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THEMA: Mehr Zugkraft für BR 52 von Fleischmann

THEMA: Mehr Zugkraft für BR 52 von Fleischmann
Startbeitrag
damp23Lok - 03.08.23 22:12
Hallo zusammen,

dass die 52 von Fleischmann kein Zugkraftwunder ist, ist ja keine Neuigkeit. Bisher habe ich mehr versucht die Symptome der suboptimalen Konstruktion des Fahrwerks zu kurieren, aber wirklich geholfen hat es nicht. Ja, man kann andere Haftreifen nehmen und ja, man kann etwas Gewicht reinpacken. Aber der Antrieb bleibt auf zwei Achsen auf der selben Seite und ein großer Teil des Gewichts des Tenders liegt auf nicht angetriebenen Achsen.

Schließlich habe ich mich dazu entschlossen, ein neues Fahrwerk zu bauen und mich dabei mit dem Thema CNC Fräsen mal intensiver zu befassen. Herausgekommen ist folgendes:
- Antrieb weiter nur auf zwei Achsen, dafür auf den beiden außenliegenden.
- Andere Achsen mit Höhenspiel, sodass jegliches Gewicht auf den beiden äußeren Achsen liegt. Damit haben sicher immer mindestens drei der vier Räder mit Hafreifen Kontakt zur Schiene.
- Glockenankermotor, damit Platz für jede Menge Zusatzgewicht in der Wanne.
- Ich habe darauf verzichtet die zwei nicht angetriebenen Achsen zur Stromabnahme heranzuziehen. Zwischen den DG Blenden des Tenders ist es ziemlich "luftig", sodass ich keine Schleifer unsichtbar unterbringen konnte. Auch seitlich ist man ziemlich eingeschränkt durch die Konstruktion der Tenderwanne. Aber eigentlich nehmen die E-Kuppler auch vernünftig Strom nur an der Lok ab.
- Abolut ruhiger Lauf.
- Die Lok zieht nun 15 4-Achser, (8 davon mit Beleuchtung, mehr standen gerade nicht auf der Anlage) mühelos eine Rampe mit 2,5% Steigung rauf! Das reicht auch für ordentliche Güterzüge. Ziel erfüllt :).
- Einziger Nachteil: Der Motor ist aufgeklebt und man bekommt so die Drehgestelnachbildung nur abgenommen, wenn man die Motor wieder ausbaut.

Jetzt muss ich noch zwei für meine anderen Wannentender machen ... :).

Viele Grüße,
Moritz

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Hai Moritz ,

Es freut mich zu  sehen dass Sie das so schoen und professionell geloest haben .
Auch sehr deutliche Bilder .
Ist der KKK noch immer funktionell ?
Wuensche Ihnen anbei sehr viel Fahrspass !

Rae
Der sehr interessiert ist an der Massskizze .........
Hallo Moritz,

ich bin sprachlos... Auf die Idee muss man erstmal kommen. Das solltest du unbedingt Fleischmann mal zeigen. Dein Antriebskonzept könnte Fleischmann in Serie übernehmen und damit auch die Wanntenderloks der Baureihe 38 und die 50 ausrüsten. Deine Idee stellt das das Antriebskonzept der Fleischmann 52 in den Schatten!

Hast du für die vier Ritzel und die Wellen vom alten Tender übernommen?

Ich hätte Interesse an zwei CNC gefrästen Rahmen

Grüße
Markus
Hallo,

vielen Dank für euer Lob!

ja, die KKK (die eigentlich ja keine ist, lediglich die NEM Aufnahme kann sich drehen, aber nicht ausschwenken) funktioniert weiterhin, auch wenn man da ein bisschen Material wegnehmen muss, da die Ritzel nun im Rahmen liegen und nicht an der Seite. Von daher kein reiner Austausch. Ebenso entfällt die Platine mit der LED Beleuchtung. Aber da ich sowieso immer LEDs in die Lampen verbaue (kommt irgendwann noch), macht mir das nichts aus.

