Kato / Lemke Elektrotriebwagen ET 425 / ET 426 der DB Regio
Digitalisierung mit nur einem Decoder

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Überblick

Decoder: D&H DHP 250
Digitalformat: Selectric / DCC
Schnittstelle: Nein
Fräsarbeiten: keine, aber diverse Bohrungen (nur Kunststoff)
KATO ET 425 Digitaleinbau

Mit diesem Umbau habe ich folgende Ziele erreicht:

 

  • Gemeinsame Stromabnahmebasis für alle Verbraucher über alle Achsen des Zuges
  • Steuerung des gesamten Zuges mit nur einem Decoder
  • Digital schaltbare Innenbeleuchtung
  • Führerstandsweises Abschalten der Spitzen-/Schlussbeleuchtung für Doppeltraktion


Für diesen Zweck kam nur ein Decoder in Frage, der neben den üblichen Licht-Ausgängen mindestens drei AUX-Ausgänge hat. Der DHP 250, den ich dafür ausgewählt habe, passt wegen seiner Größe nicht in den Einbauraum zwischen Chassis und Kardanwelle. Daher plazierte ich ihn im hinteren Teil des Motorwagens auf der Andeutung der Inneneinrichtung. Dabei muss ein Abstand zwischen Decoder und Toilettenwand eingehalten werden, damit auch ein Löten auf dem Anschluss Aux 3 möglich ist.

Im vorderen Bereich des Fahrgastraums ermöglicht eine Bohrung von Ø 1,5 mm die Durchführung von vier Kabeln.

KATO ET 425

Die Motor-Anschlusskabel werden an die Anschlussfahnen des Motors gelötet, nachdem diese mit Klebeband gegen die Stromversorgungs-Schienen isoliert worden sind. Das orangefarbene Kabel wird dabei mit dem bei Vorwärtsfahrt rechten Pol verbunden.

KATO ET 425

Die Stromzuführungs-Klammern zur Beleuchtungsplatine werden entfernt. Die beiden Lötflächen für die Pluspole werden mit rotem Kabel miteinander verbunden und dann an die linke Stromversorgungs-Schiene (= Masse) angeschlossen. Die anderen beiden Lötflächen werden an die Decoderausgänge "Licht vorwärts" und AUX 1 angschlossen (nicht an "Licht rückwärts"!!!), daher das weiße und das grüne (!) Kabel. Ich habe durch einen Denkfehler die beiden Anschlüsse verwechselt. Da ich die Platine nicht wieder ausbauen wollte, habe ich die Kabel dann auf dem Decoder vertauscht.

KATO ET 425

Nun können die federnden Messingbleche zur Versorgung der Innenbeleuchtung eingesetzt werden. Sie dienen bei diesem Umbau auch zur Stromversorgung des Decoders. An das linke Blech wird das rote Masse-Kabel angelötet, an das rechte Blech das schwarze. Dieses Blech muss dann mit Klebeband isoliert werden. Der Beleuchtungs-Einsatz hat zwei Drahtbeinchen, die normalerweise gegen die Messingbleche drücken, um den Licht-Einsatz mit Strom zu versorgen. Das rechte Beinchen wird etwas gekürzt, damit es unten nicht das durchgehende Messingblech berühren kann. Oberhalb wird ein Kabel angelötet, das an den Ausgang AUX 3 angeschlossen wird (Ich habe die Farbe grau gewählt).

KATO ET 425

Nun ist der Motorwagen bereit für die Programmierung und einen ersten Test aller Funktionen. Der Lichtleiter der Innenbeleuchtung wird gekürzt und unter das Dach des Wagenkastens geklebt. Dabei sollten zwischen Beleuchtungseinsatz und Lichtleiter 2 bis 3 mm Zwischenraum bleiben, weil sonst der Wagenkasten nicht aufgesetzt werden kann (siehe auch die Ergänzung am Schluss dieser Seite).

Eine Zwischenbemerkung: Bei einem nochmaligen Umbau würde ich die Kabel des Decoders durch dünnere Litzen ersetzen, damit der „Drahtverhau“ im Motorwagen unauffälliger bleibt. Eventuell werde ich das noch nacharbeiten.

Um den ganzen Zug mit nur einem Decoder steuern zu können, müssen fünf Kabel durch die Faltenbälge geführt werden:

  • Schwarz und Rot für die Stromversorgung
  • Grau für die Innenbeleuchtung
  • Weiß und Gelb für die Spitzen/-Schlussbeleuchtung des Steuerwagens.


Schwarz und Rot werden zusätzlich an die Gleis-Anschlüsse des Decoders angelötet, Grau an AUX 3. Weiß kommt an "Licht rückwärts" und Gelb an AUX 2.

Die Länge der drei erstgenannten Kabel muss so bemessen sein, dass sie bis in den nächsten Wagen reichen. Weiß und Gelb dagegen müssen bis in den Steuerwagen reichen (Sie sind beim weiteren Umbau manchmal im Wege, aber das lässt sich nicht vermeiden).

Die Faltenbälge werden abmontiert und beidseitig mit je zwei Bohrungen Ø 1,2 mm ausgestattet. An einer Seite werden drei, an der anderen zwei Kabel durchgeführt und an den Seitenwänden mit Sekundenkleber-Gel fixiert. Dies ist nötig, weil der Hohlraum des Faltenbalgs durch ein Gewicht ausgefüllt wird.

