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THEMA: Blockstellen/Schattenbahnhof digital steuern

THEMA: Blockstellen/Schattenbahnhof digital steuern
Startbeitrag
HaWo - 22.06.24 12:15
Hallo zusammen,

auch wenn mich jetzt 90% der Kommunitie für total doof halten, möchte ich hier dennoch mein Anliegen vorbringen, da ich bzgl. digitale Steuerung so gut wie keine Ahnung habe und hoffe auf konstruktive Hilfe.

Ich betreibe eine größere, schon betagte N-Anlage. Darauf befindet sich eine doppelgleisige Hauptstrecke (Hundeknochen) die in 10 Blockabschnitte aufgeteilt ist und 3 Schattenbahnhöfe mit jeweils 6 Gleisen hat. Die Strecke wird bisher rein analog betrieben.

An den Blocksignalen befinden sich Halteabschnitte, die über Anfahr- und Bremsbausteine versorgt werden und so halten die Züge bei rot langsam an und fahren auch langsam wieder an, wenn der nächste Block wieder frei ist. Geschaltet wird das Ganze durch Reed-Kontakte im Gleis und Magneten unter den Fahrzeugen.
Auch in den Schattenbahnhöfen sind Reed-Kontakte installiert. Der einfahrende Zug schaltet nach Einfahrt in ein Gleis über den Reed-Kontakt die Einfahrtweiche auf das nächste Gleis, schaltet sein eigenes Gleis stromlos und gibt den Strom für das Nebengleis frei, von dem dann der nächste Zug auf die Reise geht. (Dies geschieht natürlich alles über Relais, die von den Reed-Kontakten angesteuert werden.)

Ich denke nun darüber nach, diese Strecke auf Digitalbetrieb umzustellen. Allerdings habe ich keinerlei Ahnung, was ich dafür überhaupt benötige (Hardware/Software) und wie ich was verkabeln muss, damit die Funktionen weiterhin so ablaufen, wie im analogen Betrieb.

Ich betreibe auf der Anlage auch eine längere Nebenbahn, mit der ich vor 3 Jahren erste digitale Gehversuche gemacht habe. Hierfür habe ich mir eine Daisy II angeschaft. Allerdings läuft nur der reine Fahrbetrieb digital, Weichen und Signale werden nach wie vor analog geschaltet und die gesamte Nebenstrecke wird auch ohne jegliche Automatik betrieben und rein von Hand gesteuert. Bin also nicht ganz blöd was Digital betrifft und verstehe somit hoffentlich auch was ich an Empfehlungen erhalte .

Vielleicht ist jemand so freundlich mir zu schreiben, was ich tun oder anschaffen muss, oder wo oder welche Dokumentation ich nachschlagen kann um mit meinem "kleinen Problemchen" weiter zu kommen.

Hoffe auf konstuktive Hinweise und Danke an dieser Stelle schon einmal herzlich dafür.

Gruß Harald

Hallo Harald!

Für die komplette Umstellung auf Digital benötigst Du:

1. eine Digitalzentrale
2. einen Handregler, falls die Digitalzentrale keinen Regler enthält
3. Weichendecoder zum Schalten der Weichen
4. Belegtmelder, die die Position der Züge erkennen und melden
5. digitalisierte Triebfahrzeuge
6. falls der Strombedarf aller Deiner Züge für die Zentrale zu groß ist, Booster zur Verstärkung des Fahrstroms

Bei der Größe Deiner Anlage würde ich Dir empfehlen, ein Computerprogramm zur Steuerung zu verwenden.

Ich nenne hier bewußt keine Fabrikate. Die Auswahl ist groß, und Du mußt selbst herausfinden, was für Deine Bedürfnisse am besten paßt.

