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THEMA: Shapeways insolvent?

THEMA: Shapeways insolvent?
Startbeitrag
sfre - 03.07.24 21:46
Hallo Zusammen,

Ich war nie ein Freund dieser Plattform, ob der Preise, aber unbestreitbar gab/gibt es dort viele Angebote von Bausätzen auch für unser Hobby und einige im Forum bieten ja wohl Ihre Eigenkonstruktionen dort zum Kauf an… jetzt diese Neuigkeiten:

https://3dprintingindustry.com/news/shapeways-b...bid-rejected-231387/

mal sehen was weiterkommt.

Gruss, Sascha

Das erklärt, warum sich da in letzter Zeit so viel getan hat (neue Finishes, andere Finishes werden eingestellt, kostenloser Versand-Aktionen, Rabattaktionen...). Man hat auch erst kürzlich angefangen, 3D-Modelle zu verkaufen.

Viel zu tun haben sie scheinbar trotzdem: meine letzte Bestellung wurde bis auf den letzten Tag des zugesicherten Fertigstellungsdatums hinausgeschoben (ca. 4 Wochen). Sonst war das bisher stets unter 2 Wochen fertig. Die längere Bearbeitungszeit hat mit Sicherheit nichts mit der teueren Express-Abwicklung zu tun.

Wenn das zu Ende geht, wäre es um die Marktplattform und die dort gelisteten Modelle natürlich sehr schade!

Gruß
Andi
Da man außer der im Ausgangsbeitrag erwähnten Quelle im www. nichts näheres Konkretes über eine angebliche Insolvenz von Shapeways findet, wäre ich da mit solchen Aussagen eher vorsichtig. Könnte auch auch eine Fake-News sein.

Grüße Andreas
Hallo Andreas,

hatte ich auch überlegt, aber hier noch mehr Quellen:

https://www.tctmagazine.com/additive-manufactur...iles-for-bankruptcy/
https://www.investing.com/news/company-news/sha...kruptcy-93CH-3506910

Ob beim Gericht in Delaware District jetzt wirklich der Insolvenzantrag vorliegt, kann ich natürlich nicht prüfen.

Gruss, Sascha
Hi in die Runde,

nach einem "Update" am Ende des Berichtes lese ich, ich zitiere:

"In einem von Shapeways bei der SEC eingereichten Regulierungsantrag heißt es: „Am 2. Juli 2024 stellte Shapeways Holdings, Inc. (das „Unternehmen“) nach Prüfung aller strategischen Alternativen den Betrieb ein und reichte einen freiwilligen Antrag auf Insolvenzerlass (den „Insolvenzantrag“) gemäß den Bestimmungen von Kapitel 7 von Titel 11 des United States Code, 11 U.S.C. §101 ff. (das „Insolvenzgesetz“) ein. Der Insolvenzantrag wurde beim US-Insolvenzgericht für den Bezirk Delaware (das „Insolvenzgericht“) eingereicht. Auch jede der Tochtergesellschaften des Unternehmens stellte den Betrieb ein und reichte freiwillige Anträge auf Insolvenzerlass ein.“

Die Mitteilung geht weiter und beleuchtet das Ereignis, das zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens führte: „Vertragsverzug bei bestimmten ausstehenden Schuldtiteln des Unternehmens, einschließlich des gesicherten Schuldscheins in Höhe von 669.500 USD vom 10. Juni 2024, der mit 3DP Custom Manufacture, LLC als Kreditgeber abgeschlossen wurde, was zu einer Beschleunigung der Verpflichtungen des Unternehmens im Rahmen dieser Instrumente führt.“

Das Führungsteam Greg Kress, Chief Executive Officer, Alberto Recchi, Chief Financial Officer, und Andy Nied, Chief Operating Officer, geben bekannt, dass sie von ihren Ämtern als Führungskräfte des Unternehmens zurückgetreten sind.

Zitat Ende...

Daß dies alles "Fake" ist, kann ich mir eher nicht vorstellen, die Journalistin
https://3dprintingindustry.com/news/author/ada-shaikhnag/
scheint mir durchaus seriös.