Von der Lok habe ich die Ritzel übernommen, der Rest sind andere Teile (alles Ersatzteile von Fleischmann). Ebenso habe ich die Räder getauscht. Ursprünglich ist ein Rad pro Achse komplett aus Metall (und das Plastik vorne nur Zierde), das andere ist komplett aus Plastik um einen Kurzschluss zu verhindern. Das macht es etwas nervig die Räder auf die Achse zu bekommen nachdem nun das Ritzel schon im Rahmen ist (dafür habe ich mir extra Führungsaufnahmen gebaut um das sauber einpressen zu können). Insbesondere wenn man die Räder wieder runterbekommen will, was bei den Versuchen natürlich nötig war. Da die Räder der Tender mit Speichenrädern sowieso aus Plastik sind, mache ich mir da aber keine Sorgen, ansonsten entweder die alten Räder oder Kleber.

Leider ist das Fräsen kein 3D Druck, bei dem man mit vertretbarem Aufwand eine kleine Stückzahl produzieren kann. Das Bauteil muss von 4 Seiten bearbeitet und mehrfach Werkzeuge gewechselt werden. Es gibt also auch nicht wirklich die Chance mal für länger wegzugehen. Ich bin also schon zwei Nachmittage für ein Fahrwerk beschäftigt und so viel Zeit habe ich dann doch nicht - tut mir Leid :).
(Außerdem habe ich auch nur eine kleine auf CNC umgebaute Proxon Micromot Fräse, die ist auch nicht die schnellste)

Viele Grüße,
Moritz

Moin Moritz,

Meine Bewunderung und Hochachtung!
Ich war fest davon überzeugt, dass du beruflich Zugang zu einer CNC-Fräsmsschine hättest. Du hast es wirklich mit der kleinen Proxon gefräst?

Super, dann sollte ich vielleicht auch noch einen Umbau in Betracht ziehen....

Viele Grüße von Jens

der auch eine Proxon Micromot besitzt.
Hallo Jens,

ja, das ist alles mit der kleinen Proxxon gemacht. Ich habe noch nicht mal einen richtigen Platz für die Fräse. Anbei ein Bild von dem höchst improvisierten Arbeitsplatz ;).

Viele Grüße,
Moritz

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Moin Moritz,

Sieht gut aus. Ist aber nicht der Original-Umbausatz von Proxon, oder?

Liebe Grüße von Jens

PS: In deinem Alter war ich selbst noch als CNC-Fräser im Formenbau tätig. Die Maschine konnte ich in Ausnahmefällen damals auch mal nach Feierabend nutzen...

Lang, lang ist es her.
Hallo Jens,

ja, das siehst du richtig. Das ist nicht der Original Umbausatz sondern ein Bausatz von ebay. Funktioniert soweit aber tadellos. Die Führungen der Achsen richtig einstellen brauchte aber etwas Geduld und ein paar Fehlversuche -- aber das dürfte bei dem Proxxon Bausatz ebenfalls so sein.

Ich arbeite im Bereich Informatik/Mathematik an der Uni, da gibt es leider weniger Fräsmaschinen :).

Viele Grüße,
Moritz

Hallo Moritz !

Als erstes mein Glückwunsch zu diesem gelungenen Umbau.

Aber es geht auch ganz anders, ehrlich nur durch richtiges einfahren.

Zu erst hatte die 52er echte Probleme mit den Kesselwagen, aber nach zehnminütigen Einfahren waren wir alle sehr überrascht.
Es wurde an der Lok wirklich nichts verändert, so nun habe ich Dich lange genug warten lassen.
Hier der Beweis https://www.youtube.com/watch?v=2_kdiksEo9g

Gruß Thomas

Hai Thomas ,

Tolles Video : sorgfaeltiges Einfahren war kein Problem aber was haben Sie sonst noch geaendert um den Zugkraft zu boosten ? Andere Haftreifen oder etwas anderes ?
Ihre Tipps wuerde ich schaetzen !

MfG.,
Rae

P.S.: meine 52-er  ist eine Soundlok  : Ihre Lok auch( ? )wegen Platzmangel im Tender .
Hallo Rai !