Ich habe schon vor über 20 Jahren dasselbe gemacht wie Du, nämlich eine nicht ganz kleine analoge Anlage Stück für Stück auf Digital umgerüstet. Ich habe damals auch mit einer Nebenstrecke begonnen. Wenn Du Fragen an mich stellen möchtest, kannst Du mir gern eine PN schreiben.

Herzliche Grüße
Elmar
Moin Harald,

ich habe mich auch erst vor wenigen Jahren an die digitale Steuerung herangearbeitet. Aus meiner Sicht ist eine ganz wesentliche Frage, wie Du die Anlage steuern willst. Wenn Du die Steuerung komplett über den PC laufen lässt, tut es eine einfachere Zentrale und wahrscheinlich kommst Du auch am Ende mit weniger Belegtmeldern aus.
Ich habe meine Erfahrungen bei mobablog beschrieben. https://www.mobablog.info/blog.php?id=2894. Vielleicht hilft Dir das ja.

Da Diskussionen zu solchen Themen hier häufig ausarten, auch von mir das Angebot zum persönlichen Austausch per PN/e-mail.

LG

Rimbert
Hallo Harald,

hardwaremäßig habe ich einen kleinen Vorsprung, da das digitale Equipment weitgehend vorhanden ist.
Aaaber, mit der Verbindung von Software, Decoder, Weichenantrieb, Signalschaltung und Anlage stehe ich noch vor einer großen Aufgabe. Da ist noch nicht viel passiert, lediglich ein Decodertest für die Schiebebühne und die Drehscheibe. Der komplette Rest fehlt noch.
Immerhin hast Du mit Deinem funktionierenden Blockbetrieb schon gute Theoretische Voraussetzungen (Zusammenspiel/Einteilungen/Abhängigkeiten) zum Schwenk auf Digital. Der sollte daher nicht so schwer fallen.

OK, das war jetzt nicht so hilfreich für Dich. Ich möchte nur damit sagen, dass Du mit dieser Problematik nicht alleine stehst und Dir damit auch moralisch den Rücken stärken. Pack's an - es wird schon...

Gruß aus Nordertown
Zunächst einmal ganz herzlichen Dank für die bisherigen Kommentare.

Das hört sich irgendwie doch recht kompliziert an. Das mit den Belegtmeldern erscheint mir ja noch ganz logisch, denn die Züge müssen ja wissen, ob ein Block belegt oder frei ist.

Was mir im Moment nicht ganz klar ist, warum ich die Weichen und Signale ebenfalls digital schalten muss?
Ich dachte mir, dass ich die Reed-Kontakte am Ende des Halteabschnitts am Signal beibehalte und wenn der Zug mit seinem Magneten darüber fährt, wird das Signal einfach analog auf Rot geschaltet und im vorherigen Block wird  das Signal einfach grün.

Die Weichenschaltungen der Schattenbahnhöfe habe ich mir eigentlich genauso vorgestellt. Heute schaltet ein Zug, der in ein Gleis einfährt seine Einfahrtweiche auf das nächste Gleis um. Zukünftig würde ich einfach - vielleicht würde der einfahrende Zug ja nicht weit genug bis zur Schaltkontakt vorfahren - die Weiche durch den ausfahrenden Zug schalten lassen - einfach per SRK und Magnet. Oder geht das dann nicht mehr???
(Ausfahrtweichen müssen nicht geschaltet werden, da die verwendeten Roco-Weichen für Unterflurantrieb problemlos und sicher von den Zügen aufgeschnitten werden.)

All meine etwa 120 Fahrzeuge habe ich bereits mit Decodern ausgerüstet. Sie fahren zwar auf der Hauptstrecke analog, aber durch die Möglichkeit im Decoder, die Höchstgeschwindigkeit im Analogmodus einzustelllen, läuft der gesamte Fahrbetrieb deutlich "harmonischer".

Bin ich mit meiner Denke, Digital zu fahren aber die Weichen uns Signale analog weiter zu schalten so verkehrt oer geht das nicht (logische Zusammenhänge zwischen Belegtmeldern und unabhängiges Schalten der Weichen/Signale??)

