Roco Elektrolokomotive DB 150, E50 - Umbau mit AMW-Tauschplatine
Überblick
Decoder: | Rautenhaus SLX 831 (=DHL 050) |
Digitalformat: | Selectrix |
Schnittstelle: | Nein |
Fräsarbeiten: | geringfügig |
Einbau
Die von AMW (Arnold Hübsch) angebotene Austauschplatine mit digitaler Schnittstelle für die ÖBB 1044 von Roco eignet sich nach Herstellerangaben auch für die BR 150 von Roco. Allerdings weist Herr Hübsch darauf hin, dass in der 150 so wenig Platz nach oben ist, dass nur ein sehr flacher Decoder für den Einbau in Frage kommt. Wegen der größeren Länge der Lok müssen außerdem die Leuchtdioden abgelötet und mit Kabeln angeschlossen werden.Da die Schnittstellen-Steckbuchse für die 150 ohnehin zu dick ist, fragte ich bei meiner Bestellung Herrn Hübsch, ob er mir die Platine auch ohne die Buchse, also quasi mit Lötschnittstelle liefern könnte. Er war dazu sofort bereit und schickte mir die Platine mit zwei beigelegten Leuchtdioden, um mir auch hier die Arbeit des Ablötens zu ersparen. Das fand ich sehr zuvorkommend.
Für den Einbau müssen zunächst die Kabel, die die Original-Platine mit den Drehgestellen verbinden, abgelötet werden. Nach der Demontage dieser Platine kann die Austauschplatine aufgelegt werden. Die Kontaktpunkte des Motors weichen in der Anordnung zur Platine offenbar von denen in der BR 1044 um einige Millimeter ab. Deshalb müssen die gekürzten Kontaktbleche auch ein wenig gebogen werden. In dem Metallchassis unter der Platine ist eine Aussparung, damit die Kontaktbleche das Chassis nicht berühren. Diese Aussparung muss mit einer Feile verbreitert werden (im Bild links neben dem Kontaktblech).
Das im Bild sichtbare Kontaktblech ist mir beim Biegen an der Lötstelle abgebrochen. Ich habe es dann gleich schräg aufgelötet - das machte das Biegen leichter. Da der Motor ein Metallgehäuse hat, habe ich einen kleinen Streifen Tesafilm aufgeklebt, um Berührungen mit dem Kontaktblech zu verhindern.
Es erforderte bei mir einige Versuche, bis die Kontaktbleche so an den Motorkontakten anlagen, dass wirklich ein elektrischer Kontakt hergestellt ist. Ich empfehle, dies vor dem Einbau des Decoders mit einer Gleichstrom-Spannungsquelle zu testen, da der Decoder sonst später nicht programmiert werden kann.
Der Decoder SLX 831 ist so schmal, dass er zwischen die Motorkontaktbleche auf der Platine passt. Aber selbst dieser kleine Decoder ist noch geringfügig zu dick. Daher habe ich im Gehäuse von innen den Steg zwischen den beiden Dachhauben vorsichtig abgeschliffen, bis das Gehäuse genau passte. Diese Arbeit muss mit größter Vorsicht erfolgen, damit es keinen "Durchbruch" gibt.
Die Montage des Decoders ist denkbar einfach. Der Decoder sollte so positioniert werden, dass die schwarze Vergussmasse nicht unter den Steg des Gehäuses kommt, weil der Decoder an dieser Stelle etwas dicker ist. Die Kabel werden in der Reihenfolge an der Lötschnittstelle angelötet, wie sie aus dem Decoder kommen. Ich musste bei meiner Lok allerdings die beiden Motoranschlüsse vertauschen, damit Fahrtrichtung und Beleuchtung übereinstimmten.
An den Leuchtdioden werden die Kabel möglichst dicht am Kunststoffkörper angelötet und die "Beine" der Diode gekürzt. Die Kathoden habe ich an den vorgesehenen Stellen auf der Platine angeschlossen (Leiterbahnen mit Widerstand). Für die Anoden ist auf der Platine eine Leiterbahn vorgesehen, die über Dioden mit beiden Gleisanschlüssen verbunden ist. Da ich nicht weiß, ob diese Anschlussart auch für Selectrix geeignet ist, habe ich die Anoden gemäß Decoder-Anleitung auf der Leiterbahn angelötet, die mit dem roten Decoderanschluss verbunden ist (rechte und linke untere Ecke). Die Leuchtdioden habe ich mit einem Tropfen Uhu Alleskleber fixiert.
Nach dem Anschluss der Drehgestelle an den vier Ecken den Platine ist die Lok fertig für eine Probefahrt.
Im Inneren des Gehäuses sind an den Stromabnehmern Kontaktbleche für den Oberleitungsbetrieb montiert, die auf der neuen Platine Kurzschlüsse verursachen können. Wer ohne Oberleitung fährt, kann diese Bleche einfach ausbauen. Ich fahre mit Oberleitung. Es wird des öfteren darauf hingewiesen, dass dies beim Digitalbetrieb eigentlich "nicht nötig" sei und beim falschen Aufstellen einer Lok sogar zu Schäden führen kann. Da ich aber aus analogen Zeiten über mehr als 30 Meter funktionstüchtige Oberleitung verfüge, möchte ich diese auch im Digitalbetrieb nutzen. Schon zu analogen Zeiten habe ich mir zur Regel gemacht, dass alle E-Loks in Richtung zu einem bestimmten Kopfbahnhof den in Fahrtrichtung hinteren Stromabnehmer am Fahrdraht haben. In Gegenrichtung fahren sie dann zwar regelwidrig mit dem vorderen Stromabnehmer. Aber das nehme ich in Kauf. Auf jeden Fall kann ich so sofort erkennen, ob eine Lok richtig herum auf dem Gleis steht.
Für den Oberleitungsbetrieb habe ich die Verbindungsdrähte zum Drehgestell, die mit dem schwarzen Anschluss des Decoders verbunden sind, entfernt und auf eine Lötfläche (im Bild links unten) ein Reststück eines Motor-Kontaktbleches angelötet und etwas hochgebogen. Auf die Enden der Platine habe ich jeweils einen Streifen Tesa-Band aufgeklebt, damit es keine Kurzschlüsse geben kann. Natürlich könnte ich auch in der rechten unteren Ecke noch ein Kontaktblech anlöten, damit beide Stromabnehmer funktionstüchtig sind. Aber dafür habe ich keinen Bedarf.
Das Ergebnis des Umbaus ist eine Güterzuglok mit hervorragenden Fahreigenschaften.
Danke an Elmar Werner für die Zusendung.
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