Die Lok ist nicht meine, aber es wurden keine anderen Maßnahmen gemacht. Zum Anfang hatte sie echte Probleme mit den 12 Kesselwagen, die wollte sie anfangs nicht so richtig ziehen.
Aber dann auf einmal fuhr sie einwandfrei mit den 12 Kesselwagen, ja und dann haben wir immer mehr Wagen angehängt, wie man im Video sehen kann.

Gruß Thomas
Hallo Moritz,

klasse Arbeit (wie immer). Das Antriebsprinzip ist jetzt wie bei der FLM 44?

Grundsätzlich könnte so ein Fahrwerk ein entsprechender Kleinserienhersteller fertigen. Wäre aber natürlich kein Schnäppchen. Ich hatte bei jemandem vor Jahren w. einem speziellen Tenderfahrwerk angefragt,

Viele Grüße
Georg
Hallo Thomas,

ich kenne das Video und glaube mir, ich habe mit meinen drei Tendern so ziemlich alles versucht was ging. Ich bin vielleicht nicht zu einem ganz so langen Zug gekommen, aber auch 2m+ (komt ja auch darauf, wie leicht die Wagen laufen).
Das Problem sind Steigungen. In dem Video fahrt ihr die Lok  nur in der Ebene, da geht naturgemäß einfach viel mehr.
Dazu kommt, dass in dem Tender drei Achsen fest gelagert sind, wenn es also zu Steigungswechsel kommt, hat schnell eine der Antriebsachsen keinen sicheren Gleiskontakt mehr und die Lok bleibt hängen.

Hallo Georg,

ja genau, im Prinzip ist der Antrieb nun wie bei der Fleischmann 44er und so wie es aussieht auch bei der 01er. Finde ich eine gute Lösung.

Viele Grüße,
Moritz
Hallo Moritz,

frag doch mal bei sb-Modellbau an, ob die nicht den Block in ihr Lieferprogramm aufnehmen.
Ich habe das damals mit dem Motorumbau der V65 auch gemacht, den Umbausatz haben sie ins Programm aufgenommen.

Grüße Michael Peters
Hallo Moritz!

Dein Umbau ist echt überwältigend! Da kann sich Fleischmann mal ne Scheibe abschneiden. Kann man hoffen das der Antrieb mal bei denen überarbeitet wird.
Ganz großes Lob für dein können 😉

Viele Grüße Sylvio
Hallo Moritz,

schöne Arbeit ! Hatte das vor ein paar Jahren sehr ähnlich gemacht.

Habe aber den Motor etwas tiefer auf dem Rahmen verbaut. So passten dann noch Next 18 Schnittstelle und Sound in den Tender.

zum Thema Motor einkleben:

Wenn man etwas Platz auf dem Rahmen schaffen kann, dann kann man eine Platte auf dem Rahmen verschrauben, auf der man dann den Motor verklebt. So kann man den Motor abschrauben und hat zusätzlich die Option durch Nacharbeiten den Schneckeneingriff etwas anzupassen.... - das war bei meinem neuen Wannentenderrahmen nicht möglich, da der Rahmen sehr dünn war

Mit Grüßen

Jens




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Hallo Jens,

auch eine schöne Lösung. Hast du den Mittelsteg des "Rahmens" einfach entfernt? Oder hast du gar den ganzen Rahmen geteilt und nur die DG Blenden angebracht? Zumindest bei mir könnte man sonst zwischen den DGs den Rahmen deutlich weiter nach oben ausfräsen um mehr Durchblick zu haben.

Bei mir bleibt der Dekoder in der Lok. Da ich ohne Sound fahre, passt der unproblematisch in die Feuerbüchse und man bekommt wieder ein freies Führerhaus. Ich hatte auch über eine solche Lösung zum Schrauben für den Motor nachgedacht, aber dann doch verworfen. Da ich Motoren grundsätzlich nur mit zwei kleinen Punkten Sekundenkleber fixiere, bekommt man die im Zweifel auch immer ohne Aufwand wieder ab. Den Schneckeneingriff habe ich auf der Fräse überprüft, bzw. so lange noch mal ein Zehntel weggenommen, bis es passte.