Danke und Gruß
Harald
Hallo Harald - es wäre auch interessant zu erfahren, was du mit der digitalen Umrüstung erreichen möchtest, bzw. welchen Mehrwert du in welchem Bereich erwartest. Du beschreibst eine gut funktionierende analoge Analoge mit einigen Raffinessen. Es wird vermutlich nicht nur darum gehen, die derzeitigen, analogen Funktionen lediglich durch identische digitale Funktionen zu ersetzen, oder?
Ich denke dabei zum Beispiel daran, ob du vielleicht einfach mehr Abwechslung in den Funktionen haben möchtest, da die analogen Funktionen durch die Relaisschaltungen recht starr sind. In diesem Fall könnte eine PC-Softwaresteuerung sicherlich ein deutliches PLUS an Flexibilität, Funktionalität und Abwechslung bieten, insbesondere wenn man gerne teil- oder vollautomatisiert fahren möchte.
Oder gibt es spezielle Punkte, die dich im Analogbetrieb stören und dich zum Digitalbetrieb treiben?
Etwas mehr Hintergrundinformationen über deinen Wunsch einen solchen Umbau anzugehen können helfen, dich auf deinem Weg etwas gezielter zu Unterstützen.
Insgesamt aber sicher ein tolles Projekt - viel Spaß dabei wünscht

Carsten1111
Hallo Harald,

fangt erstmal mit minimalen Hardware an. Zentrale,  besetztmelder und Weichendecoder sind dafür nötig.

Kleine Testanlage aufbauen und testen. Sobald du das alles verstanden hast, dann erst kannst du deine analoge Anlage auf digital umrüsten.

Das mit PC und Software, das wird ein langer Weg, weil das ist ein komplexes Materie, aber es macht sehr viel Spaß damit auseinander zu setzen.


Viel Spaß

Henning

Hallo Carsten,
vielen Dank für Deine Beteiligung an meiner "Problemstellung" und Du hast da ein sehr gutes/wichtiges Thema angesprochen.

Nein, ich möchte weder mehr Abwechslung noch Flexibilität erreichen. Grundsätzlich bin ich mit den analogen Funktionen und Abläufen höchst zufrieden, auch wenn sie so starr sind.

Problem liegt in einem ganz anderen Bereich.
Ich betreibe auf meiner Anlage einen Trennungsbahnhof, in dem ich theoretisch von der analogen Hauptstrecke auf die Nebenbahn (und natürlich auch wieder zurück) wechseln könnte. Und ich habe mir einfach gedacht, vielleicht ist es einfacher (und kostengünstiger??) die gesamte Anlage auf digitalen Betrieb umzustellen.
Andernfalls müsste ich mir nun eine Schaltung "basteln", die dem jeweiligen Betriebereignis (Einfahrt von der analogen Hauptstrecke in den digitalen Bereich oder umgekehrt, Weiterfahrt aus dem "Übergangsgleis" in den digitalen Bereich hinein oder wieder heraus) entsprechend den richtigen Gleisen die richtige Stromart zuordnet, ohne dass es zu Kurzschlüssen kommt oder ich mir Decoder zerschieße.

Ansonsten würde ich über eine Änderung der analogen Hauptstrecke nicht nachdenken.

Gruß und noch ein schönes Restwochenende
Harald
Hallo Henning,

vielen Dank für Deinen pragmatischen Vorschlag. Schon nach den ersten Wortmeldungen wurde mir bewußt, was da auf mich zukommen könnte

Und ob ich mit 72 noch den Nerv und das Interesse habe mich da reinzufuchsen, muss ich mir nochmal gut durch den Kopf gehen lassen ....

Somit sollte mein Hinweis auf den "pragmatischen Vorschlag" in keiner Weise negativ gemeint sein.

