Fleischmann Dampflokomotive BR 23 der DB
Überblick
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Einbau
Bei meiner BR 23 handelt es sich um ein neues Modell aus dem Jahr 2008. Das Tendergehäuse ist dient gleichzeitig als Gewicht und bietet räumlich nur sehr wenig Platz - noch nicht einmal für die Drahtführung zwischen dem Motor und dem Tendergehäuse. Den Decoder habe ich unter der Kohlenattrappe auf der Motorklammer platziert. Dafür sind Fräsarbeiten notwendig. Da zwischen dem Motor und dem Tender ein Massekontakt über die untere Kontaktfeder besteht, ist eine Isolation notwendig und vor dem Anschluss des Decoders ist die Potentialfreiheit des Motors gegen beide Stromabnehmer herzustellen und zu überprüfen.
Einbauschritte:
- Zerlegung des Tenders:
- Demontage des Tenders. Am Tendergehäuse wird der vordere Steg abgefräst.
- Ebenfalls habe ich durch kleinere Einfräsungen Platz für die Führung der Decoderdrähte im Tendergehäuse geschaffen. Das Bild zeigt die notwendigen Fräsarbeiten (rot markiert).
- Zerlegung und Vorbereitung des Tenders:
- Der Motor wird ausgebaut. Die Motorplatine wird entfernt und der Entstörsatz abgelötet (rote Markierung im nächsten Bild). An den Kontaktpunkten erfolgt später der Anschluss des Decoders.
Das nächste Bild zeigt die freien Kontaktpunkte.
- Auf der rechten Tenderseite wird die Selenscheibe (das ist die Diode für die hintere Fahrtrichtungsbeleuchtung) entfernt und die nun freie Kontaktfeder abgetrennt (rot markiert).
- Auf der linken Tenderseite wird die untere Kontaktfeder entfernt. Als Ersatz muss ein Draht den Kontakt zur hinteren Fahrtrichtungsbeleuchtung und der Masse eingelötet werden.
Das nächste Bild zeigt das Resultat nach der Entfernung sämtlicher Kontaktfedern.
- Nun folgt die Überprüfung der Potentialfreiheit des Motors. Dazu wird der Motor eingebaut und gegen die Schleiferbahnen und die Räder wird eine "Durchgangsprüfung" durchgeführt. Wenn kein Massekontakt vorhanden ist, wird der Decoder auf der Motorfeder mit isolierendem Doppelklebeband fixiert und die Länge der Drähte bestimmt.
Achtung:
Fleischmann hat in der Ersatzteilbeschreibung einen Hinweis auf die Durchtrennung der Motor-Bürstenbleche bei einer Digitalisierung der BR 23 7126 - diese Bleche gab es bei meinem Motor jedoch nicht. Also Vorsicht bei Nachbauten - lieber einmal mehr messen!
- Der Motor wird ausgebaut. Die Motorplatine wird entfernt und der Entstörsatz abgelötet (rote Markierung im nächsten Bild). An den Kontaktpunkten erfolgt später der Anschluss des Decoders.
- Decoderanchluss:
- Der Decoder wird nun an die Platine angeschlossen. Auf der rechten Seite sind folgende Drähte angeschlossen: Die beiden Motoranschlussdrähte (Orange und Grau), der gelbe Anschlussdraht für die hintere Fahrtrichtungsbeleuchtung und das rote Kabel, das an das Stromabnahmeblech der rechten Schienenseite angelötet wird (siehe Bild). Da ich zunächst den Motor verkehrt angeschlossen hatte habe ich dies nach dem Probelauf korrigiert. Der korrekte Anschluss ist:
Grauer Decoderdraht = Kontaktpunkt an der Platine oben
Oranger Decoderdraht = unterer Kontaktpunkt an der Platine
- Der schwarze Decoderdraht zum linken Stromabnahmeschleifer und der weiße Draht der vorderen Fahrtrichtungsbeleuchtung werden auf der linken Seite des Tender untergebracht. Der Schwarze Decoderdraht wird an der Schleifer-Kontaktfahne angelötet. Zusätzlich wird ein Masseverbindungsdraht zur hinteren Fahrtrichtungsbeleuchtung eingelötet. Der weiße Decoderdraht wird zunächst nicht gekürzt und seitlich unten am Motor nach vorne geführt (siehe Bild).