Ich verstehe das so, daß mit Einreichen des Antrages (Vergleich mit deutschem Recht kenne ich nicht, da bin ich nicht firm genug) quasi alles "fallengelassen" wurde und der Betrieb komplett eingestellt. Was ja letztlich auch bedeuten würde, daß auch keine Aufträge, die "in der Pipeline" sind, mehr fertiggestellt würden. Und auch nichts mehr ausgeliefert würde, auch wenn es fertig (und in der Regel ja bezahlt!) im Auslieferungslager läge. Viel Spaß beim Herumschlagen mit der Ami-Justiz...

meint grüßend
Roland

P.S.: um dort fertigen zu lassen, muß man ja entsprechend Unterlagen, Pläne, Konstrukionen einreichen. Da ich sowas noch nicht gemacht habe, zumindest nicht bei Shapeways... - wie sieht es mit den Rechten daran aus? Behält man sich das vor oder tritt man eine mögliche Weiternutzung "automatisch" an Shapeways ab bei Auftragsvergabe? Ich kenne da den einen oder anderen Lohn-Lasercutter oder Lohn-Ätzer., der beispielsweise einen Auftrag nur annimmt unter der Bedingung einer möglichen Weiterverwertung...
Der Gedanke war so vor dem Hintergrund, daß da ein "chinesischer Investor" seine Chancen erkennen könnte...

P.P.S.: es gibt ein öffentliches Register, wohl vergleichbar ähnlichen Veröffentlichungen in D
https://pacer.uscourts.gov/
Dort könnte man derlei Insolvenzanträge nachlesen. Allerdings muß man angemeldet sein und da hatte ich jetzt doch keine Lust zu ...

Guten Morgen
Habe gestern Abend nach lesen des Startbeitrags und jetzt gerade versucht www.shapeways.com zu erreichen.
Ist nicht (mehr) zu erreichen.
LG Robert
Moin Zusammen,


mittlerweile ist shapeways wieder online.


Grüßle


Ralf
Guten Morgen,

die Klausel "....Ich kenne da den einen oder anderen Lohn-Lasercutter oder Lohn-Ätzer., der beispielsweise einen Auftrag nur annimmt unter der Bedingung einer möglichen Weiterverwertung......."
halte ich für höchst unseriös.
Wer das "verlangt / schreibt" macht sioch verdächtig.
Wer das "unterschreibt" ist selbst schuld wenn.....

Ob eine solche Klausel in der BRD zulässig ist (sittenwidriger Inhalt eines Vertrages) kann ich nicht beurteilen, würde dies aber so sehen.

Gruß
WE
Guten Morgen Ralf
Wirklich?
Bei mir nämlich zurzeit nicht.
Ich habe gestern versucht testweise eine Bestellung aufzugeben, beim Check out erscheint dann
"5XX
::CLOUDFLARE_ERROR_500S_BOX::"
auch jetzt gerade wieder.
LG Robert

Gibt’s eigentlich Alternativen?

Ich meine Shapeways füllte ja doch eine wichtige Lücke zwischen Konstrukteuren, die Ihre Daten weder ins Netz stellen, noch eine eigene Fertigung aufziehen wollen, und Modellbahnern die die Modelle gern als Kit hätten.

Man erinnere sich, dass RailNScale als reiner Shapeways-Shop gestartet ist, vor der Kooperation mit dm-toys/MU.

Gruss, Sascha
Hi Robert,

Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name: Robert

Wirklich?
Bei mir nämlich zurzeit nicht.



Ich hab nur den Link geprüft und geschaut, ob der Shop zu erreichen ist. Ob der Checkout funktioniert, habe ich nicht geprüft. Vielleicht war die Abschaltung der Bestellfunktion der Grund, weshalb Shapeways temporär vom Netz gewesen ist.


