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Harburger Lokschuppen

THEMA: Keine Panik, ist nur störendes Railcom (seufz/juhu)

THEMA: Keine Panik, ist nur störendes Railcom (seufz/juhu)
Startbeitrag
Exitus - 18.06.24 00:15
Mein lieber Scholli, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich dachte, meine Z21 ist hinüber. Dabei wollte ich nur eine kleine Runde fahren.

Aber nun mal vom Anfang…

Meine Fleischmann Drehscheibe wird sehr individuell gesteuert. Der Faulhaber-Bühnenmotor wird mit einem DH16A-Decoder als „Lok“ gefahren. Absolut geräuschlos, ohne jegliches Klackern und Motorenwimmern. Eine harmonische gleichmäßige Fahrt vom Start bis zum Ziel. Selbstverständlich auch ohne Ruckeln und Zuckeln. Gesteuert mit der Roco-WLAN-Maus direkt vor Ort in Sichtweite (60cm). Weiterhin zum Umbau gehörten die Innenbeleuchtung der Brückenkabine und zwei Gleissperrsignale, alles über F-Tasten schaltbar.

Direkt nach dem Umbau erfolgte die Testfahrt mit der Intellibox von Fleischmann. Von den ursprünglichen drei Anschlusskabeln für die Steuerung werden jetzt nur noch zwei gebraucht und mit dem DCC-Fahrstrom verbunden. Adresse vergeben und Regler drehen. Klappte wunderbar. Weiterer Test mit der WLAN-Maus über die DR5000 von Digikeijs. Alles Wunderbar und wieder verpackt.

Es folgte viel später der Einbau des Drehscheiben Equipments, natürlich mit kurzer Testfahrt. Wieder mit der WLAN-Lösung. Da ich im sichtbaren Bereich mit Peco55 Gleis gebaut habe, musste ich auch die Gleise zur Drehscheibe, incl. die Gleisabgänge entsprechend ausführen. Bei 35 Gleisabgängen, davon 30 für den Ringlokschuppen, eine langwierige Arbeit.
Nachdem dann auch die Schuppen zusammengebaut und mit Licht ausgestaltet wurden, musste ich noch eine kleine Extrarunde drehen und, gemäß einer Anregung aus dem Forum, die Gleisinnenräume/Schwellen optisch abdecken.

Zur kleinen „Einweihung“ dieses fertiggestellten Bereiches sollte eine Dampflok auf der Bühne eine kleine Ehrenrunde drehen. Doch dazu kam es erstmal nicht.

Zwischenzeitlich hatte sich mein Zentralen-Konzept geändert. Die Intellibox bedient ein 70cm langes gerades Testgleis mit angeschlossenem Rollenprüfstand. Die DR5000, inzwischen zur Ypsilon D 7001 „aufgestiegen“, wurde zur mobilen Einheit versetzt. Auf einer mobilen Holzplatte (Rahmenverstärkt) montiert, dient sie in Partnerschaft eines analogen Roco-Trafos als Zentrale für ein Kato-Oval, welches beim Hamburger Stammtisch als Vorführmedium genutzt wird.

Für die Anlage und das Bw kommen nun zwei Z21/z21 Geräte zum Einsatz. Und damit begann die Misere. Als ich die Drehscheibe mit der WLAN-Maus steuern wollte, machte der Motor sehr seltsame knarrende Geräusche, Bewegung entstand dabei aber nicht. Die Sperrsignale standen unter Strom, im Einschaltzustand auf Rot. Dieser Effekt trat sowohl bei der Stromzuführung durch die schwarze Z21, als auch bei der weißen z21 auf. Auch die Bedienung über die Z21-App brachte keine Besserung. Da die Liegezeit der Bühne schon einen längeren Zeitraum umfasste, schloss ich einen mechanischen Defekt nicht aus. Um das zu überprüfen, habe ich die Zweit-Bühne (Reserve ist immer gut, man weiß ja nie) eingebaut. Blöde Fummelei, wenn schon alles drumherum fertig ist.
Aber auch da das gleiche brummige Ergebnis. Mich beschlich der Verdacht, dass das Übel in den Zentralen zu suchen war. Ein Verdacht, der sich später auf harmlose Art bestätigt sah. Möglicherweise ein Defekt im Gleisausgang… aber bei beiden Zentralen? Naja – beides Z/z21 aus dem Hause Roco. Zu hohe Gleisspannung etwa? Wirkt sich das so aus?