- Im Tendergehäuse habe ich zur Sicherheit die Stellen oberhalb der Lötpunkte mit Isolierband abgeklebt, um einen möglichen Kurzschluss während des Betriebes zu verhindern. Das Tendergehäuse wird vorsichtig aufgesetzt und bei korrekter Lage anschließend festgeschraubt. Dabei müssen die nach vorne verlaufenden Drähte in die vorgesehenen Aussparungen gelegt werden.
- Erster Probelauf:
Auf meinem Rollenprüfstand habe ich den umgebauten Tender nun einem ersten Probelauf unterzogen und dabei festgestellt, das ich die Decoderdrähte Grau und Orange vertauscht habe. Dies habe ich korrigiert - alternativ hätte ich auch den CV-Wert ändern können.
- Der Decoder wird nun an die Platine angeschlossen. Auf der rechten Seite sind folgende Drähte angeschlossen: Die beiden Motoranschlussdrähte (Orange und Grau), der gelbe Anschlussdraht für die hintere Fahrtrichtungsbeleuchtung und das rote Kabel, das an das Stromabnahmeblech der rechten Schienenseite angelötet wird (siehe Bild). Da ich zunächst den Motor verkehrt angeschlossen hatte habe ich dies nach dem Probelauf korrigiert. Der korrekte Anschluss ist:
- Zerlegung der Lokomotive
- Von der Lok werden zunächst das Gehäuse, das komplette Umlaufblech sowie die Druckzylinderattrappe abgenommen. Danach wird die Kontaktbahn zur vorderen Fahrtrichtungsbeleuchtung durchtrennt (siehe Bild).
- Der weiße Decoderdraht wird durch die Drahtführungen unterhalb des Umlaufbleches der Kabine nach vorne durchgeführt und an der Kontaktfahne der vorderen Fahrtrichtungsbeleuchtung angelötet (siehe Bild).
- Die Druckzylinderattrappe wird eingesetzt, das Lokgehäuse aufgesetzt und festgeschraubt.
- Fertig! Finaler Probelauf - diesmal mit der korrekten Fahrtrichtung. Das letzte Bild zeigt den im Tender eingebauten Decoder ohne die Kohleattrappe.
- Von der Lok werden zunächst das Gehäuse, das komplette Umlaufblech sowie die Druckzylinderattrappe abgenommen. Danach wird die Kontaktbahn zur vorderen Fahrtrichtungsbeleuchtung durchtrennt (siehe Bild).
Anmerkungen:
Der Einbau eines Decoders in die aktuelle Fleischmann Art.Nr. 7126 BR 23 ist ein aufwändiger Umbau da
- im Tender der Platz für den Decoder und die Drahtführung erst geschaffen werden muss,
- die Potentialfreiheit des Motors geprüft und hergestellt werden muss und
- ein Testaufbau zur Bestimmung der Drahtlängen des Decoders notwendig ist.
Dadurch wird dieser Umbau sehr zeitaufwändig (ca. 3 Stunden). Dieser Umbau entsprach weitgehend meiner Digitalisierung der BR 39 der DRG, da das identische Tenderchassis mit Motor verwendet wurde. Lediglich das Tendergehäuse sorgte für die notwendigen Abänderungen aufgrund der geänderten Lage des Decoders, der fehlenden Gewichte und den notwendigen Fräsarbeiten.
Danke an Detlef Cords-Michalzik für die Zusendung.
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Das sagen User zu diesem Thema (2 Beiträge):
Die Kohlenatrappe habe ich durch einen selbstgebauten Kohleaufsatz ersetzt, der sich an dem 73400 orientiert.
Der Decoder wurde abgedeckt mit einer etwa dreifachen Schicht Isolierband, dann ein Tempotaschentuch doppellagig in der Größe zurechtgeschnitten, aufgelegt und vorsichtig mit Holzleim-/Wasser-Gemisch beträufelt, leicht antrocknen lassen, mit Echtkohle bestreuen ( einen /zwei schöne Kohlekegel formen ) und dann mit ein wenig Leim-/Wassergemisch beträufeln (ein Tropfen Pril nicht vergessen) - dann trocknen lassen, abnehmen und die Ränder schwarz malen. Das Isolierband entfernen, damit der Decoder ein bisschen Luft bekommt, aufsetzen und fertig.
Sieht m.E. gut aus.
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