Grüßle


Ralf
Wer dem Artikel nicht glauben möchte, hier ist das offizielle Filing: https://investors.shapeways.com/sec-filings/al...01628280-24-030980-2

Misha
Hi in die Runde,

mal eine vielleicht dumme Frage von jemand in diesen Belangen Unwissendem: Unterscheidet sich da die amerikanische Rechtsprechung/Vorgehensweise so vom deutschen Gesetz? In D nimmt man den "Schutzschirm", die Insolvenz ja in der Regel dazu her, um "noch was zu retten"; der Betrieb geht in der Regel weiter, schon um noch bestehende Aufträge zu erfüllen, um weiteren, höheren Schaden zu vermeiden. Und im besten Fall die insolvente Firma wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Daß hier eine Firma Insolvenz anmeldet und zeitgleich den Betrieb einstellt, ist eigentlich eher ungewöhnlich. Oder liege ich da flasch?
Wird das in Amerika anders gehandhabt?

fragt grüßend
Roland
Oha. Erst am Montag kam mein erstes und wohl letztes Päckchen von Shapeways an. Meine selbst konstruierten Teile wurden offenbar in den Niederlanden gedruckt und der ganze Vorgang ab Bestellung hat nur eine gute Woche gedauert.

Ich hoffe der Betrieb geht irgendwie weiter. Der Bestellvorgang ist/war angenehm unkompliziert und die Materialauswahl groß. Gerne auch mit etwas höheren Preisen. Für eine Hand voll Dollar pro ist eine individuelle Fertigung wohl kaum wirtschaftlich machbar.

Und offenbar war es das auch nicht...

Grüße
Simon
@Roland,

Ja. Das amerikanische Gesetz unterscheidet einerseits zwischen einem Chapter 11 Insolvenzverfahren, in dem der Betrieb weitergeht, während unter dem Schutzschirm der Insolvenzverwaltung nach einer nachhaltigen Neuregelung der betrieblichen Verbindlichkeiten gesucht wird. Andereseits gibt es das Chapter 7 Liquidationsverfahren, das dem Zweck der Auflösung der Gesellschaft dient, wo dann die Gläubiger aus der Insolvenzmasse je nach Priorität bedient werden. Shapeways hat Chapter 7 angemeldet.

Misha

Edit: korrigiert

Hallo Misha,

danke dir... - was ich da dann nicht ganz verstehe: warum sie offensichtlich nach Meldung mit Einreichen des Insolvenzantrages den Betrieb einstellten...

Viele Grüße
Roland
@ Misha:
sicher, daß es Chapter 11 ist? In Deiner vorherigen Quelle lese ich (u.a.) "As a result of the Bankruptcy Filing, a Chapter 7 trustee will be appointed by the Bankruptcy Court "

https://www.experian.com/blogs/ask-experian/what-is-chapter-7-bankruptcy/ erscheint mir eher wie eine Liquidation durch Veräußerung von Vermögenswerte durch gerichtliche Verwalter in möglichst schneller Zeit mit Ausfall der Gläubiger für den Rest.

SW habe ich als reine (ganz am Anfang anders?) Vermittlungsplattform begriffen. Gedruckt haben einzelne Dienstleister, die dann ein Entgelt von SW weitergeleitet bekamen. Der Drucker, meine Druckaufträge wurde all die Jahre sämtlich in den Niederlanden verschickt, von Absendern ungleich SW, investiert in die teuren Drucker... die müssen sich jetzt Auftraggeber suchen. Eigentlich ist es eine recht einfach strickbare Vermittlungsplattform.

Meine letzte Bestellung im Frühjahr war mit irgendwelchem Rabatt. Das ursprüngliche Lieferdatum war so grob im gewohnten Rahmen/dessen oberen Ende. Tatsächlich ging es aber innerhalb weniger Tage - was ich mir mit schwacher Auftragslage, mindestens bei den Deutschland versorgenden Druckern, erklärt habe.

Daniel könnte so clever (im positiven Sinn!) sein, die Konstrukteure von 1:160 Artikeln zu kontaktieren und entsprechende Lizenzen zu vereinbaren. Bis zu den Standorten der Drucker ist es für ihn nicht weit, wimre ist einer seiner wesentlichen Mitarbeiter in dem Bereich niederländischer Muttersprachler - vielleicht druckt dann einer nur noch in 1:160 und exklusiv für dm...

