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THEMA: Frage zur Signalisierung

THEMA: Frage zur Signalisierung
Startbeitrag
ChristianL - 04.06.23 19:04
Hallo,

Frage an die Signalspezialisten, wie ich die Zufahrt zur Drehscheibe signalisieren sollte.

Ich fahre in Epoche III. Der Bahnhofsbereich ist mit Lichtsignalen für die Ausfahrten vorgesehen. Für die Bahnhofseinfahrten bin ich mir noch nicht im klaren, ob dort (noch) Formsignale stehen sollen oder auch Lichtsignale. Beides ist nämlich im Vorrat vorhanden.

Wenn eine Lok aus Gleis 6 über Gleis 61 zur Drehscheibe will (soll dort nur gedreht werden), was ist dann noch für ein Signal bei Gleis 6 erforderlich.

Gleiche Frage für die Gleise 61 und 71 bei den Fragezeichen auf dem Plan.

Der Gesamtplan für die Übersicht.

Schon mal danke,

Grüße
Christian

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Hallo Chrikstian,

Zu- und Abfahrten von Arbeitsgleisen wurden früher stets mit Schutzhaltesignalen (diese weiße Scheibe mit schwarzem Querbalken) und mit Wartesignalen gesichert.

Grüßle

Opa22
Hallo Herbert,

die Antwort ging ja rasend schnell. Danke. Aber gilt das auch bei Gleis 6/7?

Viele Grüße
Christian

Hallo Christian,

also zumindest in Westdeutschland war das Mischen von Signalbauforme in einem Bahnhofskopf extrem selten (es gibt das mit unterschiedlichen Bahnhofsteilen, wie Hanau, oder in Gießen hat sich mal ein Lichtsignal an eine Stelle verirrt, wo es es eigentlich nicht sein sollte, aber im großen und ganzen ist eigentlich zumindst je eine Seite des Bahnhofs artrein.
Technisch vorstellbar ist es am ehesten bei elektromechanischen Stellwerken, die gibt es mit Licht aus auch mit Formsignalen. Formal ist zumindest das Stellwerks Lehrte , dass Du links geplant hast ein Mechanisches Stellwerk, dass keine Lichtsignale kann, aber ein Elektromechanisches wäre da vorstellbar. Alles in allem passen in Deinem Umfeld aber Formsignale besser.
Wenn man es ganz genau nimmt, gibt es nur die Buschatrappen und die Kastenbahner-Bausätze mit geeigneten Signalen, da die von Viessmann eine Bauart darstellen sollen, die erst Mitte der 60 Jahre aufkam und damit hart an der Grenze zur Epoche IV. Du könntest natürlich dann alles auf Lichtsignale umstellen und Der Bahnhof hat denn neuen heißen Schxxx am Start Dann müsste aber auch ein moderneres Stellwerk dazu und die anderen stehen schon leer.

Unabhängig davon möchte ich aber auf einen Aspekt aufmerksam machen, der mich deutlich mehr stört als der Signaltyp: Der Abstand der Einfahrsignale zur Einfahrweiche: Rechts oben steht es sogar hinter der Einfahrweiche. Das stände auf jeden Fall nicht sichtbar vor der Unterführung im Schattenbereich Deiner Anlage. Da zwischen den Weichen gibt es keinen Sinn. Auch links unten und vor Steinfurt steht es zu nah. Beim Vorbild wären es 200m zzgl. Umsetzlänge. Das ist sicher im Modell nicht möglich, aber es sollte sicher unterhalb der Straßenbrücke stehen, am Besten vor den Häuserblock, damit es auch in der Innenkurve nicht verdeckt wird

Viele Grüße

Dirk
Hallo zusammen,

Gut, daß ich noch nicht angefangen hatte zu schreiben und Dirk fast alles geschrieben hat, was ich auch schreiben wollte. Selbst den Gedanken an Hanau habe ich gehabt, da ich da ein paar mal umsteigen musste und mir das dann immer angesehen habe.
Ich kann nämlich nicht schnell schreiben und hätte mich irgendwo hin gebissen, wenn ich mir diese Arbeit doppelt gemacht hätte.

Dann aber doch noch ein oder Hinweise:
An die Zufahrt zur Drehscheibe ( da wo die ? sind) kommen keine Signale. Dieses befindet sich entweder auf der Drehscheibe oder es wird mit Tonzeichen ( Hupe ) oder Winkzeichen rangiert.

Entgegen gesetzt, um in die Bahnhofsgleise einfahren zu können, kommen Gleissperrsignale. Entweder Formsignale, wenn der ganze Bahnhof solche hat, oder nach Umbau halt Lichtsignale.
Die Ausfahrsignale in den Bahnhofsgleisen können in der Lichtversion ja auch sh1 anzeigen. Bei Formsignalen hätte da ein Zweiflügeliges und ein Gleissperrsignal gestanden.