Viele Grüße,
Moritz

Hallo Moritz,

Ich wende mich nochmal wegen der Frästechnik an dich. Die Ebay-Umbausätze habe ich gefunden.
Aber, die Spindeln für die Vorschubbewegungen bleiben unverändert.
Somit hast du auch weiter Längsspiel dort, richtig? Da nach meinem Verständnis auch keine Wegmessung an den Schlitten vorgenommen wird, sondern nur indirekt über die Schrittmotoren die Lage ermittelt wird, hatte ich eigentlich einige Bedenken gegenüber CNC an der Proxxon MF70.

Ich sehe aber, dass du scheinbar maßtechnisch keine Probleme hast, oder?

Daher noch einige konkrete Fragen:
- Hast du konsequent im Gegenlauf gefräst?
- Was passiert bei der Richtungsumkehr bei den beiden Taschen?
- Die "Motorwanne" hast du vermutlich abgezeilt, oder?, mit einem Kugelfräser?
- Hast du die Ecken in den Taschen vor dem Fräsen gebohrt?

Ich würde mich über einen Austausch dazu freuen. Wenn es nicht von Allgemeininteresse ist, auch gerne per Email oder PN.

Viele Grüße von Jens

PS: Deine Homepage finde ich auch interessant
Hallo,

ja, wenn der Moritz noch 2 Rahmen baut, warum sollen wir daran nicht teilhaben. Gerne mehr und wenn daraus ein Dialog wird...na und?
Ich habe so etwas noch nie gemacht. Aber schön bebildert, könnte ich vielleicht auch Interesse daran finden.....vielleicht erstmal nicht an so einem Kunstwerk nebst der CAD-Planung ...aber wenn es letztlich nur zum "Gucken" gereicht hat hätte ich doch wieder etwas dazu gelernt

Jedenfalls ......."ich habe mich mal ETWAS näher beschäftigt" ......ist ja nun weit weit untertrieben 😏, oder?

Ich bin fasziniert von der Idee und der Qualität die Moritz hier zeigt und nun noch etwas OT: ....Ich frage mich, wie man seinerzeit bei Flm diesen miesen Entwurf durchwinken konnte, wenn der Tender vielleicht einer neuen P8, 50er, 52.8 oder gar 58.30 hätte dienen können und nun diese Projekte um einen neuen patentrechtlich geschützten Rahmen verteuert, die Erscheinung verzögert und dann vielleicht sogar mangels Käufergeneration endgültig auslöscht.

Gruß Sven
Hallo,

mir geht es auch so: Sehr interessant zum Lesen und Nachdenken...
Was ich mir für eine Frage stelle:
Wäre es auch möglich gewesen, beim ursprünglichen FLM-Chassis die beiden äusseren Achsen "höhenelastisch" zu machen, also deren Lager nach oben aufzuweiten? Ist gegen das offenbare Optimum von Moritz zwar nur behelfsmäßig, könnte aber vielleicht auch schon ein wenig Verbesserung bringen bei weniger Aufwand.
Und nein, ich habe mich damit noch nicht beschäftigt, mir ist diese Frage nur beim Lesen von Moritz' Umbau eingefallen.

Nichtsdestotroz lese ich hier aber gerne weiter und freue mich auf weitere Infos.

Viele Grüße
Michael

EDIT:
Nachdem ich jetzt im Folgebeitrag gesehen habe, dass offenbar die _hinteren_ zwei Achsen ursprünglich angetrieben waren, erübrigt sich das oben geschriebene; ich war der irrigen Meinung, dass die mittleren zwei Achsen die angetriebenen waren.

Hallo,
Ich frage mich immer wieder, was das mit den nur 2 angetriebenen Achsen soll? Meine P8 mit fast baugleichen Wannentender hatte damals schon 3 angetriebenen Achsen und zieht heute noch wesentlich mehr Wagen den Berg hoch als die 52er.

Gruß aus Berlin

Ralf

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Hallo Sven,

wenn ich noch zwei Rahmen oder drei baue (falls zwischendurch was schief geht bei einem ^^), dann kommen im Idealfall ja wieder die selben Bilder dabei raus :).
Mal angenommen, mir schreibt jemand vor, den Motor in dem Tender zu verbauen, den Fleischmann verbaut hat, weil der auf Lager ist etc, dann würde mir auch keine wirklich bessere Lösung einfallen, da der Motor eben nur unter den Kohlekasten passt. Nur so als Idee wie es zu dem Fahrwerk gekommen ist ...