KATO ET 425

KATO ET 425

Der folgende Mittelwagen wird angekuppelt. Alle Kabel müssen in der Länge so bemessen sein, dass der Wagen sich in Kurven ungehindert drehen kann. Schwarz, Rot und Grau werden so angeschlossen wie beim Motorwagen beschrieben. Dabei muss immer gleich ein Fortsetzungs-Kabel mit angelötet werden, das in den nächsten Wagen reicht. Weiß und Gelb werden einfach durch den Wagen durchgezogen. Ich habe die Kabel jeweils in den Türraumen und am Faltenbalg mit Sekundenkleber-Gel fixiert, damit sie möglichst wenig auffallen.

KATO ET 425

Der zweite Mittelwagen wird genauso angeschlossen wie der erste. Beim Steuerwagen sind wieder zwei Bohrungen Ø 1,2 mm fällig, eine durch den Wagenboden zum Anschluss der Platine für das Spitzen-/Schlusslicht, die zweite durch die Trennwand zum 1. Klasse-Abteil zum Anschluss der Innenbeleuchtung. Die Anschlüsse erfolgen analog zum Motorwagen.

Für die Spitzen-, Schluss- und Innenbeleuchtung müssen folgende Parameter programmiert werden:
Par 61: 9
Par 62: 6
Par 63: 16
Par 64: 0
Par 65: 0
Par 24: 2
Par 25: 4
Par 26: 2
Par 27: 4

Nun kann mit F0 das Spitzen-/Schlusslicht eingeschaltet werden und mit F1 die Innenbeleuchtung. F2 schaltet das Spitzen-/Schlusslicht im Motorwagen aus, F3 im Steuerwagen. Dasselbe Ergebnis kann für DCC auch mit CV-Programmierung erreicht werden.

Ergänzung - Digitalisierung mit einem Decoder DH 16A-0 am Beispiel des ET 426

Als ich meinen 426er-Triebwagen, dessen Zugteile mit den Endwagen des 425 baugleich sind, ebenfalls digitalisieren wollte, stellte sich heraus, dass der Decoder DHP 250 nicht mehr produziert wird. Ich verwendete stattdessen den DH 16A-0, gewissermaßen das Nachfolgemodell. Da dieser Decoder beidseitig bestückt ist, ist er deutlich kleiner. Der Ausgang AUX 3 ist auf der Rückseite. Da ich mir die Version ohne Litzen bestellt hatte, konnte ich die sehr dünnen Rautenhaus-Decoderlitzen verwenden. Das ganze sieht deutlich besser aus als die Version mit dem DHP 250.

KATO ET 425

Ich schrieb oben, dass in den Endwagen zwischen dem Leuchtdiodenhalter und dem Lichtleiter der Innenbeleuchtung ein Zwischenraum bleiben muss, damit sich das Gehäuse noch aufsetzen lässt. Dies führt zu einem starken Lichtaustritt direkt an der Leuchtdiode und damit zu einer ungleichmäßigen Beleuchtung der Endwagen. Ich habe das Problem beim ET 426 gelöst, indem ich ein Stück weißen Kartons unter den Leuchtdiodenhalter geklebt habe, das den Spalt zum Lichtleiter überbrückt. Das Ergebnis ist eine sehr gleichmäßige Beleuchtung der Endwagen. Ich werde die Endwagen des 425ers entsprechend "nachrüsten".

KATO ET 425


Danke an Elmar Werner für die Zusendung.

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Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):


Am: 27.08.2014 17:35

Ich habe meinen ET425 schon vor längerer Zeit umgebaut, habe aber bisher keine Verkabelung zwischen den Einheiten vorgenommen. Wenn ich das noch nachhole, soll die Verbindung leicht trennbar sein, weil längere, fest gekuppelte Einheiten wie z. B. bei den fünfteiligen Liliput Triebzügen nicht sonderlich gut zu handhaben sind. Auch würde mit den bei nur einem Decoder erforderlichen sechs Leitungen (2xGleis, Frontlicht, Schlusslicht, Innenbeleuchtung, Decoder-Plus) die Verbindung schon recht steif, und der ET425 ist nicht gerade der Schwerste.
Daher habe ich das zusätzliche Geld für zwei Tams FD-R Basic (für die mittleren Wagen) und ich meine einen DCX33 für den unmotorisierten Endwagen drangehängt.
Ich habe bei meinem ET425 aber keine Decoder sichtbar im Bereich der Inneneinrichtung unterbringen müssen, die ließen sich alle unterflur montieren. Auch Kabel offen durch den Passagierraum zu ziehen hätte mir zutiefst widerstrebt.
Wenn die Lichtleiter auf die korrekte Länge gekürzt sind passen auch die Gehäuse, zumindest habe ich bei mir keine Spalte zwischen Lichtplatine und Lichtleiter lassen müssen. Problematisch war eher, dass die Kunststoffträger der Lichtplatine ein paar Zehntel zu hoch waren und deshalb die Gehäuse nicht mehr richtig schlossen. Diese Teile habe ich unten, wo sie auf der Inneneinrichtung stehen, leicht gekürzt.
Der ET425 ist ohnehin kein Glanzstück, was die Passgenauigkeit angeht, die Gehäuse neigen auch ohne Innenbeleuchtung zum auseinanderfallen und bei meinem Exemplar waren zudem mehrere Wagenböden krumm.
Viele Grüße,
Torsten

 


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