Danke an alle bisher und herzliche Grüße
Harald
Hallo Harald,
Prinzipiell kann man digital fahren und Weichen und Signale wie zuvor analog betreiben. Aber:
wenn Du mit einem Steuerungsprogramm wie iTrain, Train Controller, Win Digipet etc. fahren oder mit einer Zentrale Fahrstraßen anlegen willst sind die Weichendekoder nötig, da die Software / Zentrale dann die Fahrstraßen schaltet / schalten können muss.
Die Signale können in beiden Fällen wie gehabt gesteuert werden oder eben später auf digitalen Betrieb umgestellt werden.
Eine größere analoge Anlage umzurüsten ist natürlich recht aufwendig. Da eine Zentrale schon vorhanden ist kann man ja erst mal mit den Belegtmeldern anfangen, das ist ja auch nicht soooo teuer..

Gruß, Bernd,
der seine letzte, allerdings relativ kleine, Anlage (nicht die aktuelle) auch über 2 Jahre nach und nach von analog auf digital umgerüstet hat. Erst nur Zentrale und Fahrregler, dann Gleisbelegtmelder und zuletzt Schaltdekoder.
Hallo Harald,

also wenn ich dein Anliegen richtig verstehe, ist die Frage doch nicht "Wie schwinge ich am besten die große Investitions- und Umbaukeule?",
sondern "Wie kann ich die Zugbeeinflussung einer befriedigend funktionierende Anlagensteuerung für den digitalen Fahrbetrieb adaptieren?"

Dazu könnte das ABC-Bremssystem reichen.
Es geht also darum, ob dieses System
a) deinen Ansprüchen prinzipiell gerecht wird,
b) sich die Steuerung darauf adaptieren lässt (also im Prinzip das Bremssignal anstatt dem analogen Fahrstrom in den Abschnitten einzuspeisen), und
c) in wie weit vorhandenen Gleisabschnitte dafür evtl. angepasst werden müssen.

Drei Punkte, die nur einer klären kann, nämlich der, der die vorhandene Schaltung kennt...

Zu dem ermittelten Aufwand kommt dann noch eine Zentrale (an die aber keine hohen Ansprüche bestehen!), Handregler und je nach Anlagengröße ggf. noch Booster.

Wer (dann noch) will, kann dann ja mal den Aufwand für den "Volldigitalen Kompettumbau mit Computersteuerung" gegenrechnen...
Ach ja - und bitte den Zeitaufwand für die Einarbeitung nicht vergessen!

meint
Roger


p.s.
evtl. gibt es noch ein d): Muss - falls vorhanden - evtl. eine Gleisbelegtmeldung mit Stromfühlern für Digitalbetrieb umgebaut werden?

Hallo Harald,

verzeihe, falls ich Dir zu „einfach“ oder zu ausführlich antworte.

Falls es Dir „nur“ darum geht, von der analog betriebenen Hauptstrecke auf die Nebenstrecke mit digitaler Gleisspannung zu wechseln, dann ist aus meiner Sicht das umschaltbare Gleis die wesentlich einfachere Lösung. Falls Du mit Deiner bisherigen Steuerung auf der Hauptstrecke vollauf zufrieden bist, dann würde ich daran nichts ändern. Wie ich im Nachfolgenden beschreiben werde, wäre eine Umstellung der ganzen Anlage auf digitales Fahren (und eventuell auch digitales Schalten) mit mehr oder weniger großem Aufwand verbunden.

Was für Brems- und Anfahrbausteine verwendest Du jetzt ? Wie funktionieren diese ? Ich vermute sie geben eine analoge Gleichspannung aus, die sich in der Höhe ändert.