meint

Michael
Hi in die Runde,

ich hab' im Netz noch mal ein wenig "nachgehakt", es handelt sich um "Chapter 7 of Title 11 of the United States Code, _Liquidation_"! So steht es dann auch im Link auf der "Investors Shapeways"-Seite. Da gibt's also nix mehr zu retten, die "Direktoren" und "leitenden Angestellten" haben sich vom Acker gemacht: "Nach dem Insolvenzantrag haben weder das Unternehmen noch eine seiner Tochtergesellschaften leitende Angestellte oder Mitarbeiter" / "Nach den Rücktritten der Direktoren haben weder das Unternehmen noch eine seiner Tochtergesellschaften Mitglieder in ihren jeweiligen Vorständen"...
Also offensichtlich nur noch einen Insolvenzverwalter, dessen einzige Aufgabe darin besteht, alles zu Geld zu machen, was noch an Werten da ist! Da fragt man sich doch, was da alles als "Invest" betrachtet wird und zu Geld gemacht werden kann? Kundendaten, Geschäftsbeziehungen? Wo liegen die Vorlagen? Bei den beauftragten Unternehmen, die jetzt dann ja auch "raus" sind? Oder werden die Files auf einem Firmenserver gespeichert und nur jeweils in Kopie an die Auftragnehmer weitergegeben? Das wäre dann eine Goldgrube für gewisse Hersteller fernöstlicher Provinienz? Denn wenn ich das richtig deute, bekommt einer, der die Schulden ablöst, quasi den Firmenschlüssel in die Hand gedrückt, oder?...

fragt sich grüßend
Roland
Hi Roland,

wenn einer die Butze kauft, asset-deal mit Erlös in Höhe der Schulden, wäre ziemlich viel bei dem. Frage ist nur, wie hoch die Schulden sind. Ja, über ein SPAC sind die an die Börse gekommen, müssten sich alte = rein indikative Zahlen finden lassen.

Wie die Verträge zwischen den Konstrukteuren und SW waren, weiß ich nicht. Aber hier sind ja auch ein paar. Ich gehe davon aus, daß der Konstrukteur lediglich ein Nutzungsrecht eingeräumt hat und bei Nutzung eine Provision erhalten hat. Die Files liegen sicherlich auf einem SW-Server. So wie ich das verstanden hat, hat SW annonciert, welche Aufträge akquiriert wurden und der Drucker, der zuerst hier geschrien hat, hat dann gedruckt. Vermutlich hat er beim eigentlichen Druck auf die Files bei SW online zugegriffen.

Die Kunden- und Konstrukteursdaten sind neben der Software (viel anders laufen die Programme zu Handwerker- und LKW-Transportausschreibungen vermutlich auch nicht = nix Besonderes und ggf. nur gekauft und nicht selbst entwickelt; ggf. noch ein paar CAD-Programme, die die hochgeladenen Konstruktionen auf Umsetzbarkeit geprüft haben) wohl das Wertvollste: Da kannste Akquise machen und Konstrukteure erhalten oder Marketing machen, und versuchen, bisherige Kunden zu Dir rüberzuziehen; also nicht wundern, wenn dann irgendwann man ein mail kommt...

Ob sich die Chinesen dafür interessieren, ob SW überhaupt die Rechte an den Konstruktionen hat = diese überhaupt verkaufen kann, weiß ich nicht. Muß ja erst Mal einer nachweisen, daß da kein kleiner Chinese, diese Konstruktion erstellt hat und dann auch gerichtlich durchsetzen.

Wie groß der Bereich neben unseren Spielzeugmodellen war, sprich Nippes, gadgets und wie die Handyständer auch immer heißen, weiß ich nicht, habe ich nie rein geschaut und keinerlei Vorstellung.

Die hochwertigen Druckmaschinen bei den Subunternehmern können natürlich auch andere Sachen drucken bspw. Kleinserien für die Industrie, Einzel(ersatz)teile, Teile für Prototypen. Wie groß der Markt wirklich ist, keine Ahnung. Mein Anlagezertifikat auf 3d-Druck ist deutlich abgesackt - die Unternehmen, die sich irgendwie damit beschäftigen, egal auf welcher Stufe, verdienen wohl doch nicht so gut, wie man da prosperiendes, schnelles Wachstum erwartet hat. Als Hersteller für Maschinen für addivitives Metall gab es in Deutschland mal SLM-Solutions. Die wurden aber nach Niedergang infolge nicht erfüllter Erwartungen für deutlich reduziertes Geld übernommen. Insgesamt wurden die Entwicklungspotentiale in den letzten 10 Jahren sicherlich überschätzt.

