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Als notwendiges Werkzeug empfehle ich einen kleinen Schraubendreher (flach), einen kleinen Kreuzschraubendreher, eine gute Pinzette, einen Elektroniklötkolben und Lötzinn. Hilfreich sind doppelseitige Klebepads, wie sie bei Lenz Decodern beiliegen oder von Tesa / 3M gekauft werden können. Außerdem benötigen wir ein kleines Stück Plastik zum Aufkleben des Decoders. Lackdraht (im Elektronikfachhandel erhältlich) eignet sich hier besonders gut zum Anschluss der LED-Gruppen. Es ist für diesen Umbau nicht notwendig, am Metallrahmen zu fräsen oder Leiterbahnen auf der Platine zu unterbrechen.
Außerdem empfehle ich dringendst, den Bericht VOR dem Umbau einmal komplett durchzulesen - dann weiß man über einige Arbeitsschritte schon mal Bescheid. Ich bemühe mich zwar, die Reihenfolge genau einzuhalten, weiß aber auch aus Erfahrung, dass so mancher Schritt erst deutlich wird, wenn der Gesamtzusammenhang klar ist.
Da die Lok mit LED Platinen ausgerüstet ist, können die Lichtfunktionen auch einzeln geschaltet werden. Standardmäßig würden diese immer so leuchten, dass in Fahrtrichtung vorne weiß und hinten rot leuchtet. Gerade an Güterzügen sehen aber Rücklichter an der Lok nicht schön aus. Wem dies egal ist, der kann den einfachen Umbau mit einem Steckdecoder machen. Die einfachere Variante des Umbaus wäre das Entfernen der Analogplatine und das Einsetzen eines Steckdecoders.
Die Lok selbst wird zuerst nach Anleitung auseinander genommen. Dazu wird das Chassis nach unten aus dem Lokgehäuse gezogen. Das kostet schon Überwindung, denn allzu leicht lassen sich die sehr schönen Handläufe verbiegen.
Zum Vorschein kommt dann die komplett verdrahtete Platine.
Bild 2: Offene Lok im Originalzustand mit Analog-Platine
Die einfachste Variante des Umbaus ist das Entfernen der Analogplatine und das Einsetzen eines Steckdecoders. Durch diese Variante können die vormals beschriebenen Lichtfunktionen nur gemeinsam geschaltet werden.
Wie gesagt, ich habe mich für die Komplettlösung entschieden - daher wird alles Überflüssige entfernt. Dazu lötet man zuerst die Kabel wie im Bild 3 gezeigt ab. Dies sind die "Track"-Kabel und 3 LED-Kabel der Front. Die Kabel zur hinteren LED-Platine können angelötet bleiben, denn sie werden nicht verändert.
Bild 3: Kabel ablöten
Danach die 3 Schrauben, die die Platine halten, lösen. Die Platine wird nun noch durch die Motoranschlüsse gehalten - diese vorsichtig ablöten ohne sie dabei zu sehr zu verbiegen.
Nun sollte die Platine abnehmbar sein. Dabei die hintere LED Platine mit rausziehen. Als nächstes entfernen wir alle Bauteile (Oberseite: Spulen L1/L2, Unterseite Kondensator C1, Sicherung F1 und Dioden D1/2). Ich habe (nach dem das Bild gemacht wurde) sogar die NEM651 Buchse entfernt - dann können dort später ideal die Anschlüsse erfolgen.
Bild 4: Platinen-Oberseite, Spulen bereits entfernt
Bild 5: Platinen-Unterseite, noch mit Bauteilen
Bevor die Platine nun wieder eingebaut wird, sollte von der Front-LED-Gruppe der Anschluss 2 schon wieder von UNTEN an die Platine an Kontaktpunkt 2 gelötet.
Nun kann die Platine wieder angeschraubt werden.