Weiterer Gegentest (Bühnenfunktion) mit der Intellibox, die kurzerhand vom Testgleis im Keller getrennt wurde. Die Z/z21-er gerieten nun immer mehr in Verdacht, da mit der Intellibox alles reibungslos funktionierte. Was war hier anders?

Wie ich auf die Lösung kam, ist mir nicht bewusst. Irgendwie spukte der Begriff „Railcom“ in meinem Kopf herum.
Ich habe dann in der Z21-App danach gesucht und bin fündig geworden: Railcom war hier als aktiv erkennbar.
Ich habe den Schalter deaktiviert. Plötzlich war das brummige Geratter verschwunden und die Bühne bewegte sich.
Railcom wieder aktiviert und das Problem war wieder da. Daraufhin habe ich auch bei der zweiten Zentrale das Railcom deaktiviert.

Die Drehscheibenbühne läßt sich nunmehr wie gewünscht über die WLAN-Maus bedienen.
Auch die Z21-App wäre als Steuerungsoption möglich.
Letztlich hat mich dann noch der Teufel geritten und ich habe die Drehscheibe als Lok in meinem Rocrail-Plan eingearbeitet. Rein technisch ein Erfolg, aber unkomfortabel, da ein möglicher Stellplatz für den Laptop schräg versetzt eine schlechte Koordination von Sicht und Bedienung=Fahrsteuerung bereitstellt. Da die Bühne ja nun beim Zielgleis nicht mehr Einrastet, könnte die Bühne über’s Ziel hinausfahren. Das ist bei der Bedienung mit der WLAN-Maus unmittelbar vor Ort kaum zu befürchten, da man rechtzeitig abbremsen kann. Die Bühne ist ohnehin keine Rennsemmel.

Diese ganze Aktion hat mich zwischen Schreck und Erleichterung gute drei Stunden beschäftigt.
Wie sagte ich bereits: Ich wollte doch nur eine kleine Runde drehen...

Anbei ein paar Impressionen vom Drehscheibenbereich.

Gruß aus Nordertown


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Hallo Hans-Jürgen,

das Railcom nicht immer optimal ist, durfte ich auch bei meinen verbauten Dual Frog Juicer für die Peco Hosenträger erfahren. Diese gaben bei eingeschaltetem Railcom an der Z21 ein Pfeifton ab und nach dem Abschalten von Railcom war der Spuk vorbei. Dachte erst die sind kaputt.

Grüße
Christian
Hallo Hans-Jürgen!

Eine nette Geschichte und schön erzählt.

Nun kommt in mir aber der "Dummi" zum Vorschein. Warum ist das mit Railcom so?
Auf meiner Anlage fahren auch Loks mit GAM und anderen Motoren. Railcom ist eingeschaltet und nix fiept oder brummt - ebend alles Banane. Zentrale auch Z21 oder PSC-Wlan.

Eventuell findet sich ja ein begnadeter Erklärer, der mir auf die Sprünge hilft.
Das Railcom eine Lücke im Signal erzeugt ist mir bekannt .

BG, Lutz!
Hallo,

ein DH16 sollte damit aber kein Problem haben, der Frog Juicer ist irgendwas amerikanisches, die kennen kein Railcom.
Bei der z21/Z21 sollte man beachten, dass das Märklin Motorola Signal ausgeschaltet ist.

Grüße, Peter W.
Hallo,

Railcom - die eine schalten die Funktion nach Problemen aus und die anderen können/wollen nicht mehr ohne Railcom ihre Anlagen betreiben (es gibt es ja mit Railcom ja offenbar viele Vorteile).

Wenn man durch abschalten von Railcom die Probleme  lösen kann ist es ja gut. Aber was machen die Railcom-Nutzer? Alle Frog Juicer wieder raus schmeißen?

Der DH16A müsste doch mit Railcom klar kommen?

Grüße
Markus
Moinsens,

bitte nicht missverstehen. Ich will hier Railcom nicht als "üble Funktion" anprangern.
Railcom hat sicherlich, da wo es passt, seine Berechtigung und Nutzen.
Nur bei mir eben nicht, da war es der Störfaktor.

