster und Einstieg. ( Wenn Ihr den Minitrix '28 habt...)
Tekst "Transport eines Schlafwagens zur 17. Internationalen Funkausstellung...(04.04.1949)"
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/47410.jpg .
Klasse! Das Thema macht Spaß! Also Frank, kein Grund zum schämen!

StaNi hat recht. Minitrix hat am 28er Schlafwagen 13130 tatsächlich die Ordnungsnummer 56 zwischen 1. und 2. Fenster. In der Datenbank findet sich sogar ein Bild mit der Ordungsnummer 331 ( https://www.spurweite-n.de/ncontent/ndb/ndb-ar...1&MaxCount=22787 )

Beim Speisewagen fehlen sie, und der Fleischmann Schlafwagen 8134 hat auch keine.

Viele Grüße
Fred
Sooo, ich war noch einige Beweise schuldig gebliebenπŸ˜„
Anbei also die Wagennummer, die .....ihr wisst, es muss ein Gerücht bleiben....neben der Klotür hing.
Das war die Stelle in der man sich zum "Bürger" verwandelte.🀐

Ich editiere den Eintrag auf das Thema.Epoche 2
Der Blitzfahrplan der Deutschen Reichsbahn aus dem Jahre 1939 (Sommer) für Sachsen usw....verweist auf das Thema Platzkarten wie folgt im Foto.. Die Liste der Züge ist regional natürlich unterschiedlich.
Demnach gab es Platzkarten. Der Beweis anbei.

Gruß Sven


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Hey, da kommt ja immer mehr Salz in die Suppe!

Also WLs doch - mit eigener Nummer - nummeriert. Ich habe ein Mitropakursbuch im Keller, ich gehe mal kramen, vielleicht finde ich dort was.

Sven, ist das sächsische Kursbuch ein Reprint (dann könnte ich mal schauen, es zu bekommen) oder gar ein Original?

Viele Grüße
Frank
Frank,
es ist ein Original und wird gehütet wie auch weitere historische Bahnunterlagen und bleibt auch in guten Händen.

Natürlich findet man nicht immer auf Anhieb was man mal verinnerlichte, aber hier war es leicht.πŸ™‚

Gruß Sven
PS: Orientiert man sich am besagten Fahrplan, so war natürlich nicht jeder Zug ein "Platzkartenzug".
Für die Züge ab Dresden, Chemnitz und Leipzig und retour ließe sich das ermitteln, ansonsten hilft nur das große Kursbuch weiter....

Hallo Sven,

dann hüte deinen Schatz!

Im besagten Mitropakursbuch (Winter 38/39) habe ich nichts gefunden, außer Regelungen zu Bettkarten. Da man diese ja als Äquivalent zu Platzkarten sehen kann, war mein Zwischenfazit in #20 bei den WLs unlogisch, es müssten dann also die WLs auch berücksichtigen. Und da es ja ganze Schlafwagenzüge gab (z.B. D70 oder auch als Dsl70 bezeichneter Zug Berlin Ahb - München), war die Wagenbezogenheit auch wichtig -> Ordnungsnummer des Schlafwagens.

Viele Grüße
Frank
Moin,

Frank, bitte schau nach im Zp A Zug Dsl 80 Berlin Ahb - München. Hinter WL stehen die Zahlen 313-315, 318, 341, 338-337, 338-340.
Wenn im Kopfe nicht erläutert, dann die Gebrauchsanleitung lesen.

Fred, bitte suche in Deinem Zp A einen FD oder D Zug mit WL. Da müßte dann auch welche Zahlen ( Ordnungsnummer ) zu finden sein.

Entschuldigende Grüße ob meine Kurzfassungen,
staNi
Hallo staNi,

jetzt weiß ich, was du meinst. Ja, du hast recht. Dort stehen die Ordnungsnummern wie auch in den oben gezeigten Bildern der Wagen. Ich tippe darauf, dass diese Wagen die Ordnungsnummernschilder "lebenslang" beibehielten und sie nicht pro Zuglauf ausgetauscht wurden, im Gegensatz zu denen der Sitzwagen.

Als du das schriebst und ich noch (nur) auf Ordnungsnummern der Sitzwagen aus war, hatte ich das auch auf diese bezogen. Diese Angaben sind dort nicht enthalten.

Danke also!

Viele Grüße
Frank
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich tippe darauf, dass diese Wagen die Ordnungsnummernschilder "lebenslang" beibehielten und sie nicht pro Zuglauf ausgetauscht wurden, im Gegensatz zu denen der Sitzwagen.



Hallo Frank,
dafür würde auch sprechen, dass die Ordnungsnummer beim Schlafwagen im Fensterband angebracht ist und nicht als Steckschild auf dem Wagenlaufschild.

#27 Hallo Stan, leider finde ich mein Exemplar des Zuglaufplans derzeit nicht. Aber ich denke, dass Frank, Sven und Du die Frage geklärt haben. Vielen Dank!