Falls dies so ist: Bei digital hast Du eine feste Spannung am Gleis (Wechselspannung), auch wenn der Zug langsamer werden soll oder am roten Signal steht. Das heißt, bei Umstellung auf digital Fahren müsstest Du diese analogen Anfahr- und Bremsbausteine ausbauen (und verkaufen –falls das überhaupt geht, oder in die Tonne treten). Dann bräuchtest Du stattdessen eine digitale Variante, wie Du Deine Züge zum langsamen Halten bekommst. Denn beim digitalen Fahren ist eben immer volle Spannung am Gleis – egal wie schnell der Zug fährt. Für Deinen Fall sehe ich drei grundsätzliche Möglichkeiten für das Bremsen, Anhalten und Beschleunigen:

1. ABC-Bremsen:
Das kommt vom Prinzip her dem analogen Anhalten am nächsten. Das Gleis bekommt eine „unsymmetrische“ Spannung, wenn der Zug langsamer werden soll. Und die normale Spannung, wenn der Zug beschleunigen oder mit voller Geschwindigkeit durchfahren soll. Vielleicht kannst Du dazu Deine bisherigen Gleistrennungen beibehalten – vielleicht musst Du sie aber auch versetzen.
Die unsymmetrische Spannung wird mit Hilfe von mehreren Dioden erzeugt, die bei grünem Signal entweder mit dem Fahrstromschalter am Signal oder mit Hilfe von Relais überbrückt werden. Die restliche Steuerung kann weiterhin analog bleiben. Voraussetzung ist, dass die Lokdecoder ABC-Bremsen unterstützen (machen die meisten, aber nicht alle).

2. Digitale Anfahr-Brems-Bausteine:
Damit kenne ich mich nicht näher aus. Nur so viel: Sie legen eine spezielle digitale Spannung ans Gleis, wenn der Zug anhalten soll und die normale digitale Spannung, wenn der Zug wieder beschleunigen bzw. durchfahren soll. Es wären allerdings größere Umbauten an der Strecke notwendig. Ein Baustein, in den ich mich etwas eingelesen habe, braucht z.B. als Blocklänge mindestens die doppelte (!) Zuglänge. Und dann sind mehrere Gleistrennungen nötig, z.T. auch beidseitig. Die weitere Steuerung könnte analog bleiben. Auch da ist zu prüfen, ob alle Deine Lokdecoder die spezielle Digitalspannung am Gleis verstehen – ist nur bei einem Teil der Decoder der Fall.

3. Computersteuerung:
Die dritte Art wäre, der Lok über die digitale Information am Gleis „zu sagen“ sie solle langsamer werden und anhalten. So wie Du es jetzt auf der Nebenstrecke mit dem Handregler machst. Beim Handregler musst Du dazu die Loknummer eingeben. Bei einer automatischen Steuerung muss die Steuerung „wissen“, welche Lok gerade kommt, damit die Steuerung die Lok mit der richtigen Nummer (Lokadresse) ansprechen kann. Dieses Erkennen welche Lok kommt und zugleich ihr sagen, sie solle langsamer werden falls das Signal rot ist, kenne ich nur mit Computersteuerungen.

Dazu braucht die Computersteuerung ein „Auge“ um zu „sehen“, wo sich die Züge befinden. Benutzt werden hierfür meist Rückmeldebausteine, die prüfen ob in dem betreffenden Abschnitt ein Stromverbraucher (z.B. Lok) vorhanden ist. Dazu benötigen diese Abschnitte eine einseitige Gleistrennung. Manche Computerprogramme kommen auch mit Deinen bisher eingesetzten Reedkontakten und Magneten klar. Diese benötigen dann keine Gleistrennungen. Aber die Reedkontakte werden dann mit anderen Rückmeldebausteinen in den Computer eingelesen. Einmalig ist dem Computerprogramm mitzuteilen, wo sich welche Lok befindet.

Die Rückmeldebausteine sagen nur, da kommt irgendein Zug – welchen wissen sie nicht. Aber das Programm prüft, welche Lok war im Block davor und gibt diese Information an den nächsten Block weiter. So weiß das Programm immer, welche Lok wo ist (nennt sich Zugverfolgung). Und so kann das Programm bei einem roten Signal genau die Lok ansprechen, die auch vorbeikommt.

