Arnold Dampflokomotive DB BR 01 (neue Ausführung mit Gelenkwelle)
Überblick
Decoder: | Uhlenbrock 73400 |
Digitalformat: | DCC, Selectrix |
Schnittstelle: | Nein |
Fräsarbeiten: | Nein |
Vorbemerkung
Bei dieser Lok ist der Decodereinbau einfacher als das allgemeine Handling bei der Montage und Demontage. Mit Decoder haben sich die Fahreigenschaften der Lok derart drastisch verbessert, dass man die Mühen und Flüche fast unmittelbar vergisst.
1. Vorarbeiten
- Lokomotiv- und Tendergehäuse abnehmen. Der Einbauort für den Decoder unter dem separat entnehmbaren Kohleaufsatz des Tenders ist schnell gefunden. Im Tender ist auch reichlich Platz für die Kabel.
2. Arbeiten an der Lokomotive
- Lokomotive weiter auseinander nehmen: Dazu das Umlaufblech abnehmen. Hierbei löst sich die Gelenkwelle vom Motor, da sie nur mit einem über das Wellenende gezogenen Gummischlauch befestigt ist. Weiterhin kommen einem an der Vorderseite der Lok der Lichtleiter, die als separater Einsatz ausgeführte Schürze und der Rahmen des Steuerungsträgers entgegen.
- Die Kabel tenderseitig ablöten und Lok und Tender vollständig trennen. Die Kabel werden später wieder an gleicher Stelle eingelötet. Mir erschienen sie jedoch etwas zu kurz, um bequem gehandhabt zu werden. Ich habe sie daher ausgetauscht.
- Die unterste Rundung des Kessels wird durch ein separates Bauteil gebildet, das mit einer Schraube am Kessel befestigt ist. Dieses Teil abschrauben. Dabei löst sich die Antriebswelle mit Schnecke.
- Auf der Oberseite des Bauteils befindet sich eine mit zwei Schrauben befestigte Platine. Diese ausbauen - dabei darauf achten, dass die lose am Grundkörper eingehängten Radstromkontake nicht herausfallen.
- Die Platine ist beidseitig beschichtet. Der Radstrom wird auf der Unterseite abgenommen und durch die angelötete Glühlampe auf die Oberseite geführt. Durch das Auftrennen der rechten Leiterbahn zur Glühlampe (oben und unten!) wird der Stromfluss von den rechten Radschleifern unterbrochen.
- Für die Stromübertragung von den rechten Radschleifern wird eine neue Durchkontaktierung geschaffen: Hierzu die Platine zwischen dem zweiten und dritten Kuppelradsatz (da ist genug Platz) mit einem kleinkalibrigen Bohrer durchbohren und ein Stück Kupferdraht an der oberen und unteren Leiterbahn anlöten.
- Kabel an den rechten Anschluss der Glühlampe anlöten. Die Radstromkabel zum Tender von der Platine ablöten und durch längere ersetzen. Die Platine wieder am Grundkörper anschrauben. Alle Kabel durch die Bohrungen am Ende des Grundkörpers nach unten führen.
- Die Lokomotive wieder zusammen bauen. Zuerst die Unterseite des Kessels mit den Radschleifern, dann das Umlaufblech mit der Antriebsschnecke.
- Jetzt das Gehäuse montieren. Das hat bei mir rund eine Stunde gedauert! Nerven bewahren und folgendes beachten:
- Die Kabel nicht durch den Schlitz im Führerhausboden führen - das ist zwar verführerisch, aber hier muss die Stehkesselrückwand einrasten. Die Kabel werden vor dem Führerhausboden ins Freie geführt.
- Am besten erst mal alle losen Teile von vorne weglassen und die Stehkesselrückwand in den Schlitz des Führerhausbodens einfädeln.
- Gehäuse nun vorsichtig zudrücken. Dabei darauf achten, dass die Radstromschleifer hinter den Rädern liegen und die Bügel der Spitzenlichter nicht eingeklemmt werden.
- Wenn die Antriebsschnecke einwandfrei in das zugehörige Ritzel greift (Treibachsen blockieren), dann sitzt der hintere Teil richtig.
- Nun vorne wieder vorsichtig gerade so weit aufziehen, dass die fehlenden Bauteile (Steuerungsträger, Lichtleiter und Schürze) einschoben werden können.
- Dann alles mit der Verschlussschraube im Schornstein zu machen. Durchschnaufen. Was jetzt kommt ist nur noch ein Spaziergang.
3. Arbeiten am Tender.
- Motorklammer lösen und Motor nach oben entnehmen.
- Kondensator entfernen. Er ist hinter die Kontaktbleche geklemmt, die gelöst werden müssen.
Dabei Vorsicht: Hinter den Blechen sitzt eine feine Feder, die ziemlich weit springen kann. Motor wieder zusammenbauen. - Nach der Entnahme des Motors die in den Tenderboden eingelegte Platine entnehmen. Auch diese hat wieder beidseitig Leiterbahnen, an denen unten der Strom von den Tenderrädern abgenommen wird.
- Die Platine sieht kompliziert aus - es sind aber nur wenige Arbeiten erforderlich: Die Leiterbahn zur hinteren Lampe durchtrennen. Die Spulen an den Stellen, wo sie an der Oberseite festgelötet sind, lösen und die freien Drahtenden nach oben stellen. An den breiten Stellen der Leiterbahnen hinter dem Motor neben zwei Lötpunkte vorbereiten, ebenso an der hinteren Glühlampe.
- Platine wieder einsetzen, den Motor wieder auf den Gummischlauch der Gelenkwelle auffädeln und mit der Motorklammer fixieren. Den Decoder oben auf der Motorklammer mit doppelseitigem Klebeband befestigen.
4. Anschluss des Decoders:
- Die Radstromleitung von der Lokomotive wieder an den vorderen Lötpunkten anlöten: Rot rechts, Schwarz links.
- Das rote Decoderkabel am rechten neuen Lötpunkt hinter dem Motor anschließen, das schwarze am linken.
- Das gelbe Kabel am Lötpunkt bei der Glühlampe anschließen.
- Über das orange und graue Kabel je ein kleines Stück Schrumpfschlauch mit ca. 3 mm schieben. Dann die Kabel ablängen - das orange kommt an das freie Drahtende der linken Spule, das graue an die rechte. Anlöten und mit dem Schrumpfschlauch versiegeln.
- Lok aufs Programmiergleis stellen. Passt alles?
- Jetzt das weiße Decoderkabel und die Lichtleitung von der Lokomotive nach oben durch die Kohlekastenöffnung des Tendergehäuses ins Freie führen. Tendergehäuse aufsetzen und mit den Aufstiegsleitern verriegeln. Zum letzten Mal fummeln!
- Weißes Decoderkabel und Lichtkabel von der Lokomotive ablängen, ein Stück Schrumpfschlauch darüber schieben, zusammenlöten und mit dem Schrumpfschlauch isolieren.
- Kohleimitation in den Kohlekasten einsetzen.
- Geschafft! Glückwunsch - sobald die Lok leise und sanft anfährt, ist die Mühsal des Zusammenbaus vergessen.
Danke an Wolfgang Aust für die Zusendung.
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