Es kann auch durchaus sein, das eine veränderte Einstellung in der CV29 diesen Effekt verhindert hätte. Die habe ich bisher nicht überprüft, da ich aus alter Zeit mit den anderen Zentralen dazu keine Veranlassung hatte.
Ich habe mit Railcom nichts am Hut, daher ist mir dieser Wert auch schnuppe. Da ich aber schon öfter gelesen habe, dass Railcom nicht von allen Decodern unterstützt wird und ggf. auch Probleme bereiten kann, bin ich dazu übergegangen, bei Neuadressierung eines Decoders auch den CV29-Wert entsprechend anzupassen. Hätte ich vielleicht auch bei dem Decoder der Bühne seinerzeit überprüfen sollen.  Aber nun ist der Drops ja gelutscht.

Gruß aus Nordertown

PS: das gute daran ist ausserdem, dass ich ohne Hilfeersuchen im Forum auf die Lösung und Behebung des Problems gekommen bin. (Schulterklopf)
Obwohl meine digitalen Komponenten zum grössten Teil Railcom könnten (LoDi-Module & D&H Decoder), verzichte ich bewusst auf Railcom, weil ich auf einem Anlagenteil immer noch SX-Melder zusammen mit einem Interface nutze, die Railcom nicht können. Bei einer gut funktionierenden Modelleisenbahn mit Softwaresteuerung ist meiner Meinung nach Railcom ohne Mehrwert, erzeugt aber viele Störungen. Am meisten stört mich jedoch das Aufploppen der Melder in der Steuerungssoftware, nur zur Anzeige der Lokadresse.

Mir ist eine zuverlässig funktionierende Anlage während mehreren Stunden wichtiger als ein etwas weniger stabiles System, nachweislich durch Railcom verursacht. Nicht alles, was möglich ist, sollte man auch nutzen, wie z.B. Railcom.

Herzliche Grüsse

Gian
Fuer mich die Frage: Zukunft oder das ewig gestrige?

Anders formuliert, bei mir ist _alles_ mit Railcom. Das, was damit nicht zusammenspielt, fliegt raus. Ergebnis: Ein wunderbar funktionirendes, vollautomatisiertes System.

---------

PS: Ein wirklich maechtiges BW hast Du da gebaut. Respekt!
Folks!
RailCom nutzt eine Definition der DCC Welt die bereits in den 1980'ern dokumentiert wurde. Die Geräte müssen Stromunterbrechungen, auch häufige, tolerieren. Damals dachte man an Kurzschlüsse auf Weichenherzen. Bei RailCom wird für die Zeit der Rückmeldung der Ausgang der Zentrale für sehr kurze Zeit als Kurzschluß betrieben. Also ähnlich wie ein Kurzschluss am Weichenherz. Am Gleis ist zu der Zeit keine Energie vorhanden.

Alle Teile die das stört bedeutet daß die Hersteller die DCC Basics nicht einmal ignoriert haben. Die RailCom Lücke darf nach den DCC Specs niemanden außer Tritt bringen - ist aber häufig so.
-AH-
Danke Arnold!

Habe es verstanden 🙂. Schön kurz und knapp.

Auch, dass einige Hersteller "die DCC-Basics nicht mal ignoriert haben " 🤣.

BG Lutz!
Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name: fschum

PS: Ein wirklich maechtiges BW hast Du da gebaut. Respekt!

...und ist immer noch nur ein Ausschnitt des Gesamtkomplexes.
Es fehlen sowohl die Lok Behandlung (Kohle, Wasser, Schlacke, Sand), als auch der Diesel- und E-Lok Bereich mit ihren beidseitig der Drehschiebebühne platzierten Schuppen nebst AW.
Trotzdem danke für die anerkennenden Worte.

Gruß aus Nordertown

Guten Abend,

das mit dem Frog Juicer wundert mich nun wirklich. Der wertet das DCC-Signal doch gar nicht aus. Wenn der Strom eine eingestellte Schwelle überschreitet ("Kurzschluss") schaltet er die Polarität um.

Sehr misteriös. Gibt es für dieses Verhalten eine plausible Erklärung?

Grüße
Zwengelmann


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