Weitere Voraussetzung hierfür ist, dass das Programm weiß wie die Weichen gestellt sind. Normalerweise geschieht das so, dass das Programm die Weichen selbst stellt. Dafür sind auf der Anlage Bausteine erforderlich, die die Weichen stellen (= Weichendecoder).

Also bei dieser Lösung könntest Du von Deiner bisherigen Steuerung allenfalls die Reedkontakte übernehmen, alles andere wäre neu zu kaufen und zu installieren. Als Bindeglied zwischen Anlage und Computer braucht es eine Digitalzentrale mit Computeranschluss.

Mit einer Computersteuerung wäre darüber hinaus natürlich viel mehr möglich als bisher – falls Du das wirklich möchtest. Und es würde das Einarbeiten in digitale Steuerung und Computerprogramm voraussetzen.

Viele Grüße, Joni
Hallo Harald,

Es gab von Arnold ein Trennmodul 86076 das für die direkte Überfahrt von analog zu digital und umgekehrt gedacht ist. Das Gleisstück muss nur lang genug für den längsten Zug sein. Es darf keine direkte elektrische Überbrückung zwischen Analog und Digital geben, deshalb das Trennmodul dazwischen.
Gibts z. B. Bei ebay
Eine einfache Lösung!
Gruß
Thomas
Hallo Harald - danke für den Kontext. In der Digitalwelt kenne ich mich relativ gut aus, die analoge Welt habe ich bereits vor vielen Dekaden verlassen aber ich weiß hier im Forum gibt es viele Experten, die sich mit der Kombination digital und analog auskennen. Was mir sofort in den Sinn kommt ist die Möglichkeit, digitale Lokdecoder auch im analog-Modus fahren zu lassen. Ich weiß leider zu wenig darüber, wie diese beiden Modi in der Praxis bzw. im Mix anzuwenden sind und ob es überhaupt geht. Man kann digitale Lokdecoder definitiv analog ansteuern, dazu gibt es entsprechende CVs (Parameter im Lokdecoder). Ob man die Konfiguration digital/analog während des Betriebs für deine Situation wechseln muss und kann und wie das zu realisieren wäre, da würde ich gerne die Meinungen der Experten lesen.
So eine Lösung könnte die Umbaumaßnahmen definitiv in Grenzen halten.
Hallo Harald,

mal so die Gedanken eines Ur Analog Bahners.

Der Betrieb läuft voll und ganz zufriedenstellend - analog - auf der Hauptbahn, mit Blockstellenbetrieb incl. Anfahr- und Bremsstrecken mit Reedkontakten gesteuert, und soll im Ablauf ja auch nicht geändert werden, so habe ich es verstanden.

Und die Nebenbahn - digital - soll so mit derart mit eingebunden werden das es einen Wechsel der TFZ im (Trennungs-) Bahnhof geben kann.

Die wohl einfachste und auch kostengünstigste Variante wird wohl sein den Trennungsbahnhof oder nur 1 oder mehrere Gleise davon umschaltbar zu machen.
Pro Gleis 2-polige Schalter EIN(analog) - AUS - EIN(digital) verwenden gegebenenfalls mit optischer Rückmeldung.
Da sind wenige Euros und es ist nur ein minimaler Eingriff in die vorhandene  Verdrahtung nötig.