Die Lohndrucker mögen vielleicht in der Vergangenheit etwas verdient haben, aber die Kosten für die Maschinen und die Innovationsfrequenz hat natürlich ordentliche Investitionen erfordert. Ob ein Konstrukteur davon leben konnte? Ich tippe bis auf Kevin, Maurice und ein paar Andere auf Hobbykonstrukteure (selbst Eric afaik).

meint

Michael
Schade,

hoffentlich gibt es irgendeine Art von Nachfolge, idealerweise nicht in Holland sondern irgendwo, wo der Versand billiger ist. Wär schade, wenn mein Selbstbauen von Modellen im 3Druck so ein Ende findet.

Andras
Moin in der Runde,

offensichtlich sind dadurch einige recht aufgeschreckt...

In einem Nachbarforum wurde berichtet, die Holländer in Eindhoven, wohl eine Shapeways Tochtergesellschaft, wolle versuchen, "auf eigenen Füßen" weiterzumachen, Stand gestern abend 19:30. Aber leider ohne Quellenangabe, deshalb gehe ich vorerst davon aus, daß es das Druckerwerk in Eindhoven genauso "mit erwischt", siehe:
https://www.marketscreener.com/quote/stock/SHAP...-Shapeways-47308478/
Meldung der Börsenseite von 17:00 Uhr, "Curtain falls for Eindhoven-based 3D printing service Shapeways"...
Man sollte gar nicht denken, daß so etwas tatsächlich solche Wellen schlägt! Wir "sehen" es ja mehr oder weniger nur aus unserer Hobby-Perspektive; kann es sein, daß die Industrie sich mit Zulieferteilen inzwischen schon so auf den Service verläßt, daß da tatsächlich diverse Schieflagen entstehen?...

Grüße
Roland
@Michael und Roland,

Sorry. Hatte mich verlesen. Ja, die haben tatsaechlich Chapter 7 angemeldet. Habe meinen voreherigen Beitrag angepasst.

Misha
Hallo,

bin ja einer der "Shop-Betreiber" bei Shapeways.

Zunächst finde ich es ziemlich schwach von der Unternehmensführung, einfach den Betrieb einzustellen, ohne die Designer und Shop-Betreiber davon in einer kurzen E-Mail in Kenntnis zu setzen. Es gibt schließlich auch Leute, die davon leben müssen (ich zum Glück nicht).

Shapeways hat keine Konstruktionen der Modelle sondern lediglich *.stl-Dateien, also Volumenmodelle für den 3D-Druck, die durch den Konstrukteur für den jeweiligen Fertigungsprozess optimiert sind. Damit kann man eigentlich nicht soviel anfangen. Lediglich ein Nachdrucken in genau dem Maßstab, genau dem Material und genau dem Drucker ist einfach möglich. Alles andere erfordert ein Reverse-Engineering, das sich wohl in der Regel nicht lohnen dürfte (zumindest im Modellbahnbereich ist es nach meiner Erfahrung einfacher das ganze neu zu konstruieren, als eine *.stl-Datei zu modifizieren). Zudem gibt es mit Sicherheit Unmengen dort hochgeladener 3D-Modelle die gar nicht druckbar oder für Endkunden völlig uninteressant sind. Da müsste sich erstmal jemand durcharbeiten. Und am Ende kann derjenige dann null bis zwei Ausdrucke pro Modell pro Monat verkaufen. Wer, außer uns Idealisten, sollte das wollen. Von daher sehe ich eher geringes Missbrauchspotential.

Sehr schade! War eine tolle Zeit, so einfach und preisgünstig Dinge für sich selbst und andere drucken lassen zu können. Jetzt muss wohl auch bei mir ein eigener Drucker her.

Gruß
Dirk W.