Dann noch ein allgemeiner Hinweis:
Mechanische Stellwerkstechnik war teuer und aufwendig.
Also hat man versucht so viel wie möglich davon zu sparen.
Und so hätte man die Zufahrt zur Drehscheibe und zum Postbahnhof nur jeweils eingleisig ausgeführt, um halt so jeweils auch nur ein Gleissperrsignal zu "verbrauchen".

Heute hingegen wird das Gleisfeld mit Lichtsignalen zugepflastert.

MfG Oliver
Hallo Dirk und Oliver,

erst einmal Danke für die ausführlichen Hinweise. Mal "abarbeiten":

Zur Orientierung seht Ihr am Rand die Himmelsrichtungen, die ich benenne.

1. Bei den Einfahrtsignalen Wedding Ost und West soll eine Situation während der Umstellung nachgebildet werden. Es sollen also beide Signale schon aufgebaut sein, ein Typ von beiden (vermutlich das Lichtsignal) aber noch mit einem Kreuz versehen.

2. Beim Standort Einfahrt Wedding Ost bin ich am Überlegen wesentlich weiter vor dem jetzigen - möglichst in Höhe der Weichen für den Gleiswechsel - eine Signalbrücke zu setzen mit der Vorgabe der Baustelle, wie eben beschrieben.

3. Was den Bahnhof Steinfurt anbelangt, kann ich Dirk, nicht ohne weiteres folgen. Wenn Du das Bahsteiggleis im Norden meinst, dass steht tatsächlich nicht gut. Da bin ich sogar am Überlegen überhaupt keins hinzustellen. Ist dann halt am Bahnsteigende unter der Unterführung . Wenn Du das Signal im Süden mit der Fahrtrichtung nach Osten meinst, das wird gut sichtbar sein.

4. Für die Drehscheibe sind alleine Lichtsignale vorgesehen. Dann verstehe ich Euch richtig, dass die sh1 anzeigenden Signale dann ausreichend sind. In der Gegenrichtung kämen dann alleine Gleissperrsignale (Licht).

5. Mit den Stellwerken habt Ihr mir eine gute Anregung gegeben. Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht und versuche dies einmal nachzuholen.

Ich habe vor längerer Zeit von einem Modellbahnhändler aus der Insolvenz einen ganzen Restbestand an Signalen aufgekauft. Daher ist Viessmann vorgegeben. Abgesehen davon, dass ich Attrappen nicht schön fände.

Vielen Dank und einen guten Start in die Woche.

Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

2. Beim Standort Einfahrt Wedding Ost bin ich am Überlegen wesentlich weiter vor dem jetzigen - möglichst in Höhe der Weichen für den Gleiswechsel - eine Signalbrücke zu setzen mit der Vorgabe der Baustelle, wie eben beschrieben.



Wesentlich weiter ist korrekt - aber es muss so wesentlich weiter, dass man es nicht mehr sieht. Einfahrsignale stehen eben möglichst NICHT in Höhe von Gleiswechseln, sondern 200m davor.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

3. Was den Bahnhof Steinfurt anbelangt, kann ich Dirk, nicht ohne weiteres folgen. Wenn Du das Bahsteiggleis im Norden meinst, dass steht tatsächlich nicht gut. Da bin ich sogar am Überlegen überhaupt keins hinzustellen. Ist dann halt am Bahnsteigende unter der Unterführung . Wenn Du das Signal im Süden mit der Fahrtrichtung nach Osten meinst, das wird gut sichtbar sein.



Also das Esig Steinfurt von rechts nach links steht zu nah an der Weiche. Auch hier gilt eigentlich 200m, nimm 50cm und es ist für die Modellbahn ok. Das mit der Sichtbarkeit bezog sich auf das Esig Wedding von unten kommend, das könnte gut vor den Häusern stehen.

Was mir noch einfällt. Zumindest formal passt die Namenswahl nicht zu den Viessmannsignalen, da es in Berlin keine H/V-Lichtsignale gab.

Viele Grüße
Dirk

Hallo Dirk,

es ist nicht Berlin und die Namenswahl hat mit persönlichen Bezügen zu tun . Auch nicht Übertreiben. Es soll ja kein Nachbau sein, sondern nur eine Themenidee.

Noch einmal zu Steinfurt:

Von rechts nach links steht doch in Steinfurt kein Einfahrtsignal !? Da ist die Abbildung vermutlich zu klein um das zu erkennen. Ich bin jetzt nicht in Oldenburg an der Anlage, sonst hätte ich ein Foto angefügt. Ich kann hier jetzt auch nur pdF und Tiff Dateien produzieren, sonnst würde ich eine Vergrößerung beifügen. Ich versuche es einmal mit einer Beschreibung, aber von links nach rechts.

Das Signal an der Hauptstrecke vor den Weichen für den Gleiswechsel ist zugleich das einzige (!) Einfahrtsignal (zweiflügelig). Alles andere sind Ausfahrtsignale (sollen es jedenfalls sein).

Neben dem zweiflügeligen Signal vor den Gleiswechsel ist noch ein Vorsignal für das vorne vor der Unterführung befindliche Hauptsignal als Blocksignal.