Viele Grüße
Fred
Moin nochmal,

Bilder von WL "mit Allem" ( sprich: Kursschild & Wagennummer / Ordnungsnummer ) sind sehr spärlich.
Habe doch noch  im Netz dieses in einem Ungarisches Forum gefunden:
https://forum.index.hu/Article/viewArticle?a=158625556&t=9121413 und entstammt ( Quelle ) runterscrollen auf Datum 2021.08.19
https://forum.index.hu/Article/showArticle?na_...121413&na_order= .

Frank ? gibt es in Deinem Zp A auch ein Kapittel MITROPA ? ( wird in Albert Mühl 75 Jahre MITROPA / EK-Verlag aufgeführt.

Die Frage nach Ordnungsnummer Vergabe an Schnellzugwagons vor 1940 wäre dann nur noch etwas für die Herren und Damen des DSO HiFo.

Grüße vorerst,
Stani

Edit: runterscrollen auf Datum 2021.08.19
Moin,

also Fred, ich befürchte wir reden an einander vorbei.
Eine Platzkarte konnte man auch reservieren, geht ja hervor aus meinem #1 , erster Link.
Bitte auch noch dazu dort zu lesen "Belegen der Plätze".

Die Platzkarte >Wagen Nr.< >Platz Nr.< in Zug so-und-so Ab Ort - Zeit meinend Recht auf jenem Sitzplatz erlöscht ( wird eigentlich wertlos ) ab Abfahrt des Zuges. Ist man nicht zeitig an Ort und Stelle oder verläßt den Platz ohne einen *diesen Sitzplatz ist Belegt* Vermerk wird jede Anspruch nichtig.
Eine Platzreservierung im Sinne : der Zugführer oder der Schaffner sieht vor Ort zu, das der Nummer nur vom Platzkarten Halter besitzt / besessen / besessen werden wird , ist nicht gegeben.


Zu Franks Fragen :
( es folgt eine Herleitung. )
Mein Beitrag #1 erster Link lernt, daß es ( nur ) Platzkarten für ( 1939: bestimmte ) Schnellzügen gibt.
Eilzügen haben zwar eine höhere Reisegeschwindigkeit als Personenzüge, der Zuschlag beträgt die Hälfte vom Zuschlag eines Schnellzuges. Die 1. Klasse gibt es als Eilzug Zuschlag nicht.
Folglich ist ein Eilzug kein Schnellzug.
Mein Beitrag #1 zweiter Link liefert dann : Schnellzüge führen die Buchstabe(n) >Liste<.
Bemerke: LD gibt es nicht, dennoch ist laut die Auflistung ein L Zug ein Schnellzug.
Da eine Platzkarte ( Sitzplatznummer & Wagennummer ) nur Anwendung finden kann wo von Fahrenden einen Sitzplatz geboten wird, kann man ableiten welche Wagen nie eine Wagennummer benötigen und welche in Betracht kommen.
( Hm. Post könnte ähnlich WL eine Betriebsinterne Nummerung bekommen - weiß ich nicht. )


Zu die Quelle §17 in #8 :
wenn Du auf den Link hinter "Entstammt" geklickt hättest: Reichs-Kursbuch 1899 Deutschland, Oesterreich-Ungarn,
Schweiz.
Auszug aus der EVO mit in _schräger_ Schrift die nicht Gesetzliche sondern Zusatzbestimmungen der Verwaltungen.
Damals wie heute gibt es die Beförderungspflicht für alle. Eine Platzreservierung folglich Gesetzeswidrig.
Extra Sonderleistungen ( _nicht_ anstatt , sondern extra Züge mit z.B. höhere Reisegeschwindigkeit und/oder Komfort ) aber, lassen eine Grundversorgung unbeschadet und erst dann können die Verwaltungen diesen Zwitter "Platzkarte" feilbieten.


ZugBILDUNGSplan
Zp. / Zp A / Zp AR / Zp AU
Hach ja - nun : R wie Reihung, U wie Umlauf. Hier kehre ich römisch I und II unterm Teppich. Ist eh Ep. 3 und weiter.
{ Zp BR und BU gabs / gibt es auch noch. } OK : mein Fehler weil Kürzel falscher Epoche angewandt - Pardon.
Aaaaber: die Zp AR I ( Schnellzügen ) zeigen sehr wohl die (Wagen)Ordnungsnummer - mein Fehler dies auf Ep. 2 hinunter zu denken - Pardon.


Nochmals Platzkarten.
Vorbestellen konnte man z.B. bei Reiseburos. Die beantragten so-und-so-und-dies-und-das ( per Telefon oder Telegraf - keine Ahnung ) beim Abgangsbahnhof. Dort wurden per Wagon ( also: Nummer ) belegte Sitze gestrichen, die Reisebüros bekamen Ihren Auskünfte. Wie will man sonst Doppel- oder gar Mehrbelegung vorbeugen ?
Bitte selber lesen im Kursbuch: ab wann und bis wann man eine Platzkarte bekommen konnte ( könnte ) beim Reisebüro / am Schalter. Papierkrieg ? mwah .


Wenn ich eine Frage übersehen habe gerne nochmal fragen.

LG aus NL,
StaNi


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