Die von Dirk W. zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

@ Misha #21:

kein Problem, ich war mir am Anfang auch unsicher, was ich da lese. Mit möglicherweise umgangssprachlicher "Verkürzung" dachte ich auch anfangs, daß es Chapter 11 wäre... mit weiterem Lesen habe ich da das googlen angefangen.
Doofe Frage in die Runde: Wo kommt eigentlich die Info her, dass Shapeways keinen eigenen Maschinenpark hat? Ich kann mir schon vorstellen, dass die manch spezielles Material auslagern aber dass die garnichts haben?

Als Konstrukteur kann ich sagen, dass die Software hinter dem Upload schon recht ausgebufft ist. Upload, Druckbarkeitsanalyse im 3D, automatische Preisberechnung und auch rudimentäre "Reparatur-Tools". Das ganze browserbasiert und in einen Shop integriert. Jedes Feature für sich nichts besonderes. Aber alles zusammen online zugreifbar. Da ist zumindest mir nichts Vergleichbares bekannt.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Jetzt muss wohl auch bei mir ein eigener Drucker her.

Zumindest für den Eigenbedarf habe ich diesen Schritt nicht bereut. Materialtechnisch hat man vorallem mehr Optionen. Das mit den Stützen und slicen ist in Resin aber eine Herausforderung im Gegensatz zu dem "hochladen und basst scho" beim (Frosted) Detail Plastic. Ich hab mir gleich einen Drucker+Reinigungsstation als Set angetan. Dazu "Chitubox" als Slicer-Software. Alles handhabbarer, als ich gedacht hätte.

Gruß
Andi
Hallo

mit der Zeit ist SW aber auch immer unattraktiver geworden. Den ersten Druck hatte ich vor über 10 Jahren bei den fertigen lassen. Mit der Zeit wurden bestimmte Prozesse teuerer. Manche wurden zugunsten anderer (teuerer) eingestellt. Die Qualität ist dabei leider verhältnismäßig zum Preis nicht so angestiegen.
Zwischen drin hatte ich Drucke die von den Maßen her nicht passten oder leicht verzogen waren. Der Gipfel war letztes Jahr ein Frosted Detailed Plastic der völlig verzogen und unbrauchbar war. Ich kann mir vorstellen das ich hier nicht der einzige war dem so etwas passiert ist. Das könnte dann auch den einen oder anderen Kunden gekostet haben.

@24
Der Drucker lohnt sich aber erst ab einen bestimmten Punkt. Wenn ich viel Drucke kein Problem. Wenn es eher weniger ist, steht ein Gerät rum und ich muss mich mit der Software beschäftigen(=Zeit).

Grüße
Flo
Liebe Forumisten,
weiter oben schrieb es schon jemand: Was wird mit den persönlichen Konten bzw. Shops und den darin befindlichen Daten? Das ist sehr bitter. Ah, sehe gerade, dass ich mich wieder einloggen kann, insofern erübrigt sich die Frage. Flo hat recht, einen eigenen Drucker wollte ich bisher nicht, weil ich längst nicht begabt genug bin, mir selbst zu genügen, Einstellung und Betrieb der Drucker scheint mir ein eigenständiges Hobby zu sein, zum mir die Lust fehlt. Vielleicht kann man hier im Forum Formen finden, sich untereinander zu helfen? Das wäre toll
viele Grüße, KarsteN
Hallo,

es scheint wohl sehr unterschiedlich zu sein, da ich mich nicht anmelden kann. Es kommt immer der Fehler 504: Timeout.


Grüße
BWB
Hallo zusammen,

das scheint - neben der Relevanz für unser schönes Hobby - ein sehr interessanter Fall zu sein, wenn man sich etwas für Unternehmen und Investments interessiert.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wo kommt eigentlich die Info her, dass Shapeways keinen eigenen Maschinenpark hat?


Unabhängig von der Herkunft, die Information ist falsch.

"Headquartered in Livonia, MI. Shapeways has ISO 9001-compliant manufacturing facilities in Livonia, MI and the Netherlands and a network of verified partners around the globe."

Im Gegenteil, es stellt sich für mich eher die Frage ob sie überhaupt über externe Dienstleister produziert hatten.