Vermutlich werden die Decoder Probleme mit den Anfahr- und Bremsbausteinen bekommen, da die die ja im Bereich die Spannung am Gleis reduzieren. Bei digital liegt ja immer die volle Gleisspannung und der Decoder mach die Regelung.  
Also sind vermutlich neue Gleismelde Module die nötig. In wie weit die jetzigen Gleisabschnitte noch so verwendbar sind ist fraglich, kann sein oder auch nicht?
Das Thema trat auch schon mal auf.
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1038848

Gruß Detlef
Hallo Harald,

Ich stand vor der gleichen Frage und habe die komplette Steuerung gelassen wie sie war.
Die Lokomotiven bekamen einen Dekoder.
Gekauft wurde eine Zentrale und eine Multimaus.
Die analogen Bremsbausteine wurden ausgebaut und durch ABC Bremsstrecken (kann man mit 5 Dioden selber bauen) ersetzt.
Die Steuerung mit Reed und Magnet im letzten Wagen ist sehr zuverlässig und mein Automatikbetrieb läuft unverändert.
Bei Bedarf ist die Automatik abschaltbar und jede Lok kann beim Enkelbesuch einzeln gesteuert werden.

Viele Grüße
Enrico
Hallo zusammen,

ich muss zugeben, ich bin "erschlagen" von der Vielzahl der Hinweise und welche Arbeit bzw. welchen Zeitaufwand ihr euch mit meinem Problem macht.

Ganz ganz herzlichen Dank dafür an alle.

Was mir ganz deutlich geworden ist, dass das Thema deutlich komplizierter und aufwändiger würde, als ich mir das vorgestellt habe.

Ich glaube, das ABC-Bremsen bringt nicht wirklich viel, da die Schaltung ja "nur" die Blockstellenthematik löst.

Der Aufwand - weniger der Finanzielle als viel mehr der Zeitliche - steht in keinem Verhältnis zu dem Ziel, welches ich erreichen wollte.

Deshalb werde ich mich wohl einfach dafür entscheiden, eine entsprechende Schaltung im Trennungsbahnhof aufzubauen, die dem entsprechenden Bahnhofsgleis die jeweils richtige Stromart einspeist. Der zeitliche Aufwand hierfür wird ganz eindeutig wesentlich geringer sein, zumal die Züge ja dann im Bahnhof sowieso anhalten und die Stromart dann problemlos umschaltbar ist.

Das Trennmodul von Arnold nützt mir leider nichts, da im Bahnhof natürlich zwischen zwei Gleisen nur die Weichenstraße liegt - und so kurze Züge möchte ich dann auf meiner Anlage doch nicht verkehren lassen

Nochmals ganz herzlichen Dank für die rege und sehr informative Beteiligung an meiner Frage, die mir die Entscheidung für die "nicht Digitalisierung meiner Hauptstrecke" sehr leicht gemacht hat.

Liebe Grüße an Alle und Euch noch ein schönes Restwochenende

Harald
Hallo Harald,

einen wichtigen Punkt noch. Ich glaube, der wurde noch nicht angesprochen, vielleicht habe ich es auch überlesen.

Hundeknochen, Trennungsbahnhof: Das heißt, Du wirst Gleiswechsel haben. Daraus folgt, dass die Verkabelung der Gleise geändert werden muss, sonst gibt's Kurzschluß beim Gleiswechsel. Bei Rechtsverkehr ist die Polarität der einzelnen Schienen der zwei Gleise +--+. Digital hat man zwar keine Polarität mehr, sondern eine Phase. Die muss dann natürlich +-+- sein. D.h., bei einem Gleis muss die Einspeisung geändert werden. Bei welchem, ist egal. Daraus ergibt sich auch, dass Du an beiden Enden des Hundeknochens jeweils ein Kehrschleifenmodul benötigst, das die Phase automatisch umschaltet. Ansonsten gibt's beim Wenden am Ende des Knochens einen Kurzschluß.

Ich würde mir das sehr gut überlegen. Digital ist zwar fein, aber der Aufwand, alleine um auf denselben Stand zu kommen, ist nicht unerheblich. Never change a running system.

Grüße
Zwengelmann
Hallo Harald,

Du schreibst "Nichtdigitalisierung meiner Hauptstrecke".
Bei mir wurde keine Strecke digitalisiert.

