Roco Schlepptender-Dampflokomotive DB BR 44 "Jumbo"

Anzeige:
FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

Überblick

Decoder: Uhlenbrock 73500
Digitalformat: DCC
Schnittstelle: Nein
Fräsarbeiten: Nein

Vorbemerkung

Es handelt sich um eine Lok der allerersten von Roco ausgelieferten Serie mit kleinen Witte-Leitblechen, die den Blick auf einen gewaltig überproportionierten, lieblos gestalteten und obendrein knallroten Rauchkammerträger freigeben, die einem Lima-Modell alle Ehre machen würde. Soweit ich nachvollziehen kann, wurde dies bei den folgenden Bauserien korrigiert. Ich habe es bei meinem Modell jetzt beim Umbau mit bereinigt.
Die Lokomotive war fahrtechnisch wie optisch das hässliche Entlein unter meinen großen Schlepptenderloks - jetzt habe ich erstmals richtig Freude an ihr.

1. Umgestaltung der Tenderplatine

Die Tenderdrehgestelle werden jeweils einseitig zur Stromabnahme herangezogen. In Anbetracht der nur wenigen Stromabnehmer an der Lok sollte dies unbedingt erhalten werden.

  • Tender komplett demontieren. Der Motor ist nur lose eingelegt. Die Platine unter dem Motor wird frei, wenn die Tenderdrehgestelle demontiert werden.
  • Platine entnehmen. Kondensator und die von der Lokomotive kommenden Kabel ablöten.
  • Die beiden Leiterbahnen auf der Platine wie im Bild gezeigt auftrennen.

    Roco BR 44

  • Von der Verkabelungslogik auf der Platine her ist die werksseitige Polung der Stromabnahme der Tenderdrehgestelle ungünstig. Deshalb werden die Anschlusspunkte der Drehgestelle jeweils von der restlichen Leiterbahn separiert und durch kurze Überbrückungen an den jeweils anderen Pol gelegt.

    Roco BR 44

  • ACHTUNG! Entsprechend müssen auch die Tenderdrehgestelle umgepolt werden. Das vordere Drehgestell kann um 180° verdreht eingebaut werden, beim hinteren Drehgestell müssen die Achsen gedreht werden.
  • Der Motor liegt direkt auf den Leiterbahnen auf und könnte, falls hier der Isolierlack beschädigt wird, theoretisch einen Kurzschluss verursachen. Ich habe daher die Leitbahnen unter dem Motor ganz entfernt.
  • Platine und Drehgestelle wieder in den Tenderrahmen einbauen.

 

2. Arbeiten an der Lok

  • Die vorhandenen Kabel zum Tender gegen längere austauschen.
  • Die Leiterbahn zur Spitzenbeleuchtung durchtrennen und ein langes Kabel anschließen, das dann zusammen mit den anderen Kabeln zum Tender geführt wird.

 

Damit sind die decoderrelevanten Arbeiten an der Lok erledigt. Die insbesondere der im Vergleich zur Minitrix-Lok gruselig verunstaltete Rauchkammerträger kann bei dieser Gelegenheit recht einfach gerettet werden.

Roco BR 44

  • Die Verkleidung des Rahmens um den Rauchkammerträger (U-formiges, rotes Kunststoffteil) nach oben entnehmen.
  • Das U-förmige Kunststoffteil an der Vorderseite bis an die untere Trittstufe aussparen, so dass nur diese und die seitlich angeordneten Tritte stehen bleiben. Dem fällt das nur zaghaft angedeutete Schutzrohr des dritten Zylinders zum Opfer.
  • Die Ausnehmungen an den Seiten des Kunststoffteils so anschrägen, dass sie parallel zur Schürze laufen.
  • Das Teil matt schwarz streichen.
  • Die oberen Seiten des Rahmens, sowie die frei gewordene vordere Abdeckung der Lampe (Aluminiumfolie) matt schwarz streichen.
  • Wenn der Pinsel schon mal schwarz ist: Schornstein, Lichtmaschine und ein ominöser Kunststoffdeckel auf dem vorderen Dampfdom in glänzend tiefschwarz auf mattdunkelgrauem Kessel sowie die knallrote Kupplungsimitation freuen sich auch über etwas mattschwarz. An der Vorderkante des Umlaufblechs kann man den roten Streifen ergänzen. 
  • Farbe trocknen lassen, alles zusammen bauen. Schutzrohr des dritten Zylinders durch ein geeignetes Stück Draht andeuten. Und wie das Bild zeigt, wird auf einmal eine Lokomotive daraus!

    Roco BR 44

 

3. Zurück zum Tender

  • Den am Tenderballastkörper sitzenden hinteren Klotz so absägen, dass das Gewicht bündig an der Unterkante des Kohlekastenaufsatzes abschließt.
  • Der 73500 passt quer unter den Wasserkasten hinter dem Kohlekastenaufsatzes - siehe Bild. Damit liegt er mit etwas Luft über der Glühbirne für das hintere Licht. Das könnte theoretisch riskant sein, aber die Lok wird wegen der fehlenden vorderen Kupplung kaum längere Strecken rückwärts fahren.
  • Die Motorwelle ragt unnötigerweise leer ca. 7 mm über das Motorende hinaus und kollidiert mit dem Decoder. Mit dem Trennschleifer die Motorwelle auf einen Überstand von ca. 1 mm kürzen.
  • Decoder wie üblich anschließen

    Roco BR 44

  • Alles wieder zusammenbauen.
  • Prüfen, ob die Tenderachsen richtig sitzen und leichtgängig sind. Das klingt zwar trivial, aber die Achsen sitzen sehr locker in den Lagerungen und können sich leicht unbemerkt beim Tenderzusammenbau verklemmen. Das verdirbt dann ziemlich nachhaltig die Fahreigenschaften und Stromabnahme der Lok und kann den arglosen Umbauer zur Verzweiflung bringen.

 

4. Decodereinstellungen

Die BR 44 von Roco ist hinsichtlich Fahrgeschwindigkeiten noch ein typisches Kind der frühen 80er Jahre, das mühelos jeden startenden Düsenjäger abhängt. Mit den folgenden Decodereinstellungen lässt die Lok "zivilisieren":

CV 5: 12 (max Geschwindigkeit, ab Werk 48)
CV 6: 6 (mittlere Geschwindigkeit, ab Werk 24)
CV 65: 60 (Regelrate des Decoders, ab Werk 80)


Danke an Wolfgang Aust für die Zusendung.

Zurück zur Decoder-Einbaubeispiele-Übersicht


Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):


Am: 04.04.2011 00:44

Hallo,
als kleine Anmerkung, wer Spaß an Rauchsatz hat.
In die Lok passt perfekt ein Arnold Rauchsatz aus der BR41.
Siehe hier: http://www.myvideo.de/watch/5972222/Roco_BR_44_mit_Arnold_Seute_Rauchgenerator_1_Test_nach_Einbau
Mfg
Christian W.

 


Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net; Stand: 26. 12. 2021; Seitenaufrufe laufender Monat: 54; Vormonat: 105;