Hallo Michael,

ja genau :) das lässt sich einfach nicht verbessern bei dem Tender. Kurzfassung der Antwort auf Jens' Fragen:

Ja, die Micromot ist auch mit CNC eine "Hobbymaschine", wenn man sich aber Mühe gibt alles ordentlich einzustellen hat sie nur minimales Spiel in den Achsen und die Positionsermittlung nur über die Bewegung der Schrittmotoren funktioniert für meinen Bedarf hinreichend gut.
Vielleicht ändert sich das irgendwann mit mehr Verschleiß, aber ich will die Fahrwerke ja nicht in Serie produzieren :).
Für den Anfang meiner Meinung nach eine gute Wahl ohne dass es gleich super teuer wird. Wer professionelle Maschinen gewöhnt ist, will das vielleicht nicht :).
Außerdem ist bei dem Fahrwerk letzendlich nur bei den Bohrungen für die Achsen Genauigkeit wirklich wichtig, das klappt auch problemlos. Aber die gemessenen Abweichungen zur 3D Zeichnung sind wirklich aksolut akzeptabel, die genauen Werte habe ich vergessen.

Wer mehr zur Micromot als CNC Fräse und zum Umbau wissen will, findet dazu einiges an Material im Internet. Ebenso Umbausätze, Ansteuerungselektronik und benötigte Software.


Hallo Ralf,

die Anzahl der angetriebenen Achsen ist ziemlich egal, was zählt ist die Anzahl der angetriebenen Räder MIT Haftreifen und ordentlichem Kontakt zur Schiene. Kleine Loks ohne Haftreifen kann man mit einer Lok mit Haftreifen mühelos in die andere Richtung wegziehen, in die die kleine Lok selbst fährt.
Gleichzeitig ist Höhenspiel bei angetriebenen Achsen schwierig beim Antrieb mit Zahnrädern. Wenn ich nun also alle vier Achsen antreibe aber dafür aufs Höhenspiel verzichte, gehe ich das Risiko ein, dass bei Steigungswechsel, unsauberer Gleislage etc. die Räder ohne Haftreifen Schienenkontakt haben, die mit aber in der Luft hängen. Das ist äußerst schlecht für die Zugkraft.
In der Regel wird die Zugkraft unserer Modelle durch das Gewicht beschränkt, nicht durch "magelnden Gripp" der Haftreifen (wenn sie denn sauber sind). Wenn ich also alles Gewicht auf die Räder mit Haftreifen packe weil alle anderen Räder Höhenspiel haben, dann bleibt die Zugkraft möglichst gleich, auch bei Herzstücken etc.

Dass deine P8 mehr zieht als die 52er ist sofern als auch nicht erstaunlich, da zumindest nicht nur Achsen an einem Ende angetrieben werden sondern die Haftreifen breiter über die Lok verteilt liegen und nicht nur etwa die Hälfte des Gewichts auf den Rädern mit Haftreifen liegt.
Meine P8 kann mit dem Fahrwerk meiner 52er übrigens nicht ansatzweise mithalten :). Und die 41er von Minitrix (noch mit 4 angetriebenen Achsen ohne Sound etc) zieht auch nicht mehr als die 52er jetzt.

Viele Grüße,
Moritz
Hallo Moritz,

auch von mir ein Kompliment zu dem Umbau. Natürlich würde ich so ein Fahrgestell auch gerne haben - denn dann kann man endlich auch mal Tender voraus einen normalen Zug befördern. Das war gerade bei der 52 ja nicht gerade selten.

Ich möchte die Idee von Michael unterstützen:
Zitat - Antwort-Nr.: 13 | Name: Michael

frag doch mal bei sb-Modellbau an, ob die nicht den Block in ihr Lieferprogramm aufnehmen.