Das Gleis darüber der Hauptstrecke  hat kein Einfahrtsignal. Das Gleis kommt von den verdeckten SBHen. Dort steht am Ende des Bahnsteigs ein einflügeliges Ausfahrtsignal.

Nochmals ein Gleis darüber am Bahnsteig ist an jedem Ende ein Ausfahrsignal. Links ein zweiflügeliges, rechts allenfalls ein einflügeliges, das aber vermutlich entfallen wird.

Es bleibt noch das Abstellgleis: dort steht ein hohes Form Gleissperrsignal.

Viele Grüße

Christian
Hallo,
grundsätzlich gilt (für die Zufahrt) nur der Fahrauftrag des Drehscheibenwärters für den TfZ-Führer. Der Drehscheibenwärter stellt sicher, dass die Scheibe tatsächlich in der Spur verriegelt und somit sicher befahrbar ist. Bei der mechanischen Verriegelung einer Scheibe kann es nämlich vorkommen, dass der Zapfen, welcher -auch heute noch- mechanisch mit dem Scheibensignal Sh verbunden ist, nicht im Schloss liegt. Die Scheibe wäre wieder "frei" drehbar. Man erinnert sich ungern an den Unfall der 01 1066 vor Jahren.
Die hier geschilderten Fahrten sind klassische Rangierfahrten (Rf), weshalb vor der Scheibe (-> auf die Scheibe) eigentlich einfache Wartezeichen (beleuchtet f. d. Nacht) ausreichen. Der TfZf muss erstmal anhalten und einen Fahrauftrag (vom Drehscheibenwärter) abwarten oder einen vorliegenden (i.d.R. schriftlich erhaltenen) trotzdem bestätigen lassen. Das gilt, wie gesagt, für Rangierfahrten. Für Übergaben o. ä. liegen örtlich angepasste Aufträge vor (anderes Thema ...).
Die Zufahrten sind in der Bahnhofsfahrordnung vermerkt. Die liegt doch bei dir vor ....) (Fahrordnung im Bahnhof, heute: 408 0211 usw.)
Die Ausfahrt kann de facto auch so gehandhabt werden. Hier sollten dann aber W-Zeichen mit Fahrauftrag oder mech. Gleissperrsignale (Ep. III) mit Raute (geht aber auch ohne, sofern schon Bahnfunk, Sprechsäule oder StW in der Nähe).
VG
Ralf
Sorry, ich meinte von links nach rechts
Hallo Ralf,

was hat das Ereigniss mit der 01 1066 mit der Signalisierung der Drehscheiben zu tun?

Mit freundlichen Grüßen

Tf150150
Hallo Tf150150,
aus -auch anscheinend heute noch- unbekannten Umständen fuhr die 01 1066 (UEF) im Jahr 1996 in Kornwestheim in die Drehscheibengrube. Das Lokpersonal hatte angeblich "Ortskenntnisse", wusste also über das Vorhandensein einer Drehscheibe Bescheid und kam dann trotz der erforderlichen "Auf-Sicht-Fahrt" erst "im Loch" zum Stehen. Laut allg. Fahrdienstvorschrift ist das Befahren auf eine Drehscheibe erst mit Zustimmung des Wärters erlaubt. Ansonsten muss, auch wenn das Scheibensignal Sh1 zeigt, vor der Scheibe angehalten werden. Die Erlaubnis kommt entweder per Handzeichen, akustischem Signal oder mit Lampe. Wie beim "echten" Rangieren halt,
Bei einer sogenannten "Selbstbedienungsscheibe", die der TfZf (o. sachkundiges Personal, evtl. der Heizer) alleine bedienen darf, muss dieser den Führerstand verlassen und sich über den Zustand der Scheibe (verriegelt oder auch nicht ...) überzeugen. Zumindest hat man das mal so gelernt .... Ob in Kornwestheim vor der Scheibe noch Signale oder Wartezeichen aufgestellt waren/ sind, entzieht sich meines Wissens. Das könnte aber durchaus sein, zumindest in diesem Gleisbereich (am Anfang??), womit ich bei meinen Äußerungen in #8 wieder ansetze. Wer einen Gleisplan gerade flüssig hat, könnte das natürlich mal überprüfen, würde mich auch mal interessieren.
Möglicherweise hat sich der "Meister" der 01 1066 auch damals nur "verbremst" (hatte ja zwei Tender hinter sich) .... Eine abschließende Klarheit über dieses ärgerliche Missgeschick gab es offiziell nicht ....
VG
Ralf
Hallo Ralf,

meines Wissens war zum Unglück diese Drehscheibe schon nicht mehr in Betrieb, sie hätte ausgebaut und woanders eingebaut werden sollen. Wenn sie nicht mehr im Betrieb war, war sie bestimmt Signaltechnisch abgesichert, ist ja die ganze Zeit davor auch keiner in die Grube gefahren.

Mit freundlichen Grüßen

Tf150150


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