In ihrer Investorenpräsentation sprechen sie von den zwei Kernbereichen "Digital Manufacturing Services" und "Digital Manufactoring Software Platform". Im Statement zu den Erträgen 2023 heben sie den Fokus auf die Dienstleistungen für die Industrie hervor und feiern einen 1,5 Mio. USD Vertrag für einen Autoindustriekunden. Sie beklagen das deutlich geringere Wachstum als geplant.

Zahlen 2023
- Umsätze 34,5 Mio. USD, leicht gestiegen
- Rohertrag 14,5 Mio. USD, in etwa konstant,
- Jahresfehlbetrag 43,9 Mio. USD (2022 20,2 Mio. EUR) !
- EBITDA (also Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen): 22,5 Mio. USD nahezu konstant

Der Blick in Form 10-K zeigt auch, wo der Fehlbetrag herkommt: Wertminderungen auf "Assets for Sale" (fast 13 Mio. USD), den Unternehmenswert und eine Abschreibung auf geleistete Anzahlungen. 2023 wurden operativ 26,9 Mio USD cash verbrannt.

Bereits 2023 waren sie auf der Suche nach einer Lösung, z.B. Gewinnen von Investoren oder ein Verkauf. Da sich kein Käufer für Produktion und Software fand, sollten die Bereiche getrennt verkauft werden.

Im Mai 2024 wurde die Software dann in einem Asset Deal an OTTO dms, Inc verkauft. Das scheint eine Art Management Buy Out zu sein, denn Eigentümer der neue Firma sind der CEO von Shapeways und der Softwarechef. In den Deal enthalten sind die OTTO Digital Manufacturing Software sowie MFG "Manufacturing Marketplace". Nicht enthalten ist Software, die die Produktionseinheiten für ihre Produktion entwickelt hat.

Es ist nicht ganz eindeutig, es scheint, der Shapeways Marktplatz ist bei Shapeways verblieben.

In den Berichten ist das Endkundengeschäft über den Marktplatz allenfalls als Randnotiz zu finden. Es scheint also weder das Kernproblem noch Lösung zu sein. Die Werberichtigung zeigen: hier wurde massiv investiert, in der Aussicht auf ein stark wachsendes Geschäft. Die Einnahmen kamen nicht wie erhofft, dann erdrücken die Kosten der Investitionen das Unternehmen.

Inwiefern da nun Glück/Pech und/oder Managementfehler wirken, kann ich nicht beurteilen. Tatsache ist jedoch, dass das 3D Geschäft deutlich langsamer wächst als erwartet, zumindest sehe ich das in den Bereichen in denen ich Einblick habe. Häufig ist dabei nicht die Technologie das Problem, sondern die Beharrungskräfte in den Unternehmen.

Verlust für uns? 3D Druckdienstleister gibt es zur Genüge, das ist nicht das Thema. Schade ist es um den Katalog, der auch für unsere Spur viele interessante Objekte enthält und durch die Marktführerschaft eben eine Bündelungsfunktion hatte.

Viele Grüße,

Simon





Hallo Simon,

Danke für die Recherche. So wie sich das liest, weist Du, wovon Du sprichst. Da brauche ich dann auch nicht mehr reinzuschauen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Unabhängig von der Herkunft, die Information ist falsch.

"Headquartered in Livonia, MI. Shapeways has ISO 9001-compliant manufacturing facilities in Livonia, MI and the Netherlands and a network of verified partners around the globe."

Im Gegenteil, es stellt sich für mich eher die Frage ob sie überhaupt über externe Dienstleister produziert hatten.



Ich habe vermutlich ca. 2012 das 1. Mal dort bestellt. Meine damalige Information war, daß SW eben nur der Marktplatz ist. Bis auf meine allerletzte Bestellung in 03/24 kamen alle Lieferungen von Firmen in den Niederlanden, die Personennamen in der Firma trugen, meist weiblich und die meisten von einer. Auch hies es bei Qualitätsschwankungen/Druckbarkeitsproblemen, daß hänge davon ab, wer und auf welcher Maschine drucke.... irgendwann mal nach einer Reorganisation von Bestellwesen/Preiserhöhungen oder so habe ich erfahren, daß dies damit zusammenhänge, daß man nun verstärkt mit eigenen Geräten und Personal drucken wolle... Anyways, eigentlich spielt das ja nur eine Rolle, ob da einige Druckerbetreiber sich neue Auftraggeber suchen müssen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

In ihrer Investorenpräsentation sprechen sie von den zwei Kernbereichen "Digital Manufacturing Services" und "Digital Manufactoring Software Platform".