Oder vielleicht findet sich auch ein anderer Hersteller, der mit den Maßen Deines Rahmens (ich nehme an, die hast Du irgendwo notiert ), eine kleine Serie für interessierte realisieren kann.

Viele Grüße,

Udo.
Hallo,

SB nimmt ja nicht mal mehr Aufträge für Umbauten an und suchen Leute. Dass sie so ein Projekt annehmen, habe ich so meine Zweifel.
Alternative wäre evtl. Euromodell, er baut auch Fahrwerke in kleinen Stückzahlen (ich habe mir von ihm 2 Fahrwerke für SNCF 2D2 machen lassen und vor Jahren auch schon mal w. einem Fahrwerk für einen 2'2 Kurztender angefragt). Er ist aber auch gut ausgelastet.

Viele Grüße
Georg
Hallo zusammen,

da es ja hier durchaus interesse gab, hier mal ein paar Bilder vom Fräsen. Als Disclaimer vorne weg: Ich bin Laie! Bestimmt kann und sollte man manche Dinge anders machen. Bei manchen Dingen weiß ich das auch, aber mit meinen vorhandenen Mitteln war es mir zu aufwendig und es geht auch so ...  :).

Hier zuerst das 3D Modell mit den erstellten Fräserbahnen. Ich benutze FreeCAD, primär weil das unter Linux läuft. 3D Modelle erstellen geht ganz gut. Den Fräser Programmcode zu erstellen ist mühsam und noch "sehr in der Entwicklung". Ich schaffe es nicht immer die Bahnen zu bekommen, die ich eigentlich gerne hätte, aber es geht schon ... :).

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Zuerst wird ein passendes Stück Rechteckprofil abgeschnitten. Da ich von allen 4 Seiten dem Umriss fräse, kann es nicht eingespannt werden sondern ich klebe es fest: Auf eine Seite kommt ein Stück Kreppband, dass dann fächig mit Sekundenkleber auf ein Stück Holz geklebt ist. Damit das exakt eben ist, habe ich es vorher mit der Fräse abgefräst (nein, nicht so tief wie auf dem Bild, habe das nur mit dem Stück Holz schon mehrmals gemacht). Nach dem Fräsen kann das Fahrwerk mit etwas Kraft vom Kreppband gelöst werden. (die Überbleibsel vom vorherigen Mal sieht man auf den Bildern). Dann wird die Maschine positioniert, hier ist das noch nicht ganz so kritisch. Zum Ausmessen spanne ich den Schaft eines abgebrochenen Fräsers ein, fahre nah an das Werkstück heran, und drehe dann ganz langsam von Hand an den Achsen bis ich elektrischen Kontakt habe.

Zuerst werden die 1,5mm Löcher für die Achsen der Zahnräder gebohrt.

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Werkzeugwechsel. Nun 1,0mm Löcher für die Achsen der Räden und allen innenliegenden Ecken der Kontour. Ganz "eckig" kann man die sowieso nicht fräsen. Wenn man die Ecken vorbohrt, bekommt man bessere Ecken auch wenn man einen größeren Fräser benutzt. Außerdem vermeidet man so, dass der Fräser das Material 90 Grad in den Ecken berührt (Eingriffswinkel).

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Werkzeugwechsel auf einen 1,0mm Fräser. Damit werden die Löcher der mittleren Achsen auf ein Langloch erweitert. Das allerdings nicht über die komplette Tiefe sondern nur 1mm tief (in 0,25mm Schritten). Ansonsten schwingt der Fräser zu sehr und das Loch franst oben aus. Die andere Seite kommt später.

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Werkzeugwechsel auf einen 2,0mm Fräser. Damit wird die Kontour gefräst. Das ganze passiert in 0,5mm Schritten. Hier die erste:

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Hier irgendwo in der Mitte:

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Und hier das Endergebnis.

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Am Ende wird bewusst in das Holz geschnitten, damit es im Metall auf jeden Fall eine klare Kante gibt. Nun werden noch die Löchter entgratet (von Hand). Fortsetzung folgt.

