Fleischmann Schlepptender-Dampflokomotive DB BR 56
Überblick
Decoder: | Uhlenbrock 73400 |
Digitalformat: | DCC, Selectrix |
Schnittstelle: | Nein |
Fräsarbeiten: | Ja, minimal |
Vorbemerkung
Dieser Umbau erfordert einen wirklich kleinen Decoder - größer als der hier verwendete UB 73400 sollte er keinesfalls sein - oder man müsste zu drastischeren Maßnahmen an der Stehkesselrückwand greifen.
Abgesehen davon macht der Umbau dieser Lok richtig Spaß und sie fährt danach auch super, soferne sie hinsichtlich End- und mittlerer Geschwindigkeit kräftig angepasst wird.
1. Vorarbeiten
- Lokomotiv- und Tendergehäuse abnehmen. Das Tendergehäuse wird hinten durch die eingeschraubten Puffer gehalten. Den Einbauort für den Decoder festlegen.
- Motor ausbauen - er wird durch eine Klammer gehalten.
- Einbauraum auf dem Lokrahmen unter der Feuerbüchse freiräumen. Im einzelnen:
- Kabel zum Tender ablöten, auch am Tender
- Kondensator und Spule entfernen.
- Die hochstehenden Lötfahnen und den Kunststoffsteg entfernen.
- Folgende Leiterbahnen durchtrennen:
- An der Lok ist das der Anschluss für das Spitzenlicht.
- Am Tender die Masseverbindung vom linken Motoranschluss zur Tendermasse.
- Lötpunkte vorbereiten. Die Decoderkabel werden an folgenden Stellen angelötet:
- Am durchtrennten Leiter des Spitzenlichts.
- An den Leiterbahnen der Lokomotive rechts und links vom Durchtritt der hinteren Befestigungsschraube.
- An den Anschlusspunkten der Motorkabel am Tender.
- Leiterbahn mit einem in Isopropanol getränkten Wattestäbchen sauber machen.
- Winziges Häufchen Lötfett auf die Stelle.
- Kleines Tröpfchen Lötzinn mit dem Lötkolben applizieren. Sitzt mit einem "Pffft".
- Kabelende separat verzinnen.
- Das Kabelende ohne zusätzliches Lötzinn fest löten. Geht auch sehr schnell.
2. Decodereinbau
Der Decoder passt nicht ganz so optimal, wie es auf dem Bild aussieht. Er rutscht ziemlich weit nach oben in die Feuerbüchse, die allerdings wegen der schrägen Stehkesselrückwand immer kürzer wird. Der Decoder muss daher etwas schräg eingebaut werden, so dass seine Vorderkante etwas höher liegt als die Hinterkante.
- Den dem Decoder beiliegenden Streifen Klebeband etwas schmäler schneiden, so dass die Radschleifer gut frei bleiben.
- Das Klebeband so auf der frei geräumten Stelle des Rahmens anbringen, dass seine Vorderkante mit der Ansenkung für die Gehäuseverschraubung abschließt.
- Noch zwei kleine Stücke aus dem abgeschnittenen Rand des Klebebands auf die Vorderkante kleben, so dass der Decoder vorne etwas höher sitzt.
- Decoder so anbringen, dass die Ansenkung für die Gehäuseverschraubung gerade frei bleibt. Das gelbe Kabel sitzt links.
- Nun die einzige "Fräsarbeit": Die Kante in der Feuerbüchse, an der die Stehkesselrückwand in den Führerhausboden übergeht, um ca. 1 mm abschrägen. Das lässt sich sehr gut mit einem Cuttermesser durch abschaben machen. Wunderbarerweise sind die Decoderkabel für eine Anprobe des Gehäuses nicht im Weg. Soviel abschaben, bis das Gehäuse ohne zu zwängen passt.
3. Decoderanschluss
Mit der folgenden Reihenfolge wird die Verkabelung von unten nach oben aufgebaut:
- Das gelbe Kabel abzwicken - die BR 56 hat keine Tenderbeleuchtung.
- Das rote Kabel rechts neben/unter dem Decoder durchführen und am rechten Lötpunkt neben der Gehäuseverschraubung anlöten.
- Das schwarze Kabel links unten durchführen und links anlöten.
- Das weiße Kabel ebenfalls links unten durchführen und an die restliche Leiterbahn der Spitzenbeleuchtung anlöten (Durch das Bild nicht verwirren lassen: Das Kabel ist hinterher sichtbar).
- Den Tender wieder an die Lok kuppeln, damit für das orange und graue Decoderkabel Maß genommen werden kann.
- Das orange Kabel gehört an den rechten Motoranschluss, das graue an den linken.
- Die Kabel in die am Tenderrahmen durch Kunststoffnasen gebildete Halterung klemmen, entsprechend der Entfernung zu den Lötpunkten abzwicken und anlöten.
- Den Motor wieder montieren.
- Beim ganz aus Metall bestehenden Tendergehäuse bin ich mir nicht ganz im Klaren, ob hier ein Kontakt zum "grauen" Anschluss ausgeschlossen ist. Ich habe daher in diesem Bereich die Innenseite des Gehäuses vorsichtshalber mit Isolierlack angepinselt.
4. Inbetriebnahme
Eigentlich war es das schon. Die Lok sollte noch vor der Endmontage von Tender- und Lokgehäuse auf dem Programmiergleis geprüft werden. Der Zeitbedarf für diesen Umbau - mit Fotos machen und einigen Denkpausen für das Einpassen des Decoders - lag bei ca. 1 1/2 Stunden. Eine zweite Lok war dann in einer halben Stunde fertig.
Danke an Wolfgang Aust für die Zusendung.
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Das sagen User zu diesem Thema (4 Beiträge):
ich habe nun zwei 56er nach dieser Anleitung umgebaut.
Beide haben den Tran DCX74zD eingebaut bekommen.
Die zweite Lok hat gerade mal 20 Minuten gedauert.
Klasse wenn man solche Tipps bekommt.
Danke.
HighTrucker
ich habe in die selbe Lok, auch einen Uhlenbrock Decoder 73400 eingebaut und habe Schwierigkeit das Licht zu schalten, da der 73400 schon den Lichtausgang bei 50 mA abschaltet wie haben Sie das problem gelöst ?
mfg
Hartmann
habe ich bei weiteren "Decoderisierungen" bei Fleischmann Loks auch immer wieder erlebt. Mal haben die Motoren eine derartige Masseverbindung, mal nicht. Scheint von Bauserie zu Bauserie zu wechseln.
Aber schön, dass es mit dieser Beschreibung geklappt hat.
BesteN Gruß,
Wolfgang
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