Und so eine Plattform braucht man ja auch nur, wenn man nicht Alles alleine produziert, vertreibt.... Gut, könnte auch euphemistisch sein und rein darauf abgezielt haben, daß man nicht mal eigene Ideen hat und die Produktentwicklung ganz Anderen überlässt (für Nestlé, Unilever, Automobilindustrie undenkbar, nicht mal zu wissen, was man verkaufen will, was der Markt nachfragen könnte)

Die Zahlen sind natürlich eine Katastrophe: 2007 gegründet. Immer noch so viel Geld zu versemmeln! Könnte natürlich auch darauf zurückzuführen, daß man über den späteren Aufbau von Maschinen und Personal (Wertschöpfung vom Lohnarbeiter zu sich selbst holen) zu viel Fixkosten aufgebaut hat. Aber sorry, bei einem lange entwickelten und eingeschwungenem Geschäftsmodell müsste man doch etwas bessert geplant haben können.

Das SPAC hat da natürlich viel heiße Luft gekauft: den vormaligen Eigentümern hat man deren Anteile abgekauft für ein heiden Geld = immaterielle Firmenwerte (eigenentwickelte (?) Software, Kundendatei)... Mit dem cash-burn wird die Liquität knapp (wobei mich das wundert bei den Größenordnungen, die ich bei solchen Konstrukten annehme)... versuchen wir, was zu Geld zu machen -> kommt ins Schaufenster, Mist bei weitem nicht so viel wert wie der Buchwert, IFRS-Bewertung sackt mangels Ertragskraft zusammen....

Wenn über MBO die wesentlichen assets raus sind, was ist denn da noch drin im Mantel für die anstehende Liquidation? Kaum was, ja wahrscheinlich nur noch die Datenbank mit den hochgeladenen stl-files und die persönlichen Daten der Endabnehmer und Konstrukteure.

Aber welchen Umfang hat der? Was 34 Mio. Umsatz weltweit? Mehr nicht? Industrielles Geschäft + private Endkunden, Sooo klein ist der Weltmarkt, die Nachfrage?

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Inwiefern da nun Glück/Pech und/oder Managementfehler wirken, kann ich nicht beurteilen.



na ja, bei einem seit 17 Jahren etablierten Produkt ohne Sättigungstendenzen oder Ersatz durch technischen Fortschritt, will ich die Kalkulation mal dilettantisch nennen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Tatsache ist jedoch, dass das 3D Geschäft deutlich langsamer wächst als erwartet, zumindest sehe ich das in den Bereichen in denen ich Einblick habe. Häufig ist dabei nicht die Technologie das Problem, sondern die Beharrungskräfte in den Unternehmen.



Deckt sich mit meinen Eindrücken. Für die großen Pressteile hat die Automobilindustrie ihren Maschinenpark und ihre Werkzeuge (wenn auch bei Opel maßgeblich überaltert), Effizienzgewinne, Personalkostenersparnisse sollen Roboter bringen (bei Opel noch nicht hinreichend etabliert). Ein paar Getriebegehäuse für Kleinserien, ein paar Teile für Prototypen... bei allem anderen bleibt man allgemein bei Althergebrachten - trotz Fachkräftemangel

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Verlust für uns? 3D Druckdienstleister gibt es zur Genüge, das ist nicht das Thema. Schade ist es um den Katalog, der auch für unsere Spur viele interessante Objekte enthält .



Na ja, eigentlich müsste jeder Konstrukteur noch Dateien auf seiner heimischen Floppydisc haben, die er irgendwo hochladen kann, sei es wo sie gedruckt werden gegen Entgelt, sei es zum download für den Heimbetreiber oder Ausdruck in der makerbot. Müsste halt jemand organisieren und den Anreiz in Form von Honorar organisieren, sicherstellen.

meint

Michael


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