Viele Grüße,
Moritz

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Hallo Moritz,
👍👌👉🤘
Super, Klasse, Weitermachen und zeigen
Gruß Sven
Hallo zusammen,

und weiter geht es mit der anderen Seite. Hier müssen auch Langlöcher für die mittleren Achsen gefräst werden. Um das Werkstück genau einzuspannen, benutze ich eine 1mm Achse als Werkzeug und justiere das Werkstück so, dass die Achse genau in eines der vorher gebohren Löcher passt. Dazu braucht man ein bisschen Geduld, aber das ist wichtig hier.

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Danach werden auch hier mit einem 1mm Fräser die Langlöcher gefräst.

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Nun kommt die Oberseite dran. Also wieder Werkstück umspannen und einmessen, hier wieder mit dem Fräserschaft. Nun werden wieder Ecken vorgebohrt, diesmal mit einem 0,8mm Bohrer. Hier sieht man ihn in X/Y Richtung auf der gemessenen Ecke.

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Und darauf hin habe ich den Bohrer kaputt gemacht weil ich vergessen habe die Z Position einzustellen, kommt davon, wenn man sich zu sehr aufs Bilder machen konzentriert :). Aber wenn man eines lernt, dann, dass man Werkzeuge nie nur ein Mal kaufen darf, also kann es weiter gehen. Hier die vorgebohrten Löcher für die Taschen fürs Getriebe.

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Dann mit einem 1,5mm Fräser die Taschen gefräst sowie auch die Halterung für den Motor. Das ist erst einmal nur grob.

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Jetzt kommt ein 1,0mm Fräser, da noch ein schmalerer Spalt für einen Haltesteg an den Drehgestellblenden benötigt wird.

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Zuletzt wird die Motorhalterung fertig gemacht. Mit einem Kugelkopffräser wird die vorgefräste Form schön ausgerundet. Erst ein bisschen zu hoch, dann werden Motor und Getriebe eingebaut um den Schneckeneingriff zu kontrollieren, und dann immer ein kleines bisschen tiefer, bis es passt.

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Die äußere Kante sieht hier nicht gut aus. Das liegt daran, dass sie nur hauch dünn ist. Etwas entgraten und alles sieht wieder ordentlich aus.
So, das wars für heute, die Unterseite mache ich nicht mehr heute. Ich denke, an dem Punkt wird es ersichtlich, wieso ich keine Fahrwerke in Kleinserie herstellen möchte :).

Viele Grüße,
Moritz



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Hallo Moritz,

Du hast das wirklich klasse gemacht und bildlich dokumentiert. Die stufenweise Bearbeitung zeigt, dass du dir über die mechanischen Belastungen an den Werkzeugen, sowie der Schlittenführungen bewusst bist. Dafür einen absoluten 👍.

Nur das Fixieren des Werkstücks mit Klebeband hätte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut. Aber du hast es sicherlich vorher probiert und hattest damit Erfolg.

Eine besondere Leistung stellt für mich das Auszeilen der bogenförmigen Motoraufnahme da.

Mein Glückwunsch dazu.

Viel Erfolg weiterhin wünscht Jens
Hallo Moritz,
sehr gute Arbeit und ausführliche Beschreibung. So hätte es Fleischmann gleich machen sollen.Zum Glück haben sie ja bei der 44er alles richtig gemacht. Könntest du uns eine Zeichnung für deinen Rahmen zukommen lassen mit Angabe der verwendeten Zahnrädern und deren Achsabstände? Einfache Skizze reicht Mit vorhandener "analoger" Fäsmaschine kann man sich den Rahmen auch selbst anfertigen,ohne SB-Modellbau..
Vielen Dank vorab und Daumen hoch
n-toni
Zitat - Antwort-Nr.: 28 | Name: n-toni

Mit vorhandener "analoger" Fäsmaschine kann man sich den Rahmen auch selbst anfertigen



Hallo n-toni,

Für das Fräsen der Motoraufnahme brauchst du auf jeden Fall eine CNC-Maschine.

Gruß Jens
Hi,

meinen größten Respekt hast du aber, da heutzutage alles per CNC gemacht wird, du aber analog gefräst hast.

Ich bin inzwischen überzeugt, das bei Fleischmann nicht unbedingt die richtigen
Konstrukteure sitzen.