Die Anlage wird weiterhin analog gesteuert.
Die Reed schalten die Weichen im Schattenbahnhof wie bei dir. Im sichtbaren Bahnhofsbereich werden die Weichen ebenfalls über Reed geschaltet.
Zusätzlich gibt es ein mechanisches Stellpult.

Digitalisiert wurden nur die Lokomotiven.
Die Brems-und Beschleunigungsstrecken befinden sich im Bahnhofsbereich, die 70 cm langen Trennabschnitte waren schon vorher vorhanden, es wurden nur die ABC Bausteine angeschlossen.

Viele Grüße
Enrico

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Hallo Harald,

für einen Kurzschluss-sicheren Umschalter der Betriebsspannung habe ich eine Umschaltbox gebaut. Bei mir dient sie für die Wahl der einspeisenden Zentrale beim Übergangsgleis Anlage/Bw, bei Dir wäre es analoge/digitale Spannung.

https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...b1=2%20Zentralen#top

Gruß aus Nordertown
Hab eine Beschreibung zum Trennmodul gefunden, die ist korrekt.

https://www.ebay.de/itm/166830625536

Danach kommt das Modul direkt an den Fahrtafo, und begrenzt den AnalogStrom, egal wieviel  Übergange zum Digitalbereich.

Das könnte die Lösung sein.
Gruß Thomas

Hallo Zwengelmann,

mir ist nicht klar, wo evtl. bei meinem "Problem" unterschiedliche Polung aufeinander treffen sollten?
Im Trennungsbahnhof wechselt der Zug von einem Gleis der Hauptstrecke auf ein Gleis der Nebenstrecke, ohne das entgegenkommende Gleis der Hauptstrecke zu kreuzen. Also keinerlei Gefahr.
Und ein Hundeknochen ist - so wie ich die Definition gelernt habe - dass ein Zug am Ende des Hundeknochens eine Kurve macht und auf dem Gegengleis der doppelgleisigen Strecke wieder in die andere Richtung fährt. Eine Kehrschleife gibt es da nicht - sonst wäre es ja eine eingleisige Strecke.
Also auch da keine Gefahr. Danke aber für den Hinweis.

Hallo Ric,
guter Hinweis, den ich mir auch noch einmal durch den Kopf gehen lasse. Wäre dann nur die Frage, ob meine Daisy II mit Booster die langen Strecken und Fahrzeuge packt oder ob ich auf eine andere Steuerung zurückgreifen müsste. Auch weiß ich nicht, ob Daisy II mit Booster eine symmetrische Ausgangsspannung erzeugt, die wohl (bei TAMS) Voraussetzung für deren ABC-Modul wäre.

Hallo Exitus,
Danke für den Link, werde ich mir im Detail ansehen.

Hallo Thomas,
Danke für den Link, könnte ich ja evtl. mal ausprobieren.

Gruß an alle
Harald
Hallo Harald,

wenn ich Dich richtig verstehe, dann sieht Deine Anlage im Prinzip wie im ersten Bild aus, also eine zweigleisige Strecke ohne Weichenverbindung zwischen den beiden Gleisen.

Was Zwengelmann in #17 anspricht: Wenn es nun eine Weichenverbindung zwischen den beiden Gleisen gäbe, dann gäbe es Polaritätsprobleme, wie in der oberen Skizze im zweiten Bild. In diesem Falle greift man bei digital häufig zur Lösung der unteren Skizze im zweiten Bild.

Wenn es bei Dir analog funktioniert, dann brauchst Du die Variante nach Bild 2 nicht.

Wenn ich das Bisherige betrachte, dann würde ich Dein "Übergabegleis" irgendwie umschaltbar machen - entweder mit einem zweipoligen Ein-Aus-Ein Schalter oder vielleicht mit dem Trennungsmodul (wobei ich hierzu keine Beschreibung gefunden habe).

Viele Grüße, Joni

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