Jetzt empfehle ich den Decoder "vorzubereiten". Die LED-Ausgänge benötigen nur wenig Strom, daher ersetze ich die Decoder-Kabel meist durch Lackdraht. Man muss sich dann aber merken, welcher wo ist. In den weiteren Bildern ist der Draht zu erkennen, die genaue Anschlussbelegung folgt am Ende des Berichtes.
Bild 6: Anschluss des LED Pluspols
Mein erster Versuch, den Decoder auf die bestehende Platine zu kleben, konnte leider nicht bleiben - das Lokgehäuse passte nicht mehr darauf (eventuell geht es mit einem sehr flachem Decoder).
Bild 7: So bitte nicht!
Aufgrund der Bauhöhe habe ich dann im zweiten Anlauf den Decoder weiter nach links, also zur Front hin versetzt. Dazu habe ich ein kleines Stück Plastik auf das Chassis geklebt, auf das dann der Decoder kam. So liegt alles sehr luftig und wird nicht zu eng.
Im Bild 8 sind die Anschlüsse ohne den Erklärungen zur LED Verdrahtung zu sehen. Die Zuleitungen vom "Track" sind bereits alle wieder angelötet (gelbe Schrift).
Die Decoder-Drähte schwarz und rot habe ich an die (abgelötete) Schnittstelle an die Punkte 3 und 4 gelötet - leider etwas schwer zu erkennen. Die Lötpunkte 1/2 und 5/6 der Decoder Schnittstelle bleiben leer. Der blaue Plus-Draht für die LED-Gruppen wurde hier auch schon erläutert. Er kommt an den mittleren Anschluss der 3 LED Anschlüsse von oben (Achtung, nicht zu lange löten, dann geht unten wieder der Draht aus Bild 6 ab...).
Bild 8: Anschlüsse (ohne den Erklärungen der LED-Platinen). Bitte klicken für die volle Bildgröße!
Als letztes folgt die LED Verdrahtung. Weiß und Gelb vom Decoder sind ja die Standardausgänge 1 und 2. Zwei zusätzliche Ausgänge 3 und 4 bietet der DCX74DV (V= Vollversion). Bei Verwendung eines ZIMO MX62 müssen die Lichtausgänge 3 und 4 mit Lackdraht angeschlossen werden (kommen normalerweise unbestückt, sind aber voll funktionsfähig).
Da die Funktion F4 nicht beliebig konfiguriert werden kann, habe ich länger an einer Zuordnung getüftelt. Ich meine aber, jetzt eine gute und brauchbare Lösung gefunden zu haben. Die Lichtfunktionen sollten so im Funktion-Mapping eingetragen werden:
Funktionstaste | LED |
CV |
MX62 |
DCX74 |
F0 |
Richtungsabhängig |
33 |
3 |
3 |
34 |
12 |
12 |
||
F1 |
Front weiß |
35 |
|
1 |
F2 |
Heck rot |
36 |
|
2 |
F3 |
Heck weiß |
37 |
|
4 |
F4 |
Front rot |
38 |
|
1 |
Dadurch kann im "einfachen" Betrieb mit der üblichen F0 Funktion fahrtrichtungsabhängig die Standard-Lichtfunktion gezeigt werden (jeweils vorn weiß, hinten rot). Für "Sonderfahrten" können aber alle 4 Lichter einzeln geschaltet werden.
Dazu ist die folgende Verdrahtung notwendig:
Bild 9 Die LED Verdrahtung. Bitte klicken für die volle Bildgröße!
Nun kann alles wieder eingebaut werden. Dabei darauf achten, dass keine Kabel rechts und links vom Motorblock sind, denn dann passt das Gehäuse nicht ordentlich darauf. Da das Lokgehäuse keine klare Zuordnung für Führerstand 1 und 2 hat, habe ich im Internet nach Vorbildbildern gesucht und gefunden: Führerstand 1 ist an der Seite, an der auch der Decoder sitzt. Erkennbar auch an der höheren Dachform.
Danke an Ralf Landa Noël für die Zusendung.
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