Man kann alles per CNC alles genau und sehr schnell kleinteile produzieren.

Grüße Henning
Zitat - Antwort-Nr.: 30 | Name: Henky

meinen größten Respekt hast du aber, da heutzutage alles per CNC gemacht wird, du aber analog gefräst hast.  



Moin Henning,

Hast du alles gelesen?

Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: damp23lok

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Moritz hat CNC-gefräst, nicht analog ?!

Viele Grüße von Jens
Zu 29

Hallo Jens,
Wenn es richtig rund werden soll,dann ja.
Aber sowas mache ich immer in kleinen Stufen nach unten. Hab so schon mehrfach GAM's eingebaut. Da stören die kleinen Stufen nicht.
Hoffe das Moritz mitliest und uns mit den genauen Abmessungen weiterhelfen kann.
Die vielen Arbeitsschritte per Bildern habe ich mir schon angeschaut. Dafür besten Dank.Bis auf die perfekte Rundung bekomme ich das schon hin.
Schönen Abend
Toni
Hallo zusammen,

und weiter geht es mit der Unterseite. Wieder einspannen und ausmessen. Dann erneut Löcher mit einem 0,8mm Bohrer vorbohren. Hier werden nicht alle Ecken vorgebohrt, da müsste ich den Programmcode noch einmal überarbeiten und die fehlenden Ecken nicht so tief vorbohren. Geht aber auch so :).

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Nun weiter mit dem 1,5mm Fräser. Die Achshalter werden in der Mitte geöffnet, ein weiter Spalt wird gefräst, in den später ein 3D gedruckter Abstandshalter geklebt wird, und zuletzt noch die Taschen für Ritzel und Zahnräder.

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Hier sieht man, dass das Werkzeug nicht 100% eben eingespannt war. Zwischen den zwei vorderen bzw. zwei hinteren Achshaltern berührt der Fräser das Werkstück. Vorne, an der ich die Z-Höhe gemessen hatten, sieht man die Spuren beim Berühen. Hinten war das Werkstück ein ganz kleines bisschen tiefer (hatte ich vor dem Fräsen aber kontrolliert, der Unterscheid betrug ca. 2 Schritte des Schrittmotors, das war gut genug) und man sieht keine Spuren. Auch hier hätte man den Programmcode ändern können, das war aber etwas nervig im CAD Programm und ist auf der Unterseite hier einfach egal.
Man sieht auch, dass ich beim Befestigen des Schraubstocks in X Richtung wohl etwas schlampig war, die Achshalter sind hinten nicht ganz gleich breit, vorne aber schon (laut Messchieber weichen die Breiten um 0,05mm ab, recht zu viel, links entsprechend zu wenig). Aber das macht alles nichts, die Konstruktion ist bewusst so gemacht, dass kleine Fehler beim Umspannen kein Problem sind.


Genug Text. Zuletzt noch einmal der 1,0mm Fräser. Damit wird das Loch für die Befestigungsschraube gefräst und an jeder Achse gibt es eine ganz kleine Tasche, damit die Achse in der Mitte nicht den Rahmen berühren kann.

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Damit sind die Fräsarbeiten fertig :). Nun müssen noch ein paar Stellen mit der Feile geglättet werden und das Loch für die Befestigungsschraube muss angeschrägt werden. Das mache ich aber von Hand, dafür fehlt mir das richtige Werkzeug für die Fräse.
Mit dem Getriebe geht es irgendwann später weiter, da fehlen mir im Moment Ersatzteile.

Zu den Fragen zu oben. Ich würde es mir definitiv nicht zutrauen, den Rahmen ohne CAD zu fräsen, auch bei den Rundungen an den Achshaltern wird es von Hand wohl nicht so einfach. Kann man natürlich eckig machen, sieht dann aber nicht so gut aus, man soll sie ja so wenig wie möglich sehen.
Zumindest ich würde bei den 12 oder 13 Runden für die Kontour wohl irgendwann einen Fehler machen :).
Aber wer Interesse an dem 3D Modell hat, kann mir eine E-Mal schreiben.

Viele Grüße,
Moritz

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